“Etüde”

dann wäre online Unterricht bei einem guten Lehrer noch eine Alternative. Hast du darüber mal nachgedacht?
Ich habe nicht wirklich gesucht.
An Liedern kann man unheimlich viel lernen - Spannungsbögen z.B., und Melodieführung. Die Beschäftigung damit könnte Dich auch für Deine Improvisationen weiterbringen.
Die Zeit mit den Stücken in der Klavierschule empfand ich auch als inspirierend, bis ich dann nicht mehr weiter kam und frustriert abbrach.

Wie mache ich das dann konkret? Aufgrund meiner Arbeit hätte ich gern zuhause Unterricht. Ausser, KL hat ein richtiges K, aber ich nehme mal an, das ist nicht der Fall.
So. Und den lasse ich dann kommen, oder sondiere vielleicht besser erstmal an neutralem Ort. Nehmen wir an, ein lockiger junger Mann, der eigentlich Gitarre spielt, aber auch Klavier kann. Dem schildere ich mein Problem. Welches wäre es konkret? Dass mir aus irgendeinem Grunde diese Beschäftigung (das "Improvisieren") wichtig ist, und ich mich eigentlich nur darum für "richtiges Klavierspiel" interessiere. Ob er das verstehen kann? Oder besser nichts davon sagen?

hast erstens kein konkretes Ziel

Was würdest du vorschlagen?
 
Was würdest du vorschlagen?
Am besten kann das ein Klavierlehrer beurteilen, der dich beim Klavierspielen mal erlebt. Aber aus der Ferne sehe ich die größte Baustelle darin, dein Pulsgefühl zu stärken. Vermutlich hast du eins, aber das geht, wie in der „Etüde“ zu hören ist, sofort unter, sobald dich die motorischen Anforderungen davon ablenken. Das Gefühl für den Puls, für das Metrum muss immer verlässlich sein, egal, was du spielst. Und wenn du das Metrum verlierst, dann ist das, was du spielst, noch zu schwierig.
Generell wird dich vermutlich auch ein Rhythmustraining ohne Klavier nach vorne bringen.
 
Mir half damals ein Genre ... aufs Fahrrad.

Ich kam von der Violine, hatte umgesattelt auf Klavier, beim selben Musiklehrer weitergemacht, und stolperte nach kurzer Zeit über Ragtimes ... Was der klassische Musiklehrer mal so gar nicht gut fand.

Ich hingegen fand das super. Hörte mir das ein bisschen an, Schallplatten, CDs, und erkannte, DAS ist mein Ding, die Musik von Scott Joplin.

Dann brauchte ich sonst kein Ziel mehr. Hatte das Genre des Ragtimes als "mein Ding" erkannt. Da brauchte man auch nicht selber "Komponieren", einfach nur einen Notenband besorgen, sich bisschen reinfingern, was ist was.., was traue ich mir zu, mir draufzuschaffen, und so gelangte ich an "meine" Musik.

Vielleicht ist die Suche nach einem Genre, und das hoffentliche Finden von etwas Ansprechendem eine Lösung. Sowas schafft Motivation.

Ich habe hingegen dann doch deutliche Probleme, jemandem zuzuteilen, er sei komplett unmusikalisch. Das wurde damals bei uns in den Eingangsklassen Gymnasium intensiv vertestet, sechs Eingangsklassen a ca. 35 Piepels. EIN EINZIGER (von ca. 210) war komplett außerstande, einen Ton nachzusingen. Dem maß man dann zu, "in echt" unmusikalisch zu sein.
 
@Jan S deine Einspielung finde ich auch extrem unmusikalisch und vor allem absolut unrhythmisch. Du musstest hier ja schon einiges an Kritik wegstecken. Aber ich finde super, wie du damit umgehst. Normalerweise erleben wir das hier anders: jemand kommt mit schlechtem Geklimper daher, wird mit vernichtender Kritik überschüttet und versucht dann ständig, sich zu rechtfertigen und weiß es letztlich dann doch besser und beschimpft dann das Forum.

Vielleicht bist du ja wirklich total unmusikalisch? So etwas soll es ja geben, so wie Legasthenie oder Dyskalkulie. Falls du es dennoch weiter verfolgen willst, würde ich dir 2 Sachen empfehlen: erstens such dir einen online Lehrer. Zweitens: bis dahin mach Rhythmusübungen. Lass ein Metronom laufen, such dir einfache Noten und klatsche diese anstatt zu spielen.
 
