Flügelkauf - Wo/Wie anfangen ?

Leider eben nicht :013: . Am Innenhandlauf sind es von Stufe zu Decke nur 2,00m, außen sind es 2,30m, s. Bild. Breite der Stufen: 1,04m

Das sieht zwar furchterregend unmöglich aus, aber ich kenne eine vergleichsweise Treppe, minus der Handläufe. Dort werden regelmäßig Konzertflügel jenseits der 280cm hoch- und runtergekarrt. Dabei sind 5 Leute vonnöten und der Flügel befindet sich der dritten Stufe praktisch immer im Winkel von 45° zum Boden.

Ja, die Transporteure fluchen jedes Mal wie nichts Gutes. Mit der Klaviaturseite vorneweg muss man deutlich weniger Aufwand betreiben, um den Stuhlboden zu schützen, allerdings wird's dadurch nur minimal einfacher und die Träger fluchen immer noch.

Nur: Sie werden auch bei einem 180cm Flügel fluchen, weil es so oder so verdammt eng und nicht die lichte Höhe das Problem, sondern die extrem kurze 180° Wende und die Tatsache, dass der Flügel praktisch nie entspannt auf dem Schlitten ruht, sondern immer gehoben werden muß, meine ich.

Trotzdem, Ich würde noch einmal 150 EUR an Trinkgeld vorneweg einplanen und dennoch einen B-Flügel kaufen.
 
"Transport bis max. 1,80m und auf eigene Gefahr".
Keine Ahnung ob Du es weißt, ich wusste es bei meinen ersten Transporten nicht:

Bei einem Klaviertransport oder der Arbeit des Autokrans (wie in meinem Fall) ist jedes Kilo Rohgewicht gemäß gesetzlicher Haftung nur mit EUR 10,00 versichert. Egal, ob man den besten Klavierspediteur beauftragt oder eine Möbelspedition.
 
Bei einem Klaviertransport oder der Arbeit des Autokrans (wie in meinem Fall) ist jedes Kilo Rohgewicht gemäß gesetzlicher Haftung nur mit EUR 10,00 versichert.
Interessant. Der letzte Spediteur mit dem ich telefoniert hatte hat mir gesagt, das Instrument sei immer versichert, weil jeder gute Spediteur dafür eine extra Versicherung hat (die sicher weit über das "Gesetzliche" hinaus geht). Der Haftungsausschluss bezog sich auf Schäden am Gebäude, z.B. Schürfspuren an der Wand, gebrochene Treppenfließen, etc. aber explizit NICHT auf das Instrument, das sie tragen. Das sei gesondert versichert.

Ich kann aber auch nur wiedergeben, was mir Telefon gesagt wurde und werde Deine Info nutzen um da weiter nachzubohren, wenn etwas spruchreif wird.

Trotzdem, Ich würde noch einmal 150 EUR an Trinkgeld vorneweg einplanen und dennoch einen B-Flügel kaufen.
Danke, dass Du mir immer wieder Mut machst !
 
Man kann sich auch aus Kartonpappe einen leichten Flügel-Dummy bauen, die Schmiegen (S-Kurven) braucht man nicht im Detail nachbauen, nur den Hauptkorpus mit einem breiten und einem schmalen Ende.
 
  • Like
Reaktionen: Leb
Man kann sich auch aus Kartonpappe einen leichten Flügel-Dummy bauen, die Schmiegen (S-Kurven) braucht man nicht im Detail nachbauen, nur den Hauptkorpus mit einem breiten und einem schmalen Ende.
Genau so geht´s. Und nicht den Transportschlitten dabei vergessen. Ein Freund von mir hat das auch so gemacht, nachdem ihm ein Spediteur gesagt hat, dass der Flügel nicht die Treppe hoch geht, er das aber anders sah. Aber letztendlich braucht man ja Leute, die den Flügel hochtragen. Und wenn die sagen, das geht nicht, dann geht das halt nicht. Mit denen. Aber wenn mehrere Spediteure sagen, dass das nicht geht, dann wird das halt auch nix.
 
Bericht 4. Händlertag (16. Juli 2021)

Gestern habe ich Piano Schweisser in Altdorf besucht, nachdem er mir hier mehrfach empfohlen wurde. Diesmal hatte ich mir vorgenommen möglichst ergebnisoffen zu sein und den Japanern eine vorurteilsfreie Chance zu geben. Ich hatte mich im Vorfeld dazu auch informiert über technische Details und war vor allem auf die Shigeru gespannt.

