Eine Träne - Interpretation von Guendola

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Ich versuche noch weiter, die Träne fehlerfrei aufzunehmen. Im Prinzip ist aber alles enthalten, was ich vorhatte. Da ich mir nicht sicher bin, ob es bis morgen noch klappt, hier die interpretatorisch letzte Version. Der erste Ton im zweiten Teil ist aber nur versehentlich so laut. In der Wiederholung ist es richtig.

xxx

Wenn ich eine bessere Aufnahme hinbekomme, werde ich einfach die Datei online ersetzen.
Ich stelle gerade fest, daß es noch etwas schneller sein könnte - muß aber nicht.

Ich könnte ziemlich genau erläutern, warum ich es genau so gespielt habe und nicht anders (die Fehler mal ausgenommen). Es soll aber erstmal für sich wirken. Die Erklärung gehört aber meiner Meinung nach dazu, sonst ist es kein Workshop. Wir wollen ja voneinander lernen.
 
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Also ich finde deine Interpretation außergewöhnlich :), einmal ganz anders. Bei dir ist es ja wirklich eine Freudenträne. Das bei den Noten "ohne Dämpfer" steht hast du etwas ignoriert und dadurch eine ganz andere Stimmung erzeugt. - also eine gelungene Interpretation meiner Meinung nach.
 
Also ich finde deine Interpretation außergewöhnlich :), einmal ganz anders. Bei dir ist es ja wirklich eine Freudenträne. Das bei den Noten "ohne Dämpfer" steht hast du etwas ignoriert und dadurch eine ganz andere Stimmung erzeugt. - also eine gelungene Interpretation meiner Meinung nach.

"ohne Dämpfer" steht bei dem Hautpteil, im zweiten Teil steht das Gegenteil (so viele Teile...). Genau so spiele ich es auch.

Die Freude kommt vermutlich von den noch zu lauten Akkorden von links. Die müßten noch katzenganglicher gespielt werden.

Ich spiele das Stück aus der Sicht des Betrachters.
 
Ich kann im Hauptteil bei dir auch fast kein Pedal hören, liegt aber wahrscheinlich daran, dass du ja ein schnelleres Tempo gerwählt hast, und daher mehr Pedal gar nicht passen würde.
 
Ja, eine völlig eigenständige Interpretation, aber in sich stimmig. Wenn ich mich mal von der Assoziation Träne = traurig löse, dann, ja... es ist ein sehr hübsches Stück Musik geworden, Guendola. :)
 
Das Haltepedal benutze ich lediglich zum Binden der Akkorde am Anfang und Schluß. Ich finde, es gibt so viele Möglichkeiten der Akzentuierung, die mit Pedal einfach nicht möglich sind - langsam oder schnell. Das einzige, wo ich nach wie vor nicht zurecht komme, ist der gehaltene D-Dur Akkord in das Ritardando hinein, und dann kommt das D' von rechts, das ja schon im Akkord enthalten ist. Das wäre mit Pedal natürlich leichter. Das kommt aber nur dreimal vor und der folgende Aufstieg zu b und d ist viel wichtiger, kann man also verschmerzen.
 
Sodele,
habe mir die Interpretation noch einige Male angehört... und finde jetzt doch, dass es zwar hübsch ist, aber doch etwas zu lustig und 'gehüpft' daherkommt. Insbesondere die linke Hand im ersten Teil ist mir zu fröhlich. Den Mittelteil finde ich sehr gelungen, hier ist die linke Hand auch schön im Hintergrund und alles ist schön gleichmäßig.

Wie meinst du das *ich spiele aus der Sicht des betrachters*? Siehst du die Träne bei jemand anderem rollen??

Gruß
netti
 
Danke für die Kritik!

Mit der linken Hand habe ich zu kämpfen, Sprung und dann sanft aufsetzen, das ist die Idee und manchmal klappt es auch, soll eigentlich so ähnlich klingen wie Gitarre. Vielleicht könnte ich das Pedal zur Hilfe nehmen, wenn ich ein richtiges Klavier hätte. Am Digitalpiano bringt es leider nichts, höchtstens die Gefahr falscher Bindungen, die ich ja partout vermeiden will.

Ich stelle mir zu dem Stück jemanden vor, dem eine Träne übers Gesicht läuft und möchte diesen Eindruck am Klavier schildern, das meine ich mit "Betrachter". Ich weine also keine eigene Träne. Wenn das zu lustig klingt, ist es natürlich fatal...

Vielleicht schaffe ich noch eine Einspielung - wenigstens eine Passage - in der es wirklich so klingt, wie ich es mir vorstelle.
 
