Durchhalten

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Aurelie

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18. Nov. 2011
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Hallo,

nachdem ich mir vor drei Jahren ein E-Piano gekauft habe und mir zunächst einige leichte Stücke selbst beigebracht habe, spiele ich nun mit dem Gedanken, Klavierunterricht zu nehmen.

Eigentlich passen die Voraussetzungen: Mir macht das Spielen sehr viel Spaß und ich bin überrascht, wie leicht es mir von der Hand ging. Habe es immer für ausgeschlossen gehalten, mit beiden Händen gleichzeitig verschiedene Dinge zu tun ;)

Die einzige Frage die sich mir jetzt noch stellt, ist die nach meinem persönlichen Durchhaltevermögen...ich habe in den letzten drei Jahren nicht regelmäßig gespielt sondern hatte immer wieder Phasen in denen ich sehr viel geübt habe und dann monatelang wieder gar nicht... Wenn ich nun Unterricht nehme, sollte ich wohl jeden Tag üben und das nach Möglichkeit über Monate oder Jahre... Wie ist das bei euch erfahrenen Klavierschülern: Habt ihr manchmal Durststrecken? Wie könnt ihr euch immer wieder neu motivieren?

Auch wenn ich anfangs von einem neuen Hobby sehr begeistert bin, fehlt mir nach einer gewissen Zeit dann doch der Biss, wirklich lange dabei zu bleiben.

Aber gut, das Klavier ist gekauft und richtig spielen lernen möchte ich auch unbedingt. Vermutlich sollte der nächste Schritt eine Probestunde sein.

Über eure Tipps zum Thema Durchhalten freue ich mich jedenfalls jetzt schon.

Beste Grüße
Aurelie
 
Hallo Aurelie; Du hast doch schon drei Jahre durchgehalten!!! Durststrecken sind normal. Mach Dir deswegen keinen Kopf.
Auch wenn ich anfangs von einem neuen Hobby sehr begeistert bin, fehlt mir nach einer gewissen Zeit dann doch der Biss, wirklich lange dabei zu bleiben.
Kauf Dir das beste und teuerste Instrument - dann hast Du eine "Verpflichtung" ;-)
 
"Durchhalten", "Verpflichtung"...

Manchen Leuten reicht es offenbar nicht, wenn sie sowieso schon im Beruf und in Familie und Partnerschaft die ganze Zeit "durchhalten" und angeblichen "Verpflichtungen" nachkommen müssen - sie suchen sich in ihrer kostbaren Freizeit auch noch was, wo sie sich durchbeißen müssen...

Bekloppte Welt...

Aaalso: Das Thema ist doch in Wirklichkeit: Du willst Unterricht nehmen, aber bei wöchentlichem Unterricht wüßtest Du, daß Du zeitweise nicht üben würdest, so daß Du das Gefühl hättest, Stunden umsonst zu bezahlen. Es geht doch letztlich um Geld, um nichts anderes.

2 Möglichkeiten hast Du: 1) Einkalkulieren, daß relativ viele Stunden "ungeübt" ablaufen werden. Das besprichst Du vorher mit dem Lehrer, so daß Ihr Euch realistische Ziele setzt und keiner zu hohe Erwartungen hat oder der Lehrer wegen Nichtübens frustriert ist. Der Lehrer muß so gut sein, daß er auch in den Stunden, wo Du nicht geübt hast, mit Dir was Gewinnbringendes machen kann. Und Du mußt Dich mit den Gesamtkosten halt irgendwie abfinden.

2) Keinen Festvertrag machen, sondern entweder Einzelstunden abmachen oder monatliche Kündigungsmöglichkeit (geht nur bei Privatlehrer, nicht bei Musikschule).

LG,
Hasenbein
 
Hasi, kannst Du keine Smilies "lesen"???
 
Als ich noch Teenager war, habe ich auch wenig geübt. Heute, da man den Wert der Freizeit zu schätzen weiß, weil es viel zu wenig davon gibt, betrachte ich Üben nicht als Pflicht, sondern als Geschenk und Entspannung. Natürlich ist es außerdem anstrengend, so daß ich werktags nicht so viel und lange spielen kann, wie am Wochenende. Aber "Durchhänger" im Sinne von Wochen, in denen ich das Instrument nicht anrühre, gibt es nicht, dafür habe ich es zu gern. Vielleicht solltest Du auch einen hedonistischeren Zugang zum Instrument suchen, dann brauchst Du keine Angst vorm "Durchhängen" zu haben.
Gruß,
Cem.
 
Auch für eine Familie oder für eine Partnerschaft hat man sich feiwillig entschieden. Vor dem Traualtar hat man sogar freiwillig laut mit "Ja" geantwortet, "bis daß der Tod euch scheidet" und hinterher Sekt und Feier, Glückwünsche entgegengenommen. Bei uns fahren sie dann jedes Mal mit einem Auto vorbei im Anhängsel das Büchsengebamsel.

Klavier spielen ist ebenso freiwillig. Niemand zwingt jemanden etwas zu tun, was er nicht will (normalerweise). Das Instrument hat den Vorteil, daß man den Deckel einfach zumachen kann ohne Kontroverse. Es bleibt stumm, erwidert nichts, außer das, was man sich selbst einbildet. Das arme Klavier - hat es jemand schon geschafft, es durchzubeißen ;) :p :)

Ich liebe das Klavier, die Musik, die da herauskommt von mir wie der Maler sein Bild.
Üben, üben - Üben ist Spielen, ist Genuß - jeder Ton.