Auch hatte ich diesmal Begleitung dabei, nämlich meinen Bruder der Blechblasinstrumentenmachermeister ist und auch viel im Orchester spielt. "Klang" ist sein Spezialgebiet, auch wenn er selber nicht Klavier spielt, sondern Bläser ist.

Mit Hr. Schweisser war vorher besprochen was ich anspielen möchte, nämlich:
  • Shigeru SK2 (neu)
  • Yamaha S3X (neu)
  • Bösendorfer 170VC (neu)
  • Steinway O & A (gebrauchte)
Wir wurden sehr freundlich empfangen, er hat uns alle besprochenen Instrumente gezeigt und uns dann alleine gelassen. Später hat er uns dann beraten und Details erklärt.

3x Shigeru SK2 (neu)
Die 3 nagelneuen Shigeru SK2 waren mehr oder weniger alle gleich, wie ein Ei dem anderen. Sehr einheitliches Spielgefühl über alle Lagen. Die japanische Präzision sprang förmlich aus dem Instrument. Ich fand sie eher leichtgängig (vor allem beim Spiel weiter hinten in den Tasten), was mir sehr entgegenkommt. Sie werben ja auch damit, dass das Carbon im Spielwerk besonders reibungsarm sei. Allerdings war der Ton nichtssagend, alles sehr schön einheitlich, aber ohne Höhepunkte und ohne Tiefen. Tonlich waren sie eigentlich in der Mitte zwischen brillant und romantisch, aber es ist auch schnell ein riesiger Klangbrei entstanden. Gut, das liegt sicher auch an der Spielfähigkeit, weil Standardproblem "l.H. immer zu laut". Nun bin ich ja kein ausgebildeter Spieler, aber es ist mir nicht gelungen Stimmen - ohne für mich zu hohen Aufwand - herauszuholen. Mein Bruder hat die ersten drei "Anspielungen" überhaupt nichts gesagt, ich war schon verunsichert, was los ist... Wir beschlossen die Shigeru mal so stehen zu lassen und sind zu den Yamahas rübergegangen.​

2x Yamaha S3X (neu)
Erwartungsgemäß waren die beiden S3X vom Klang her wesentlich brillanter eingestellt. Spielgefühl nicht ganz so leichtgängig wie die Shigeru, sehr einheitlich aber vergleichsweise langer Tastenweg und schwerer weiter hinten. Irgendwie nicht meins. Vor allem der Klang viel zu aufdringlich, fast aggressiv im Diskant. Irgendwie passt mein Spiel oder meine Klangvorstellung da einfach nicht dazu. Verarbeitung sicher super, aber der Klang halt nicht. Später meinte mein Bruder, er habe die Instrumente kaum ertragen können und sei froh gewesen als wir da rausgegangen sind.​

Bösendorfer 170VC (neu)
Nun, von Yamaha zu Bösendorfer zu gehen ist natürlich heavy, weil man hier zwei extreme Enden der Klangskala hintereinander hört. Ich hatte noch nicht einmal den ersten Takt vom langsamen Teil des Chopin Impromptus gespielt, da brach es aus meinen Bruder heraus "endlich sind wir bei einem Flügel angekommen", "ein warmer runder Ton", "so muss das klingen". Dieses Instrument war mit Abstand dasjenige auf dem ich am leisesten spielen konnte ohne das Töne weggeblieben sind. Im Pianissimo war der Sound einfach unvergleichlich. Im Diskant war der Ton bei mittlerer Lautstärke rund und wurde mit mehr "Gas" dann so was von brillant (ohne aggressiv zu werden), dass ich erstmalig das Gefühl hatte auf einem Instrument die Klangfarbe ansatzweise steuern zu können. Leider war mir die Mittellage und auch der Bass zu dumpfig bei (meinem) normalem Spiel. Im pp extrem gut, aber im Normalbetrieb für mich schwer kontrollierbar ohne Brei zu produzieren. Vielleicht war auch der Pedalweg für mich zu lang, ich weiß es nicht. Das "Dumpfige" könne man zwar wegintonieren, aber da ich auch mit dem sehr langen Tastenweg so meine Not hatte und dieser neue 170VC auch immer noch über meinem inzwischen deutlich erhöhten Limit gewesen wäre (obwohl Hr. Schweisser einen echt brutalen Nachlass auf das Instrument gegeben hat) war es dann der Bösi am Ende irgendwie doch nicht, wenngleich das Instrument in bestimmten Bereichen outstanding war. Das ist eine Klasse für sich.​

