Dreiklang G7

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Hallo,
kurz im Vorhinein: Ein Dreiklang ist ein Akkord, korrekt? Ein Akkord kann aber auch etwas anderes als ein Dreiklang sein.

So, jetzt zum Dreiklang G7:
Ich lernte Dreiklänge, Moll und Dur, Verminderte und Übermäßige. Dazu kommen noch Umkehrungen (die 1. und die 2., ich weiß nicht, ob es noch mehr als die gibt).
Dennoch kann ich mir den unten abgebildeten "G7"- Akkord nicht erklären, ich weiß nicht einmal, was die Sieben bedeuten soll.

1664626834558.png

Weiters bin ich mir bei folgenden Akkord unsicher bzw. bei dessen Oktave.
1664627035173.pngDas hier ist ja die 2. Umkehrung des F-dur-Akkordes, korrekt?
Was man im Bild nicht erkennen kann, ist der Violinschlüssel am Anfang des Notensystems.
Das heißt doch das die Note auf der zweiten Linie von unten ein EINGESTRICHENES G sein muss, oder?
Falls ja, ist die 2. Umkehrung des F-Dur-Akkordes ja eigentlich eine Oktave über dem eingestrichenen C, oder? Bei der 2. Umkehrung wird ja das F und das A um eine Oktave erhöht. Erhöhe ich diese beiden Töne aber um eine Oktave, ist mein tiefster Ton der 2. Umkehrung das ZWEIGESTRICHENE C.
Die Quelle des Bildes betitelt jedoch den Dreiklang im obigen Bild als 2. Umkehrung des F-Dur-Dreiklanges, ich denke mir aber, dass dieser eine Oktave zu tief ist..
Wo habe ich einen Denkfehler?
 
Dreiklangsumkehrungen können in jeder Oktave auftreten.

Der G7 (h-f-g) im ersten Bild ist ein Dominantseptakkord als erste Umkehrung in der unvollständigen Form, d.h. die Quinte fehlt. Der Grund dafür, dass diese in Akkorden häufig fehlt, besteht darin, dass die Quinte bereits im Grundton mitschwingt, weil sie in der Obertonreihe sehr früh erklingt. Hinzu kommt, dass die Quinte der am wenigsten charakteristische Ton ist, da er in den meisten Akkorden als reine Quinte vorkommt. Die interessanten, weil pro Akkord unterschiedlichen Töne, sind bei Dreiklängen und Vierklängen Terzen (große und kleine) und Septen (große und kleine).
 
Dreiklangsumkehrungen können in jeder Oktave auftreten.

Der G7 (h-f-g) im ersten Bild ist ein Dominantseptakkord als erste Umkehrung in der unvollständigen Form, d.h. die Quinte fehlt. Der Grund dafür, dass diese in Akkorden häufig fehlt, besteht darin, dass die Quinte bereits im Grundton mitschwingt, weil sie in der Obertonreihe sehr früh erklingt. Hinzu kommt, dass die Quinte der am wenigsten charakteristische Ton ist, da er in den meisten Akkorden als reine Quinte vorkommt. Die interessanten, weil pro Akkord unterschiedlichen Töne, sind bei Dreiklängen und Vierklängen Terzen (große und kleine) und Septen (große und kleine).
ok, danke.

Dreiklangsumkehrungen können in jeder Oktave auftreten.
ok, aber wenn ich den Violinschlüssel habe und mir die 2. umkehrung des f-dur-dreiklanges anschaue, sehe ich doch, dass das f, von welchem der Akkord ja eigentlich ausgeht, eine Oktave tiefer liegt, oder?
 
Die Umkehrungen sehe ich oft nicht von ihren Basstönen aus beschrieben, sondern mit ihren Stufenverhältnissen ausgehend vom Basston, wobei die normalen Terzstufen, die den Akkord in Grundstellung kennzeichnen, unter den Teppich gekehrt werden.

1. Umkehrung heißt Sextakkordlage (e-c Sexte), 2. heißt Quartsextakkordlage (g-c Quarte, g-e Sexte), 3. Umkehrung Sekundquintsextlage (f-g, f-h, f-d), bei letzterem bin ich mir allerdings nicht sicher, da wird mir bestimmt noch widersprochen wenn es falsch ist.

Vorteil dieser Nomenklatur ist ihre Eignung für weite Lagen. g-e-c dürfte demnach ein Sextundezim-Akkord sein.

Vielleicht helfen dir diese fortgeschritteneren Bezeichnungen, dich von den Oktavlagen mental loszulösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weiters bin ich mir bei folgenden Akkord unsicher bzw. bei dessen Oktave.
Den Anhang 58697 betrachtenDas hier ist ja die 2. Umkehrung des F-dur-Akkordes, korrekt?

Ja.

Was man im Bild nicht erkennen kann, ist der Violinschlüssel am Anfang des Notensystems.
Das heißt doch das die Note auf der zweiten Linie von unten ein EINGESTRICHENES G sein muss, oder?

Nein. Von unten nach oben: c', f,' a'

Auf der zweiten Linie von unten ist keine Note. die mittlere und obere Note liegen zwischen den Linien.

Falls ja, ist die 2. Umkehrung des F-Dur-Akkordes ja eigentlich eine Oktave über dem eingestrichenen C, oder?

Das ist unabhängig von der Oktave. Du kannst das auch in der Kontraoktave haben (klingt grauslich), Du kannst das auch in der vierten Oktave haben.