Nehmen wir an, ein lockiger junger Mann, der eigentlich Gitarre spielt, aber auch Klavier kann. Dem schildere ich mein Problem.
Wenn Du das mal umdrehst, könntest Du auch mir ein Problem beim Ukulele spielen schildern und die Wahrscheinlichkeit wäre groß, dass ich keine gute Antwort darauf hätte, obwohl ich einigermaßen ordentlich Ukulele spiele.

Musikalische Fragen kannst Du mit jedem Instrumentallehrer diskutieren. Um Klavier spielen zu lernen, würde ich nicht zum Gitarrenlehrer gehen.
 
Zu diesen Rhythmusübungen und deren gewinnbringender Ausführung würde ja eine Wahrnehmungs- und Reflexionsfähigkeit gehören, die Jan, wie er mittels dieses Stückes sowie seiner eigenen Wahrnehmung desselben gezeigt hat, offenbar nicht besitzt.
 
Ich frage mich, warum einige so harsche Kritik äußern. Geht ihr mit euren Schülern auch so um? Auch wenn es wirklich schlecht ist, gehören Aussagen wie jemand sei unmusikalisch oder die Frage, ob der Threadersteller taub sei, nicht zu einer konstruktiven Kritik.
 
Ich frage mich, warum einige so harsche Kritik äußern. Geht ihr mit euren Schülern auch so um? Auch wenn es wirklich schlecht ist, gehören Aussagen wie jemand sei unmusikalisch oder die Frage, ob der Threadersteller taub sei, nicht zu einer konstruktiven Kritik.

Du darftst gerne mit gutem Beispiel voran gehen und eine konstruktive Kritik äußern. Vielleicht können wir ja was lernen.

Und wie ordnest Du diese Kritik ein?

"Prima, Du hast es schon sehr gut gespielt! Jetzt nur noch richtige Töne, richtigen Rhythmus, richtiges Tempo und richtige Dynamik, und es ist nahezu perfekt!"

Grüße
Häretiker
 
@Violina
Die Welt ist voll von falscher Lobhudelei. Ja, sicher könnte manche Kritik hier freundlicher formuliert werden, aber durch die ehrlichen Rückmeldungen weiß Jan S doch genau, woran er ist.
Übrigens habe ich Perspektiven aufgezeigt. Insofern ist dein Vorwurf eigentlich zu pauschal.
 
Die Kritik von Dorforganistin finde ich von der Wortwahl her angemessen und konstruktiv. Ich selbst kann keine Kritik äußern, weil ich die Aufnahme nicht gehört habe.

Die erste Kritik von Hasenbein ist ironisch gemeint und daher auch eher destruktiv.
 

Ja, Demian, du hast recht. Deine Aussagen fand ich auch angemessen und hilfreich. Ich meinte ja auch nicht, dass alle harsche Kritik geäußert hätten, aber halt einige.
 
Wird ihn schon nicht in die Depression treiben, wenn er nun weiß, dass sein planloses Geklimper an Schaaß ist und dass er sich da echt was Weltfremdes eingebildet hat. Aber war ja unvermeidlich, dass wieder die Gutmenschen aus ihren Löchern gekrochen kommen.
 
Musikalische Fragen kannst Du mit jedem Instrumentallehrer diskutieren. Um Klavier spielen zu lernen, würde ich nicht zum Gitarrenlehrer gehen.
Danke dass du (und andere) dir die Zeit genommen hast und dir mein Stück angehört hast. Tut mir leid, dass ich nichts besseres zu bieten hatte.
Meine Sorge mit dem Instrumentallehrer betrifft folgende Punkte:
Erstens kann ich ja nicht so tun, als sei ich totaler Anfänger und wollte jetzt eben mal was lernen.
Zweitens glaube ich, ein Problem wird sein, dass es zu viel festgefahren ist, und sich nicht direkt leicht lösen lässt.

Wie kann ich an ein KL herantreten, ohne mich lächerlich zu machen oder die Person zu überfordern?