Steinways Model O/A gebraucht
Vom Bösi kommend natürlich alle wieder deutlich heller im Klang. Sehr kurzer Pedalweg, gefühlt nur wenige Millimeter und zwar alle Modelle. Pedale haben fast alle geknarzt oder gewummert. Ich weiß, kann man leicht einstellen/beheben. Spielgefühl leichtgängig, irgendwie hatten diese S&S hier überraschenderweise alle einen spürbar kürzeren Tastenweg. Nach Aussage von Hr. Schweisser sind alle "Hamburger" und neuere Baujahre, da er die alten von 1920-1950 grundsätzlich nicht mehr ankaufe, w.g. zuvielen Problemen bei den Kunden. Diese Gebrauchten haben einfach viel besser "resoniert", ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber ich hatte das Gefühl man merkt, dass die Instrument sehr gut eingespielt sind. Das Gesamtsystem wirkt irgendwie resonanzmäßig besser zusammen. Ob das an der Bauart der Marke liegt oder am Gebrauchtstatus wäre interessant zu wissen.​
Model O, Bj. ca 1995​
Im Bass schön, nicht ganz so voll wie der Bösi, was aber nicht schlecht ist. An der Einheitlichkeit der Intonation müsste man m.E. etwas tun, aber Hr. Schweisser sagt auch, dass er im Laden die Gebrauchten gar nicht intoniert, weil er nicht weiß wer am Ende kauft und was der Kunde haben will. Das mache also keinen Sinn. Sinnvoller sei es beim Kunden ordentlich zu intonieren... klingt für mich sinnvoll.​
2x Model A, Baujahre habe ich nicht notiert​
Zwei von den drei "A" waren m.E. total abgespielt. Das hat sogar mein Bruder sofort festgestellt, ich weiß nicht wie, denn er hat ja gar nicht gespielt. Offenbar war aber hörbar, dass die ihre besten Zeiten hinter sich haben und nicht mehr so fit sind. Für mich war das Spielgefühl irgendwie "laschi" und klanglich war auch nix los.​
Model A, Bj. 1985, Ser. 489588​
Der dritte A hingegen war der Hit. Es passiert mir ja eher selten, aber der hat mir nach wenigen Takten fast die Tränen in die Augen getrieben und ich bin als Ingenieur ganz sicher nicht der romantischte Typ. Es haben zwar Töne herausgeknallt, im Bass gab es Töne mir hörbar klickenden Mechanikgeräuschen, das Pedal hat beim Lösen Base-Drum-artige Geräusche verursacht und trotzdem war es wunderbar. Es gelang mir im Rahmen meiner Möglichkeiten hier am besten Melodien herauszuheben. Nach unten ins pp sind Töne dann irgendwann weggeblieben (anders als beim Bösi, wo einfach immer alles kam, selbst im ppp). Über den Überholungszustand des Instruments weiß ich leider nix (habe aber leider gestern auch nicht nachgefragt, werde ich nachholen). Ich vermute mal eher, dass nichts gemacht wurde und ich frage mich ob der Preis von 46T passt. Das Instrument war klanglich genau meins, aber hatte mechanisch selbst für mich spürbare Probleme. Er liegt sicher voll im Range dessen was man am Markt so sieht, aber mir fehlt die Einschätzung ob mein Klavierbauer mir nicht nochmal 10k Überholung vorschlagen wird, um das Instrument so richtig gut zu hinzubekommen.​

Fazit
Ich bin meinem Instrument sehr viel näher gekommen. Die Japaner sind sind nun endgültig raus. Ich habe die Japaner ja auch bei anderen Händlern angespielt und es war immer der gleiche Eindruck. Ich bin inzwischen sicher das sind sehr solide Instrumente, aber halt nicht meins.​
Optimal wäre eine Synthese aus den Dynamikmöglichkeiten des Bösendorfer, dessen strahlend rundem Diskant, der Mittel- und Basslage des Model A, seinem Spielgefühl und mit technisch einwandfreier Mechanik.​
Ich werde mich bei S&S nun mehr auf Model A (statt auf O) konzentrieren. Der Unterschied von 8cm macht im Klang Welten aus und bei 1,88m ist bei mir halt definitiv Schluss mit Transportieren, s. Diskussion weiter oben.​
Ich kann den Händler uneingeschränkt empfehlen, sehr nett, berät gut, lässt Freiraum zum Spielen, sehr gute Preise, alles super.​

