Erfahrungsaustausch Spätberufene

Hallo @DL1KRT herzlich willkommen. :-)



Ich arbeite sowohl mit den dünnen Heften, als auch mit losen Noten ( die ich wie @DerOlf zusammenklebe) gerne. Die dünnen Hefte knicke ich mittig aufgeschlagen einfach einmal rigoros in die andere Richtung, dann bleiben die ganz gut offen stehen. Noten sind für mich in erster Linie mein Arbeitsmaterial, damit bin ich auch wenig zimperlich (im Gegensatz zu "normalen" Büchern). Und i.d.R. habe ich auch nicht vor, sie wieder zu verkaufen, da gehöre ich auch zu den Sammlern.;-)

Für dickere Hefte habe ich eine Klammer, die das Zufallen verhindert.
Den Anhang 39257 betrachten

Den Anhang 39258 betrachten

Die habe ich vor 2-3 Jahren aus den Staaten geschenkt bekommen und finde sie superpraktisch, solange man nicht blättern muss. Über kurz oder lang spiele ich aber alles eh auswendig, so dass die Noten nur anfänglich bei mir auf dem Pult stehen.

Anfänglich habe ich kleine Stücke auch ins Notensatzprogramm eingegeben, einmal hat es mir beim Notenlernen geholfen und bei manchen Stücken auch beim Rhythmus. Inzwischen wird mir das zu aufwendig, aber bei einzelnen Stellen mache ich es gelegentlich noch, wenn sie mir nicht ganz klar sind.
Hallo @Albatros2016,

die Klammer ist ja super! So eine hätte ich auch gerne, werd gleich mal googlen.
 
Ich habe einmal versucht ihn in Richtung Nannerl statt der Anna Magdalena zu bringen...Sakrileg! Ich kann's nicht mehr wörtlich wiedergeben, aber sinngemäß war es: Bei mir lernen Sie klavierspielen- so lange bis Sie eine Einheit gemeistert haben. Wann wir mit Barock abschließen liegt an Ihnen, den Zeitpunkt bestimme ich.
Liebe @Hekse , du hast mein vollstes Mitgefühl!
So sehr ich das Notenbüchlein schätze und so gerne ich Bach etc spiele, so sehr verstehe ich deinen Wunsch nach Abwechslung. Da wird man ja rammdösig!
Ich finde es auf der einen Seite gut, dass du nicht den KL wechseln möchtest, wenn du das Gefühl hast viel bei ihm zu lernen. Auf der anderen Seite verstehe ich seine Einstellung nicht. Du lernst ja an Stücken unterschiedlicher Epochen verschiedene Techniken. Und das finde ich macht in Kombination Sinn und verhindert einen totalen Koller. Vielleicht nimmst du mal bei einem anderen KL eine Probestunde (ohne direkt zu kündigen) und schaust einfach mal, ob dir der Unterricht mehr bringt.

Der letzte Satz würde mir Angst machen. Möchte er vor oder nach den Goldbergvariationen die Epoche des Barock abschließen? Falls vorher fände ich das Bach gegenüber nicht ganz fair, falls danach wirst du wohl nie zur Romantik vorstoßen... ;-)
 
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Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass es heute noch Klavierlehrer gibt, die so "herrisch" sind. Erinnert mich ein bisschen an frühere Zeiten. Kaiserzeit oder so etwas. :006: Ich habe ja nicht viel Erfahrung mit verschiedenen Klavierlehrern, aber keiner der wenigen Klavierlehrer/innen, die ich hatte, war so. Ich konnte immer mitbestimmen. Natürlich habe ich mich auf die viel größeren Fachkenntnisse meiner Lehrer/innen verlassen, die so viel mehr konnten und wussten als ich. Also ich bin nicht angekommen und habe gesagt: "Ich will jetzt das und das spielen, sonst gar nichts." Aber ich hatte schon gewisse Vorstellungen, was mir gefällt, was ich spielen will, und das wurde auch immer angenommen. Außer wenn es noch völlig außerhalb meiner Möglichkeiten lag. Dann hat der/die KL aber Übungen mit mir gemacht, die meine Möglichkeiten genau in die Richtung erweitern, in die ich wollte. Damit ich das Stück, das ich spielen wollte, dann auch spielen konnte.
Für mich persönlich wäre so ein herrisches Verhalten ein Grund, den KL zu wechseln, aber es empfindet ja nicht jeder gleich. Ich würde mich aber über so etwas so ärgern, dass ich nicht mehr unbeeinflusst lernen oder in der Stunde spielen könnte. Das ist aber eher ein Fehler von mir, also da würde ich sagen, das kann man nicht als Maßstab nehmen.
 
