Wann ist Fantasie Impromptu möglich?

S

Sasuke

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31. Dez. 2010
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Hallo,
Bin neu hier im Forum und seit kurzem sehr ambitioniert am Üben.
Spiele seit meinem 9. Lebensjahr Klavier und habe zwischenzeitlich eine dreijährige Pause eingelegt. Nun bin ich 18 und spiele seit einem Jahr wieder.
Ich kann meine Level sehr schwer beurteilen, meine letzten Stücke waren das Nocturne op.9 nr.2 und Träumerei.
Aufgrund meiner schlechten Technik ist es mir noch sehr schwer "nur auf die Musik" zu achten.
Deswegen habe ich vor ein paar Tagen Alla Turca angefangen, was mir deutlich leichter fällt als die oben genannten Stücke.
Für das Nocturne habe ich 2 Monate bestimmt gebraucht, den Minutenwalzer habe ich auch schon mal zu gekonnt.
Natürlich klingt das bei einem richtigen Pianisten viel leichter, gleichmäiger und flüssiger.
D.h. in die "leichte" Literatur von Chopin kann ich mich reinwagen.
Ich hoffe ihr habt nun einen ungefähren Eindruck von meinem Level.
Um meine Technik zu verbessern habe ich mir Czerny angeschafft und zwar erst einmal die Vorschule der Geläufigkeit und die der Fingerfertigkeit.
In der Vorschule der Geläufigkeit klappen Nr.1 und 11. schon ganz gut.
Mein Klavierlehrer hat mir nun Nr.15 aufgegeben.
Ich versuche jeden Tag zwischen 30-60 Minuten zu üben, was mir die letzten 2 Wochen gelungen ist, seitdem ich wieder gerne spiele. Die letzten Tage waren es sogar deutlich über 1 Stunde.
Ich liebe vor allem die anspruchsvolleren Stücke über alles, vor allem die von Chopin, Liszt und Beethoven.
Wichtig ist mir auch, dass auch mittelschwere Stücke bei mir gut klingen, was sehr gute Technik vorraussetzt.
Was denkt ihr, wann das Fantasie Impromtu von Chopin möglich ist für mich und welche Fingerübungen sich zur Vorbereitung sehr gut eignen?
Soll ich Czernys Vorschulen fleißig jeden Tag 30 Minuten üben und dann die Schule der Geläufigkeit?
Bin um Ratschläge für meinen Weg zu einem guten Spiler und Kritik zu meiner Herangehensweise offen.
Bin ich schon zu alt, um mal so Stücke wie Fantsie Impromptu oder Appassionata in drei Jahren anfangen zu können, oder dauert das länger bis ich dieses Level habe?
 
sieh einfach das impromptu selbst als etüde, gehe es mit "liebe" an und es wird dir gelingen.

als schwierigkeit könnte sich nur der polyrhytmus entpuppen... aber mach es einfach : - )
 
Hallo Sasuke (da ich eine pubertierende Tochter habe, konnte ich mit deinem Nick direkt was anfangen...:rolleyes: ;))

Herzlich willkommen hier im Forum!
Was meint denn dein Klavierlehrer, hast du ihn schon einmal darauf angesprochen? Er kennt dich ja und kann das sicherlich beurteilen... wann denkst du denn, daß du dich an dieses Stück wagen kannst? (gehört übrigens zu meinen absoluten Lieblingsstücken). Und was das betrifft:

Bin ich schon zu alt, um mal so Stücke wie Fantsie Impromptu oder Appassionata in drei Jahren anfangen zu können, oder dauert das länger bis ich dieses Level habe?

Ich denke, zu alt ist man für sowas nie, das kommt immer darauf an, wie sehr man das will und was man dafür bereit ist, zu lernen bzw. zu üben.
 
