Eure "Gänsehautmomente" in der Klavierliteratur

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KrautundRueben

KrautundRueben

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Hallo Clavios,

da ich gerade wieder so ein Gänsehauterlebnis hatte, dachte ich ich mach dazu mal einen neuen Faden auf.

Also: was sind die typischen Gänsehautstellen in der Klavierliteratur? Wo fangen beim Zuhören sich an, die Nackenhaare aufzustellen, der ganze Hinterkopf zu ziehen, wohlige oder extatische Schauer über den Körper zu fahren?

Eine meiner Stellen, gerade gehört, ist in Rachmaninovs zweitem Klavierkonzert ca. in der Mitte des ersten Satzes, ab dem Maestoso alla Marcia, wenn das Orchester nach all dem Tohuwabohu vorher das Hauptmotiv anstimmt und das Klavier glasklar und prägnant den ehemaligen Orchesterpart dagegen hält... da brechen bei mir die Dämme...

Aus dem gleichen Stück noch eine Stelle: Ende zweiter Satz, Streicher spielen Hauptmotiv, Holzbläser eine triolisch punktierte Begleitung und Klavier spielt dagegen im Wiegenrhytmus die Harmonien...aahhhh. Soo schön kitschig, was für eine Auflösung und Entspannung. Zum Schmelzen!

Was habt Ihr für Beispiele?

Viele Grüße

KrautundRueben
 
... ach, noch ein Nachsatz: beim dritten Satz aus erwähntem Werk komm ich aus der Gänsehaut fast nicht mehr raus... :super:
 
Das ganze Konzert ist so ein Gänsehautmoment. Bei mir ganz klar: Schubert 960, 2. Satz, wenn der Teil in A-Dur beginnt!
 
Um bei Rachmaninov zu bleiben: Paganini-Variationen, die schnelle Solovariation - der Moment, wo schließlich das Orchester einsetzt und die linke Hand im Klavier in den Bass hinabsteigt... :-D
 
In den Sachen die ich selber spiele:
Chopin 27,1 der Höhepunkt auf Des-dur/C-dur mit der anschließenden Rückführung in den A-Teil.
Die Schlusspassage von L.M.Gottschalks "Suis Moi" ab der Modulation in der vorletzten Strophe.
J.S.Bachs Fuge dis-moll WTK1 mit der Vergrößerung des Themas.
Beethovens op. 90 der ganze Schluss ab dem enharmonisch modulierenden Fugato.
Ligeti "En Suspens" die Hände kreuzenden Teile und die polyrhythmische Schlusspassage.

Zum Anhören und bewundern:
Balakirev "Islamey"
Ravel "Scarbo"
Ligeti "Teufelstreppe"
und einiges mehr.

Grüße
Manfred
 
In jedem Stück, das ich spiele, gibt es solche Stellen. Momentan:

Beethoven op. 101 - die Adagio-Einleitung des Finales

Ondine - die Passage, in der das zweite Thema in der Mittelstimme erscheint (le chant bien soutenu et expressif)

Scarbo - die Passage mit den Sekunden rechts (En accéllérant - Toujours en accéllérant)

Strauss Violinsonate - von vorne bis hinten! Das liegt aber nicht nur an der Musik ...
 

Peterson ist mein Lieblingsjazzpianist. Seine Technik, sein tolles Gespür für Rhythmus und Timing.... Herrlich.
Der verlinkte Ausschnitt ist Teil eines Konzerts, das es auch auf DVD gibt. Schon mindestens 10 mal geguckt :-)
 
Jetzt nicht Klaviermusik, aber das Duett "O soave Fanciulla" aus La Bohème...
 
Oder die Stelle in Tosca, wenn die Glocke anfängt zu läuten und man schon weiß, welche Tragödie sich gleich abspielen wird. Da wird mir auch immer ganz flau im Magen.
 

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