E-Piano für Anfänger - Empfehlungen zum Kauf?

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clausen77

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Hallo,
Mein Sohn (6 Jahre) nimmt seit 15 Monaten Klavierunterricht in der Musikschule. Er ist sehr gewissenhaft und der Wunsch, Klavierspielen zu lernen, kam direkt von ihm. Bisher konnte er zuhause nur auf einem Keyboard üben (Schande über mein Haupt…)
Mittlerweile lernt er auch Lieder, wo er das Pedal einsetzen soll, was er zuhause natürlich nicht üben kann.
Ich würde ihm gerne ein E-Piano kaufen. Habt ihr eine Empfehlung? Idealerweise etwas, was man entweder bei Upgrade oder Aufgabe wieder einfach verkaufen könnte?
Das Budget ist erstmal zweitrangig, an der unteren Range habe ich mir das Kawai KDP 120 oder auch das ES 120 angesehen für knapp 1000€, aber auch ein Clavinova CLP-845 für 2200€ würde noch hereinpassen.
Eine Bekannte von uns möchte ihr gebrauchtes CLP-575 verkaufen und hätte gerne 1500€ dafür. Angeblich wenig bespielt, aber sie hat es nicht aus erster Hand. Daher, und aufgrund vom Alter, würde ich doch eher ein neues bevorzugen.
Habt ihr Empfehlungen? Vielen Dank im Voraus!
Claus
 

Wenn es darum geht, dass das Instrument irgendein Pedal hat, dann kannst Du auch einfach ein Pedal fürs Keyboard kaufen und anschließen. Dann hast Du ein Pedal. Als Übungsinstrument ist es trotzdem ungeeignet, was aber leider auch auf die Digitalpianos der unteren Preisklasse zutrifft. Auch wenn Du gezielt nach digitalen Instrumenten gefragt hast, möchte ich Dir den Kauf eines akustischen Klaviers nahelegen, da man nur auf diesem den Umgang mit der Mechanik lernt. Wenn es Dir nicht auf die Optik ankommt, kannst Du schon für einen dreistelligen Betrag ein gebrauchtes Klavier bekommen. Dieses lässt sich wahrscheinlich nicht mehr so leicht weiterverkaufen, allerdings ist das Upgrade auch nicht ganz so schnell nötig wie bei einem günstigen Digitalpiano.

Ich habe ein Kawai ES110 für Auftritte und würde nie auf die Idee kommen, darauf zu üben. Man würde sich den Anschlag verderben bzw. ihn gar nicht erst lernen.

Ich habe damals auf einem Klavier von 1920 geübt, das absolut nicht den Ansprüchen an ein hochwertiges Übungsinstrument genügte, und selbst das würde ich einem günstigen Digitalpiano vorziehen.
 
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Das CLP-575 finde ich zu teuer (wie Du siehst, verkaufen nicht so einfach), CLP 845 eine solide Wahl, entsprechend könntest Du auch Kawai probieren.
Was sagt denn der Klavierlehrer?
 
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Ich würde auch das CLP-845 oder ein Äquivalent von Kawai empfehlen.
 
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Tatsächlich hatte ich den Klavierlehrer parallel gefragt und er hat sich heute Abend gemeldet. Er denkt, dass für die nächsten ein bis zwei Jahre auch ein günstigeres Digitalpiano wie das Roland FP-30 zum Üben reicht, aber sobald er Noten sicher lesen kann, tatsächlich auf einem akustisches Klavier mit Silent-System üben sollte, weil Anschlag und Spielgefühl ganz anders als auf dem DP sind, wie SternimMeer auch geschrieben hatte.
Ich denke ich werde dem Rat folgen (das aktuelle Keyboard muss eh weg, weil es nur 64 Tasten hat). Vielen Dank Euch für die schnellen Antworten!
 
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Was wäre mit einem Roland HP704? Die PHA-50-Tastatur ist gut. Preis bei 1750 Euro.
 
