Eigene Komposition: "Anfängerstück 1" (finale Version) – Feedback willkommen

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HbMuth

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Vielen Dank an @ehenkes für die Einspielung mit einem Synthesizer, selbst spielen vermag ich leider noch nicht, aber ich bin dran, und mit meinen eigenen synthetischen Leistungen zu protzen ist hier der falsche Rahmen. Der "Entwurf 10" ist mit der finalen Version identisch. Denn das reicht mir jetzt, das sind einige Monate Arbeit gewesen und ein Künstler braucht ein Gefühl dafür, wann etwas nicht mehr besser werden kann, nur anders.

Noten: siehe Anhanghttp://sompyler.floritiv.de/2018-06-30/FHess_Anfaengerstueck_1.pdf

(Die Lizenzierung des Werks, Creative Commons Namensnennung-KeineBearbeitung, ist bewusst gewählt. Sollte das Gegenstand dieses Fadens werden, hoffe ich auf Kommentare, die zurück zum Thema führen, ich äußere mich dazu nicht weiter.)

Die Version ist finalisiert. Aber auch wenn ich etwaige konstruktive Kritik nicht einarbeiten werde – für zukünftige Werken werde ich sie berücksichtigen können.
 

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  • FHess_Anfaengerstueck_1.pdf
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Mich verwirrt die Struktur bzw. ich erkenne sie nicht. Erst 3 Takte, dann 5 Takte... Ist das so gewollt? Ich kann da nur schwer folgen.
 
Herzlichen Glückwunsch zu diesem Werk. Wer ein "Anfängerstück 1" in dieser Qualität und mit dieser Ausdauer bei der Entwicklung wirklich zustande bringt, dem folgt man gerne bei weiteren Werken. Mir gefällt der Anfang bis zum Takt 15 wirklich gut. Anschließend gehe ich etwas verloren, dennoch sind schöne Abschnitte dabei, die aufhorchen lassen. Der Auftakt mit den vier Achteln zum Takt 17 gefällt mir hervorragend. Takt 42/43 hat etwas. Den Schluss finde ich ebenfalls passend.

Ich hadere etwas mit Takt 49. Das sind aber Kleinigkeiten.
 
Ich finde die Struktur ebenfalls etwas avantgardistisch ;), dennoch finden sich überraschende Sequenzen, die Hoffnung machen. Vielleicht bist du noch recht jung und hast noch Jahrzehnte um deine Ansätze immer weiter reifen zu lassen. In allen schöpferischen Disziplinen steigt die "Leistung" mit der Zeit, sofern man nicht an eigene Gtrenzen stößt. Bleib also dran!

Bisschen schade finde ich die Einspielung ohne ausreichene Phrasierung, Dynamik etc.-ohne diese Komponenten kann kein Musikstück die intendierte Wirkung entfalten.
 
@Peter: Ich bin etwas ratlos über die Frage, ob das so gewollt ist. Wenn etwas "gewollt" klingt, ist das ja eher eine kritische Feststellung, aber das ist hier wohl nicht gemeint. Also ich sag mal aufs Geratewohl "jain" ...
Ja, es ist gewollt, weil ich nicht irgendwelchen Konventionen folgen wollte, die ich nicht verstehe; was womöglich nicht an den Konventionen liegt, sondern an mir. Warum muss eine Phrase eine bestimmte Länge besitzen, 4 Takte oder ein Vielfaches davon, oder alle Phrasen desselben Teils genauso viel, wie viele auch immer? Eine Phrase ist naiv nach meinem Verständnis das: Arrangement ein paar weniger Motive aus dem thematischen Rahmen, mit dem Ziel des Spannungsaufbaus, das sich in einem Tonikaakkord (Tonika im Sinne der ersten Funktionsstufe der aktuellen Tonart) auflöst. Und wichtig: Nicht dudeln, nicht zu viele Motive auf einmal einführen, nicht das musikalische Gedächnis des Zuhörers überlasten, und so weiter.
Und zugleich nein - im Komponieren bin ich wahrscheinlich noch Greenhorn und Avantgarde oder die Haltung "Alles was aus meiner genialen Feder tropft ist selbstverständlich gewollt!" wäre anmaßend mir zuzuschreiben. Wenn es gut klingt, so meine zuversichtliche Annahme, stehen die Chancen gut, dass auch andere das so sehen. So einfach.

Und nicht zuletzt - auch mir geht es bei vielen ... na gut, zugegeben bei den meisten klassischen Stücken beim ersten (teilweise auch neim zweiten oder dritten) Hören so: Klingt irgendwie toll, aber Moment, wie war das noch mal, bitte zurück, ach ne geht ja nicht (wenn öffentliche Vorführung), Struktur fehlt, wo ist die Struktur, verdammt, da vagabundieren ein paar Finger ziellos über die Tastatur ... aber trotzdem gebe ich artig Beifall.
Und ich will komponieren, ha!
 
