Haben die großen Komponisten alles selber geschrieben?

  • Ersteller des Themas reymund
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@rolf: mit der Babsi meinte ich natürlich seine erste Frau (als sie die Toccata geschrieben hat halt noch nicht ..Das war ja die Crux) . Anna Magdalena war zu der Zeit der Entstehung ja noch nicht "in" ;-). Seinen Namen durfte er dann drüber schreiben, weil sie sagte:"geh dich mal mit was ordentlichem bewerben, damit Geld in die Kasse kommt. Ich krieg lieber Kinder!" :-D
 
Fanny Hensel hat auch einige Stilkopien komponiert, das ist ganz interessant. Und einen Haufen kleiner Charakterstücke. Wirklich spannend finde ich von denen nichts. Aber das geht mir selbst bei dem meisten von Mendelssohn so. Also wer weiß... :004:
 
Manche Komponisten waren allerdings stinkfaul - Mozart hat große Teile seines Requiems von Franz Xaver Süßmayr komponieren lassen. Puccini hatte keine Lust, das Ende von Turandot zu schreiben und hat die Aufgabe einfach an Franco Alfano delegiert. Alban Berg war noch schlimmer und hat fast den gesamten dritten Akt seiner Lulu von Friedrich Cerha ausarbeiten lassen. Ganz schön frech!
;-)

Bin mir nicht sicher, ob das alle - trotz des Emojis - wirklich verstanden haben..?
 
Und was stört Dich an den Romanzen op. 21? Nur um mal ein Beispiel zu nennen.
Auch, wenn da hübsche Einfälle drin sind - es gibt einfach zu viele Stellen, die sich an Stereotypen abarbeiten und harmonisch nicht besonders zwingend sind. In der Wirkung läuft das auf eine gewisse Beliebigkeit hinaus, die bei mehrmaligem Hören ermüdet. Am ehesten gelungen finde ich noch die dritte Romanze.

Grundsätzlich sind die Kompositionen Clara Schumanns sicher nicht schlechter als vergleichbare Stückchen von Kalkbrenner, Kirchner, Henselt, Gade, Dietrich etc.pp. - aber sie sind eben auch nicht besser. Jeder findet es in Ordnung, die Sachen der genannten Komponisten nicht weiter zu beachten - sie entsprachen dem damaligen Zeitgeschmack, aber zu den großen, die Zeiten überdauernden Meisterwerken zählen sie nicht. Dasselbe gilt für die Werke Clara Schumanns - sie bekommen nicht wegen ihres größeren künstlerischen Wertes mehr Beachtung, sondern aufgrund der Tatsache, dass sie von einer Frau (unter oft schwierigen Umständen) komponiert wurden.

Als historische Zeugnisse eines bedeutenden Künsterlebens sind sie deshalb sicher von gewissem Interesse - betrachtet man sie als absolute, nur für sich allein sprechende Opera, sind sie meiner Meinung nach kaum mehr als guter Durchschnitt.
 
Aber das geht mir selbst bei dem meisten von Mendelssohn so.

Selbst die als bekannt und abgelutscht geltenden Lieder ohne Worte sind - gut gespielt - richtig vielfältig und gut. Ich verstehe nicht Recht, warum es so modisch ist auf Mendelssohn herabzusehen!
Es wird doch Chopin oder Schumann nicht schlechter, wenn man zugibt, dass beispielsweise Mendelssohns Fis -Moll LoW op. 67,2 ein absolutes Meisterwerk in ungewöhnlicher Dichte und Kürze ist.
 
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Ja, das ist schön. Wenn es allerdings das tollste sein soll, werde ich meine Meinung nicht revidieren. vielleicht ändert sie sich ja irgendwann von selbst, kommt vor. Aber freiwillig hätte ich gerade keine Lust, sowas zu hören oder zu spielen (ich liebe allerdings anderes von Mendelssohn).
 

Mendelssohns beste Werke sind vielleicht nicht die Klaviersolo-Stuecke. Die Variations serieuses sind schoen, aber ansonsten eben Kammermusik, Oratorien, Violinkonzert...
 
@mick ...nur weil's da mal nach Dresdner Ave Maria bzw Parsifal klingt, muss man nicht reformatorisch vor Begeisterung einnässen :-D:drink:
...übrigens könnte Berlioz sein sinfonisches Opus Magnum bei einer Schauspielerin abgeschrieben haben...

...aber Herr Garcia war ein Weichling, sicher war Frau Viardot stärker als er, denn sonst gäbe es heute den exzellenten Bolero samt Havanaise und andere Lieder unter seinem Namen :-D:-D:drink:
 
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