Gebrauchter Steinway - Bechstein

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Kreisleriana,

Klavierhersteller haben in der Regel kein Interesse daran, ihre alten Instrumente höchstwertig generalüberholt zu sehen. Klavierhersteller leben vom Verkauf *neuer* Instrumente.
 
Klavierhersteller haben in der Regel kein Interesse daran, ihre alten Instrumente höchstwertig generalüberholt zu sehen. Klavierhersteller leben vom Verkauf *neuer* Instrumente.

naja so streng würde ich nicht mit den Firmen ins Verhör gehen,natürlich müssen sie neue Instrumente verkaufen,aber es werden ständig angekaufte alt-Instrumente restauriert und wieder weiter verkauft,wobei die Firma ja auch wieder verdient,denn angekauft werden sie um einen Pappenstiel.Da sehe ich eher das Problem:der Ankaufspreis des Altinstrumentes ist auch beim Kauf eines neuen Flügels meist erschütternd niedrig.
 
@kreisleriana: Vielen Dank für den ehrlichen Ratschlag.
 
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Habe folgendes Angebot erhalten Steinway S 1953, angeblich seit Jahrzehnten nicht gespielt und gestimmt. Optik: Erhaltungszustand normal mit altersbedingte Macken - für mich aber nicht relevant.
Was kann ich im besten Fall (best case szenario) erwarten?
Also falls der Flügel wirklich wenig und nicht professionell gespielt wurde, der Resonanzboden ok wäre, er wirklich 30 Jahre lang ungenutzt und ungestimmt herumgestanden hätte. Wenn also alles das zuträfe - was wäre dann der mindestens nötige Aufwand um das Instrument bespielen zu können. Könnte man ein Instrument dieses Alters überhaupt spielen (ohne was dran zu machen d.h. ist das denkbar im Sinne von gab es das schon bzw. ist das häufig oder ganz un dgar ausgeschlossen)
Und was müsste höchstwahrscheinlich in diesem Alter in jedem Fall gemacht werden?
(Ich weiss Ferndiagnosen sind problematisch - aber gehen wir einfach von dem aus was in in einer Bandbreite von Möglichkeiten eher am Wahrschienlichsten ist).

Und welchen Preis zahlen Aufkäufer? Ich hörte der Klavierhandel max 2-3 Tsd, Klavierwerkstätten unbesehen bis 5 Tsd? Restaurierte Steinway modelle S kosten 19-25 TSD, Neupreis ca 50TSd
 
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Bespielbar kann so ein Flügel in jedem Fall sein. Zumindest in dem Sinn, dass alle Tasten gehen (also Töne von sich geben). Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass nach dieser Zeitspanne ein paar kleinere oder auch größere Arbeiten mindestens nötig sind, um das Instrument wieder gut nutzen zu können. Häufig ist es so, dass ein Instrument dieses Alters nicht mehr optimal spielt, ungleichmäßiger Anschlag, träger oder schwergängiger Anschlag, möglich ist aber auch das Gegenteil: zu leichter Anschlag, wenn der Flügel abgespielt ist. Solchen Aussagen wie "wenig bespielt" würde ich keine Bedeutung beimessen, solange du den Flügel nicht gesehen hast. Bei "wenig gespielten" Instrumenten sind dann doch oft tiefe Rillen in den Hammerköpfen, so dass man diese dann abziehen und intonieren muss. Bei den Saiten würde es sich auch lohnen, in neue zu investieren, denn gewisse Einbußen im Klang wirst du bei diesem Alter haben, obwohl das sicher nicht das größte Problem ist und wenn sie sauber schwingen und sich gut stimmen lassen, so kann man damit vielleicht auch noch warten.

Viel mehr kann man dazu kaum sagen, da es dir nichts nützt, über Wahrscheinlichkeiten zu reden. Dein Flügel kann dann doch ganz anders gelagert sein (Wahrscheinlichkeiten sagen nie etwas über den Einzelfall aus). Schau ihn dir an und lass ihn durch einen Fachmann begutachten.

Besonders bei dem S-Flügel würde ich nicht zu viel Geld versenken. Ich finde dieses Modell ziemlich unspektakulär und wenn man unterstellt, dass man immer einen "Steinway-Aufpreis" bezahlt, dann kaufst du für vergleichsweise viel Geld einen winzig kleinen Flügel, der klanglich m.E. kein Überflieger ist. Akzeptabel gewiss, aber kein Überflieger. Ich verstehe sehr gut, dass "Steinway" ein gewisses Sexappeal hat, aber wenn man für sein Geld das beste Instrument kaufen möchte, würde ich eine andere Vorgehensweise empfehlen, als von vornherein sich auf bestimmte Marken festzulegen und dann das kleinste und preiswerteste Instrument dieser Marke zu kaufen, weil man die nötigen Scheine für ein größeres nicht hat.
 
Habe folgendes Angebot erhalten Steinway S 1953,...
Warum soll es ein S sein? Wenn mehr Platz vorhanden ist, würde ich an Deiner Stelle nach einem Flügel Ausschau halten der länger als 180cm ist.
Sicher, ein S kann bei richtig guter Intonierung, Regulierung und Stimmung auch Spaß machen, aber wenn man richtig Baß haben will, ist man schnell unzufrieden.
Da würde ich z.B. einen 190er Blüthner mit Aliquot und Doppelrep.mechanik vorziehen...
Grüße
Toni
 
Für das Modell S gibt es einen einfachen Grund: er wurde mir angeboten.
Mir ist bewusst, dass ein kleiner Flügel allein durch die Saitenlänge klanglich begrenzt ist, allerdings haben die wenigsten zuhause einen Konzertsaal zu beschallen sondern meist rel. kleine Räume.
Eigentlich würde ich einen größeren Flügel bevorzugen - ganz klar, wenn dieser allerdings überteuerter Schrott wäre - würde mir ein rel. intakter S zu einem fairen Preis lieber sein.