Wie geht's weiter ?
Eine Marke fehlt mir aber noch: Bechstein möchte ich unbedingt noch kennenlernen, da ich auf guten Aufnahmen das Gefühl bekommen habe, dass die neueren klanglich genau meine Rille sein könnten. Ich habe aber das Problem, dass neu (preislich) nicht in Frage kommt und bei den bisherigen Händlern kein einziger herumstand. Habt ihr diesbzgl. Tips wer da auf Gebrauchte spezialisiert ist ?​

Soweit mein länglicher Bericht für heute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie geht's weiter ?
Eine Marke fehlt mir aber noch: Bechstein möchte ich unbedingt noch kennenlernen, da ich auf guten Aufnahmen das Gefühl bekommen habe, dass die neueren klanglich genau meine Rille sein könnten. Ich habe aber das Problem, dass neu (preislich) nicht in Frage kommt und bei den bisherigen Händlern kein einziger herumstand. Habt ihr diesbzgl. Tips wer da auf Gebrauchte spezialisiert ist ?​

Soweit mein länglicher Bericht für heute.
Neue Bechstein Academy-Instrumente wären wahrscheinlich in deinem Budget drin und würde ich nicht ausschließen. Probieren solltest du jedenfalls A175 und A190. Haben mir beide gut gefallen, wobei auch der kleine A175 sehr angenehm war.

Bei der Concert-Reihe ist unter den Kleinen auch der L167 probierenswert. Ich habe einen Gebrauchten L167 in Essen (BJ 2004) angespielt, der bei etwas über 30K lag und erstaunliches in seiner Größenklasse bot.

Am besten mal eine Tour zum nächstgelegenen Bechstein-Zentrum, das lohnt sich in jedem Fall.
 
Er muss nur mal einen ... uralten fitten Konzertflügel der richtigen Company spielen.

Dann ist der Fall klar. Wozu schließlich ist man Ingenieur?

Ich habe als neunjähriger Junge bei den neuen Nachbarn im Wohnzimmer einen Flügel gesehen. "Jaa", sagte meine Mama, "der Herr R. ist ja auch Ingenieur."
Sollte sagen, der kann sich das leisten, aber dein Papa ist ja nur Elektrikermeister. deswegen kriegst du kein Klavier. (Eine Geige habe ich bekommen, zwei jahre später. Das erste Klavier habe ich mir mit 17 selber beschafft.)

Was bin ich geworden?

Ingenieur.
 
Er muss nur mal einen ... uralten fitten Konzertflügel der richtigen Company spielen.
Ich steh' auf der Leitung. Was willst Du damit sagen ?

Dass ich bei den "falschen Companies" suche ?
Dass ich mein Budget erhöhen sollte ?
Dass ich ein längeres Instrument suchen sollte ?
Dass ich nicht neue, sondern alte Instrumente anschauen sollte?


@JonasKlais : Danke für Deinen Hinweis auf die Bechstein Modelle. Werde wohl mal nach Augsburg fahren...

Übrigens waren Deine Threads zur Flügelsuche/Raumakustik der Antrieb für mich, meine Erfahrungen auf dem Forum zu "exponieren". Zwischendurch frage ich mich zwar immer wieder ob das irgendwen interessiert, was ich zu irgendwelchen Instrumenten denke, aber da ich Deinen Thread in meiner derzeitigen Situation sehr informativ fand, schreibe ich halt weiter und außerdem habe ich selbst auf die Weise auch eine Art "Historie", was ich so getestet habe :004:
 
Zuletzt bearbeitet:

Dass ich bei den "falschen Companies" suche ?
Dass ich mein Budget erhöhen sollte ?
Dass ich ein längeres Instrument suchen sollte ?
Dass ich nicht neue, sondern alte Instrumente anschauen sollte?

Ich empfehle dir eine gefährliche Reise. (Für Ohren und Nerven und u.U. Portemonnaie.)

Du solltest WISSEN, was geht. Um eine informierte Entscheidung treffen zu können. Du weißt vermutlich nicht genug, wenn du bestimmte Sachen von vorneherein ausgeschlossen hast, z.B. aus bestimmten Phobien, Manieren, Manien oder vorgeprägten Verhaltensweisen.

(Beispiele? Es gibt Menschen, die nicht gebraucht kaufen. Oder die zu wissen meinen, dass ein Auto max drei Jahre alt sein dürfte, um es noch kaufen zu wollen.)