Wichtig ist mir auch, dass auch mittelschwere Stücke bei mir gut klingen, was sehr gute Technik vorraussetzt.
Was denkt ihr, wann das Fantasie Impromtu von Chopin möglich ist für mich und welche Fingerübungen sich zur Vorbereitung sehr gut eignen?
Soll ich Czernys Vorschulen fleißig jeden Tag 30 Minuten üben und dann die Schule der Geläufigkeit?
Bin um Ratschläge für meinen Weg zu einem guten Spiler und Kritik zu meiner Herangehensweise offen.
Bin ich schon zu alt, um mal so Stücke wie Fantsie Impromptu oder Appassionata in drei Jahren anfangen zu können, oder dauert das länger bis ich dieses Level habe?


Lieber Sasuke,

das von mit fettgedruckte deines Zitats gefällt mir ganz außerordentlich. Du bist auf einem Super-Weg und deine Ziele sind sicher nicht zu hoch gesteckt!

Wann du allerdings das Impromptu spielen kannst und welches der für dich beste Weg ist, ist aus der Ferne, ohne dich zu hören, kaum angemessen zu beurteilen. Da würde ich wie Stiene auf deinen Klavierlehrer vertrauen - der kennt dich!

So mal blind aus der Hüfte geschossen :p würde ich mal vermuten, dass du das Impromptu sogar vielleicht schon in einem Jahr anfangen kannst, wenn du weiter so gut arbeitest. Die Appassionata ist erheblich schwieriger als das Impromptu - da würde ich doch noch etwas warten :) !

Gut für eine solide Fingertechnik ( und nicht nur dafür :p ) ist Bach, z.B. das Wohltemperierte Klavier, da ist der musikalische Aspekt auch gleich dabei.

Etüden sind auch gut. Burgmüller und Cramer-Bülow haben Etüden geschrieben, die auch musikalisch Spaß machen (Romantik). Meiner Meinung nach können auch Tonleitern, Arpeeggien ... keinesfalls schaden.

"Doctor Gradus ad Parnassum" von Debussy (aus "Children's Corner") könnte ich mir demnächst auch vorstellen. Aber wie wäre es zunächst mit Bach? Was meint dein Klavierlehrer?

Liebe Grüße

chiarina
 
Ganz ehrlich: Ich verstehe den Sinn eines solchen Threads keineswegs. Ihr könnt nichts falsch machen, wenn Ihr ein schweres Stück lernt. Nur mit schwerer Literatur macht man Fortschritte, wer immer auf dem Niveau von Schumanns Album für die Jugend bleibt und keinen Versuch unternimmt, der wird nicht weiterkommen.

Probiere es doch einfach aus. Besorge Dir gute Noten und achte auf gute Fingersätze. Du wirst beim Fantasie-Improumptu recht schnell mit den schwierigsten Stellen konfrontiert, wenn Dir die erste Seite gelingt, dann hast Du alles, was Du für das Stück brauchst. Chopin wirft dich gleich ins kalte Wasser, wo hingegen die Ballde No. 2 sehr einfach anfängt und dann enorme Ausreißer hat. Daher ist es bei solchen Stücken sinnvoller, sich erst mit dem schweren Teil zu befassen und danach erst den einfachen Anfang zu erlernen. Stellt man nämlich fest, dass einem die Forteausbrüche der Ballde No. 2 zu schwer sind, hat man nicht zwei Seiten "umsonst" gelernt.

Keiner außer Dir selbst kann die Frage beantworten, ob Du das Fanatasie Impromptu spielen können wirst. Einen Kommentar verbiete ich mir daher. Wenn Du das Stück "liebst" und Durchsetzungskraft hast, dann wirst Du schon Deinen Weg gehen!
 
Ersteinmal möchte ich mich für die zahlreich erschienenen Antworten bedanken, wirklich tolles Forum.
Das ist eine interessante Sichtweise, dass Fantasie Impromtu als Etude zu sehen.
Mein Klavierlehrer erachtet es vor allem wegen des Konfliktrhythmusses als sehr schwer, wahrscheinlich noch zu schwer.
Er hat wahrscheinlich Angst, dass es mich deprimiert.
Ich denke, dass ich es in 1-1.5 Jahren antasten kann. Bis dahin soll meine Technik heranreifen.

