Frage an die Linkshänder

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Tastenfuchs

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Hallo zusammen,

meißtens lese ich ja, ich habe eine schwäche in der linken Hand, wie trainiert man die. Mein Problem ist eher anders herum geartet.

Da ich Linkshänder bin, habe ich zumindest sehr oft, links einen viel stärkeren Anschlag als rechts.

Da aber soweit ich es raushöre bei den Liedern links die Begleitung spielt und das schwächer betont wird, ist das bei mir eben nicht stimmig und mein Lied hört sich anders an als es sollte.



Mit fallen spontan verschiedene Ansätze ein:

a) Links schwächer spielen lernen,

b) rechts noch stärker spielen lernen

c) oder vielleicht beides?

d) Ich könnte es natürlich auch einfach ignorieren? Legt sich das vielleicht
von alleine bei regelmässigen üben?



Was meint ihr? Mache ich mir da unötig Gedanken oder muss ich da gleich am Anfang schon entsprechend Wert drauf legen?


Viele Grüße

Tastenfuchs
 
Antwort c ist richtig.
Antwort d nennt man Vogel-Strauss-Politik.

Das Problem tritt aber wahrscheinlich nicht auf, wenn Du die Hände getrennt spielst, sondern beim Zusammenbauen. Wie es schon im NT heißt: "Die rechte Hand soll nicht wissen, was die linke tut!" (Womit bewiesen wäre, daß es sich beim NT um das älteste Klavierlehrbuh handelt. :D - Sorry, wenn ich hier religiöse Gefühle verletzt habe.)

Generell würde ich beim Zusammenspielen nicht sosehr die rechte Hand forcieren (weil die linke Hand dann unwillkürlich mitzieht), sondern eher das Augenmerk darauf legen, die linke Hand zurückzunehmen.

Hilfreich ist es, aus Deinen Stücken Übungen zu entwickeln, bei denen die Hände nacheinander anschlagen, so daß Du bewußt steuern und kontrollieren kannst: rechts laut - links leise. Viel interessanter ist allerdings die umgekehrte Variante: zuerst links leise, dann rechts kräftig. Das Ganze zunächst in einem überschaubaren Tempo. - Der nächste Schritt: Die Folge von laut-leise (bzw. leise-laut) allmählich enger fassen mit einer anschließenden "Ruhephase" (die Abfolge also gleichsam punktiert spielen), bis das Raster schließlich so eng wird, daß Du ebensogut beide Hände gleichzeitig anschlagen kannst. - Auf Dauer sollte dieses Trainingsprogramm zum Erfolg führen.
 
Hallo Koelnklavier,

der Effekt tritt stärker auf, wenn ich die Hände zusammen spiele und vor allem bei schwierigen und eher unklaren Stellen.

Ich würde vermuten, dass der Kopf zwar möchte das beide Hände gleich stark spielen, da aber links eine stärkere Ausprägung ist, ist zwar das Signal an beide Hände gleich aber links kann es sauberer umsetzen und dadurch klingt es dort lauter.

Es ist vermutlich auch so wie du sagst, sobald ich mich auf die rechte Hand konzentriere, ziehe ich die linke noch mehr hoch und der Effekt wird noch stärker.


Also versuche ich aktiv mal die Lautstärke an den Händen getrennt zu steuern. Ich glaube, das mache ich am besten morgens mit den Fingerübungen. Da kann ich mich besser drauf konzentrieren, da ja keine richtige Melodie vorhanden ist.


Viele Grüße

Tastenfuchs


p.s.

Im NT? die Zwei Buchstaben sind zu kurz für die Suchmaschine. Lass mich nicht unwissend sterben:oops:
 
NT - Neues Testament (in diesem Fall: Matth. VI,3)
Das korrekte (vollständige) Zitat lautet:
"Wenn du aber Almosen giebst, so las deine linke Hand nicht wissen, was die rechte thut."
 
Hallo,

ich bin auch Linkshänder und habe/hatte in meiner Anfangszeit des Klavierspielens das gleiche Problem wie du. Ich spiele oft beide Hände getrennt und achte im Zusammenspiel beider Hände genau auf die Lautstärke der linken Hand. Die Lautstärke lässt sich durch regelmässiges Üben und immer wieder kontrollieren optimieren. Das ganze braucht Geduld und Zeit und einen klavierlehrer, der immer wieder Mithört und verbessert.
Keine Sorge - auch Linkshänder können gute Klavierspieler werden...

Viele Grüße und starke Nerven wünscht Ute
 
Ute, das klingt ja gerade so, als seien wir untalentiert!
Nicht vergessen, Mozart, Glenn Gould, Rachmaninov... sind alles Linkshänder gewesen. ;)

Du solltest das gezielt trainieren, Tastenfuchs ...
Links mehr Tonleitern, evtl. Läufe etc. üben,
Rechts 'lautere' Sachen: Gebrochene Oktaven oder sowas ...
Vor allem kann ich mir gut vorstellen, dass die linke Hand zwar "lauter" spielt als die rechte, dafür aber weniger "genau", bzw. Läufe/Tonleitern unregelmäßig werden ... Da hilft nur trennen.

Außerdem würde ich mich beim Spiel eher auf die linke Hand konzentrieren als auf die rechte Hand.

Und mit ein bisschen Übung wird das schon. :D

LG
 
Du solltest das gezielt trainieren, Tastenfuchs ...
Links mehr Tonleitern, evtl. Läufe etc. üben,

Dann aber bitte nicht stupide als musiklose Technikübung. Stattdessen eignen sich dafür doch vorzüglich die Bach-Inventionen - dabei ist es meiner Meinung nach gar nicht so wichtig, ob das mit der Koordination beider Hände schon gut klappt, das ist wohl wenn man mit mehrstimmigen Kompositionen anfängt immer so eine Sache. :p (Wobei ich ja nicht genau weiß, wie vertraut du schon mit mehrstimmigen/zweistimmigen Kompositionen bist)

Auf jeden Fall bieten Bachs Inventionen für die linke Hand gleichberechtigt schwieriges Material: Tonleitern, Arpeggios, alles mögliche eigentlich, was zur Geläufigkeit beiträgt. Dazu kommt aber noch die wundervolle Musik, die sich schon in einer Stimme allein entfaltet.

Ich wünsche gutes Gelingen!
 

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