Höre dir mal einen alten oder uralten Konzertflügel einer der "richtigen" Companies an. Nicht, um das von vornerherein zu kaufen, oder nur das zu kaufen. Länge läuft, wissen die Segler. Wenn du nicht weißt, was ein guter Konzertflügel kann, dann weißt du nicht, auf was du uU. verzichtest. Wenn du das weißt, und dann verzichtest, isses ja Ok.

Ich habe hier einen uralten fitten Konzertflügel. Biete ihn dir zu einem Testrun an, bin am Rande Dortmunds beheimatet. Wenn du dich danach entscheidest, sowas nicht zu tun, wäre das ja OK. Wenn du aber nicht weißt, was sowas kann, dann träfest du eine - in meinen Augen - unter-informierte Entscheidung.

Als, ich habe hier einen Steinway & Sons Centennial D, das Vorgängermodell des aktuellen Bühnenflügels. Vom September 1877. Kostete vor zehn Jahren unter 20.000 EUR, und habe nochmal knapp 10 reingesteckt. Zu Teilen unnötiges Geld, aber es hat furchtbar Spaß und Freude gemacht.

Die Gefahr: hinterher willst du auch sowas.

(Ich habe jetzt nicht deinen kompletten Thread im Kopf, ob oder wo oder wie du schon bestimmte Ausschlüsse getroffen hättest.)
Ich will nur vermeiden, dass du nach Kauf deines Flügels in eine Situ reinläufst, dass dir mal ein Konzerter zum Spiel bereit steht - und du dann sagst: Mannmann..., verflixt..., das hätte ich mal vorher wissen sollen...

Oder es sei denn, dir stände das Geld satt zur Verfügung, um eine eventuelle "minder informierte" Entscheidung - oder Fehlentscheidung - mit viel Geld noch korrigieren zu können. Was ich auch nicht weiß. Und ich weiß, dass sich so uralte Konzertflügel teils deutlich ... anders anhören und spielen können als moderne Ware, die "in neu" mittlerweile ja >170.000 kostet.

Mal gesetzt den Fall, im Tief "Bernd" wäre mein Flügel abgesoffen..., oder hier brennt es mal, dann guckte ich mich nach Steinways, nach Bösendorfern, nach Bechstein, Blüthner, uU. auch nach Shigerus, gewiss aber nicht nach Yamahas und nach Essex und nicht nach den vielevielen kleinen firmen um. Wäre zwar bereit, einen Ibach zu testen, oder einen anderen "guten alten deutschen" Namen, würde aber eher erwarten, in dem vorgenannten Range fündig zu werden. (Ich empfehle eine ausreichende Hausrat- und Gebäudeversicherung mit Elementarschäden-Abdeckung. Passiert mir das, dann bekomme ich einen neuen Konzertflügel.) Will aber eigentlich, dass zuerst ich mit de Füßen voran einst das Haus verlasse, und dann Ludwig der Vierzehnte. Nach mir? Sintflut.

Also, wenn du magst, hör ihn dir an.
 
Und hier mein ultimativer Exotentipp: Ein alter „Duysen“, idealerweise mit noch vierstelliger Seriennummer. Ab 1,75m ganz erstaunlich groß im Klang.
 
oder hier brennt es mal, dann guckte ich mich nach Steinways, nach Bösendorfern, nach Bechstein, Blüthner, uU. auch nach Shigerus, gewiss aber nicht nach Yamahas und nach Essex

Schnösel.

Ich habe in meinem Leben weißgott verdammt viele Konzertflügel gespielt, vermutlich deutlich mehr als Du, aber einen Yamaha derart herabzuwürdigen gereicht Dir wirklich nicht zur Zierde. Ein gut vorbereiteter aktueller CFX ist ein absoluter Traum in jeglicher Hinsicht. Ich muß den auch nicht mit irgendeinem anderen Hersteller vergleichen, denn eigentlich interessiert mich nicht, was auf der Tastaturklappe steht; das Teil ist an sich und für sich ein großartiger Konzertflügel, der keinen Vergleich zu scheuen braucht.

Auch schon der Vorgänger CF-IIIS hatte es in sich und wußte zu begeistern, alleine der Mechanik wegen, aber auch wegen der Handwerkskunst in der Akustikanlage und dem wuchtigen Bass, der aber bei Bedarf auch leise fein dahersäuseln konnte.

