Französische Suite Nr. 2 c-moll

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:bye:Hallo liebe Clavios!


Ich habe im letzten Semester Bach Französische Suite Nr. 2 einstudiert und geübt sowohl auch vorgespielt.

Hier ist die Aufnahme.

Eine Aufnahme (12,5 MB) ist im Mai, bei einem Vorspiel, mit gutem Aufnahmegeräte (vom Forum bekommen:-D:-D:-D), aber mit schlechtem Rhythmusgefühl, meiner Meinung nach.

Die andere Aufnahme (12,7 MB) ist im Juli in Übekammer, mit Handyaufnahme. Die Klangqualität ist schlechter, aber die Musikalität ist besser, meiner Meinung nach. Oder wie denkt ihr??





Übrigens, ist es schon fast 4 Jahren geworden, seit meinem ersten Beitrag in Clavio.

Viele Ereignisse sind mir passiert, viele Dinge habe ich gelernt und erlebt.

Ich möchte immer noch trotzdem nach vorne gehen...!! Ich merke immer noch "hässliche" Stelle in meiner Einspielung.



Danke und viel Vergnügen hoffe ich :zunge:



LG, HSC
 

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Bei beiden fehlt das Atmen. Die einzelnen Phrasen reihen sich direkt aneinander. Sing mal die Melodie und schau mal, wo Du wirklich atmen musst. Und dann machst Du das auch beim Spielen.
Dann wird es wirklich gesanglich.
 
Ja. Die erste Aufnahme klingt bemüht, die zweite viel gesanglicher.
Echt?! Zuerst vielen Dank für deine Meinung. Du meinst die zweite Aufnahme (im Mai, 12,5 MB) gesanglicher, oder?

Ich habe gedacht, dass das Tempo in meiner Einspielung (im Mai, 12,5 MB) ein bisschen langsamer und langsamer wird. Deswegen habe ich mit Metronom noch gearbeitet und diese "Verlangsamung" ist in der ersten Aufnahme (im Juli, 12,7 MB) besser kontrolliert worden. Deswegen habe ich gedacht, es wäre musikalisch besser.

Ich habe ein bisschen tendenziell so gespielt : wenn ich die melodische, gesangliche oder emotionell stark brennende Stelle spiele, wird das Tempo ein bisschen langsamer. Und ich dachte, ich müsste das korrigieren!

Ich möchte die Meinungen der anderen auch zuhören. :idee:

LG, HSC
 
Alleine schon von der Aufnahmetechnik her, habe ich mir die zweite Aufnahme (live) lieber angehört. Den Schluss bei Minute 5:08 fand ich sehr überraschend (ca. ab 4:55). Sowas hatte ich bisher noch nicht gehört, sehr abrupt. Du hast dir sicher überlegt, warum du das so machen wolltest. In der Studioaufnahme dann hast du dich für ein anderes Ende entschieden (ca. ab 4:40). Warum? Ich kenne das Stück nicht gut, aber deine Überlegungen zu dieser Stelle würden mich interessieren.
Bei 9:45 in der Liveaufnahme klingt es dann ähnlich hart beim Schluss. Und ganz am Ende der Suite wieder. Und in beiden Aufnahmen machst du ganz am Ende einen Endspurt und wirst immer schneller. Da würde ich auch wie Tastatula sagen, dass du ausser Atem kommst.
Und seltsamerweise ist die Liveaufnahme kürzer als die Studioaufnahme? Du meinst oben, dass du live immer langsamer geworden bist. Die Aufnahme ist aber kürzer. Komisch! :004:
 
@Hellas

Danke für deine ausführliche Meinung! Es freut mich, dass du detailllert über meine Einspielung schreibst. 👍👍

Den Schluss bei Minute 5:08 fand ich sehr überraschend (ca. ab 4:55). Sowas hatte ich bisher noch nicht gehört, sehr abrupt.
Du meinst das Ende des zweiten Satzes, "Courante".

Ich denke, der erste Satz "Allemande" und dritte "Sarabande" sind groß unterschiedlich vom zweiten Satz. Nämlich, langsamer/ruhiger Satz - schneller Satz - langsamer Satz.

Und diesen Kontrast wollte ich mehr zeigen. In der Endephase des "Courantes" (ca. 4:55-5:11)
mache ich ein bisschen hektischen Durchbruch(?) bis zur Kulmination, damit ich den leisen Anfang des "Sarabande" effektiver darstellen kann.

In Live-Aufnahme habe ich trotzdem nur auf dem Schluss c-moll Akkord des "Courantes" subito pp gemacht(ca. 5:11), als "Humor". :-D Ich denke immer, dass solche subito pp ist ein humorvoller Ereignis. Barocksuite ist eine "instrumentalisierte Tanzmusik", aber edel, elegant. Sense of humor von edelen Leuten bei der Hofkneipen wollte ich mal darstellen.