Ich habe den ersten Teil noch einmal neu eingespielt, dabei war ich etwas weniger angespant. Das Tempo steht für mich fest, links könnte noch etwas lechter werden aber da fehlt es mir an Technik.

xxx
 
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Sordino

Ich habe den Eindruck, dass hier eine Vortragsbezeichnung fehlinterpretiert wird.

Das ganze Stück wird natürlich mit wohl dosiertem rechten Pedal gespielt und zwar beide Hälften. Ein hüpfender Charakter der linken Hand sollte nicht vorkommen. Die beiden ersten Achtel links werden durch einen artikulationsbogen verbunden, der eine dezente Akzentuierung vorsieht, wobei das erste Achtel eine leichte Betonung erhält und das zweite Achtel snaft abgehoben wird. Um ganz raffiniert zu pedalieren, könnte man dieses zweite Achtel mit dem rechten Pedal nachtreten und quasi fr einen kurzen Moment festhalten und das Pedal auf dem 2. Viertel wieder aufheben und das analiog an allen anderen Stellen auch so machen.

Die Bezeichnung "con sordino" meint aber Dasselbe wie una corda, also ist diese Stelle mit Verschiebung zu spielen, also der Mitteltel und das übrige Senza sordino, also ohne Verschiebung. Das rechte Pedal tut währenddessen seinen dienst.
 
Ich habe den Eindruck, dass hier eine Vortragsbezeichnung fehlinterpretiert wird.

Das ganze Stück wird natürlich mit wohl dosiertem rechten Pedal gespielt und zwar beide Hälften. Ein hüpfender Charakter der linken Hand sollte nicht vorkommen. Die beiden ersten Achtel links werden durch einen artikulationsbogen verbunden, der eine dezente Akzentuierung vorsieht, wobei das erste Achtel eine leichte Betonung erhält und das zweite Achtel snaft abgehoben wird. Um ganz raffiniert zu pedalieren, könnte man dieses zweite Achtel mit dem rechten Pedal nachtreten und quasi fr einen kurzen Moment festhalten und das Pedal auf dem 2. Viertel wieder aufheben und das analiog an allen anderen Stellen auch so machen.

Die Bezeichnung "con sordino" meint aber Dasselbe wie una corda, also ist diese Stelle mit Verschiebung zu spielen, also der Mitteltel und das übrige Senza sordino, also ohne Verschiebung. Das rechte Pedal tut währenddessen seinen dienst.

Der Eindruck täuscht. Ich kann durchaus lesen und daß "con sordino" das linke Pedal ist, also "una corda" ist mir bekannt. Schade, daß Leute immer gleich glauben, man hätte was falsch verstanden, wenn man ein Stück anders spielt als erwartet.

Immerhin hast du bestätigt, daß der Melodiebogen in der Begleitung eine Bedeutung hat :)

Und der Vorschlag, das mit Pedal umzusetzen ist ja auch interessant, das werde ich - unter anderem - aufgreifen, wenn ich mich erneut an dieses Stück mache.

PS: Daß mein Experiment nicht besonders erfolgreich war, habe ich ja inzwischen schon bekanntgegeben.
 
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Pedal

eine wunderbare Studie zu diesem thema hat Gedan verfasst, auf seiner Seite pian e forte - wo es eine hervorragende Zusammenfassung gibt, wie das rechte Pedal zu gebrauchen sei. diese Lektür ist allseits zu empfehlen

Ich hoffe, ich darf den link dazu hier reinstellen ?

http://www.pian-e-forte.de/texte/dwnlds.htm

Und dort auf: kleine Lehre des Pedalspielt in 2 Teilen gehen. eine bessere Pedalspielanleitung habe ich noch nicht gefunden.

Ich hatte den Eindruck, dass nicht du, sondern Kommentare zu deiner Einspielung dieses Missverständnis enthalten. Seis drum, das ist also geklärt.
 
@klavigen

Das ist shr richtig.
Ich habe die richtige Benutzung des Pedals, trotz untensiver Schilderung
meiner Klavierlehrerin, nie richtig begriffen.
Nachdem ich mich intensiv mit den Hinweisen von - pian e forte - beschäftigt habe, mache ich Fortschritte, weil ich auch verstehe´was eigentlich passiert,
wenn ich das Pedal betätige.

