Emotionen beim Spielen

eigentlich geht es hier ja um Emotionen und nicht um technische Spitzfindigkeiten. Aber analog zu Grabbe (Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung) könnte man die Emotionen eines Hörers bzgl ausgewählter Einzeltöne ändern: erhielte er bei jedem "a", welches ihm vorher vielleicht angenehm erschien, eine deftige Maulschelle, so würde sich sein emotionales Kostüm beim Erklingen eines "a" beträchtlich wandeln :)

Ist das dann der Trick zum absoluten gehör? Schmerzen? :D
Sind das dann die Leute, die, wenns weh tut, "Aaaaaaa" schreien?
Nur um mich ebenfalls in die Schlange einzuordnen [kleines_cis bitte nhem das jetz nicht semantisch auseinander [und ebenfalls nicht die floskel "semantisch auseinander nehmen"]] :D
 
Ich hänge folgender Ansicht nach:

-der (Ober-)Körper bildet mit dem Instrument einen gemeinsamen Klangraum. Nach einem Anschlag den Körper in diesem Klangraum zu halten, indem man sich zum Beispiel nicht zurücklehnt, beeinflusst zumindest das Hörempfinden des Pianisten, welches wiederum ausschlaggebend ist für den Verlauf seiner weiteren Interpretation. Was wiederum das klangliche Erlebnis des Auditoriums beeinflusst.

Ich würde ungern (eigentlich gar nicht) dem Instrument die Lebendigkeit, die es durch die (Mit-)Wirkung des Pianisten eingehaucht bekommen kann, absprechen.

Grüße,
Rosenspieß.

Vielleicht hast du gerade den Anstoß für ein akkustisches Piano-Lesley gegeben :D
 
Ich hänge folgender Ansicht nach:

-der (Ober-)Körper bildet mit dem Instrument einen gemeinsamen Klangraum. Nach einem Anschlag den Körper in diesem Klangraum zu halten, indem man sich zum Beispiel nicht zurücklehnt, beeinflusst zumindest das Hörempfinden des Pianisten, welches wiederum ausschlaggebend ist für den Verlauf seiner weiteren Interpretation. Was wiederum das klangliche Erlebnis des Auditoriums beeinflusst.

Mich würde interessieren, ob und wie man lernen kann, diesen Faktor auszuschalten. Gibt es quasi eine Technik, den Klang im Raum wahrzunehmen, unabhängig davon, dass man selber vor dem Klavier sitzt? Oder muss man, um das klangliche Erleben der Zuhörer zu erahnen, einen angeborenen 6. Sinn haben? :rolleyes:

lg Nora
 
Der Ton wird sich nicht ändern, der Klang sehr wohl, denn die anderen Saiten fangen an, zu schwingen, wenn die Dämpfer sie frei geben - Resonanz.

Guendola hat völlig recht. Wer das nicht hören kann sollte es mal mit Pedal"vibrato" probieren: Ton anschlagen: nach 2 Sek warten, Padal dazu, nach 2 Sek wieder weg, wieder dazu (Ton natürlich halten, klar...) usw. Und? Hört man jetzt immer noch keinen Unterschied zwischen Ton MIT und Ton OHNE Pedal?

Schön ist auch dieser Effekt:
Akkord im fortissimo sehr kurz anschlagen, eine Sekunde warten (Dämpfer sind nun wieder alle auf Saiten) und Dann: Padal treten...!!! Ahhhh!!!

Außerdem kann man das Aufschlaggeräusch des Fußes noch bei bestimmten Kompositionen mit einsetzen quasi wie ein Drummer. Man probiere: Hände weg von der Tastatur, mit laut klopfender Schusohle (Leder!) aufs Pedal hauen. Mehrmals hintereinander... dann hört man den Effekt besser.
So und dann kann man Fortissimoklänge zB Tschaikowsky Klavierkonzert der Anfang mal MIT Klopfgeräusch im Fuß oder ohne probieren. Man wähle, was einem besser gefällt...
 