Und ich habe diese Idee (subito pp) nicht mehr gut gefunden, deswegen in der Übekammer-Aufnahme habe ich anders gemacht, insbesonders habe ich mehr Verzirrungen in der zweiten Wiederholung bei "Courante" eingesetzt, damit ich das Stück in der Wiederholung mehr vielfältiger, bunter klingen lassen könnte.

Bei 9:45 in der Liveaufnahme klingt es dann ähnlich hart beim Schluss. Und ganz am Ende der Suite wieder. Und in beiden Aufnahmen machst du ganz am Ende einen Endspurt und wirst immer schneller.

Bei dem vierten Satz "Air" auch wollte ich den Kontrast zwischen schnellem Satz und langsamen zeigen. Da "Air" zwischen "Sarabande" und "Menuett" steht, und "Air" in diesem Fall nach der Ätmospähre nicht so erforderlich edel, sondern bisschen "im Besäufnis" klingt(beim Einstudieren dieses Stückes habe ich, wie gesagt, "Hofkneipe" vorgestellt!:-D ), wollte ich den Satz "Air" relativer roh spielen.

Also ganz am Ende des Stückes "Gigue" wollte ich manifestieren, dass die Kneipe zum Ende gegangen ist. In dem Fall sollte man laut sprechen, weil viele Leute im Hof und Saal besoffen sind.

Da würde ich auch wie Tastatula sagen, dass du ausser Atem kommst.
Und seltsamerweise ist die Liveaufnahme kürzer als die Studioaufnahme? Du meinst oben, dass du live immer langsamer geworden bist. Die Aufnahme ist aber kürzer. Komisch! :004:

Aber abgesehen von meinem Absicht stimme ich dazu, das ich während Einspielung hektisch gespielt habe. Ich sollte mehr musikalische Verständnisse für lendige Musikalität haben. Die Verschnellung war auch ziemlich lange zeitlang mein Problem.

Und ich habe gedacht, dass nicht nur Verschnellung, sondern auch Verlangsamung auch bei mir passiert. Ich habe auch solche Feedback und Kommentar über meine Einspielung bekommen, von einem Professor. Aber ich meine nicht, dass deine Meinung nicht richtig ist.


Es freut mich sehr und macht mir riesigen Spaß, mit dir über die Interpretation zu reden. :super: Auf jeden Fall möchte ich mit den anderen sowas häufiger machen!
 
Nein, musst Du nicht! Sieh es konstruktiv. Man kann noch soviel an Interpretation arbeiten, sich Gedanken machen, Ideen haben, wenn es nicht singt, wird das nichts. Ich versuche Dir ein Beispiel aus der Allemande zu nennen. Dann hörst Du Dir mal an, wie Du dieses Beispiel spielst und Du wirst verstehen, was ich meine. Es ist kein Hexenwerk, sondern höchst natürlich, zu atmen, andernfalls fallen wir verstorben vom Klavierhocker.
Also:
Betrachte mal nur die ersten vier Takte des Satzes. Wann ist die erste Phrase zuende? Am Ende von T2. Auf der vierten Zählzeit beginnt eine neue Idee.
Stell Dir vor, Du würdest sprechen und nicht atmen am Ende des Satzes (Jede Phrase ist ein Satz oder zumindest ein Satzteil). Gelesen wäre das so:

Ich habe gestern im Garten gearbeitetdas Museum befindet sich auf der rechten Seite.

Niemals würdest Du freiwillig so schreiben, geschweige denn sprechen. Musik ist eine Sprache, die gesungen sein will, weil die Tonhöhen verschieden sind.
Wenn Du Deine Aufnahme anhörst, merkst Du, dass Dir genau das passiert: Du schlitterst einfach in das neue Motiv hinein, ohne Sinn und Verstand.
Wie also lösen?
Übe es mal so, dass Du so spielst, als sei das Stück nach 1 3/4 Takten zuende. Dann beginnst Du bewusst die nächste Phrase und Du wirst merken, dass sie ganz anders klingt.
Rein technisch kannst Du das Klavier atmen lassen, indem Du am Ende der Phrase das Handgelenk leicht hebst, um es dann auf dem letzten Viertel wieder absinken zu lassen.
Ich benutze gerne die Bezeichnung: Das Handgelenk atmen lassen.
Eigentlich kann man solche Sachverhalte sehr schlecht theoretisch erklären, vielleicht hilft es Dir trotzdem ein bisschen.
Und bitte nicht verzagen! :-)
 

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