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...aber sobald er Noten sicher lesen kann, tatsächlich auf einem akustisches Klavier mit Silent-System üben sollte ...
Sehr sonderbare Argumentation. Hätte ich einen BS-Detektor, so hätte er jetzt ausgeschlagen ...
 
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Ich denke ich werde dem Rat folgen
Also wenn ein akustisches Instrument zur Auswahl steht, dann sofort und nicht erst über den Umweg eines günstigen Digis! Damit zu warten, bis das Notenlesen besser klappt, ist ziemlicher Unsinn.
 
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Kann das FP30X empfehlen, hatte ich selber am Anfang, bevor dann doch recht schnell der Umstieg auf ein akustisches Klavier vollzogen wurde.

Wenn man Zeit und Mut hat kann man den Gebrauchtmarkt durchsuchen. So habe ich mein akustisches gefunden. War auch billiger als das FP30X neu (ohne Transport und Stimmung).
 
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  • #10
Also wenn ein akustisches Instrument zur Auswahl steht, dann sofort und nicht erst über den Umweg eines günstigen Digis! Damit zu warten, bis das Notenlesen besser klappt, ist ziemlicher Unsinn.
Ich verstehe ihn so, dass es auch um Geld geht. Die zwei akustischen Klaviere, die er mir für später empfohlen hat, kosten 5.000-6000€. Man kann die zwar auch mieten und bis zu 12 Mieten später auf den Kauf anrechnen, aber im Alter von 6 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit doch hoch, dass man das Hobby wieder wechselt. Ich vermute er will einfach nicht, dass wir Geld verbrennen?
 
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  • #11
Ich verstehe ihn so, dass es auch um Geld geht. Die zwei akustischen Klaviere, die er mir für später empfohlen hat, kosten 5.000-6000€. Man kann die zwar auch mieten und bis zu 12 Mieten später auf den Kauf anrechnen, aber im Alter von 6 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit doch hoch, dass man das Hobby wieder wechselt. Ich vermute er will einfach nicht, dass wir Geld verbrennen?
Macht ja auch Sinn. Grundsätzlich gilt natürlich immer, umso früher ein akustisches Instrument umso besser (solange dieses eine gewisse Qualität aufweist). Aber man muss eben auch mal realistisch sein und schauen, ob das Kind überhaupt dabei bleibt.

Wenn man sich ganz unsicher ist, ist meine Meinung, dass sogar ein ganz günstiges Stage-Piano (Kawai ES 120, Yamaha P-225) ausreichen könnte. Dann hat man 500€ ausgegeben, kriegt es in 1-2 Jahre wahrscheinlich immer noch für 200-250€ verkauft und Anschlag ist zwar ganz anders, aber Spaß machen kann es auch und ein echtes Klavier wird schon nachempfunden. Wenn auch deutlich weniger gut. Wenn das dabei hilft, dass man dann ein z.B. K200 ATX4 in 2 Jahren kaufen kann, wenn das Kind dabei geblieben ist, wäre das mein bevorzugter Weg.

Mir kann hier zu Recht vielleicht aber auch widersprochen werden. Denn je nachdem sehen manche so ein günstiges Stagepiano vielleicht nicht in der Lage, dass man die Grundlagen die ersten 1-2 Jahre ordentlich erlernen kann.
 
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  • #12
Es gibt Kinder, die bleiben mit Stage Piano dabei, weil sie Spaß haben an unterschiedlichen Klängen und dieses Herumspielen auch brauchen.
Und dann gibt es Kinder, die wirklich Klavier spielen wollen. Die sollten so schnell wie möglich ein akustisches Instrument bekommen oder die im Budget bestmögliche Qualität eines digitalen Instruments. Ein Stage Piano reicht da bei weitem nicht aus.

Natürlich ist die Welt nicht so simpel und es gibt eine Menge individueller Gründe und Voraussetzungen.