Guendola hat völlig recht. Wer das nicht hören kann sollte es mal mit Pedal"vibrato" probieren: Ton anschlagen: nach 2 Sek warten, Padal dazu, nach 2 Sek wieder weg, wieder dazu (Ton natürlich halten, klar...) usw. Und? Hört man jetzt immer noch keinen Unterschied zwischen Ton MIT und Ton OHNE Pedal?

Schön ist auch dieser Effekt:
Akkord im fortissimo sehr kurz anschlagen, eine Sekunde warten (Dämpfer sind nun wieder alle auf Saiten) und Dann: Padal treten...!!! Ahhhh!!!

Außerdem kann man das Aufschlaggeräusch des Fußes noch bei bestimmten Kompositionen mit einsetzen quasi wie ein Drummer. Man probiere: Hände weg von der Tastatur, mit laut klopfender Schusohle (Leder!) aufs Pedal hauen. Mehrmals hintereinander... dann hört man den Effekt besser.
So und dann kann man Fortissimoklänge zB Tschaikowsky Klavierkonzert der Anfang mal MIT Klopfgeräusch im Fuß oder ohne probieren. Man wähle, was einem besser gefällt...

Das ist vollkommener Humbuk!
Mein Lehrer hat mal auf einem Kurs eine Studentin deswegen eine halbe Stunde lang auf sehr subtile Art und Weise verarscht. Ich glaub die Frau war zu nervös, um das zu merken. Ausserdem spielt man Klavier mit den Händen und nicht Schuhsolen (auch wenn sie aus LEDER!!!! sind).
Sonst kannste das ja so machen Viola, wenn du nächste mal das erste Tschaikowsky Klavierkonzert spielst ;)

Ansonsten sehe ich das sowie rosenspieß.
 
wow,
(...) könnte man die Emotionen eines Hörers bzgl ausgewählter Einzeltöne ändern: erhielte er bei jedem "a", welches ihm vorher vielleicht angenehm erschien, eine deftige Maulschelle, so würde sich sein emotionales Kostüm beim Erklingen eines "a" beträchtlich wandeln :)

Das würde wahrscheinlich tatsächlich funktionieren. Nur nicht bei einer Maulschelle, aber dauerhaft bei jedem "a" ausgeführt, würden sich wahrscheinlich Veränderungen ergeben, sodass der Hörer wirklich ein Negatives Gefühl dabei bekommt.
Emotionen sind programmierbar. Also nur eine Frage der Zeit oder der Intensität.
 
Wer das nicht hören kann sollte es mal mit Pedal"vibrato" probieren: Ton anschlagen: nach 2 Sek warten, Padal dazu, nach 2 Sek wieder weg, wieder dazu (Ton natürlich halten, klar...) usw. Und? Hört man jetzt immer noch keinen Unterschied zwischen Ton MIT und Ton OHNE Pedal?


Ich hab das jetzt mal ausprobiert, und ich hab tatsächlich einen ganz, ganz leichten Unterschied beim jeweiligen Pedal-Loslassen bemerkt.

Ich erkläre mir das so:

wenn das Pedal gedrückt ist, also alle Dämpfer weg von den Saiten und die Saiten mit dem aktiven Ton resonnieren, fällt die Lautstärke des Tons nicht ganz so schnell ab. Wenn man dann das Pedal wieder losläßt, wird natürlich ein Teil der Schwingung (die Resonanzschwingungen) abgedämpft - dadurch wird es etwas leiser. Nicht viel, aber man kann es gerade so hören.

Allerdings wird der Ton nicht lauter, wenn man das Pedal wieder drückt!!! Das wäre auch nicht möglich, da sonst der Energieerhaltungssatz nicht gültig wäre. Das wäre eine physikalische Revolution!!! Dann könnte es doch ein Perpetuum Mobile geben. ;)
 
Hi,
...
wenn das Pedal gedrückt ist, also alle Dämpfer weg von den Saiten und die Saiten mit dem aktiven Ton resonnieren, fällt die Lautstärke des Tons nicht ganz so schnell ab. Wenn man dann das Pedal wieder losläßt, wird natürlich ein Teil der Schwingung (die Resonanzschwingungen) abgedämpft - dadurch wird es etwas leiser. Nicht viel, aber man kann es gerade so hören.
...

