Freies Klavierspiel

Ein gutes Buch für den Einstieg ist die Harmonielehre von Frank Haunschild. Es fängt bei „Adam und Eva“ an, ist logisch und strukturiert aufgebaut und erklärt recht gut. Ich vermute, das wäre etwas für dich.

Ich finde die Bücher "Praktische Musiklehre" von Wieland Ziegenrücker gut.

https://www.amazon.de/Praktische-Mu...=gateway&sprefix=Ziergenrückrr,aps,165&sr=8-1

Da sind viele Hörbeispiele zum Mitarbeiten dabei, was Rhythmus und Gehörbildung, z.B. auch das Absingen von leichten Notenstücken, angeht.

Band 1 fängt ebenfalls bei Adam und Eva an, ist in meinen Augen didaktisch gut aufgebaut und bietet so eine Art programmiertes Lernen in 3 Bänden.

Begleitend dazu: "ABC Musik-Allgemeine Musiklehre"

https://www.amazon.de/ABC-Musik-All...=gateway&sprefix=Ziergenrückrr,aps,165&sr=8-5

Was Bücher und Apps angeht klopfe ich mir zunächst auf die Finger. Ich möchte erstmal nur mit einem Text arbeiten, ähnlich wie bei Gitarre oder Ukulele.
 
Ein weiterer Grund dürfte Angst sein, etwas falsch zu machen oder nicht begabt genug zu sein. Diese Angst ist um so größer, je älter der Spieler ist. Bei Späteinsteigern kommt manchmal auch noch die tief sitzende Überzeugung hinzu, eigentlich zu alt dafür zu sein.
Nicht begabt genug, stimmt, hielt mich nie für musikalisch begabt. Bin es ja eigentlich auch nicht, finde es nur schön, dennoch ein oder zwei Instrumente spielen zu lernen. Zu alt noch nicht, nicht für den Hausgebrauch.
 
IV und V kenne ich eigentlich in Moll als Moll-Akkorde, bei der natürlichen Moll-Tonleiter, so wie in der dritten Grafik von oben auf dieser Seite.

https://stimmungen.de/privates/musiklehre/die-akkorde/

Eine andere habe ich jetzt grade nicht gefunden.
Das "interessante" an dieser Quelle ist, dass dort zwar auf der fünften Stufe der natürlichen Molltonleiter ein Mollakord aufgebaut wird (was in natürlichem Moll ja auch nicht falsch ist), aber dass der Autor weiter unten dann ein Video einer Eigenkomposition verlinkt, in dem er genau diesen Akkord in der Dur-Variante nutzt. Als Einleitung zum Video steht dort: "Auch bei Stücken in Moll bedarf es nur drei Stufen, um die Tonart festigen zu können. Meine kleine Komposition (in g-moll) verwendet nur Dreiklänge auf den Stufen I, IV und V."

Hört und schaut man sich das Video aber an, sind die dort genutzten Harmonien eben eindeutig g-moll, c-moll und D-Dur. Und eben nicht d-moll. Selbst für jemanden, der mit Harmonielehre nicht vertraut ist, sind die vielen fis im Notenbild schon ein deutlicher Hinweis, um das rasch selbst nachzuvollziehen. Auf der von dir verlinkten Seite steht somit eigentlich nichts falsches, aber die Inhalte werden so verkürzt dargestellt, dass man damit nicht viel anfangen kann, weil sich solche vermeintlichen Widersprüche ergeben.

Dass die Harmonie der fünften Stufe in Molltonarten in der Regel als Dur auftritt, liegt daran, dass der fünften Stufe in ihrer Dominantfunktion ansonsten der Leitton fehlen würde - in g-moll ist das das fis, was zwingend nach oben zum Tonikagrundton g führt. Ein f (also der eigentlich leitereigene Ton der natürlichen Molltonleiter) hätte diese notwendige Strebetendenz zum g nicht.

Betrachtet man dieses fis nicht nur als der Leitton, der es ist, sondern übernimmt es mit in die Tonleiternotation, dann konstruiert sich daraus die harmonische Molltonleiter in Aufwärtsbewegung. Bei der Abwärtsbewegung enthält diese dann aber trotzdem auch das "natürliche" f anstelle des fis, weil in der melodischen Abwärtsbewegung die Strebetendenz nach oben irrelevant ist. (Und die melodische Molltonleiter verändert dann eben noch den 6. Ton der Aufwärtsbewegung, weil die Tonleiter dadurch zwischen der. 5. und 7. Stufe melodisch-singbarer wird).