Ich lese gerade den Buchtip: Wie ich Klavierspielen lernte. Der Junge ( Ortheil) wollte unbedingt Bach spielen lernen, nachdem er auf den Salzburger Festspielen Glenn Gould gesehen/gehört hatte. Die Klavierlehrerin " verbot" ihm das förmlich. Er übte heimlich. Als das rauskam (seine Mutter sogar bat die Lehrerin einzulenken) war das seine letzte Klavierstunde mit dieser KL. Er sollte Tschaikowsky und Schumann usw spielen. Das war in den 50igern
 
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Hallo ihr,
ich bin zugegeben späte Mittsechzigerin. Seit rund 35 Jahren habe ich nicht mehr Klavier gespielt, bis dahin hatte ich wohl schätzungsweise den Status "leicht fortgeschrittene Anfängerin" Seit Mittwoch (5 Tage) habe ich wieder ein eigenes Klavier im Wohnzimmer stehen und freue mich riesig. Die Wartezeit bis zum Eintreffen des guten Stücks habe ich mir mit online-Lehr-Videos und Trockenübungen vertrieben. Das hat tatsächlich schon einiges gebracht, denn als mein "Schatz" ankam, war ich erstaunt, was alles schon wieder ging, an Fingerfertigkeit z.B.
Aber ich habe mich entschieden, doch eine KL zu nehmen, weil man sich ja wohl gerade zu Anfang sehr viele Fehler angewöhnen kann, die dann zu korrigieren viel Aufwand bedeutet.
Was mich bei der ersten telefonischen Verabredung schon gefreut hat: sie fragte mich, ob ich denn schon Noten hätte, mit denen wir anfangen könnten, sonst hätte sie natürlich auch welche.
Das lässt mich sehr hoffen, dass sie auf meine Vorstellungen eingehen wird.
Am Mittwoch treffen wir uns das erste Mal, ich bin schon sehr gespannt!
Wenn ihr mögt, werde ich berichten.
 
Was mich bei der ersten telefonischen Verabredung schon gefreut hat: sie fragte mich, ob ich denn schon Noten hätte, mit denen wir anfangen könnten, sonst hätte sie natürlich auch welche.
Das klingt doch schon mal wirklich sehr gut. :003: Ich persönlich lese immer sehr gern über die Erfahrungen beim Lernen, über Klavierstunden, Übestrategien usw. Habe selbst schon viel daraus gelernt. Also wenn Du magst, würde ich das gern lesen.
 
Hallo Annaklena,
sehr gerne werde ich weiter berichten, ich freue mich ja, wenn es jemanden interessiert, der auch weiss, worüber ich rede :004:
Ich habe mir für mich so eine Art "Hybrid-Lernen" vorgestellt. Ich komme mit den Online-Lehrvideos sehr gut zurecht und habe auch schon wieder einiges "aktualisiert", was ich schon längst verloren glaubte.
Vom Unterricht verspreche mir etwas mehr Struktur für das Üben und die Übersicht und Kontrolle, dass ich nicht völlig auf dem musikalischen und technischen Holzweg bin.
Soweit die Theorie :007:
Mal sehen, wie es weitergeht, ich werde auf jeden Fall berichten :-) Und danke für das Interesse !
 
Ich kann natürlich nicht für andere sprechen, aber mich interessiert so etwas immer. Auch wenn ich momentan keinen Klavierlehrer habe. Aber auch davor hatte ich nur einen Online-Lehrer über Skype, weil es hier keine Lehrer vor Ort gibt. Als ich Unterricht hatte, hatte ich auch mehr Strukur im Üben und ein Ziel, nämlich die nächste Klavierstunde. Das fehlt mir jetzt ein bisschen. So muss ich es eben mit den Videos im Online-Kurs versuchen. Die allerdings sehr gut strukturiert sind, das hilft mir schon. Aber so ein Termin, so eine Klavierstunde, das wäre noch besser. Muss ich mir den Termin eben selbst machen. :002:

Das "Hybrid-Lernen" wäre auch mein Ideal, aber leider muss ich mich ganz auf die Onlineseite einlassen. Schon allein deshalb interessiert es mich natürlich, wie Dein Unterricht abläuft und was Deine Lehrerin sagt. Vielleicht kann ich da ja auch etwas für mich mitnehmen. Auch wenn es keine Klavierstunde ersetzt. Danke fürs Berichten!
 
Der letzte Satz würde mir Angst machen. Möchte er vor oder nach den Goldbergvariationen die Epoche des Barock abschließen? Falls vorher fände ich das Bach gegenüber nicht ganz fair, falls danach wirst du wohl nie zur Romantik vorstoßen...