Deswegen bin ich froh um eure Ratschläge zu Etüden.
Appassionata kann dann in 3-5 Jahren möglich sein, ich habe ja noch Zeit.
Aber im Moment fühle ich mich noch von beiden Stücken zu weit entfernt.


chiarina,deinen Tipp, mir das Wohltemperierte Klavier anzuschaffen, werde ich mir überlegen. Vor einem Jahr war ich noch ziemlich abgeneigt zu Bachs Musik, aber inzwischen hat sich mein Horizont erweitert und offener gegenüber seinen Werken bin, wobei ich natürlich die darauffolgenden Musikepochen bevorzuge:o!
Deswegen haben Bachliebhaber einen eindeutigen Vorteil.
Burgmüller ist toll, die Etuden klingen teils sehr romantisch und sind für einen Vollblutromantiker wie mich genau das richtige.

Mit den Vorschulen von Czerny komm ich auch ganz gut zurecht.
Wahrscheinlich geht dann schon in 1-1.5 Jahren die Schule und ich hoffe, dass das Fantasie Impromtu dann auch klappt.
Im Moment sind Tonleiter im Vordergrund.

Welche Etüden eignen sich den zur Einübung von Koflikt- bzw. Polyrhythmen?

Denkt ihr das 45-60 Minuten tägliches Üben ein guter Ansatz für meine Ziele sind?
 
Denkt ihr das 45-60 Minuten tägliches Üben ein guter Ansatz für meine Ziele sind?


Also 45 Minuten finde ich persönlich schon sehr wenig. 1-2 Stunden am Tag wären sicher optimaler. Macht Dir das Üben eigentlich Spaß, oder ist das Üben bei Dir nur Mittel zum Zweck (Also ein Stück irgendwann auswendig spielen)? Die Frage ist nicht böse gemeint, die Antwort gibt allerdings Aufschluss darüber, wie intensiv das Üben ist und ob die Motivation stets vorhanden ist.
 
Also 45 Minuten finde ich persönlich schon sehr wenig. 1-2 Stunden am Tag wären sicher optimaler.

Na, nicht jeder kann so viel üben, aber die Hauptsache ist mit Sicherheit, dass Du motivitiert bei der Sache bist. Wenns nur eine Stunde ist - man kann auch in einer Stunde einiges schaffen. Durch meinen fulltime Job habe ich mir auch angewöhnt manchmal lieber sehr intensiv an "Problemstellen" herumzuwerkeln, anstatt genüsslich mehrmals das ganze Stück zu spielen. Und vielleicht findet sich mal das ein oder andere Wochenende, an dem Du Dir 2 oder 3 Stunden zum üben gönnst :D

Viele Grüße
Amber
 
Grundsätzlich gehen die Meinungen über Etüden ja auch stark auseinander. Die einen halten sie für absolut notwendig, um ein gewisses Maß an Technik aufbauen zu können, die anderen sagen, dass man sich diese Fertigkeiten auch über entsprechend schwierige Stücke erarbeiten kann.
Wenn Du Czerny gerne machst, dann üb' das ruhig so fleißig weiter. Am besten ist immer, sich Übungen zu suchen, die auch was mit dem Stück zu tun haben, dass Du gerade spielen willst.

Ansonsten kann ich mich nur meinen Vorrednern anschließen - ist von der Entfernung sicher schwer zu beurteilen, ob Du gut genug für das Stück bist. Ich bin der Meinung, dass man auf Deinem Level so gut wie jedes Stück spielen kann, das man möchte - man muss halt nur die entsprechende Gedult aufbringen und durchhalten.

Das Beste ist, sich mit seinem Lehrer abzusprechen und zu klären, wie sinnvoll die Beschäftigung mit einem einzigen schweren Stück über einen langen Zeitraum hinweg ist und ob es nicht vielleicht klüger wäre, in der selben Zeit 3-4 leichtere Stücke zu lernen, von denen Du technisch aber profitieren kannst. Somit wird das Erarbeiten des schwereren Stückes am Ende evtl. leichter...