Die Bezeichnungen "natürlich", "harmonisch" und "melodisch" für die drei Molltonleitervarianten sind also auch von der Namensgebung her absolut logisch... Aber jetzt halte ich die Klappe, bevor ich noch weiter vom Thema wegführe. :005:
 
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Letztlich macht aber das Verwenden von Reinem, Harmonischem und Melodischem Moll als statische Tonleiter keinen Sinn, sondern es gibt die Moll-Töne von der l. bis zur V. Stufe, danach geht es chromatisch weiter, und auf der VI. und VII. Stufe werden diejenigen Töne genommen, die im Kontext und der Richtung sinnvoll sind. Welches Stück steht z.B. in Harmonisch Moll?

Und auch dorisch mit erhöhter VI. Stufe ist als Mollskala integriert.
 
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Möchte jetzt noch einmal erwähnen, dass ich diesen Faden nicht nur wegen meinen Problemen mit freiem Spielen begonnen habe. Ausgelöst wurde das mehr durch die Probleme eines anderen Mitglieds vom Forum, wobei es letztendlich auch ums freie Spielen ging und es wohl nach fünf Jahren mit KL, später zusätzlich noch mit einem zweiten KL speziell fürs freie Spielen, noch nicht gelingen wollte. Las sich ein wenig deprimierend.
Dachte mir, so ein allgemeiner Faden wäre gut geeignet, einmal mehr aufs freie Spielen einzugehen.
Ja, und ich finde es ganz großartig, dass Du diesen Faden eröffnet hast. Und auch, dass schon so viele tolle Tipps gegeben worden sind. Mir helfen schon manchmal ganz kleine, womöglich selbstverständliche Tipps weiter. Zumindest motivieren sie, nicht aufzugeben. Und ebenso die Feststellung, mit dem Problem nicht alleine zu sein, weil es anderen ähnlich geht.
 
Ja, und ich finde es ganz großartig, dass Du diesen Faden eröffnet hast. Und auch, dass schon so viele tolle Tipps gegeben worden sind. Mir helfen schon manchmal ganz kleine, womöglich selbstverständliche Tipps weiter. Zumindest motivieren sie, nicht aufzugeben. Und ebenso die Feststellung, mit dem Problem nicht alleine zu sein, weil es anderen ähnlich geht.
Für das Aufgeben gibt es beim Musikmachen und insbesondere beim Klavierspielen sowieso NIE einen Grund! (Außer ganz schlimme Situationen wie Verlust beider Hände)
 
@Melegrian , wie kann man Melodien nach dem inneren Ohr nachspielen?
Zunächst ist es sinnvoll, die inneren Intervalle den äußeren zuzuordnen. Das kann man schön üben.
Du gehst an´s Klavier, spielst einen beliebigen Grundton, den Du angenehm singen kannst und von da aus singst Du bewußt ein oder später auch mehrere Intervalle.
Beispiel: Du spielst ein G als Grundton, singst es nach und dann eine große Sekunde, von der Du weißt, daß sie A heißt. Auf den Tasten kannst Du kontrollieren, ob Du den richtigen Ton gesungen hast.
So gehst Du durch alle Intervalle.
Dann könntest Du von dem Ton G aus einen Durdreiklang singen, also G H D. Auch hier prüfst Du durch das Spielen der Töne, ob Du richtig gesungen hast.
Dann könntest Du einen Molldreiklang singen. Auch kannst Du abwärts singen, was viel schwieriger ist.
Wenn Du das oft machst, stellt sich mit der Zeit eine Vernetzung der gefühlten Töne mit der Abbildung im "wirklichen Leben", also dem Klavier her. Im Grunde ist das die einfache Ausführung dessen, was du lernen möchtest: Eine Melodie, die im Kopf schwebt, auf dem Instrument darstellen.
Wenn Du dann eine Melodie im Kopf hast, erinnerst Du Dich: Ah, das ist ja ein Durdreiklang aufwärts, oder eine Quarte und dann eine Terz....
Und auch hier hilft mal wieder Üben....leider :026:
 
