Gebrauchtes Klavier im untersten Preissegment

chrischen

chrischen

Dabei seit
2. Juli 2015
Beiträge
131
Reaktionen
98
Hallo zusammen,

auch, wenn ich mit meinem Digitalpiano absolut zufrieden bin, ist schon klar, dass auf lange Sicht natürlich auch ein mechanisches Klavier her muss. Jetzt habe ich ja erstmal ordentlich investiert und möchte mir auf jeden Fall noch vernünftige Aktivboxen, um auch laut spielen zu können, und ein Case zulegen, damit ich es transportieren kann. Damit ist aber auch klar, dass ich in nächster Zeit nicht auch noch € 2000,- oder mehr für ein mechanisches Klavier ausgebe.

Wie ist das denn jetzt mit diesen "Billigangeboten" in lokalen Kleinanzeigen, wie z.B. folgende:

http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/altes-klavier/335748027-74-3262

http://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-...olf-ernst-voigt-und-hocker/341003280-74-17014

Ist das immer nur Schunt? Ist es besser zwei oder drei Jahre zu warten und so lange eben auf das "richtige" Klavier zu verzichten. Auch, wenn ich auf das Digi nicht verzichten will, hätte ich natürlich Spass an einem "echten" Klavier. Nun kann man ja auch nicht immer Alles auf einmal haben, aber meine Vermutung ist ja, dass es wie überall, auch hier, solche und solche Angebote gibt.

Die alles entscheidende Frage ist dann aber, wie unterscheide ich (als absoluter Laie) das Eine vom Anderen.

Viele Grüße

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufgrund des Anzeigentextes kannst weder Du noch sonst jemand etwas über die Instrumente sagen (zwischen denen übrigens wenigstens 30 Jahre Altersunterschied liegt). Du mußt sie erstmal selbst ausprobieren - oder wenigstens das jüngere, denn das "heftig verstimmt" beim älteren kann tatsächlich nur "verstimmt" bedeuten oder Stimmstockschaden. Falls es Dir im Prinzip gefällt, solltest Du es von einem Klavierbauer anschauen lassen, denn versteckte Schäden an Stimmstock und Rahmen sind nicht leicht erkennbar, und er kann Dir auch sagen, was Du in etwa in Zukunft hineinstecken mußt. Wenn Du kein schriftliches Gutachten willst, ist das gar nicht so teuer.
Übrigens: ich würde noch ein wenig weitersuchen - solche Klaviere gibt es viele.
 
@sla019, vielen Dank, für die Antwort. Die beiden Anzeigen waren jetzt nur exemplarisch, ich wollte gar nicht sofort kaufen, sondern einfach mal grundsätzlich fragen. Dass ich den Zustand nicht am Anzeigentext erkenne ist klar, die Frage war auch eher, worauf ich bei der Besichtigung vor Allem achten muss. Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du einen Klavierbauer mit zum Besichtigungstermin nehmen, bzw. nach nach einer ersten Begutachtung einen neuen Besichtigungstermin mit Klavierbauer machen?
 
Ich würde mir tatsächlich erst einmal einen persönlichen Eindruck verschaffen. Dabei kann man auch als Laie ein paar Dinge klären, z.B.: Weichen einzelne Töne signifikant von der (Ver)stimmung ab? Stehen die Wirbel gerade oder hängen einzelne schief nach unten? Beides könnte ein Hinweis auf einen Stimmstockriß sein. Ist irgendwo ein kleiner Riß im Metallrahmen erkennbar? Dann könnte es sein, daß das Klavier den Transport nicht in spielbarem Zustand übersteht. Stehen die Hämmer gerade? Wenn nicht gibt es ein Problem mit der Achsung. Wie stark sind die Hämmer abgespielt? Wenn die Abnutzung nicht mehr durch einfaches Abziehen kompensiert werden kann, stünde Dir eine größere Investion ins Haus. Gibt es einen Nachhall, wenn Du Akkorde anschlägst und die Tasten losläßt? Falls ja - gibt es irgendwo an den Filzen Mottenfraß? Trifft einer dieser Punkte zu, solltest Du von dem Instrument lassen, denn man findet tatsächlich auch alte Klaviere, die frei von solchen Problemen sind. Wenn Dir aber nichts derartiges auffällt und Du Gefallen an dem Klavier findest, kann Dir nur ein Klavierbauer die Frage "Fundstück oder Fehlkauf?" beantworten. Und ein paar Hunderter wirst Du in jedem Fall für Regulierung und Stimmung hineinstecken müssen; wieviele, kann Dir der Klavierbauer auch gleich sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi chrischen,

Suchst Du ein günstiges Klavier zur Überbrückung, bis Du in paar Jahren ein 2000+ Euro Klavier kaufen kannst, oder suchst Du ein Klavier für 100 Euro in der Qualität eines 2000+ Euro Klaviers fürs Leben?