@tasteur: Du machst das genau richtig, indem du "komponierst". Durch eigenes Schaffen verarbeitet man eigene Eingaben und gleichzeitg Lehrmeinungen (mehr ist die Theorie nicht). Manches hört man direkt, andere Dinge benötigen etwas Abstand zum Ganzen. Mache einfach weiter und schreibe Opus 2.
 
Musik zu erfinden, sobald man mit ihr umgeht, ist eine Supersache, finde ich. Auch ist zunächst mal egal, was dabei herauskommt, Hauptsache, es steht eine Idee dahinter.
Will man sich mit der Materie intensiver beschäftigen, dann ist es sinnvoll, das Handwerk zu lernen.
Wenn man das dann verinnerlicht hat, kann man sich wieder befreien.
Also wäre Kontrapunkt lernen eine gute Basis für weitere Kompositionen.
 
Also wäre Kontrapunkt lernen eine gute Basis für weitere Kompositionen.
Ja, das hilft. Hierzu benötigt man i.d.R. einen guten Lehrer.
Bücher:
Wilhelm Maler, Beitrag zur Durmolltonalen Harmonielehre, 17. Auflage, 2007.
Erich Wolf, Die Musik-Ausbildung, Band III, Die Lehre vom Kontrapunkt, 6. Auflage, 2014

Ebenfalls hilfreich für den Abstand zum großen Ganzen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonatensatzform
http://www.lehrklaenge.de/PHP/Formenlehre/Sonatenhauptsatzform.php
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonate

Allgemein:
Michael Miller, Music Composition, 2005 (Englisch)

Das Wichtigste ist und bleibt die Lust an der Sache. Es muss der Drang vorhanden sein, etwas schaffen zu wollen, was bleibt.
 
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Warum muss eine Phrase eine bestimmte Länge besitzen, 4 Takte oder ein Vielfaches davon
Keine Ahnung ob das überhaupt so ist. Ich habe da ja auch keine Ahnung und wollte nur das höflich geforderte Feedback aus Laiensicht wiedergeben. :-)
Verwirrt hat mich halt, dass Du bereits bei einem "Anfängerstück Nr 1" aus (evtl. nur meinen?) Hörgewohnheiten ausbrichst. Bei so einem Stück hätte ich einfachsten Aufbau* erwartet, in dem ein einfaches Thema einfach verarbeitet wird.

*) damit meine ich auch nicht evtl. Konventionen sondern einfach das, was man auch ohne tiefere Kenntnisse versteht. Deinen Aufbau verstehe ich nicht.

nicht das musikalische Gedächnis des Zuhörers überlasten
Genau das ist bei mir passiert; kann natürlich an mir liegen.
 
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@Leberwurst: Für dich hat mein Werk also keine Struktur? Das ist schade. Dass sich der Teil vom Anfang am Ende in Moll wiederholt, ist das mindeste, was ich gerne an strukturellen Entscheidungen anerkannt hätte. Ob das originell ist, sei eine andere Frage.

Hier noch ein paar Überlegungen zum Strukturdesign des Stückes. Jeder Teil steht, das habe ich von Anfang an vorgesehen gehabt, in seiner eigenen Tonart, denn ich wollte auch Modulieren üben. Auch die Form war festgelegt: ABABCA, die Tonarten sind E-C#m-E-A-H-Em, mit Zwischenstufen. Dem bin ich grundsätzlich treugeblieben, nur dass der erste Teil A, seinerseits natürlich aus mehreren Phrasen bestehend, sich nur in dessen Anfang im zweiten Teil A wiederfindet (und ich glaube, erst wohl etwas kurz geraten), und so ist der dritte A-Teil, also der in Moll, auf die hintere Hälfte des ersten A-Teils reduziert. Möglicherweise ist diese Art Spange der Grund, warum die Struktur nicht eingängig ist?

EDIT: Bin etwas unsicher über Strukturbegriffe Thema vs. Teil. Mit Themen meine ich bezogen auf mein Werk 3 unterschiedliche: "A", "B" und "C". Diesen Themen stehen 6 Teile gegenüber, die besagte Themen oder nur einzelne Phrasen daraus aufgreifen. Der 3. Teil etwa greift, im Sinne einer kurzen Erinnerung, nur die erste Kadenz aus dem A-Thema auf, der 6. Teil die letzte Phrase von Thema A, ins Moll moduliert wie gesagt.
Wenn diese Erläuterung schlüssig ist und ihr nunmehr auch beim Hören des Stücks eine Struktur heraushört, wär ich erleichtert. Klar, Kompositionen sollten keiner Erklärung bedürfen, wenn sie gut sind und auf das richtige Publikum treffen.
 
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