Im direkten Vergleich finde ich z.B. das "Minutenstück" von vor 5 Jahren wesentlich angenehmer anzuhören als die "Etüde". Wirkt nicht ganz so hölzern.
Danke dass du diese Beobachtung teiltest. Das war noch aus einer Zeit, als ich nichts von Noten wissen wollte und einfach so gespielt habe. Vielleicht spürt man die Unbeschwertheit, die ich dann nicht mehr hatte.
Am besten kann das ein Klavierlehrer beurteilen, der dich beim Klavierspielen mal erlebt. Aber aus der Ferne sehe ich die größte Baustelle darin, dein Pulsgefühl zu stärken. Vermutlich hast du eins, aber das geht, wie in der „Etüde“ zu hören ist, sofort unter, sobald dich die motorischen Anforderungen davon ablenken. Das Gefühl für den Puls, für das Metrum muss immer verlässlich sein, egal, was du spielst. Und wenn du das Metrum verlierst, dann ist das, was du spielst, noch zu schwierig.
Generell wird dich vermutlich auch ein Rhythmustraining ohne Klavier nach vorne bringen.
Wie ich an den Antworten sehe, scheint der fehlende Puls, wie du es nennst, sofort hervorzustechen. Wie gesagt, mir ist das nicht aufgefallen. Ob es sich nun um eine "Rhythmusschwäche" handelt oder ein Symptom fehlenden Feedbacks ist, weiss ich nicht. Ich verstehe aber, dass ich das allein auch nicht herausfinde.

Vielleicht bist du ja wirklich total unmusikalisch?
Wenn ich tatsächlich einmal ein Testergebnis bekomme, lasse ich es dich wissen.

Ich frage mich, warum einige so harsche Kritik äußern.
Mach dir keine Sorgen. Es heisst nichts anderes, dass es wohl nicht gut war. Dass Musiker da empfindlicher sind, liegt nahe. Ansonsten kann niemand über seinen Schatten springen.
 
@Jan S Gibt es bei dir in der Nähe einen Chor?

Eine Weile in einem Chor zu singen tut der musikalischen Entwicklung gut.
 
Ich finde ehrlich gesagt auch, dass es etwas heftig formuliert ist. Ich kenne Leute, die konnten anfangs keine Viertel und Halbe rhythmisch richtig platzieren. Einfachste Rhythmen gingen nicht. Und wenn das konsequent geübt wird, stellen sich da Erfolge ein. Die Frage ist, ob man so viel Energie aufbringen möchte (von beiden Seiten übrigens), wenn die Sache doch offenbar derart schwer fällt
 
Ich selbst kann keine Kritik äußern, weil ich die Aufnahme nicht gehört habe.
Also halten wir fest: Du ignorierst den Fadenersteller, erbost Dich aber über die, die sich die Mühe machen, seine Aufnahme anzuhören und gewünschtes Feedback zu geben?

Erstens kann ich ja nicht so tun, als sei ich totaler Anfänger und wollte jetzt eben mal was lernen.
Ja und? Egal! Ein KL holt Dich immer an Deinem aktuellen Stand ab. Punkt.
Zweitens glaube ich, ein Problem wird sein, dass es zu viel festgefahren ist, und sich nicht direkt leicht lösen lässt.
Ein Grund mehr, einen KL zu nehmen. Wie willst Du das Problem des Festgefahrenseins sonst angehen? Es wird ja nur noch größer.
Wie kann ich an ein KL herantreten, ohne mich lächerlich zu machen oder die Person zu überfordern?
Das ist einfach: Du bittest ihn um Unterricht. :-)
Vergiss alles andere; das spielt sich nur in Deinem Kopf ab. Schon gar nicht machst Du Dich lächerlich. Im Gegenteil: Es wäre die reine Vernunft.
Weitere fünf Jahre so weiterwurschteln wäre lächerlich.
 
Wie ich an den Antworten sehe, scheint der fehlende Puls, wie du es nennst, sofort hervorzustechen. Wie gesagt, mir ist das nicht aufgefallen. Ob es sich nun um eine "Rhythmusschwäche" handelt oder ein Symptom fehlenden Feedbacks ist, weiss ich nicht. Ich verstehe aber, dass ich das allein auch nicht herausfinde.
Ich bin nur Laie, aber die alleinige Fokussierung auf KL scheint mir nicht zielführend. Wie schon andere schrieben, mag es bei Dir grundlegende Defizite in vielen musikalischen Teilbereichen zu geben. Insofern nützt Dir ALLES, was Dir mehr Musik-Feeling vermittelt. Ob Du nun das Tanzen anfängst, rhythmisch gehst und klatschst, ob Du Bongos trommelst oder Bodenturnen/Gymastik etc machst - ALLES, wass Du in dieser Hinsicht unter PROFESSIONELER anleitung machst, wird Dich weiterbringen!

PS: Ich finde es auch bemerkenswert, wie cool Du hier mit der (berechtigten) Kritik umgehst.
 

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