Große Komponisten über große Komponisten

A

andris_k.

Guest
Hallo!
Mich interessiert das Thema: was haben die großen Komponisten von anderen großen Komponisten (und natürlich von ihren Werken) gehalten? Kennt ihr irgendwelche lustige, traurige, komische auf jeden Fall lesenswerte Beispiele (am besten mit Angabe der Quelle) ?

Mein Beispiel:
In der DVD über Richter erzählt Richter, der ein guter Freund von Prokofiev war, dass Prokofiev Rachmaninoff als Komponisten gar nicht akzeptiert und ihn sehr stark kritisiert hat, vor allem seine Etude-tableaux. Richter selbst , der beide gespielt hat, hat dazu eine eindeutige Meinung: Prokofiev war von Rachmaninoffs Musik beeinflüsst und konnte seine eigene Musik von diesem Einfluss nicht retten.

Grüße
 
Interessante Idee zum Sammeln...

Schumann und Chopin - dazu hatten wir hier schon mal etwas...
 
"Franz Liszts Kompositionen lassen mich kalt; sie verraten mehr poetische Absichten als echte schöpferische Kraft, mehr Farbe als Form, mehr äußeren Glanz als inneren Gehalt, so ganz im Gegensatz zu Robert Schumann."

"Ich bin nicht geneigt, den Leitsatz von der Beethovenschen Unfehlbarkeit zu verkündigen, und wenn ich auch nicht im geringsten seine große historische Bedeutung leugne, so halte ich doch das bedingungslose und selbstverständliche Staunen über jedes seiner Werke für unangebracht. Aber unbestreitbar ist es, dass Beethoven in einigen seiner symphonischen Werke eine Höhe erreichte, auf der kein oder doch fast kein anderer Komponist neben ihm steht."

"Ich kann wohl sagen, dass ich Bach gern spiele, weil das Spielen einer guten Fuge unterhaltend ist, aber ich erblicke in ihm nicht ein großes Genie."

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Pjotr_Iljitsch_Tschaikowsky
 
Interessant in Schostis Biografie ist, dass er sich sehr negativ über Mussorgsky äußert, auch über Skrjabin scheint er nicht begeistert zu sein.
Anfags verstand er sich mit Prokofjew, bedauerte aber, dass dieser Russland einige Zeit verließ und nach Paris zog.
 
Die Zitate von Tschaikowsky finde ich bis auf das letzte sehr zutreffend.
 
Zitat von Tschaikowsky über Bach:

Zitat von Igor Strawinsky:
Einige Lieder und Klavierstücke von Schumann trafen mich so empfindlich wie der Bohrer eines Zahnarztes, wenn er auf den Nerv kommt.

Zitat von Claude Debussy:
Das Brahms-Konzert hält das Monopol für Langweile.

Zitat von Rachmanninov über Debussy:
Diese Art von Musik ist mir gleichgültig

wer mehr "Taktlosigkeiten" mag........
 
Die Zitate von Tschaikowsky finde ich bis auf das letzte sehr zutreffend.

Ich bin mit dem über Liszt gar nicht einverstanden...
Allgemein eigentlich mit beinahe keinem Zitat, in dem ein Komponist, den wir heute (100-300 Jahre später!) noch kennen, kritisiert wird. Ob man die Musik des Betroffenen mag, spielt eine untergeordnete Rolle; was wichtig ist, ist, dass das allesamt Genies waren.
 
Tschaikowsky

"Gounods künstlerisches Schaffen ist für mich überhaupt ein Rätsel. Zweifellos ist der »Faust« mit großer Meisterschaft komponiert worden, die, wenn auch nicht genial, immerhin Eigenart verrät. Doch alles, was er nach dem »Faust« geschrieben hat, ist schwach, talentlos."

"Die Auftürmung der kompliziertesten und ausgetüfteltsten Harmonien, die Farblosigkeit des Gesanges auf der Bühne, die unendlich langen Monologe und Dialoge, das Dunkel des Zuschauerraums, die Abwesenheit jeglicher Poesie, jeglichen Interesses der Handlung - alles das hat meine Nerven bis zum letzten Grade ermüdet. Also das ist es, was die Reform Wagners erstrebt! Früher war man bemüht, die Leute durch die Musik zu erfreuen - heutzutage jedoch quält man sie."


Das wären so meine Gefundenen Vorschläge
MfG
 
Zitat von Igor Strawinsky
Einige Lieder und Klavierstücke von Schumann trafen mich so empfindlich wie der Bohrer eines Zahnarztes, wenn er auf den Nerv kommt.

