Frage zu Luftbefeuchtern

Das ist doch alles vollkommen wurscht. Wir haben zwei mal einen identischen Versuchsaufbau, gleiches Gerät, gleiches Hygienemittel, UNGLEICHES Wasser. Das ist der einzige Parameter, der anders ist. Dann sollte man doch davon ausgehen, dass der unterschiedliche Verlauf auf dem anderen Parameter beruht. Und das ist das Wasser. Warum sollte das (gleiche) Hygienemittel schuld sein?
 
Über die statistische Sicherheit nach zwei identischen Versuchaufbauen müssen wir ja nicht sprechen. Das Hygienemittel wird es nicht sein. Daran wird auch keiner sterben. Eher wäre interessant zu wissen, wie das Probenahmewasser gewonnen und zwischengelagert wurde. Hatten beide Hähne Strahlregler (z.B. Perlatoren), oder wurden die abgeschraubt und die Hähne desinfiziert? Das ist die spannende Frage. Je nach Hersteller und Wartungsintervallen ist dort sonst eine Art Überbevölkerung zu verzeichnen. Gab es Daten über die Gesamt KBE vor der Probenahme!? Waren die Versuchsgeräte aus der gleichen Charge? Das ist das schöne an Wissenschaften...es tauchen immer mehr Fragen auf.
 
Ich stelle in letzter Zeit fest, dass nicht der Winter das Problem für trockene Luft ist , sondern der Frühlung. Immer wieder hört man nur, Achtung, im Winter ist die Luft trocken, wegen Heizung, Fussbodenheizung usw.
Jetzt ist es aber so extrem trocken, wenn es mal wärmer ist und die Sonne scheint. Es sind hier zb 18°-20°, da hat man ja schon Lust, die Terrassentür weit aufzulassen, die Kinder rennen ja auch immer rein und raus. Wenn es mal länger als 5 min auf ist, sind es hier im ganzen Haus gleich 27%.
Wie macht ihr das im Frühling? Man kann sich ja nicht einsperren und will das schöne Wetter geniessen.
 
Ich stelle in letzter Zeit fest, dass nicht der Winter das Problem für trockene Luft ist , sondern der Frühlung. Immer wieder hört man nur, Achtung, im Winter ist die Luft trocken, wegen Heizung, Fussbodenheizung usw.
Jetzt ist es aber so extrem trocken, wenn es mal wärmer ist und die Sonne scheint. Es sind hier zb 18°-20°, da hat man ja schon Lust, die Terrassentür weit aufzulassen, die Kinder rennen ja auch immer rein und raus. Wenn es mal länger als 5 min auf ist, sind es hier im ganzen Haus gleich 27%.
Wie macht ihr das im Frühling? Man kann sich ja nicht einsperren und will das schöne Wetter geniessen.
Verallgemeinern lässt sich hier nichts, es gibt durchaus auch feuchte Frühlingsmonate.
 
Der Wäscheständer steht nachts neben dem Klavier... wenn er mir morgens/tagsüber im Weg ist, zieht er um in ein anderes zu trockenes Zimmer.
 
Wer vor einer Renovierung oder Hausbau steht, könnte sich ggf. mit Lehmputz anfreunden:
 
Wäscheständer hatten wir früher auch neben dem Klavier, und den Fliesenboden mit Wasser nebelfeucht gewischt.

Bei uns hat ein Venta45 für Feuchtigkeitsregulierung nicht gereicht.
Wir haben jetzt einen Damp-Chaser ins Klavier einbauen lassen. Vorteil: in feuchten Sommern entfeuchtet er auch. (angeblich). Das Teil erscheint mir aber technisch ziemlich primitiv. Also keine permanente Feuchtigkeitsmessung, die dann in eine Cloud übertragen wird. Wieviel % Luftfeuchtigkeit IM Klavier ist: keine Ahnung. Und: Ein häßlicher Schlauchrüssel , der aus dem Klavier hängt.
 
