Gehör-erinnerungs-verwirrung

Stilblüte

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Mir ist etwas Merkwürdiges passiert:

Vor ein paar Monaten hab ich begonnen, ein Stück von Mozart zu üben (c-moll). Etwa vor einem Monat habe ich es liegenlassen, seitdem nicht angefasst und etwas anderes gespielt.
Wenn ich den Mozart jetzt wieder in die Finger nehme, hört sich das für mich auf einmal ungewohnt und "falsch" an, irgendwie zu hoch, aber auch in sich nicht stimmig und insgesamt komisch, ungefähr so, als würde ich auf einem Hammerklavier mit entsprechender Stimmung spielen.
Ich hab das Stück auch motorisch noch weniger gut in den Fingern, als ich das erwartet hätte. Das ist nicht weiter tragisch und hängt damit möglicherweise nicht zusammen, aber es sei mal erwähnt.

Ich frage mich nun, woher dieser Höreindruck kommt, zumal ich kein absolutes Gehör habe (wirklich nicht). Es ist lediglich so, dass ich es meistens sofort höre, wenn Instrumente oder Aufnahmen höher / tiefer sind, als die normale Stimmung, wenn es um ein Stück geht, das ich gut kenne und oft gehört oder gespielt habe (=> Gewöhnung).
Am Instrument kanns übrigens nicht liegen, habe das auf verschiedenen festgestellt.

Das Stück, was ich seitdem geübt habe, war übrigens in d-moll.

Vermutlich ist das nur Zufall und mein Gehirn hat sich was falsches gemerkt... Aber vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann was Interessantes schreiben ;)

besten Gruß
Stilblüte
 
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Ähnliche Erfahrungen, wenn es denn als ähnlich gewertet werden kann:
Vor einiger Zeit hatte ich den Klavierauszug des Messias auf dem Notenpult stehen und habe dann ab und zu verschiedene Stücke daraus gespielt. (auch durcheinander)
Irgenwann nach einer längeren Pause lag dann die Nummer 43 vor mir und ich fing an zu spielen. In Takt 31 stolperte ich über ein Kreuz, das momentan überhaupt nicht ins Geschehen passen wollte.
Was war geschehen?
Ich hatte wie selbstverständlich angefangen das Stück in Es-Dur zu spielen, dabei ist es in E-Dur notiert!

Grüße
Toni
 
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Wenn du schreibst, dass du es sofort merkst, wenn du ein bekanntes Stück in einer anderen Tonhöhe hörst (tue ich übrigens auch), dann hat das vielleicht nicht direkt mit einem absoluten Gehör, wie wir es in der Regel meinen, zu tun, aber schon mit Ansätzen eines absoluten Tongedächtnisses. Vielleicht hast du ja eine alte Aufnahme des Stücks, die etwas verstimmt ist...oder ein sehr ähnliches Stück, welches in einer anderen Tonart ist, welches du mit dem Mozart unbewusst assoziierst?

Alles Liebe
 
Hallo,

ich denk mal, es KANN daran liegen, dass Du intensiv ein neues Stück in einer nahe gelegenen Tonart geübt hast und somit Dein Tongedächtnis sozusagen auf d-Moll "programmiert" hast. Wie ich Dich einschätze, wird sich das nach einigem Üben verlieren, aber das Festhalten an bestimmten Tonarten ist mir auch geläufig!

Klavirus
 

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