Wenn Du ein Klavier zur Überbrückung suchst, ist die entscheidende Frage eher, ob Du das Klavier selbst transportieren kannst.
 
Hallo @Infinity,

natürlich bin ich nicht so naiv, dass ich denke, ein Top Klavier quasi geschenkt zu bekommen. Es geht um einen Zeitraum von zwei oder drei Jahren in denen ich gerne, auch außerhalb der Musikschule, die Möglichkeit hätte, ein mechanisches Klavier zu bespielen. Sicherlich werden irgendwann mit steigendem Können ganz automatisch auch die Ansprüche an das Instrument steigen. Zur Zeit gibt es aber nur die beiden Alternativen, sehr günstig oder gar nicht.

Der Transport ist kein Problem, das würde ich nicht zum ersten Mal machen.
 
Hi chrischen,

In dem Falle würde ich versuchen, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Auch ein Schrottklavier/Kneipenklavier kann Spaß machen, solange es einigermaßen schön klingt. Gut wäre z.B. wenn ein Kind in der Nachbarschaft oder der Musikschule jetzt auf ein besseres Klavier umsteigt und die Familie froh ist, wenn das alte Klavier weiterverwendet wird. Solche Klaviere haben zwar meistens Macken, sind aber ausreichend gestimmt und spielbar.
 
Hallo @Infinity,
Zur Zeit gibt es aber nur die beiden Alternativen, sehr günstig oder gar nicht.

Wie wäre folgende Vorgehensweise: Du spielst einfach mal auf einem dieser Klaviere in "deiner" Preislage. Ganz in Ruhe ohne Kaufabsicht. Dann überlegst Du, ob Du Dir das antun willst, denn wenn das Geld so knapp ist, wird das Klavier nicht viel besser klingen als das, was Du dort hörst. Du kannst es ein, zweimal stimmen lassen, aber mehr gibt das Budget wahrscheinlich nicht her.

Klar ist das Spielgefühl ein anderes, aber es könnte sein, dass Du den Klang so abscheulich findest, dass Du das nicht ertragen möchtest, zumal Du eine perfekt gestimmte Alternative mit Stecker hast.
 
Vorsicht mit Instrumenten von Privatpersonen. ...hatte kürzlich gerade eines mit finalen Plattenbruch gehabt - Klavierlehrer begutachte das Instrument als zwar verstimmt aber ansonsten gut. Klavier stimmung War hier nicht mehr möglich.

Viele Grüße

Styx
 
Solange es stimmbar ist, würde ich einem richtigen Klavier immer den Vorzug vor einem digitalen geben. Ist aber nur meine persönliche Meinung. Eine Regulation kostet auch nicht die Welt.
 

Solange es stimmbar ist, würde ich einem richtigen Klavier immer den Vorzug vor einem digitalen geben.

Hier liegt der Hase im Pfeffer, ob ein Klavier tatsächlich noch stimmbar ist, kann definitif nur ein Fachmann beurteilen. Einen finalen Plattenbruch zum Beispiel hört ein Laie nicht, und sucht ihn auch garnicht erst. Beim Plattenbruch jaulen ja nicht unbedingt die Töne, die Oktaven sind nur halt nimmer so recht stimmig und die Instrumente sind deutlich unter 438Hz.
Problem bei solchen Privatkäufen - man kann den Verkäufer nicht verantwortlich machen, da ihm schlecht nachzuweisen ist, daß er Wissen über den Totalschaden hatte.

Viele Grüße

Styx
 
Das Üben will ich ja den Hausbewohnern nicht zumuten, werde ich also auf jeden Fall mit dem Digi tun. Es geht darum einfach mal Lieder zu Spielen, die man kann und das dann eben auch mal auf einem echten Klavier. Da wäre eine denkbare Alternative, hin und wieder einen Übungsraum in der Musikschule zu buchen. Im 10er Pack kostet die Stunde da € 16,50. Sind auch nur 1,5 km. Mache ich das ein bis zweimal im Monat für ein bis zwei Stunden, kostet mich der Monat zwischen € 15,- und € 60,-. Würdet Ihr so eine Lösung dem "Billigklavier" vorziehen? Macht das evtl. jemand von Euch? Oder dann doch lieber die zwei oder drei Jahre gedulden und das Geld eher in mehr Unterricht investieren?
 