Aber die haptische und akustische Rückmeldung, die einem ein Klavier oder Flügel geben kann, ist einfach großartig und wenn es die Möglichkeit der Miete gibt, würde ich das auf jeden Fall ausprobieren!

Mit dem Notenlesen hat die Wahl des Instruments meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun.
 
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  • #13
aber im Alter von 6 Jahren ist die Wahrscheinlichkeit doch hoch, dass man das Hobby wieder wechselt.
Ok, das ist dann aber ein völlig anderes Argument als "erst Notenlesen können".
In dem Fall ist ein Roland FP30 eine gute Wahl, wenn frühmöglichst! auf ein akustisches umgestiegen werden soll.
Das FP30 ist zwar nicht so gut wie ein CLP 845, aber in der 500-€-Klasse ist es so ziemlich das Beste, was man bekommen kann.
Das gesparte Geld ist dann tatsächlich besser in einer Investition für ein akustisches Instrument aufgehoben als in einem besseren Digi.

Btw., ich würde gleich mieten. Wenn das Geld nach 1-2 Jahren weg ist, isses halt weg. Bissel Schwund ist immer, auch beim Digi. Unterricht kostet ja auch was.
Aber wenn das Kind bei dem Hobby bleibt, hat man beim Mieten gar nichts an Geld verbrannt, bleibt nicht auf nem künftig nutzlosen Digi sitzen und das Kind hat von Anfang an ein vernünftiges Lern-Instrument.
 
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  • #14
Ich gebe Folgendes noch zu bedenken: Wenn das Kind beim Klavierspiel bleibt, kann davon ausgegangen werden, dass die anfangs kindgerechten Übezeiten sich irgendwann auch in Zeiten verlagern, in denen es die restlichen Familienmitglieder stört - daher denkt der KL auch schon an ein Silent-Klavier.

Aaaber: Für 5-6K dürfte es schwieirig sein, ein GUTES Klavier mit GUTER Silentfunktion zu kriegen. Da wäre ein zusätzliches Digi (im Kinderzimmer?) dann sehr wünschenswert, weil man damit nämlich auf Silent verzichten könnte - und dann gibt es für das genannte Budget schon sehr ordentliche gebrauchte Klaviere.

Daher würde ich - im Gegensatz zu @Peter – zum momentanen Kauf des Digis raten, das später eben als „Leise-Üb-Instrument“ dienen kann.
 
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  • #15
Ich gebe Folgendes noch zu bedenken: Wenn das Kind beim Klavierspiel bleibt, kann davon ausgegangen werden, dass die anfangs kindgerechten Übezeiten sich irgendwann auch in Zeiten verlagern, in denen es die restlichen Familienmitglieder stört - daher denkt der KL auch schon an ein Silent-Klavier.

Aaaber: Für 5-6K dürfte es schwieirig sein, ein GUTES Klavier mit GUTER Silentfunktion zu kriegen. Da wäre ein zusätzliches Digi (im Kinderzimmer?) dann sehr wünschenswert, weil man damit nämlich auf Silent verzichten könnte - und dann gibt es für das genannte Budget schon sehr ordentliche gebrauchte Klaviere.

Daher würde ich - im Gegensatz zu @Peter – zum momentanen Kauf des Digis raten, das später eben als „Leise-Üb-Instrument“ dienen kann.
Das macht durchaus Sinn. Wenn man dann damit klarkommt, ein Digitalpiano + ein Klavier in der Wohnung / Haus stehen zu haben.

Aber dann ist auch beim Kind immer der "Konflikt", an welchem Instrument es denn übt - auch tagsüber. Vielleicht ist plötzlich viel mehr Spaß an unterschiedlichen Klängen und es würde fast nur am E-Piano gespielt werden. Mit einem Silent-Klavier würde man das Kind "zu seinem Glück zwingen", was den Anschlag anbelangt ;-) (mal unabhängig davon, dass das Silent-Klavier am Abend im Kopfhörer-Modus trotzdem nerven kann durch den Klang der Mechanik)
 

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