Gebrauchter Flügel - welche Details für Anfänger erkennbar?

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Thomas

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Hallo,

Wie einige andere auch in diesem Forum drehe ich zurzeit meine Runden in verschiedenen Klavierhäusern. Mein Interesse gilt gebrauchten Flügeln in einem Preisrahmen bis € 15.000,-. Bisher habe ich auf meinen Digi gespielt. Ich bin ein Anfänger mit 2,5 Jahren "Erfahrung".

Jetzt meine Frage:
Gibt es Details, neben dem optischen Allgemeinzustand, die man auch als Anfänger an einem gebrauchten Flügel erkennen kann (Zustand der Hämmer, Mechanik usw.)? Man hat ja leider nicht immer einen Fachmann zur Seite.

Für Details und diverse Tricks wäre ich sehr dankbar.

Interessant ist dass viele gebrauchte von "alten Damen" kommen die nur wenig gespielt haben;).
 
Weißt du nach 2,5 Jahren überhaupt WAS du suchst und bist bereit 15.000€ evtl. falsch zu investieren, wenn du in ein paar Jahren doch was anderes haben willst?
 
@Curby & TE: NATÜRLICH weiß man nach 2,5 Jahren als Erwachsener, was man will!!! Man muss aber mit dem Risiko einer "Weiterentwicklung/Veränderung" leben. Allerdings sind dann - Exoten außen vor - bei einem gebrauchten Flügel nicht 15.000,- in den Sand gesetzt, sondern - je nach Marke und Marktlage - 0 bis X Euro. Das passiert bei einem Auto oder einem Computer auch. Kein Grund also, diesen Kauf zu schieben.

N.B. Unser Klavier habe ich nach 0,5 Jahren gekauft. Heute weiß ich ganz sicher, dass es DAS Klavier ist und mir wirklich "ewig" Freude machen wird. Meinen Flügel habe ich nach 4 Jahren Erfahrung gekauft - und hier weiß ich, dass wir uns irgendwann mal trennen werden. Erfahrung ist keine Garantie für zukunftssichere Entscheidungen!

Nachtrag: Die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlentscheidung ist m.E. aber bei einem Bisher-Nur-Digi-Spieler tatsächlich höher. (Daher viel Zeit auf die Suche verwenden - siehe Folgepost)
 
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@ Thomas: Klingt blöd, aber ich kann nur raten: Suchen, anspielen, suchen, anspielen ... da capo ad infinitum. Irgendwann kommt dann ein Flügel, der will zu Dir. Das merkst Du am unruhigen Schlaf...

DANN MUSST Du mit dem Techniker Deines Vertrauens aufkreuzen. Aber erst dann.

Geh mal mit ein wenig mehr Bauch und weniger Kopf an das Thema ran.

Das, was man Dir hier erzählen könnte, merkst/siehst Du auch ohne Hilfestellung. Tasten präzise, Anschlag gleichmäßig, Repetitionsgeschwindigkeit usw. Wenn dann irgendwas nicht passt, können aber durchaus unterschiedliche Ursachen der Grund sein - und deren Beseitigung kann von "unmöglich" über "preiswert" bis "sauteuer" reichen. Dazu brauchst Du einenFachmann. Aber eben erst dann, wenn es "klick" gemacht hat!

Geh frei auf die Suche und denk daran, dass man bei Flügeln fast jedes kleine Ärgernis beseitigen kann, solange man in den Grundcharakter des Instruments schwer verliebt ist. Die Kosten hierfür allerdings haben Auswirkungen auf den Kaufpreis. Aber erst muss man mal verliebt sein.
 
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Thomas:
Ich denke, um wirklich einzuschätzen, welchen Wert ein Flügel wirklich hat, ist man als Laie hoffnungslos überfordert.
Aber sicher ist es nicht schwer*, eine engere Auswahl zu treffen. Für diese müssen ja schon mehr als ausreichend Faktoren passen (Klang, Spielbarkeit, Optik). Wenn 2-3 Flügel diese Kriterien erfüllt haben und ein wirklicher Kaufwunsch vorhanden ist, dann kann man guten Gewissens einen Fachmann hinzuziehen, dessen Bezahlung dann gut investiertes Geld ist.

* Natürlich kann es sehr schwer sein, einen Flügel zu finden, der einem überhaupt gefällt, vor allem klanglich. Aber das ist ja eher subjektiv und weniger Sache eines Fachmannes.

Ächz, Fishi war schneller :)
 
Gebrauchtkäufe von Privat können Glücksfälle sein, was die Qualität und den Preis angeht. In (großen, darauf spezialisierten) Klavierhäusern mit Gebrauchtinstrumenten wird meistens hauptsächlich auf die Optik Wert gelegt - neu lackiert (vielleicht noch minderwertig) und "spielbar" hergerichtet, manchmal auch da mit minderwertigen Mechanikteilen. Leute ohne Ahnung denken - sieht gut aus, kommt n Ton raus, kauf ich. Ich weiß natürlich nicht, was du genau möchtest, aber viele Leute nehmen lieber ein paar Macken in Kauf und sparen dafür 2000 Euro, wenn das Instrument trotzdem schön klingt.
Aber auch auf dem Privatmarkt gibts natürlich viele schrottreif Krücken...
 
ob das Klavier wirklich "von einer älteren Dame kaum gespielt" ist, kann man schnell an den Seiten der weissen Tasten erkennen. Wenn das Holz an den Tastenseiten vom Handschweiss und Fett dunkel eingefärbt ist, hat sich die Dame entweder die Finger nie gewaschen oder doch häufiger gespielt. ;)
Zum Vergleich zieht man die mittleren und die wenig benutzten äusseren Tasten heran. Wenn es allerdings gar nicht dreckig ist, war der Verkäufer mit dem Schmirgelpapier schneller.
Ein weiters Merkmal findet man an den Seiten der schwarzen Tasten, unterhalb des Halbtonbelags.
Wenn im mittleren Bereich der Klaviatur die Farbe des Holzes durchscheint ist doch etwas mehr gespielt worden.

Grüße

Toni
 

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