@Orchid, zu dem, was Du da gestern im anderen Faden geschrieben hattest, fiel mir eine Antwort aus einem anderen Faden und aus einem anderen Zusammenhang ein.
Er meinte: Kein Gefühl für den Puls und keine Sicherheit im Akkordegreifen.
Denn ich muss bei einer Akkordbezeichnung immer kurz überlegen, welche Tasten zu drücken sind, darunter leidet der Spielfluss (ich kann maj-, sus-, add- Akkorde und die notwendigen Umkehrungen nicht aus dem Stegreif spielen, muss immer kurz überlegen, welcher Ton da jetzt dazukommt und dann die Tasten finden).
Kleine Aussetzer, in denen man beim "normalen" Üben erst einmal eine Sekunde überlegen muss, wie es denn weiter ging, die sind ja eigentlich normal, sollten nur später nicht mehr auftreten, weil:
Na ja, sowie ich anfange zu denken, wie es denn weiter geht, brauche ich eine Sekunde zum Denken und bin nicht mehr im Fluss.
Darauf antwortete Alter Tastendrücker eigentlich treffend. Treffend sicherlich nur, solange es sich ums "normale" Üben handelt, nicht ums spätere Spielen. Doch Du übst ja halt auch noch.
Aber genau diese Denkpause in immer größeren Abständen ist äußerst hilfreich.
Besonders, wenn man in dieser Zeit kurz rückwärts (wie war's?) und vorwärts (was kommt?) denkt!
Also, irgendwann und mit reichlich Übung wirst Du wohl an einem Punkt kommen, wo die Abstände zwischen den kleinen Denkpausen bei bekannten Akkordfolgen größer werden und später ganz entfallen. Ab dann sollte der Spielfluss ohne Unterbrechungen erfolgen, aber erst ab dann, würde ich meinen.
 

@Tastatula, ja, daran werde ich arbeiten müssen. Also, es ist nicht so, dass ich noch nie Intervalle am Piano als kleine Übung durchgeklimpert hätte. Nur wohl bisher zu selten, nicht bewusst genug und nicht mit meiner inneren Stimme abgeglichen.

Meine innere Stimme ist eine andere, als meine tatsächlich gesungene. Letztere liegt im Bassbereich oder flüsternd singend vielleicht auch etwas anders. Nun fällt mir da ein Lied ein, bei dem ich im letzten Jahr feststellte, wenn ich weder leise noch innerlich mitsinge, höre ich im Chorus zeitweilig innerlich die Stimme einer einstigen Opernsängerin, die im Sopran recht hoch steigt. Die Melodie hatte ich angefangen im Alt zu üben, doch das hochklettern von einer Taste zur anderen kommt wie vom Ohr erwartet.

Dass ich innerlich eine andere Stimme wie meine höre, ist mir aber bisher nur bei diesem einen Lied aufgefallen und dann ja auch nur im Chorus.
 
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Die Akkorde spiele ich als Alberti-Bässe, die Ausnahmen habe ich in den Text geklebt. Mit der rechten Hand spiele ich die Melodie.

Beim F-Dur muss ich noch was ausprobieren, es hört sich für mich an dieser Stelle nicht ganz stimmig an.
 
Beim F-Dur muss ich noch was ausprobieren, es hört sich für mich an dieser Stelle nicht ganz stimmig an.
Diese Version vom Lieder-Archiv weicht ab, unabhängig von der Tonart. Im vorletzten Takt verläuft die Melodie anders und bei den Akkorden wurde Stufe V verwendet, wo bei Dir das F von Stufe IV steht. Oder ich sehe es nicht richtig, ohne mir die Noten abzutippen und auszuprobieren.

https://www.lieder-archiv.de/dat_du_min_leevsten_buest-notenblatt_300900.html

Hier hättest Du es noch in C-Dur und es ergibt meiner bescheidenen Meinung auch Sinn, wenn das so endet. Auf dem ersten Blick zumindest.