Genau das ist ja ein Element des singenden Klaviertons (sinnvoller Einsatz des Pedals um Tondauer zu verlängern).

Allerdings wird der Ton nicht lauter, wenn man das Pedal wieder drückt!!! Das wäre auch nicht möglich, da sonst der Energieerhaltungssatz nicht gültig wäre. Das wäre eine physikalische Revolution!!! Dann könnte es doch ein Perpetuum Mobile geben. ;)

Selbstverständlich nicht, wo soll die Energie denn herkommen.

Gruß
 
@Haydnspaß

Der Ton wird natürlich "lauter". Messbar, hörbar. Er gewinnt an Obertönen, wird raumgreifender, klangvoller; man spricht auch von "aufblühen". Wie sehr der Ton anschwillt hängt natürlich vom Instrument und vom Raum ab. Ich empfehle da einen großen Bösendorfer. Aber niemand muss das einsetzen...

@tapirnase
Und natürlich benutzt man alle Möglichkeiten, die einem zur Verfügung stehen um den Klang zu beeinflussen. Auch das Aufschlaggeräusch des Fußes (natürlich nicht immer und überall). Auch die Aufschlaggeräusche der Fingerkuppen, bei Cantilenen sehr störend, sind bei rhythmischen Passagen durchaus unterstützend. Man studiere die Meister.


Alles Liebe

Viola
 

Ja, stimmt.

Aber NLP und Klavierspiel lernen. Könnte vielleicht 'ne Marktlücke sein. ;) Leider bin ich keine Psychologin. Sonst würde ich mich vielleicht mal selbstständig machen damit. :cool:
 
NLP steht für "neurolinguistische Programmierung". Kann man aber auch unter dem Kürzel NLP googln. Ist ein psychologisches Verfahren.
Vor Urzeiten habe ich mal ein NLP-Seminar besucht. Ein Thema war dort das sogenannte "ankern". Da ging es darum, eine bestimmte Stimmung, z.B. eine glückliche, so im Körper zu verankern, dass die Stimmung durch einen bestimmten Reiz (z.B. eine Berührung an einer bestimmten Körperstelle) jederzeit wieder abgerufen werden kann. Verkürzt gesagt, wenn Du ein glückliches Gefühl mit Deinem linken Ellenbogen verankert hast und Du berührst den, wird sofort dieses Gefühl wieder abgerufen. Ich hoffe, ich gebe das so richtig wieder.
Menschen mit Lampenfieber können diese Methode z.B. benutzen. Aber ich dachte, wenn es Pianisten gibt, die Schwierigkeiten haben ihr Publikum emotional zu packen (Gruß an Haydnspaß) könnte die Methode vielleicht auch wirken. Man kann die Gefühle auch auditiv verankern, z.B. in Verbindung mit einem bestimmten Musikstück. Rilli hat weiter oben ein wenig die Richtung beschrieben. Aber wie gesagt, Details kann ich Dir auch nicht sagen, dazu kenne ich mich mit der Methode zu wenig aus.

lg Nora
 
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Das ist vollkommener Humbuk!
Mein Lehrer hat mal auf einem Kurs eine Studentin deswegen eine halbe Stunde lang auf sehr subtile Art und Weise verarscht. Ich glaub die Frau war zu nervös, um das zu merken. Ausserdem spielt man Klavier mit den Händen und nicht Schuhsolen (auch wenn sie aus LEDER!!!! sind).

Kannst du das bitte mal erläutern? Daß ein Lehrer eine Studentin angeblich deswegen eine halbe Stunde lang verarscht haben soll, ist kein Argument dafür, daß die Behauptung Humbug sei. Vielleicht ist der Lehrer einfach ein Besserwissender Idiot.
 
@Haydnspaß

Der Ton wird natürlich "lauter". Messbar, hörbar. Er gewinnt an Obertönen, wird raumgreifender, klangvoller; man spricht auch von "aufblühen". Wie sehr der Ton anschwillt hängt natürlich vom Instrument und vom Raum ab. Ich empfehle da einen großen Bösendorfer.

Ich würde da gern mal konkrete Beweise sehen. 8)

Also z.B. eine Tonaufnahme, eine Schalldruckkurve oder so
 
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