Eigentlich ging es mir bei meinem posting auch um die Preisangaben - stimmen die denn in etwa?
 
Habe folgendes Angebot erhalten Steinway S 1953, angeblich seit Jahrzehnten nicht gespielt und gestimmt. Optik: Erhaltungszustand normal mit altersbedingte Macken - für mich aber nicht relevant.
Und welchen Preis zahlen Aufkäufer? Ich hörte der Klavierhandel max 2-3 Tsd, Klavierwerkstätten unbesehen bis 5 Tsd? Restaurierte Steinway modelle S kosten 19-25 TSD, Neupreis ca 50TSd

-max.5000 im Ankauf im Handel klingt rel.plausibel.

-aber Steinway S ?:

Also ehrlich gesagt,ich mag diese S&S Stutzflügel nicht,weder S noch M,schriller Ton,keine brauchbaren Bässe.
Der O ist für mich der kleinste "echte" Steinway.
Die S und M die ich bisher probierte, waren schrecklich,da bist du mir einem großen Yamaha(denn um denselben Preis bekommt man einen nagelneuen wirklich schönen Yamaha Konzertflügel) meiner Meinung nach 100x besser bedient.
Also den S Flügel mußt du dir vor einer Entscheidung schon sehr kritisch anhören,ob das wirklich das ist was du suchst,denn den Namenszug kaufen macht absolut keinen Sinn!
 
Ist jetzt eine rein subjektive Ansicht, klanglich überzeugen nur die B und D Flügel von S&S. Unter 211 m tun es meines Erachtens nach einige andere Flügel ebenso, oder gar noch klangvoller.

Viele Grüße

Styx
 

Ist jetzt eine rein subjektive Ansicht, klanglich überzeugen nur die B und D Flügel von S&S. Unter 211 m tun es meines Erachtens nach einige andere Flügel ebenso, oder gar noch klangvoller.

Viele Grüße

Styx

dem kann ich nach doch recht langer Suche und Erfahrung mit Steinways nicht ganz zustimmen,auch wenn natürlich alles sehr subjektiv ist.Dass nur B und D flügel überzeugen, stimmt aus mehreren Gründen nicht:erstens ist der 227 cm lange C Flügel,wenn es ein gelungenes Stück ist,wesentlich reicher an Klangfarben und natürlich mächtiger in den Bässen als der kleinere B,zweitens ist der B Flügel keineswegs immer so toll wie er immer beschrieben wird,da gibt es mitunter sehr schöne Stücke darunter,aber auch viele schwache Instrumente.

Wie ich schon mal schrieb, hatte ich viele Jahre einen O Flügel und der war klanglich besser als so mancher B,das merkte ich zu meinem eigenen Erstaunen,als ich auf B wechseln wollte,
da war erst der Schritt zum C der große Sprung.

Bei Instrumenten unter 225cm sollte man sich immer mal Fazioli anhören,die sind gerade bei den kleineren Modellen oft erstaunlich ausgewogen und satt in den Bässen,da stimme ich sicher zu.

Über den D braucht man nicht viel zu sagen,Klassiker, aber paßt in kein Wohnzimmer,ein gute gelungener C kann aber dem D oft sehr sehr nahe kommen.
 
Also ich habe einen Bechstein C (220 cm) von 1903 oder 1904. Der Flügel wurde innen und außen vollständig renoviert. D.h. Resonanzboden ausgespant, neu auf Spannung gebracht, neue Hämmer, komplett neue Leder und Filze, neu polyestert. Gekostet hat der 21,5k. Für mich ist der Flügel jeden Cent wert. Habe auch schon neue Bechsteine gespielt und mit meinem vergleichen können. Ich war sehr überrascht. Gewisse Klangcharakteristika meines alten Flügels höre ich auch bei den neuen Instrumenten, so dass ich tatsächlich davon überzeugt bin, dass es sowas gibt wie einen Bechsteinsound. Die Seele des Instruments wurde bei meinem Instrument durch die Restaurierung sicherlich nicht "wegrestauriert".

Man muss aber sagen, dass mein Flügel von einem absoluten Topmann restauriert wurde - ohne wenn und aber. Die Klaviertechniker, die bei mir waren, haben sich stets sehr lobend geäußert.

Ich kann nur jeden ermuntern, sich mit alten Instrumenten zu beschäftigen. Die Hölzer, die damals verwendet wurden, sind heute den Firmen teilweise garnichtmehr zugänglich. Bei meinem Bechstein wurden z.B. sehr seltene Hölzer aus den hölchsten Wäldern Rumäniens verwendet. Da wird heute gar keine Forstwirtschaft mehr betrieben. ökologisches und langsames Wachstum inklusive :-)

nach dem 2. WK war die Firma Bechstein sogar noch froh darüber, dass ein Hoilzlager nicht zerbomt wurde und eben dieses rumänische Holz in geringer Menge noch vorhanden war. Sonst hätten die garnicht anfangen können weiterzumachen.

P.S. Habe mich heute wieder 5 Stunden meinem Bechstein hingegeben - es ist das Paradies!
 

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