http://www.labbe.de/liederbaum/index.asp?themaid=69&titelid=876
 
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Diese Version vom Lieder-Archiv weicht ab, unabhängig von der Tonart. Im vorletzten Takt verläuft die Melodie anders und bei den Akkorden wurde Stufe V verwendet, wo bei Dir das F von Stufe IV steht. Oder ich sehe es nicht richtig, ohne mir die Noten abzutippen und auszuprobieren.

https://www.lieder-archiv.de/dat_du_min_leevsten_buest-notenblatt_300900.html

Hier hättest Du es noch in C-Dur und es ergibt meiner bescheidenen Meinung auch Sinn, wenn das so endet. Auf dem ersten Blick zumindest.

http://www.labbe.de/liederbaum/index.asp?themaid=69&titelid=876

Mein Beispiel oben ist in C–Dur, ich habe es transponiert, zugegebenerweise mithilfe der Notenschleuder.

Ich hab mich missverständlich ausgedrückt, ich meinte das F-Dur hier:

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Als ich als Bub von ca. 9/10 Jahren versuchte in der geheimnisvollen Welt der Harmonien zurechtzukommen (nachdem ich mit dem KU aufgehört hatte, bzw. aufgehört worden bin), fiel mir auf, dass die ersten 3 Töne von vielen Liedern und anderen Musikstücken Dreiklänge bildeten. Die verschiedenen Umkehrungen, mit denen die verschiedenen Stücke begannen, wusste ich noch nicht fachgerecht zu bezeichnen. „An der schönen blauen Donau“ beginnt mit einem Durakkord in Grundstellung. Bis heute heißt dieser Akkord bei mir „Donau“, der Sechstakkord „Land“ (von „Drunten im Unterland“), der Quartsechstakkord „Halelu“ (von „Halelu nur der Mann im Mond schaut zu“) usw..

Später habe ich mir auf ähnliche Weise Akkordfolgen gemerkt und gelernt Harmonien, Harmonieverläufe und Bassfiguren von Musikstücken nach Gehör zu identifizieren. Intervalle zu erkennen und zu singen oder zu spielen hat mir deshalb keine Probleme gemacht. Melodien, aus dem Stegreif zu begleiten, auch wenn ich sie zum ersten mal hörte, fiel mir irgendwann nicht mehr schwer. Vermutlich war das für mich der einfachere Weg, weil ich schon recht früh Melodien nachsingen und nachspielen konnte.

Langer Rede kurzer Sinn: ich wollte mit diesem Beitrag auf eine Möglichkeit hinweisen, Hörerfahrung zu verankern (Liedanfänge) und somit abrufbar und vergleichbar zu machen.
 
Erste Schritte:

Den Anhang 25755 betrachten



Beim F-Dur muss ich noch was ausprobieren, es hört sich für mich an dieser Stelle nicht ganz stimmig an.

Ich finde die Harmonisierung soweit akzeptabel bis auf das letzte "kum bi de Nacht ...". Da würde ich nicht mehr auf a gehen sondern beim C bleiben und statt dem F mit G7 auf C zurückführen. Somit klingt die Strophe ruhiger aus. Ich finde das schlüssiger. Peter scheint es ähnlich zu empfinden.

Nach meinem persönlichen Geschmack würde ich die Begleitung mit max 3 Akkorden spielen (I, IV und V, kein Moll), weil ich das bei diesem wunderschönen alten Lied als angemessen betrachte. Unnötige Harmoniewechsel lenken mich zusehr von der einfachen aber eingängigen Melodie ab.
 
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Ich hab mich missverständlich ausgedrückt, ich meinte das F-Dur hier:
Bei der Notenschleuder ist die vorletzte Note nicht der Leitton, der zur Tonika führen möchte, bei den anderen beiden schon. Trägt wohl auch etwas zur Entspannung bei, könnte ich mir vorstellen.
 
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Bei der Notenschleuder ist die vorletzte Note nicht der Leitton, der zur Tonika führen möchte, bei den anderen beiden schon. Trägt wohl auch etwas zur Entspannung bei, könnte ich mir vorstellen.

Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe. In allen genannten Varianten gibt es doch einen Leitton: Mal von oben nach unten (Notenschleuder, auch Gleitton genannt) und mal von unten nach oben. Die Version von unten nach oben empfinde ich auch als entspannter.
 

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