Entscheidungsproblem - was soll ich spielen?

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Ich brauche immer zwei schwere Stücke an denen ich arbeiten kann, sonst bin ich zur Zeit nicht ausgelastet. Das eine Stück ist die A-Dur Sonate KV 331 von Mozart, das andere fehlt. Ich bin zwar auch noch an einer Invention, die profitiert aber in erster Linie davon, daß ich meine Technik verbessere, zeitlich belastet die nicht mehr.

Zur Auswahl hätte ich jetzt:

Rachmaninoff Präludium 2 aus Op.3 (Cis-Moll)
Hier habe ich große Schwierigkeiten, mir die Noten zu merken, ansonsten scheint es abgesehen vom Tempo im Mittelteil sehr gut machbar zu sein.

Rachmaninoff Präludium 5 Op. 23 reizt mich sehr, die Appreggien in der linken Hand und die dabei rechts "eingebaute" Stimme werden aber Herausforderungen sein.

Rachmaninoff Präludium 12 Op 32 habe ich mit komplettem Fingersatz von meiner Klavierlehrerin.

Technische Hürden gibt es in den meisten dieser Stücke, Tempo ist immer kritisch (Cis-Moll Präludium nur im Mittelteil) aber es macht nichts, wenn ich dann noch warten muß, bis es wirklich vorspielreif wird. Wenn ich mich aber nicht entscheide, bleibt es beim Daddeln, mal hier ein bischen probieren, dann wieder da, und ich komme logischerweise nicht weiter. Von allen Stücken kann ich Fragmente spielen bei denen man erkennt, worum es sich handelt, jetzt will ich mal einen Schritt weiter kommen!

Jedes Stück wird für mich hart sein aber dafür werde ich auch viel lernen. Ob ich das Stück, für das ich mich entscheide, in absehbarer Zeit vorführreif spielen kann ist mir im Moment egal.

Wofür würdet ihr euch an meiner Stelle entscheiden und warum?
 
Also für 23/5 muss man imo technisch schon sehr fortgeschritten sein. Ich kann's jedenfalls nicht spielen, spiele jedoch das Op. 32/12 Präludium schon ne ganze Weile. Dieses hat zwar auch seine tech. Hürden, mir fiel es aber um einiges leichter. Problematisch ist vorallem die rechte Hand zu Beginn konstant und dezent genug zu halten, sodass sie die Melodiestimme nicht übertönt, was mir auch jetzt noch Schwierigkeiten bereitet. Der Teil, der zum fortissimo hinleitet hat es jedoch auch in sich. Trotzdem ein imo sehr belohnendes Stück, da man schon nach kurzer Übezeit recht weit kommt.

Also ich würde mich wohl für dieses oder das cis-Moll Präludium entscheiden.
 
23/5 macht einfach Spaß! Es gibt soviele Details zu beachten, daß man die Noten eigentlich nebenbei lernt - ein bischen das Gegenteil des Cis-Moll Präludiums. Wenn ich darüber nachdenke, was ich am meisten spielen will, ist es eigentlich klar, nur wenn ich darüber nachdenke, was ich weglassen muß, kommen mir wieder Zweifel.

Ich würde mich freuen, noch ein paar mehr Meinungen zu bekommen. Vielleicht auch mal aus didaktischer Sicht - also z.B. welches Präludium Stoff hat, der mir bei den anderen weiterhilft.
 
Also ich würde das Cis-Moll Präludium vorziehen. Ich fand es irgendwie faszinierend, daß die Akkorde in der linken Hand fast von selbst kamen. Ich konzentriere mich eigentlich nur noch auf die reche Hand. Außerdem habe ich ein Problem mit dem Auswendiglernen, nachdem ich das Agitato gelernt habe, konnte ich es auf einmal auswendig. Das ist mir bei anderen Stücken nie passiert.
Wenn Du Dich für das Cis-Moll P. entscheiden sollest, würde mich Deine Interpretation sehr interessieren!
LG
Geli
 
der arme rachmanninow

Wenn du das cis-moll spielen solltest, bedenke, was Rachmaninov selbst darüber sagte: Der nächste, der es sich wünscht, den bringe ich um.
ähnliches gilt für Beethofens Für Elise

Wenn man ein neues schweres Stück plant und dabei etwas lernen will, gibt es auch den Aspekt des interpretatorischen Anspruchs und dem kommen die anderen Preludes weit mehr entgegen.