Dieses Zitat würde ich, wenn es aus Strawinskys Mund stammt, als Riesenkompliment verstehen (Schumann wird so oft als Biedermeier-Komponist mißverstanden - er war das genaue Gegentewil davon!)
 
Interessant in Schostis Biografie ist, dass er sich sehr negativ über Mussorgsky äußert, auch über Skrjabin scheint er nicht begeistert zu sein.
Anfags verstand er sich mit Prokofjew, bedauerte aber, dass dieser Russland einige Zeit verließ und nach Paris zog.

da habe ich aber anderes gelesen. die äußerungen zu mussorgsky sind eher eine kritik, dnen er hat überwiegend positives über mussorgsky geschrieben. er kritisierte vor allem die orchestrierungen mussorgskys. aber prokofiev konnte er nicht leiden, weil der wohl recht arrogant gewesen sein muss und immer in abfällgem ton "verstanden?" gefragt hat, wenn er jemandem etwas erklärte und ähnliche dinge.

gustav mahler schrieb auch mal in einem brief etwas über brahms, dass seine melodien süß seien, aber mehr auch nicht oder so in der richtung.

von beethoven stammt das zitat: "bach sollte nicht bach, sondern meer heißen.".
 
da habe ich aber anderes gelesen. die äußerungen zu mussorgsky sind eher eine kritik, dnen er hat überwiegend positives über mussorgsky geschrieben. er kritisierte vor allem die orchestrierungen mussorgskys. aber prokofiev konnte er nicht leiden, weil der wohl recht arrogant gewesen sein muss und immer in abfällgem ton "verstanden?" gefragt hat, wenn er jemandem etwas erklärte und ähnliche dinge.

gustav mahler schrieb auch mal in einem brief etwas über brahms, dass seine melodien süß seien, aber mehr auch nicht oder so in der richtung.

von beethoven stammt das zitat: "bach sollte nicht bach, sondern meer heißen.".
Anfangs konnten sich Prokofjew und Schostakowitsch wohl leiden, doch später entstand die Kluft.
Zu Mussorgsky:
Also ich weiß nicht, was daran positiv sein soll. Er unterstellte ihm, dass er ganz einfach nicht die Fähigkeit dazu besitzt. Auch urteilt er negativ über Mussorgskys Alkoholproblem. Der Mangel, dass er selbst totkrank noch zur Flasche Griff.
Positiv einzig und allein, dass er russische Musik, im engeren Sinne schreibt, aber das musikalische finde ich drastischer.
Ich könnte ja zitieren, dass dauert aber noch, da ich das Buch verliehen habe.
 

Anfangs konnten sich Prokofjew und Schostakowitsch wohl leiden, doch später entstand die Kluft.
Zu Mussorgsky:
Also ich weiß nicht, was daran positiv sein soll. Er unterstellte ihm, dass er ganz einfach nicht die Fähigkeit dazu besitzt. Auch urteilt er negativ über Mussorgskys Alkoholproblem. Der Mangel, dass er selbst totkrank noch zur Flasche Griff.
Positiv einzig und allein, dass er russische Musik, im engeren Sinne schreibt, aber das musikalische finde ich drastischer.
Ich könnte ja zitieren, dass dauert aber noch, da ich das Buch verliehen habe.

Also das mit Prokofiev kann sien, ich habe die Memoiren erst einmal gelesen. Aber bei Mussorgsky bin ich mir sehr sicher, dass DSCH seine Musik sogar bewunderte, nur eben die Orchestrierungen teilweise miserabel waren. Ich hab noch genau im Kopf, dass er ruhige parts, z.b. Arien sehr gut umsetzte, aber lautere Passagen wie Tutti ihm nicht gelangen. Aber ich miene, dass er Mussorgskys Kompositionen an sich groß lobt. An die Sache mit dem Alkoholproblem kann ich mich auch noch erinnern, aber das hat ja nichts mit der Musik zu tun ;)
 
Also das mit Prokofiev kann sien, ich habe die Memoiren erst einmal gelesen. Aber bei Mussorgsky bin ich mir sehr sicher, dass DSCH seine Musik sogar bewunderte, nur eben die Orchestrierungen teilweise miserabel waren. Ich hab noch genau im Kopf, dass er ruhige parts, z.b. Arien sehr gut umsetzte, aber lautere Passagen wie Tutti ihm nicht gelangen. Aber ich miene, dass er Mussorgskys Kompositionen an sich groß lobt. An die Sache mit dem Alkoholproblem kann ich mich auch noch erinnern, aber das hat ja nichts mit der Musik zu tun ;)
Hast du eventuell eine Seitenzahl, wo er sich positiv äußert, was Du beschrieben hattest?
 
