Zu den Mechaniken und Klaviaturen bei Steinway verbreiten sich gerne immer wieder falsche Angaben, keine Ahnung warum...
Grundsätzlich sind die Hebeglieder bei allen S&S Modellen identisch. (Abgesehen von historischen Varianten und von der Federstärke, die zum Bass hin bei grösseren Modellen wegen der dort längeren und schwereren Hämmer etwas stärker zunimmt - nur deshalb sind die Hebeglieder nummeriert. Ansonsten sind sie komplett baugleich und es gibt hier keine geometrischen Unterschiede).
Bezüglich der Tastenlängen ist es anders, hier gibt es vier Varianten:
483mm : S, M, O, (L) und A (auch die alten Varianten AI und AIII)
533mm : B
568mm : C
622mm : D
Das kleinste Stutzflügel Modell S hat also genauso lange Tasten wie der A-Konzertflügel. Erst B, C und D haben jeweils längere Tastensätze und spielen sich daher Richtung Tastenklappe zunehmend noch etwas gleichmässiger.
Neben der Länge der Tasten unterscheiden sich die Klaviaturen noch in der Kröpfung und die Mechaniken noch in den eingesetzten Hammerköpfen und Hammerstielen, da insbesondere die längeren Bassaiten mehr Anregungsimpuls brauchen. Beides ergibt sich aus der Mensur, d.h. dem Verlauf der Saitenlängen und -dicken. Die daraus resultierenden Unterschiede im Spielgefühl sind jedoch eher marginal. (Allerdings werden die Klaviaturfilze in den mehr gekröpften kleineren Modellen stärker ungleich belastet und spielen sich wegen der höheren Scherkräfte auch gerne schneller ab, was sich evt. dann schon bemerkbar machen kann.)