Zwischen diesen beiden wähle dann nach Gefühl. In der Schwierigkeit sind beide vergleichbar und für dich auch machbar.

Ein persönlicher Tip, mal echt Zeit zu gewinnen: Investiere die ersten 2 oder besser mehr Stunden darauf, nur die Noten zu studieren und meide das Klavier.
 
Ein persönlicher Tip, mal echt Zeit zu gewinnen: Investiere die ersten 2 oder besser mehr Stunden darauf, nur die Noten zu studieren und meide das Klavier.

Klavigen das klingt interessant, selbst wenn ich Gefahr laufe in den Off Topic Bereich abzurutschen, aber kannste das näher erklären?
Noten auswendig lernen wie Vokabeln?
Habe nämlich das gleiche Problem bei Brahms erster Rhapsodie, bei den Sprüngen [geht weniger um die Sprünge, sondern eher um die Noten] in der linken Hand.
 
Ich brauche immer zwei schwere Stücke an denen ich arbeiten kann, sonst bin ich zur Zeit nicht ausgelastet. Das eine Stück ist die A-Dur Sonate KV 331 von Mozart, das andere fehlt. Ich bin zwar auch noch an einer Invention, die profitiert aber in erster Linie davon, daß ich meine Technik verbessere, zeitlich belastet die nicht mehr.

Zur Auswahl hätte ich jetzt:


Mein Vorschlag: Heller 25 Melodische Etüden op.45
 
ohne Klavier

Klavigen das klingt interessant, selbst wenn ich Gefahr laufe in den Off Topic Bereich abzurutschen, aber kannste das näher erklären?
Noten auswendig lernen wie Vokabeln?
Habe nämlich das gleiche Problem bei Brahms erster Rhapsodie, bei den Sprüngen [geht weniger um die Sprünge, sondern eher um die Noten] in der linken Hand.

diese Fragen wurde auch in anderen Fäden über mentales Lernen bereits ausführlich besprochen.

Es geht aber nicht um Auswendiglernen der Noten (das kann man natürlich machen, wenn man ein erfahrener Notenleser ist, aber in dem Lernstadium hier wohl eher nicht)

sondern es geht darum, sich dem Stück zu nähern und sich den grossen Überblick zu verschaffen. Also viele Fragen an das Stück zu stellen, von einfachen wie: welche tonart, Rytmus usw. auch die grosse form und die kleinen Einheiten herauszulesen. HArmonischen Besonderheiten nachgehen, schwierige Stellen zu identifizieren. und sowweit man kann, bereits innerliche Hörvorstellungen zu entwickeln sowie auch Griffvorstellungen.
 
Wenn du das cis-moll spielen solltest, bedenke, was Rachmaninov selbst darüber sagte: Der nächste, der es sich wünscht, den bringe ich um.
ähnliches gilt für Beethofens Für Elise

Was hatte Rachmaninoff denn gegen Elise?

Cis-Moll hatte ich ja mal angefangen aber das kommt jetzt wesentlich später. Immerhin wird es ja sowieso von vielen gespielt (vielleicht die Angst vorm Erwürgen :) ).

Ich studiere jetzt erstmal 23/5 so weit, wie es sinnvoll erscheint und sehe zu, was daraus wird. Die ersten zwei Seiten sind ja leicht auswendig zu lernen und dann kann ich zu jeder Gelegenheit ein bischen daran feilen. Wie ich ja inzwischen festgestellt habe, kann es enorm viel bringen, eine kurze Stelle einfach fünf Minuten lang intensiv zu bearbeiten.
 
Interessanterweise ist die linke Hand viel lockerer bei Oktaven als die rechte (hab ja immer noch Mozarts Sonate im Programm). Da werde ich mal deine Anlernmethode ausprobieren.

Vielleicht ist Rachmaninoff auch eine gute Vorbereitung auf Schubers Tanz Nr. 1 aus Opus 33. Da versagt die linke im Moment noch total.....Korrektur - habs gerade mal probiert. Natürlich ist die Trefferquote noch niedrig, konnte ja aus Handgelenksgründen nie richtig üben. Das geht jetzt aber!
 
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