Es geht ja jetzt weniger um die Frage ob Wäscheständer oder welcher Luftbefeuchter, das bringt ja auch nichts mehr, wenn den ganzen Tag die Fenster, Türen auf sind. Wie gesagt, 5 min reichen, dann ist es auf 25%. Geht auch ständig jemand rein und raus, Tür zur Terrasse immer offen.
 
Ein begnadeter Fachmann hat dazu folgendes geschrieben:

Ideal wäre jahraus, jahrein immer den selben LF - Wert zu haben. 50% wäre dabei ein gutes Maß. Es kann aber auch 45 oder 55% sein, solange es jeweils konstant bleibt. Jeder Wechsel der Feuchtigkeit wirkt sich auf die Stimmung aus.

Von 40 bis 60 % Luftfeuchtigkeit wäre der Bereich, wo dem Instrument nichts passieren kann. Hin und wieder etwas außerhalb dieser Werte ist auf kurze Sicht auch kein Problem. Längere Zeit unter 35% und über 65% können bereits größere Veränderungen bewirken. Die Mechanik wird bei hoher LF schwergängiger und bei zu niedriger LF kann, vor allem bei älteren Klavieren, der Resonanzboden schaden nehmen, oder Stimmnägel locker werden. Viele verschiedene Schrauben auch in der Mechanik könnten sich lockern, im günstigsten Fall die Regulation zunichte machen.
 
@Marlene

Ja, das wäre ein Optimum.
Das bedeutet aber eigentlich ein eigenes Musikzimmer - einen Raum, wie im Museum. Beleuchtung diffus von oben. Keine Fenster, durch die sich bei Sonneneinfall die Temperatur stark ändert. Großer Luftbefeuchter, der schnell reagieren kann. Klimaanlage. Schreiber mit Aufzeichnung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit.
Bei Neubau vielleicht zu realisieren. In meinem Leben nicht mehr.
 

@Klaus60

Ein eigenes Musikzimmer halte ich nicht für erforderlich. Das hatte ich in Köln im schlecht isolierten DG eines Altbaus nicht. Und hier schon gar nicht, weil die Flügel einen großen Luftraum um sich herum haben. Sie stehen eigentlich mittendrin im Haus.

Keine Fenster ist auch kein Thema, ich habe viel Fensterfläche (dreifachverglast) mit Raffstores. Sonneneinfall soll tunlichst vermieden werden - das schadet nicht nur jedem Instrument sondern auch den Möbeln. Wenn der Raum beschattet wird, ist der Temperaturunterschied nicht ständig vorhanden (im Winter allerdings kurzfristig durch das Lüften).

Einen großer Luftbefeuchter (LW74) habe ich, aber er reagiert nicht schnell. Er läuft auf Stufe 1 vor sich hin und das klappt gut (um die 51 %).

Eine Klimaanlage schadet meines Wissens nach Mensch und Instrument.

Wozu Schreiber mit Aufzeichnung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einer privaten Umgegung erforderlich sein sollen erschließt sich mir nicht.

In Deinem Leben kannst Du das sehr wohl realisieren, es ist nicht so kompliziert wie Du es geschildert hast. Eigentlich ist es einfach: Den zum Raum passenden Luftbefeuchter und (zur Sicherheit) zwei Hygrometer aufstellen und dann beobachten was passiert. So jedenfalls habe ich es gemacht. In Köln liefen im Winter bis zu drei LW 44 und 45 (weil ich nur Stufe 1 ertrage), hier läuft der LW74 nur auf Stufe 1, des Öfteren kann ich ihn für Stunden abschalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich kann nur den Dampchaser empfehlen, die bisherigen Erfahrungswerte sind hervorragend.
 