😂😂😂🤣🥳


Ich denke, dass er tatsächlich aus mir die beste Spielerin machen möchte, die ich sein kann.
Trotz mangelndem Talent, Zeit und gesundheitlicher Einschränkungen.
Dank seines Unterrichts sind die chronischen Entzündungen in meinen Händen so gut wie weg- ich habe Rheuma seit ich denken kann. (Bzw. seit ich verbalisieren konnte, dass meine Hände und Fußgelenke schmerzen)

Er selber hatte vor einigen Jahre einen Schlaganfall und kann nicht mehr auftreten, bzw. möchte es nicht mehr. Aus dem Grund hat er auch allen seinen fortgeschrittenen Schülern gekündigt, er meint er würde ihnen nicht mehr gerecht werden können. Ich habe den Eindruck, dass er über die Situation sehr unglücklich, bzw. frustriert ist, aber viel zu stolz um es zuzugeben oder gar rumzujammern.

Als Person ist er wirklich nicht einfach, herrisch @Annaklena trifft es vielleicht- ich hätte es ehrgeizig, emotional und perfektionistisch beschrieben.
 
So etwas ist natürlich immer eine persönliche Entscheidung. Aber da er kein Arzt ist, nehme ich mal an, die Schmerzen sind durch das Spielen besser geworden, nicht durch seine Art des Unterrichts. Dasselbe Ergebnis hättest Du auch bei einem anderen Klavierlehrer gehabt. Oder hat er Dir spezielle Übungen für Rheuma gegeben? Die würden mich dann auch interessieren, denn darunter leide ich ja auch.

Ich würde mich ehrlich gesagt einem solchen Menschen nicht aussetzen, weil mich das runterziehen würde. Und da ich sowieso schon Depressionen habe, wäre das nicht gut für mich. Aber wenn es Dir nichts ausmacht und Du nicht wechseln willst, dann ist das ja völlig in Ordnung. Jeder ist da anders und hat auch das Recht dazu. :002: Ein perfektionistischer Mensch als Lehrer wäre für mich jetzt im Rentenalter keine Wahl, die ich treffen würde, denn ich möchte ja Spaß am Spielen haben und nicht Konzertpianistin werden in meinem Alter.
 

Hallo, heute hatte ich nun meine erste Klavierstunde seit mehreren Jahrzehnten, und möchte berichten :001:

Zu den äußeren Umständen :

Die Klavierlehrerin ist die Mutter des Musikalienhändlers in dem alteingesessenen Musikhaus in Kiel, woher ich auch mein Klavier habe. Sie ist studierte Klavierpädagogin und hat einige Erfahrung mit späten Wiedereinsteigern wie mit mir :003: . Da wir altersmäßig nicht weit auseinanderliegen, ergab sich schon daher eine sehr entspannte Atmosphäre und einige Anknüpfungspunkte.
Wir haben uns in dem hinteren Verkaufsraum getroffen, umgeben von diversen neuen und gebrauchten Klavieren. Das Klavier, an das ich gesetzt wurde, passte auf Anhieb zur Körpergröße und auch sonst.
Wie vorher telefonisch besprochen, hatte ich einige Noten mitgebracht, u.a. auch die Fingerübungen, mit denen ich mich vorher im online-Kurs beschäftigt hatte.
Mit denen haben wir uns dann beschäftigt, und sie hat sich dabei einen Eindruck verschafft, wo ich ungefähr stehe.
Dabei wurde viel gelacht, und es war eine wirklich lockere und angenehme Stimmung, wobei ich aber natürlich auch korrigiert wurde und Aufgaben bekam.
Dann ging es um das Thema, wie es weiterigehen sollte, und sie hat mir dann eine Übung aus dem bekannten und umstrittenen Hanon demonstriert, wobei wir dann das Thema besprachen, wie sinnvoll solche Technik-Übungen sind. Fazit: bei entsprechenden sinnvollen Variationen und vor allem zeitlich begrenzt können die auch Spaß machen und vor allem auch in gewisser Weise weiterbringen, Gleichzeitig hat sie mir dann, um den musikalischen Aspekt wieder nach vorne zu bringen, den "Jungen Pianist" von Krentzlin Bd. 1 vorgestellt, und ich habe mich entschlossen, mich darauf einzulassen, nachdem sie mir einige Stücke vorgespielt hat und ich den Satz der Stücke im allgemeinen recht nett zu hören fand.