Vielleicht kannst du beides miteinander verbinden:
Gibt es vielleicht einen Studenten aus den höheren Semestern, der dir Unterricht geben kann? Und nachher gleich im Übungsraum üben?
Das wäre doch prima, oder?
 
Ob die Anmietung eines Übungsraumes Sinn hat, das hängt von deiner finanziellen Situation ab. Weiterhin müsste man auch wissen, ob die Instrumente in der Musikschule in Ordnung sind. Leider sind diese Klaviere oder Flügel sehr häufig ziemlich abgespielt und vernachlässigt, dafür würde ich dann nicht die 16.50 Euro bezahlen. Wenn die Instrumente jedoch in Ordnung sind, warum nicht?

Jedoch halte ich auch deinen Wunsch, ein "Billigklavier" zu finden, für alles andere als aussichtslos. Ich habe schon mehrfach für Bekannte solche Instrumente gesucht bzw. angeschaut und mit etwas Geduld haben wir da akzeptable Instrumente für unter 500 Euro gefunden. Mit "akzeptabel" meine ich, dass man natürlich kein neues Instrument erwarten kann, jedoch eines, was die Stimmung hält und im weitesten Sinn normal spielt, mit kleinen Schwächen. Das ist zur Überbrückung, bis man sich was besseres leisten kann, allemal besser, als wenn man gar kein Instrument hat, oder immer herum fragen muss, wo man mal üben kann.

Es gibt zuhauf brauchbare Klaviere im Preisbereich von wenigen hundert Euro, aber man muss sie finden und darf sich nicht entmutigen lassen, dass auch eine ganze Menge total abgespielte Gurken einem dabei über den Weg laufen.
 
Jedoch halte ich auch deinen Wunsch, ein "Billigklavier" zu finden, für alles andere als aussichtslos. Ich habe schon mehrfach für Bekannte solche Instrumente gesucht bzw. angeschaut und mit etwas Geduld haben wir da akzeptable Instrumente für unter 500 Euro gefunden. Mit "akzeptabel" meine ich, dass man natürlich kein neues Instrument erwarten kann, jedoch eines, was die Stimmung hält und im weitesten Sinn normal spielt, mit kleinen Schwächen.

Das ist durchaus richtig, und der eine oder andere will einfach seinen alten Oberdämpfer einfach nur loswerden, so gegen Transportübernahme. Aber auch hier sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden, gibt Leute die ihren Totalschaden auf diese Weise billig entsorgen.

Viele Grüße

Styx
 
2 stunden darfst du doch ohnehin.

Auf nem digi üben... Gibst schöneres:musik:

Das mit den 2 Stunden kannte ich so gar nicht.

Üben auf dem Digi finde ich jetzt gar nicht so schlimm. Also für Digi geht die Tastatur vom Roland voll in Ordnung und der Klang ja sowieso. - Wäre ja auch schlimm, wenn ich nach nicht mal 3 Monaten schon komplett unzufrieden mit dem Intrument wäre, so ganz billig war es ja auch nicht...

Was das richtige Klavier angeht, werde ich mal den Markt beobachten.

VG

Christian
 
@sla019, vielen Dank, für die Antwort. Die beiden Anzeigen waren jetzt nur exemplarisch, ich wollte gar nicht sofort kaufen, sondern einfach mal grundsätzlich fragen. Dass ich den Zustand nicht am Anzeigentext erkenne ist klar, die Frage war auch eher, worauf ich bei der Besichtigung vor Allem achten muss. Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, würdest Du einen Klavierbauer mit zum Besichtigungstermin nehmen, bzw. nach nach einer ersten Begutachtung einen neuen Besichtigungstermin mit Klavierbauer machen?
Hallo chrischen,

Wenn Du mehr Fotos hast, brauchst Du nicht zwangsweise einen Klavierbauer vor Ort zur Vorauswahl. Ein einziges Foto von einem geschlossenen Gehäuse ist leider viel zu wenig über die Distanz. Man sollte schon wenigstens die Mechanik und das Wirbelfeld sehen. Noch besser sind Fotos, bei denen man dann auch den Resonanzboden, die Stege und die Gussplatte sieht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Du so für ein paar Hunderter ein brauchbares Klavier findest. Poste solche Angebote hier im Forum, bei denen man vom Innenleben was sieht!

Bei styx in der Gegend gibt es eine erstaunliche Häufigkeit finaler Plattenbrüche. :denken:
Wahrscheinlich wohnt er auf einer Erdbebenzone. :-D
Finale Plattenbrüche sind in der Regel so häufig anzutreffen, wie Töpfe, die Löcher haben, oder 4-blättrige Kleeblätter in Nachbars Garten...:lol:

LG
Michael
 

Zurück
Top Bottom