Wo das Logo der Firma herkommt, weißt Du vielleicht und wie Du einen Yamaha mit einem Instrument fernöstlicher Provenienz ohne Geschichte und Tadition gleichsetzt, vermag zu irritieren. Solltest Du mal nach Baunatal bei Kassel kommen, dann kannst Du ja einmal in der Stadthalle nach deren Konzertflügel fragen und den anspielen. Das ist mein alter CF-II, ein 275er von 1981, der Dich mit ziemlicher Sicherheit vom Hocker ziehen wird.
 
wenn du bestimmte Sachen von vorneherein ausgeschlossen hast
Ich gebe zu dass ich bei meinen ersten Händlerbesuchen voreingenommen war, aber danach habe ich versucht wirklich offen zu sein, egal was auf der Klappe steht. Ich habe auch erst ausgeschlossen nachdem ich bei 3 Händlern sehr ähnliche Erfahrungen mit den gleichen Marken/Modellen gemacht habe.

Es gibt Menschen, die nicht gebraucht kaufen
Dazu zähle ich ganz sicher nicht, im Gegenteil. Mein bisherigen Erfahrungen waren, dass die Gebrauchten irgendwie besser "eingegroofed" sind, als die Neuen. Es war immer irgendetwas im Klang und teilweise auch im Spielgefühl, das mir suggeriert hat: "Den brauchst Du nicht mehr einfahren".

Die Gefahr: hinterher willst du auch sowas.
Korrekt, das ging mir gleich bei einem meiner ersten Händler schon so. Meine erste Wahl wäre der uralte, restaurierte S&S "C" gewesen. Von dem konnte ich mich gar nicht mehr losreißen. Erst später habe ich gemerkt, dass ich den weder in mein Zimmer transportiert bekomme, noch es sinnvoll erscheint sowas in einen 25qm Raum zu stellen. Das war übrigens der alte Bühnenflügel von der Staatsoper Nürnberg.

Natürlich habe ich bei allen bisher besuchten Händlern auch die Konzertflügel (die halt herumstanden) mal angespielt. Der Gipfel war ein neuer Bösendorfer Konzerter. Klar würde ich gerne haben, aber: zu teuer, zu groß, zu unverhältnismäßig (für mich).

Ich suche halt was für mich zum Üben, nicht zum Vorspielen (mache ich eh nicht) und auch nicht als tolles Möbel. Aus ersterem Grund kommt der eben auch in mein Arbeitszimmer und gezielt NICHT ins viel größere Wohnzimmer, wo das Klavier stehen bleiben wird. Da gibt's nämlich jetzt schon mit dem Klavier regelmäßig "Belegungsdiskussionen".

Auch schon der Vorgänger CF-IIIS hatte es in sich und wußte zu begeistern, alleine der Mechanik wegen, aber auch wegen der Handwerkskunst in der Akustikanlage und dem wuchtigen Bass, der aber bei Bedarf auch leise fein dahersäuseln konnte.
@OE1FEU : Ich bin da völlig bei Dir. Die YM und SK, die ich angespielt hatte waren allesamt sehr gute Instrumente. Das ist völlig klar, nur bin ich ganz persönlich mit denen nicht so gut zurecht gekommen wie mit anderen und zwar wiederholt. Mein Bruder, der zuletzt mit dabei war, brachte es auf den Punkt: "Marke egal, (Preis egal,) Alter egal, Technik egal, Herstellungsort egal, Hauptsache Du fühlst dich gut und liebst den Klang". Insofern denke ich, es macht keinen Sinn hier die Markendiskussion zu führen. Das einzige was zählt ist das man (in diesem Thread also ich) das Instrument findet, das in allen Belangen passt. Dazu zählen dann halt natürlich doch der Preis, aber auch der Zielraum, der Zweck und äußere Umstände wir Transport.

In jedem Falle Danke an alle Kommentatoren bisher !
 
Die Treppe hat weiter oben tatsächlich eine deutliche Sprache gesprochen.
 
Die Treppe hat weiter oben tatsächlich eine deutliche Sprache gesprochen.
Naja es haben zwei Spediteure gesagt, dass sie es nicht können. Einer würde es mit Zusatzaufwand versuchen und es gibt Erfahrungsberichte in ähnlichen Situationen.
Also ich würde mich nicht so leicht (oder schnell) von meinem Traum (so klang es) abbringen lassen…
 
  • Like
Reaktionen: Leb
Einer sagt bis 190cm mit zusätzlichem Aufwand. 227cm sind da nochmal was ganz anderes.
 

Zurück
Top Bottom