ich weiß nicht was daran sinnlos ist, wenn sich jemand erkundigt, wie es um eine Ballade und eine Rhapsodie bestellt ist
Fragen ist nie sinnlos,vor allem wenn die Frage wie die Gegenständliche eine gewisse Berechtigung hat,ob Diskussionen über Pauschal-Antworten dem Frager persönlich viel helfen ,steht auf einer anderen Seite.
Um beim Thema zu bleiben:Und was steht in den "Fachbüchern",über obigen Vergleich?Ist Campanella noch dazu in Busonis technisch erweiterter Version tatsächlich so viel leichter als Chopins Etuden??
Ich lasse mich da ja gerne belehren,wie die "Fachbücher" hier urteilen.Wenn's allgemeine Lehrmeinung ist ,dann nichts wie ran an das kleine Stück und eingelernt,denn diese Meinung muß ja stimmen.
Ich habe hier also keine Meinung aus eigener Erfahrung,denn Liszt/Busoni Campanella habe ich im Gegensatz zu Chopins Etuden aus Respekt noch nie einstudiert.Naja die Etuden sind ja nicht wirklich Chopins einfachste Stücke-aber in diesem Vergleich??Also was sagen die Fachbücher?
Obiges Zitat war seinerzeit voll ernst gemeint und keineswegs provokant.Hier die Geschichte dazu:
Vor vielen Jahren besuchte ich ein Konzert in der "Provinz":
am Programm standen Chopins Etuden op10
und op 25,der Pianist war ein älterer Herr,der gerade aus der UdSSR in den Westen ausgewandert war,bei uns noch völlig unbekannt,daher fand der Klavierabend nicht in einem der großen internationalen Säle statt..
ich hatte die Etuden noch nie als Gesamtinterpretaion derartig grandios live gehört,technisch von makelloser Fulminanz,interpretatorisch von Dämonie bis schwelgerischer Romantik ausgelotet.
Das Publikum tobte und es gab als Zugabe u.a.zuletzt eben Liszt/Busoni "Campanella" mit einem Finale,das förmlich "die Fetzen flogen",und zu allem Überfluß kein Ton daneben,alle-mich eingeschlossen- brüllten minutenlang...
Nach dem Konzert wagte ich es,mit dem Meister kurz zu sprechen,der sehr umgänglich durchs Publikum schlenderte und fragte eben diese Frage nach dem Schwierigkeitsgrad der Stücke,voller Bewunderung dass jemand nach der Tour de force sämtlicher Chopin Etuden im Konzert das alles in den Zugaben noch topt durch eine solches technische Bravourstück.
Der Maestro sah mich groß an und antwortete eben:
"warum mein Freund?die Chopin Etuden sind doch viel schwieriger als der Liszt" auf meinen etwas ungläubigen Gesichtsausdruck führte er noch geduldig erklärend aus,"wissen Sie,den Liszt lernt man einmal ein,dann sitzt das für immer,das brauche ich nie mehr zu üben,aber Chopin...Hier muss ich immer wieder daran arbeiten."
Der Pianist was der inzwischen leider verstorbene Leonid Brumberg.
Feig wie ich war,studierte ich die Liszt/Busoni Campanella trotzdem nicht ein....