Der Späteinsteiger
 
@ Guendola:

Deine Einspielung ist bei mir leider bisher untergegangen. Da Du an anderer Stelle das Fehlen von "Rezensionen" bedauert hast, hier nochmals ein öffentlicher Kommentar meinerseits:

Unabhängig von "interpretatorisch richtig" oder "falsch" finde ich die Einspielung auf ihre Art bezaubernd. Sie hat einerseits etwas Wehmütiges, ohne dabei gleich in Larmoyanz zu verfallen. Die Begleitung erinnert mich an ein asthmatisches verstimmtes Akkordeon, so daß das Ganze etwas Anatevka-mäßiges (oder in seiner Verspieltheit Chagall-mäßiges) bekommt. Jedenfalls wird die Nähe zum Volkstümlichen sehr schön hörbar. Ich glaube, dem Mächtigen Häuflein hätte es gefallen.
 
ich krieg hier leider nur 12345789 statt des players...????
 
tja, was soll ich sagen....

... ich kann mich eigentlich nur koelnklavier anschließen. Ist eine eigenständige und aus deiner Sicht stimmige Interpretation. Das ländliche Bild eines weinenden (Kindes? - auf jeden Fall nix wirklich dramatisches) kommt sehr gut rüber, wenngleich ich persönlich etwas mehr Trauer vorziehe. Aber: Wie gesagt - sehr stimmig und durchaus interessant.

Spielst Du das auf Deinem (sorry) "Billig-Digi?" Ich kanns nicht glauben.
 
spielst Du das auf Deinem (sorry) "Billig-Digi?" Ich kanns nicht glauben.

Ich habe schon meine Gründe, warum ich Digitalpianos immer so vehement verteidige :)
Aber wer mir nicht glaubt, wird auch nie etwas vernünftiges auf solchen Instrumenten zustande bringen.

Der Player scheint ja wieder da zu sein, gut! Ich hatte schon befürchtet, ich müßte lauter Beiträge neu schreiben.

Vielen Dank für eure Anmerkungen! Es war nicht meine Absicht, irgendjemanden hierher zu locken, aber die "Nebenwirkung" nehme ich gerne in kauf.

Meiner Meinung nach darf das Stück nicht zu tragisch werden. Es ist ja nur EINE Träne und kein Tränenschwall. Tatsächlich glaube ich, daß es sich um eine Zeitlupendarstellung einer einzigen Träne handelt, aber das kommt in meiner Interpretation nicht zum Ausdruck - es war ja nur ein Experiment begründet auf die Aussage "das spielt man ja eh mit Pedal".
 
Ich habe schon meine Gründe, warum ich Digitalpianos immer so vehement verteidige

Ich verneige mich in großer Demut. Ich hatte schon immer befürchtet, dass die einprogrammierten Songs in meinem Digi (die sooooo viel besser klingen!) nicht gefaket sind, sindern von Könnern eingespielt wurden. Jetzt weiß ichs sicher. Und bin ziemlich gefrustet.

Bin mal gespannt, was Du (hoffentlich bald) auf einem Flügel zauberst...
 
Hi Guendola!

Bin ganz neu hier und beim Stöbern eben auf Deine Einspielung gestoßen. Für eine Beurteilung Deiner Interpretation fehlt mir (außer daß ich zwei funktionierende Ohren habe) leider jegliche Kompetenz, auch kannte ich das Stück bisher nicht.

ABER: Es hat rießig Spaß gemacht, zuzuhören. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. Es ist so herrlich lebendig. Und jetzt bekomme ich es nicht mehr aus den Ohren.

Wenn ich darf (?), zwei Fragen täte ich haben:

1. Wie lange spielst Du schon? (auf Deinem "BilligDigi", wie fisherman es so despektierlich nennt - ist aber, glaube ich, nicht böse gemeint.)

2. Wieviel Zeit hast Du in dieses Stück investiert?

Na, drei Fragen:

3. Geht das alles auswendig?

LG, Evi (ganz grün vor Neid! :-) )
 
1. Wie lange spielst Du schon? (auf Deinem "BilligDigi", wie fisherman es so despektierlich nennt - ist aber, glaube ich, nicht böse gemeint.)

Ca. seit August 2007 (finde gerade den Kaufbeleg nicht). Es ist ein BilligDigi, das günstigste, was von Yamaha zu bekommen war. Ich hatte allerdings 28 Jahre vorher schon mal rund 8 Jahre lang Unterricht (nur damit hier keine Mißverständnisse aufkommen).

2. Wieviel Zeit hast Du in dieses Stück investiert?

17 Tage bis zur ersten Aufnahme in diesem Thread - war garnicht einfach, den Interpretationsworkshop wieder zu finden.

Nein, hab ich nie versucht.

PS: Freut mich, daß dir meine Version gefällt. Aber du solltest natürlich auch mal die anderen anhören, die sind wesentlich werktreuer.
 

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