Übungen zu Polyrhythmen würden mich übrigens auch interessieren, vielleicht weiß da einer was.
 
Lieber Christian15,
Üben macht mir auch Spaß solange ich einen Lernerfolg feststellen kann, aber ich denke dass man bzw. vor allem ich hauptsächlich übe, um besser zu werden, also irgendwann bestimmte Stücke spielen zu können.
Wenn ich mir meine Ziele vor Augen führe, fällt es natürlich leichter mit Akribie zu arbeiten.
Deswegen heißt es ja auch Leidenschaft, denke ich (ein bisschen sich durchquälen gehört hinzu. Diesen Weg bin ich auch im Schach gegangen:p).
Du hast recht, dass ich wahrscheinlich doch etwas mehr üben könnte.
Heute habe ich 2 Stunden gespielt und war dann erst zufrieden, weil ich die Zeit benötigte, um bei jedem meiner Stücke Fortschritte zu machen.
30 Minuten wären einfach viel zu wenig gewesen, dann bin ich meistens erst warm.
Leider fängt am Montag wieder die Schule an und ich mach bald Abi, aber ungefähr 1 Stunde täglich wäre toll, wenn ich das konstant hinkriegen könnte und am Wochenende vielleicht dann mal das ein oder andere Stündchen mehr:).
Denn mit jedem Fortschritt macht es auch wieder mehr Spaß.
 
Übungen zu Polyrhythmen würden mich übrigens auch interessieren, vielleicht weiß da einer was.

Hallo Ragtimer,

meiner Meinung nach ist es am einfachsten, Polyrhythmen anhand von Tonleitern (am besten C-Dur da ohne schwarze Tasten), die man motorisch gut kann, über mehrere Oktaven zu üben. Der Vorteil dabei ist, dass man nicht besonders nachdenken muss, was man spielt, sondern sich voll auf die unterschiedlichen Tempi der beiden Hände konzentrieren kann.

Beispiel: eine Hand spielt Triolen, die andere gleichzeitig normale Achtel.
Im Fall des Fantaisie-Impromptu empfiehlt sich, links in Triolen und rechts in Sechzehnteln zu spielen.
Man kann das Ganze auch zuerst mit jeder Hand einzeln spielen.
Wichtig ist dabei auch, den Verstand solange ein wenig auszuschalten, bis man die Motorik im Gefühl hat. Wenn man es dann einmal kann, kann man es eigentlich immer.

Und je schneller man schliesslich spielt, desto leichter wird es.

Ich hoffe, dass du damit etwas anfangen kannst.

Lg und viel Spass beim Üben,

madlon
 

Hallo Ragtimer,

Beispiel: eine Hand spielt Triolen, die andere gleichzeitig normale Achtel.
Im Fall des Fantaisie-Impromptu empfiehlt sich, links in Triolen und rechts in Sechzehnteln zu spielen.
Man kann das Ganze auch zuerst mit jeder Hand einzeln spielen.
Wichtig ist dabei auch, den Verstand solange ein wenig auszuschalten, bis man die Motorik im Gefühl hat. Wenn man es dann einmal kann, kann man es eigentlich immer.

Und je schneller man schliesslich spielt, desto leichter wird es.

Vielen Dank für Deine Antwort!
Ich bin eigentlich wirklich kein Rhythmus-Depp, aber am Verhältnis 2 : 3 bzw. links Achtel, rechts Triolen beiß ich mir einfach die Zähne aus. Brauch das grad bei dem ein oder anderen Debussy-Stück.
In diversen Trockenübungen gelingt es mir zuweilen ganz gut, aber meine linke Hand tendiert immer wieder dazu, sich der rechten Hand anzupassen wodurch das Ganze dann wieder zu einem 1 oder 1,5 : 3 wird.

Ich hoffe, dass es bald mal schnackelt, ich glaub nämlich wenn man's einmal raus hat, dann vergisst man's so schnell nimmer.
Werde Deine Übung jedenfalls morgen gleich mal ausprobieren...
 
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