Auf Seite 360 äußert sich DSCH positiv und negativ über Mussorgsky, aber vorwiegend positiv. Er schreibt von wundervoller Orchestrierung leiser Musik und dass er seiner Zeit voraus war. (Bezug auf einen Percussion-Part des 3. Aktes aus Chowanschtschina). Im negativen Teil schreibt er, z.b. dass ihm laute Musik, Tuttis nicht gelangen.
 
a bissle in Wiki und sonst wo gestöbert

Zitate über Franz Liszt

Robert Schumann:
„(...) Diese Kraft, ein Publikum sich zu unterjochen, es zu heben, tragen und fallen zu lassen, mag wohl bei keinem Künstler, Paganini ausgenommen, in so hohem Grad anzutreffen sein. Am schwierigsten aber lässt sich über diese Kunst selbst sprechen. Es ist nicht mehr Klavierspiel dieser oder jener Art, sondern Aussprache eines kühnen Charakters überhaupt, dem, zu herrschen, zu siegen, das Geschick einmal statt gefährlichen Werkzeugs das friedliche der Kunst zugeteilt.[31]“

Richard Wagner:
„(...)Du kamst in mein Leben als der größte Mensch, an den ich je die vertraute Freundesanrede richten durfte. Du trenntest Dich langsam von mir, vielleicht weil ich Dir nicht so vertraut geworden war als Du mir. Für Dich trat Dein wiedergeborenes innigstes Wesen an mich heran und erfüllte meine Sehnsucht, Dich mir ganz vertraut zu wissen. So lebst Du in voller Schönheit vor mir und in mir, und wie über Gräber sind wir vermählt. Du warst der erste, der durch seine Liebe mich adelte. Zu einem zweiten, höheren Leben bin ich ihr nun vermählt und vermag, was ich nie allein vermocht hätte. So konntest Du mir alles werden, während ich Dir so wenig nur bleiben konnte: wie ungeheuer bin ich so gegen Dich im Vorteile![32]“

Maurice Ravel:
„Welche Mängel in Liszts ganzem Werk sind uns denn so wichtig? Sind nicht genügend Stärken in dem tumultuösen, siedenden, ungeheuren und großartigen Chaos musikalischer Materie, aus dem mehrere Generationen berühmter Komponisten schöpften?[33]“
Sergei Rachmaninow: „Neben ihm, der perfektesten romantischen Figur, die man sich denken kann, verblasst jeder Musiker aus Mangel an Persönlichkeit.“ (zitiert nach: Harenberg Klaviermusikführer. Mannheim, 2004. Franz Liszt)

Paul Dukas:
Debussy ist einer der an Gaben reichsten und originellsten Künstler der jüngeren Musikgeneration, die in der Musik nicht ein Mittel, sondern das Ziel sehen und die sie nicht so sehr als Ausdruckshebel denn als Ausdruck selber betrachten." - Paul Dukas, Revue hebdomadaire, 1894

Sergei Sergejewitsch Prokofjew:
Mit Maurice Ravel starb einer der letzten großen Komponisten unserer Zeit. Ich bin überzeugt, dass sich im Augenblick noch keineswegs die gesamte Musikwelt seiner Größe und Meisterschaft bewusst ist. In gewissem Grade den Weg der schöpferischen Eigenart Debussys weiterbeschreitend, steuerte er doch außerordentlich viel Eigenes und Originelles dazu bei." - Sowjetskoje iskusstwo, 4. Januar 1938

"Mozart ist der göttliche Mozart und wird es immer sein. Nicht nur ein Name, sondern ein himmlisches Genie, das auf diese Erde kam, dreißig und einige Jahre blieb, und als er die Welt verließ, war sie neu, bereichert und durch seinen Besuch gesegnet." - Leonard Bernstein, Von der unendlichen Vielfalt der Musik

Beethoven:
"Bach sollte nicht Bach, sondern Meer heißen."
"Händel ist der größte Komponist, der je lebte." - 1824

"Ich bin nicht geneigt, den Leitsatz von der Beethovenschen Unfehlbarkeit zu verkündigen, und wenn ich auch nicht im geringsten seine große historische Bedeutung leugne, so halte ich doch das bedingungslose und selbstverständliche Staunen über jedes seiner Werke für unangebracht. Aber unbestreitbar ist es, dass Beethoven in einigen seiner symphonischen Werke eine Höhe erreichte, auf der kein oder doch fast kein anderer Komponist neben ihm steht." - Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, 1871

Nicht über einen Komponistenkollegen, aber doch interessant:

"Glücklich, wer mit den Verhältnissen zu brechen versteht, eher sie ihn gebrochen haben!" Franz Liszt

Viel Spaß damit!
Walter
 

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