Da dies ja nun auch eine Musikalienhandlung ist, waren die Noten natürlich vorrätig :004:
Nein, im Ernst: ich hatte das Gefühl, selbst entscheiden zu können und doch kompetent beraten zu werden.
Mit einigen überschaubaren Hausaufgaben und neuen Notenbüchern bin ich dann sehr zufrieden wieder abgezogen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mit Druck rechnen muss, was ich in meinem Alter nicht mehr brauche. Den mache ich mir schon selber genug, wenn ich von etwas begeistert und überzeugt bin :011:
Ich will auch Spaß beim Üben und natürlich dann beim Erfolg haben.
So gesehen scheint es ganz gut zu passen.
Mal sehen, wie es weitergeht :musik064:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt doch sehr gut. :001: Ich hätte auch gern eine Klavierlehrerin mit Musikalienhandlung. :004: Aber vor allem wichtig ist natürlich, dass die Chemie stimmt. Und das scheint der Fall zu sein. Viel Erfolg! :002:
 
Wir haben uns in dem hinteren Verkaufsraum getroffen, umgeben von diversen neuen und gebrauchten Klavieren. Das Klavier, an das ich gesetzt wurde, passte auf Anhieb zur Körpergröße und auch sonst.

Aber ich hoffe, dass während des Unterrichtes nicht plötzlich Kunden auftauchen können.:017:

Schön, dass die erste Klavierstunde erfolgversprechend war.

Da wir altersmäßig nicht weit auseinanderliegen, ergab sich schon daher eine sehr entspannte Atmosphäre und einige Anknüpfungspunkte.

Mein KL ist fast der gleiche Jahrgang wie ich, genauer gesagt ich bin 1 Jahr und 9 Tage älter. :007: Ich finde es auch sehr angenehm, da kommt man gleich ins quatschen. Allerdings muss man auch aufpassen, dass es nicht Überhand nimmt im Unterricht.;-)
 
Hallo Albatros,
Nein der Übungsraum ist räumlich abgesetzt, und wenn Kundschaft kommt, ist ja noch der Sohn da. Um diese Uhrzeit (10 Uhr früh)j, hat die Ladenglocke auch nur einmal gebimmelt, mehr habe ich davon nicht mitbekommen ;)
Also gequatscht haben wir schon, am Ende wurden aus 45 min 115 min, aber der Nettopreis blieb :004:
 
am Ende wurden aus 45 min 115 min, aber der Nettopreis blieb
Meine Schüler hätten auch weit mehr zu zahlen, wenn ich Minutengenau abrechnen würde ... aber aus ner dreiviertelstunde gleich mal fast 2 machen ... so schlimm habe ich noch nie überzogen.

Ein Musikgeschäft wird meist auch nicht so frequentiert, wie eine Fleischerei oder ein Bäcker ... da ist es recht normal, wenn mal Stunden lang kein Kunde kommt.
Für Klavierunterricht ist das natürlich eine erstklassige Lokation.
Ich hätte absolut kein Problem, wenn ein KL während des Unterrichts einen Kunden bedient .. dann steht die Unterrchtsuhr halt für eine Weile, und ich übe alleine.
Ich sehe da nicht so das große Problem, solange nicht ständig Laufkundschaft im Laden ist (und das ist im Musikalienhandel eher selten).
 
Hallo Der Olf, das war ja auch unser allerserstes Kennenlern-Treffen, da geht es ja schon etwas länger.
Und ältere "Damen" *husträusper*. :005:
Nun unterm Strich: guter Anfang :002:
Außerdem hab ich mich verrechnet: 75 min am Ende, also halbe Stunde mehr, Aber egal.:006:
Gefühlt war es so lange :004:
 
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OK ... na das ist mir auch schon passiert ... und ich muss dafür sogar 45 Minuten überziehen (mein Standardvertrag sieht 30 Minuten vor).

Es hört sich auf jeden fall schon gut an ... dir scheints gefallen zu haben.

Zu "ältere Damen":
Ich habe einige männliche Bekannte, mit denen ich mich stundenlang festquatschen kann.
Noch nicht ganz so alte Männer haben das auch drauf :005:
 
aber aus ner dreiviertelstunde gleich mal fast 2 machen ... so schlimm habe ich noch nie überzogen.tro

Ach, mein KL hatte in den letzten Sommerferien aus einer Extrastunde auch zwei gemacht und wollte aber nur die eine bezahlt haben.

Er hat natürlich trotzdem mehr von mir bekommen, eine ganze Stunde mehr fand ich auch schon sehr extrem, aber wir waren so konzentriert bei der Arbeit, dass die Zeit einfach nur so flog.
 

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