Der Dampp Chaser nutzt aber dem Mensch nichts, falls ein Raum zu trocken ist (wie es damals bei mir in Köln der Fall war und ich mich aus Unwissenheit über tägliches Eincremen, Augenbrennen und zu häufige grippale Infekte gewundert habe). Parkett braucht auch eine Mindestraumfeuchte um lange zu leben.
 
Wie verhält es sich (bspw.) bei einem DC, oder einem Schwamm (also den innerinstrumentalen Lösungen) mit der "anderen Seite des Holzes", also der Luftfeuchtigkeit im Raum?

Herrscht da nicht ein Gefälle?

Häng ich mir einen DC für 600€ ins Klavier und mir können außen 35% egal sein?

Oder wie ist es umgekehrt? Wenn im Raum gute Bedingungen sind, ist dann im Innern des Instruments auch alles fein?

Es ist ja nicht hermetisch abgeschlossen, dennoch: gibt es Messungen / Erfahrungen zu "50% außen, 47% innen?" o. Ä.?

Davon mal abgesehen ein sehr interessanter, wie amüsanter Themenstrang.

Was ich bei meinen Recherchen bezüglich "Humideuren" erschreckend finde: Was das für ein Plastik - / Ich muss ständig Filter Wechseln Schreckensuniversum ist. Gruselig.

Es gibt (leider) wenige und noch weniger ergiebige natürliche Lösungen.(Lehmwände wurden bereits thematisiert). Zirbelholz-Schäfte für 2,5k Öcken habe ich noch entdeckt.

Ich denke ernsthaft über Bilder aus wasserüberieseltem Schiefer und Gras, oder dem "Guten alten Zimmerbrunnen" nach, wenn auch der Wirkungsgrad überschaubar sein soll.
 
Was das für ein Plastik - / Ich muss ständig Filter Wechseln Schreckensuniversum ist.
Bei Kaltverdunstern* hält sich das in Grenzen. Da braucht man eigentlich nie was wechseln, nur ab und an reinigen und entkalken. Das dürfte bei Wasserfallbildern oder Brunnen nicht anders sein.

*) Auf Grund der Langlebigkeit halte ich hier Plastik sogar für angemessen.
 
Häng ich mir einen DC für 600€ ins Klavier und mir können außen 35% egal sein?

Wer Räume mit geringer Luftfeuchtigkeit hat hilft mit einem DC zwar dem Instrument, schadet aber den Zweibeinern. Denn Haut und Schleimhäute trocknen aus und grippalen Infekten, Grippe oder COVID werden Tür und Tor geöffnet. Und zu trockene Haut verliert ihre Schutzbarriere bzw. sie verringert sich. Daher würde ich bei zu trockenen Räumen immer zum Luftbefeuchter greifen.


Das ist weder beim LW45 noch beim LW74 erforderlich!

In beiden Geräten kommen keine Filter zum Einsatz sondern im LW44/45 das Hygienemittel und im LW74 eine Hygiene-Disk. Das Hygienemittel muss regelmäßig nach der Reinigung des Gerätes erneuert werden, die Hygienedisk "hält" je nach Wasserhärte vier Monate.

Weil ich in einer PN nach meinen Erfahrungen mit diesen Geräten gefragt wurde, hier nochmal einige Erläuterungen:

Ein LW45 reicht meiner Erfahrung nach nicht für größere Räume. Schon gar nicht, wenn man sich von der Geräuschentwicklung des Gerätes gestört fühlt. Weil dies bei mir in Köln der Fall war, hatte ich zwei oder drei LW44 und 45 in Betrieb, auf Stufe 1 konnte ich sie ertragen.

LW74 bläst von der Galerie hinab in den großen Luftraumes, unter dem die Flügel stehen. Ich habe ihn bisher nur auf Stufe 1 laufen lassen - er sorgt für ca. 47 %. Daher kann ich auf die Automatikfunktion verzichten.

Das Dachgeschoss in Köln war allerdings schlecht isoliert und mein Haus hier - Baujahr 2018 - ist sehr "dicht".
 
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