Rüstzeiten
Jedes Mal, wenn ich einige Tage nicht spielen konnte, und ich dann wieder ans Klavier komme, geht das Spiel von vorne los: Ich weiß nichts mehr, ich kann nichts mehr. Es hat alles keinen Sinn. Im Trance klappe ich den Deckel hoch, tippe einen Ton an und noch einen ....
Der Ton klingt - na gut, dann schaue ich mal, was von dem oder von dem Stück noch von dem übriggeblieben ist - die Endlosschleife hat mir bisher geholfen. Einfach spielen!

Und dann bin ich wieder mittendrin und dann gehts wieder los und dann will ich es ganz genau wissen ... und dann ist Klavierspielen einfach nur da und niemals hätte es anders sein können. Ich muß spielen.

Durchhaltung ist der Wille zur Musik
 
Jedes Mal, wenn ich einige Tage nicht spielen konnte, und ich dann wieder ans Klavier komme, geht das Spiel von vorne los: Ich weiß nichts mehr, ich kann nichts mehr. Es hat alles keinen Sinn. Im Trance klappe ich den Deckel hoch, tippe einen Ton an und noch einen ....
Der Ton klingt - na gut, dann schaue ich mal, was von dem oder von dem Stück noch von dem übriggeblieben ist - die Endlosschleife hat mir bisher geholfen. Einfach spielen!
Schön gesagt, KM!!!
 
Hallo Aurelie,
Mein Vorredner hat's schoen beschrieben, auch ich Teile diese Einstellung bzw. die Erfahrung, dass ich das Klavierspielen schon nach kurzer Zeit vermisse, obwohl oder vielleicht auch trotzdem ich noch nicht so lang dabei bin und ganz sicher noch sehr weit entfernt bin von schoenem spiel... Ergaenzen moechte ich noch folgendes:
Ich kenne deine beschreibung, was das durchhalten von Hobbies angeht auch. Selbst spiele ich noch nicht lang, merke aber, dass wenn mich die Lust am spielen verlässt, dies eher was mit dem stück zu tun hat, oder der fehlenden Idee, wie ich etwas lernen und üben soll. Mir hilft dann eine kleine Auszeit, raumwechsel, eben was anderes, manchmal das forschen im Forum oder ein Schnack mit einem der clavianer hier, nicht zu letzt natürlich die Diskussion mit dem KL. Danach geht's meistens besser und der Spaß am spielen; die Entdeckung, dass die verflixten punktierten noten nun doch leichter aus den Fingern kommen und einfach die Freude an der Melodie sind ganz schnell wieder da...
Die Erinnerung daran, warum ich mir dieses Hobby ausgesucht habe, hilft auch ungemein bei der Motivation, genau wie der Gedanke, dass ein unbespieltes Klavier bloss noch ein ziemlich lebloses Möbelstück ist.

Bon Courage! einfach spielen! Erfreue dich an deinem Spiel und dem klang deines Klaviers.
 
...Wie ist das bei euch erfahrenen Klavierschülern: Habt ihr manchmal Durststrecken? Wie könnt ihr euch immer wieder neu motivieren?
"Durststrecken" gehören dazu, dauern bei mir allerdings nie lange. Ich übe, auch wenn ich mal nicht allzu große Lust dazu habe. Das mache ich einfach. Die Lust kommt dann beim Üben von alleine. Viel schlimmer ist es, wenn ich bspw. krank war und nicht üben konnte. Danach wieder anzufangen fällt mir schwer, da es nicht mehr so klingt wie vorher. Meine Motivation ist leider auch stark lehrerabhängig. Wenn meine Klavierstunden gut laufen, dann muss ich das Neue unbedingt zu Hause üben und ausprobieren. Läuft es mal nicht so, neige ich dazu den Kopf in den Sand zu stecken. Da brauche ich dann jemanden, der mir zeigt wie es besser geht, oder auch mal gnadenlos Disziplin einfordert. Danach geht es dann wieder motiviert weiter.
 
Vielen lieben Dank für eure zahlreichen motivierenden Beiträge! Die Probestunde ist für heute Nachmittag vereinbart :D Ich bin sehr gespannt und hab das ganze Wochenende schon zwei der Stücke geübt, die ich mir selbst beigebracht habe...falls der KL was hören möchte...

Bin gespannt wie es wird! Meine letzten Musikstunden sind über 10 Jahre her...damals waren die Stunden davon geprägt, dass ich die Stücke nie richtig geübt hatte. Das war weder für mich noch den Lehrer ein Vergnügen.

Dieses Mal kann es ja nur besser werden. Freu mich schon sehr und werde berichten wie es war!

Beste Grüße
Aurelie
 
Hallo zusammen!

Gestern war es soweit, ich war zur Probestunde bei einer Klavierlehrerin und es war super. Die Stunde ist sehr angenehm Verlaufen und ich glaube wir passen ganz gut zusammen. Hab schon ne ganze Ladung "Hausaufgaben" mitbekommen und übe fleißigst.

Hach was bin ich glücklich,
Aurelie
 

Wie wäre es denn mit 'Ich liebe Sonnenblumen, auch im Winter!'?

hehehe,

LG
 

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