fantasie impromptu von chopin...unterschiede

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pianogirli

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hallo zusammen
ich habe die fantasie impromptu von chopin gekauft und erst danach gemerkt, dass es zwei versionen aufgeschrieben worden sind. auf der einen heisst es "fassung nach der eigenschrift" und auf der anderen "fassung nach fontana".... im grunde genommen sind sie gleich, es sind jedoch in andere stellen die akzente gestellt worden, wie auch die bögen.
was ist der unterschied und welche soll ich spielen? :confused:
danke für die antworten
 
Huhu,
Welche Ausgabe hast du dir denn gekauft? Ich hab zwei Urtextausgaben des Impromptus, in denen unterscheiden sich beide Versionen doch schon ziemlich deutlich. Es sind kleinere Unterschiede, wie Akzente oft, manchmal aber auch größere (ab Takt 33 und der Mittelteil unterscheiden sich an vielen Stellen schon deutlich).

Das Stück hat einen ziemlich komplexen Entstehungshintergrund. Es wurde 1834 von Chopin komponiert, allerdings nicht veröffentlicht. Er war auch nicht ganz zufrieden mit dem Stück und hat es infolgedessen überarbeitet und 1835 eine weitere Version fertiggestellt, diese hat er aber auch nicht veröffentlicht, dafür gab es mehrere Gründe. Erst nach seinem Tod veröffentlichte Julian Fontana, ein enger Freund Chopins, das Stück, er gab an, mit einem Autograph gearbeitet zu haben, das ist aber verschollen. Diese Fontana-Version basiert auf der ersten Fassung des Impromptus und war lange Zeit die einzige. Erst 1962 entdeckte Arthur Rubinstein ein Autograph einer weiteren Fassung, nämlich der 1835er Fassung, die sich an einigen Stellen unterscheidete.

Man kann im Grunde genommen sagen, dass die einzige, wirklich authentische Fassung die zweite Version ist, da sie auf einem Autograph Chopins basiert. Die erste Version wurde von Fontana veröffentlicht und es wird in der Musikwissenschaft darüber gestritten, wie viele der Vortragsbezeichnungen von Fontana im Nachhinein hinzugefügt wurden. Trotzdem ist es völlig in Ordnung, wenn du die erste Version (die ich auch spiele) spielst, das ist die heutzutage immer noch nahezu ausschließlich gespielte. Spiel einfach die, die du am liebsten magst.

Alles Liebe
 
heute hab ich gerade gemerkt, dass sogar einige töne anders sind!! für mich ist es einfacher, die fontana fassung zu spielen, und wenn ich einige aufnahmen höre (wzb. von yundi li) spielen sie auch die fassung von fontana.......doch wäre es nicht besser gleich die eigenschrift zu nehmen?? :confused:
 
ich würde auch eher die nach "eigenschrift" spielen!
 
Ich finde, man kanns sich aussuchen. Fontana meinte ja, dass er nach einer (verschollenen) Eigenschrift gearbeitet hat. Ganz genau weiß mans natürlich nicht, allerdings war Fontana ein guter Freund Chopins, der wollte ihm ja auch nichts Schlechtes. Es gab außerdem noch einige andere Abschriften der ersten Version, die von den Tönen mit Fontanas Ausgabe übereinstimmen, da sind nur kaum Vortragsbezeichnungen drinne..

Die einzige Aufnahme der zweiten Fassung, die ich kenne, ist von Artur Rubinstein, alle anderen spielen die erste.
 
heute hab ich gerade gemerkt, dass sogar einige töne anders sind!! für mich ist es einfacher, die fontana fassung zu spielen, und wenn ich einige aufnahmen höre (wzb. von yundi li) spielen sie auch die fassung von fontana.......doch wäre es nicht besser gleich die eigenschrift zu nehmen?? :confused:
Hallo pianogirli,

der Grund, warum es von der Fontana-Fassung mehr Einspielungen gibt, liegt m. E. darin, dass die Eigenschrift erst mehr als 100 Jahre nach der Veröffentlichung der Fontana-Fassung wiederentdeckt wurde, also die Fontana-Fasssung einfach mehr Zeit hatte, um sich in der Öffentlichkeit "einzuprägen".
Ich spiele übrigens die Fassung nach der Eingeschrift, da sie mir besser gefällt und ich sie schöner "ausgearbeitet" finde (es spricht einiges dafür, dass Chopin das Stück 1834 komponiert hat, dann 1835 nochmal "drübergeguckt" hat, und dann ein paar Stellen leicht verändert hat).
Hast Du auch die Henle-Ausgabe? Warum ist es, wie Du schriebst, für Dich einfacher, die Fontana-Fassung zu spielen?
 
ja, ich habe auch die henle fassung ;)

ich find die fontana fassung einfacher weil
- es vielleicht die erste ist die ich gesehen habe und gleich drauflos gespielt habe :p

- aber auch weil zum beispiel beim 5. takt die linke hand mehr "bewegen" muss, um das Gis zu erreichen, wärend es bei der fontana fassung das E nocheinmal gespielt wird...liegt also besser in der Hand

-und beim 13. Takt die linke Hand hinauf und hinunter geht, statt wie bei der Eigenschrift hinauf und zurück gehen muss...

ich bin auch deiner meinung das die eigenschrift besser ausgeschmückt ist, doch ich finde es schade das es ab dem 13. takt, die melodie (wie bei der fontana fassung) nicht auch "gezeigt" wird....

:mrgreen: ich hoffe das ist einigermassen verständlich :mrgreen:

lg
pianogirli
 
nö :D mit h !

PS: hast Du meine neuste Pn bekommen? :confused:
 

Genau die Ausgabe gibt's doch auch bei IMSLP...

Und die ist nicht ganz korrekt, sie weicht von meinen Urtextausgaben an einigen Stellen ab. Das Stück ist vom Notentext her eins der am schwierigsten zu beurteilenden Stücke in Chopins Repertoire, ich halte es wirklich einzig und allein für sinnvoll sich mehrere richtige Urtextausgaben zu besorgen und zu vergleichen. Falls man's sich nicht kaufen will, gibt's ja sowas ja auch in 'ner Bibliothek.
 
also in meiner bibliothek sind die noten nicht zu bekommen.

hmm und ich dachte die fontana-fassung wäre "bug"-frei :confused:
 

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