Grüße
Häretiker
 
Hallo,
kurz im Vorhinein: Ein Dreiklang ist ein Akkord, korrekt? Ein Akkord kann aber auch etwas anderes als ein Dreiklang sein.

So, jetzt zum Dreiklang G7:
Ich lernte Dreiklänge, Moll und Dur, Verminderte und Übermäßige. Dazu kommen noch Umkehrungen (die 1. und die 2., ich weiß nicht, ob es noch mehr als die gibt).
Dennoch kann ich mir den unten abgebildeten "G7"- Akkord nicht erklären, ich weiß nicht einmal, was die Sieben bedeuten soll.

Den Anhang 58696 betrachten
Des ist ein Dominantseptakkord.

Mit diesen kommst in die nächste Tonart (Quintenzirkel abwärts.)

Also G7 - C- C7 - F- F7 - B- B7- Es....usw.
 
1. Umkehrung: h,d,f,g (Terzquartakkord - Septime liegt zwischen Terz und Quarte, kann man schön am Notenbild sehen, die zwei Töne, die nicht übereinander passen)
2. Umkehrung: d,f,g,h (Quintsextakkord)
Ich kenne das irgendwie andersrum.
Erste Umkehrung ist der Quintsextakkord, 2. Umkehrung der Terzquartakkord ... man geht ja vom untersten Ton der Umkehrung aus, lässt Terzen weg, solange sie nicht wichtig sind, und dann hast du bei der 1. Umk. zwischen dem h und dem f eine (verminderte) Quinte und zwischen dem h und dem g die Sexte und die Terz h-d lässt du weg. bei der zweiten Umkehrung hast du zwischen dem d und dem f eine Terz und zwischen d und g die Quarte dafür ist die Terz g-h in der Benennung nicht dabei.
Die Position der Sekunde wird markiert.

Oder bin ich jetzt ganz daneben :konfus:
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Umkehrung = Quintsextakkord
2. Umkehrung = Terzquartakkord
3. Umkehrung = Sekundakkord
 
Grundsätzlich und allgemeiner:
Jeder Akkord, der nur die Töne eines Dreiklanges enthält (C-Dur: c-e-g; fis-Moll: fis-a-cis; ...) und bei dem der tiefste Ton der Grundton (in C-Dur das C, in fis-Moll das Fis) ist, wird als Grundstellung bezeichnet. Völlig egal, ab die Töne in einer Oktave liegen oder über 6 Oktaven verteilt sind. Er müsste dann Terz-Quint-Akkord heißen, weil das Intervall vom Bass zu den beiden anderen Tönen eine Terz (Dur-groß, Moll-klein) und eine reine Quinte ist.
Jeder Akkord, der nur die Töne eines Dreiklangs enthält, egal wie viele Töne er umfasst, und wo der tiefste Ton (Bass) die Terz des Dreiklanges ist (in C-Dur E, in fis-Moll a), heißt Sextakkord (genauer: Terz-Sext-Akkord).
Jeder Akkord, der nur die Töne eines Dreiklanges enthält, egal wie viele Verdoppelungen in welchen Oktavlagen er auch immer enthält und bei dem der Bass die Quinte ist (in C-Dur g und in fis-Moll cis), ist ein Quartsextakkord!
Die Griffbilder in enger Lage, die mit einer Hand zu greifen sind (in C-Dur c-e-g, e-g-c und g-c-e) sind nur die - meist als Beispiel herangezogenen! - einfachsten Fälle.
 
@DerOlf , Du hast vollkommen recht! Eigentlich trinke ich doch gar keinen Alkohol, aber da habe ich mich voll vertippselt.
h,d,f,g ist Quintsext, d,f,g,h ist Terzquart.
Keine Ahnung, wie das falsch gekommen ist. Verzeih! Und danke für den Hinweis! Ich habe den Beitrag gelöscht.
 

@Tastatula
Schade, dass du ihn gleich gelöscht hast ... ich war nur einfach etwas verwirrt ... bis auf diesen einen Ausrutscher (ich verstehe sowas prinzipiell eher als Flüchtigkeit) war er ja OK (wenn ich mich da jetzt noch richtig dran erinnere ... ich kann ja leider nicht mehr nachschauen).

Mir ging es aber wirklich eher um die Unsicherheit, die ich im Bezug auf meine eigenen Gedächtnisinhalte verspürt habe.
 
@Alter Tastendrücker:
Das mit der engen Lage ist ein schöner Hinweis, denn die Akkorde verändern sich ja.
Grundstellung enge Lage: C-e-g.
Grundstellung weite Lage (beispielhaft) C-g-e'.
(Natürlich sind in weiter Lage auch andere "Reihenfolgen"möglich aber das wichtige ist das C "unten").

Am Anfang halte ich es aber durchaus für sinnvoll, bei der engen Lage zu bleiben ... weil das dort eben so schön klar ist.

Wer die Bezeichnungen und das "Übersetzen" dieser üben will, dem sei "Generalbass" (basso continuo) ans Herz gelegt.
Da hast du dann nur einen "Basslauf" mit Zahlen und "Brüchen" drunter.
Zum Beispiel eine Kadenz in C-Dur ... also C-Dur, F-Dur, G7, C-Dur.
Im Bass hast du "e-f-d-e" und darunter steht unterm ersten "e" eine "6", unterm "f" nichts, unterm "d" ein "3/4" und unterm "e" am ende wieder eine "6".
Und daran liest du dann die Akkordfolge ab (C-Dur als Sextakkord, F-Dur in Grundstellung, G7 als Terzquartakkord und C-Dur wieder als Sextakkord).
Die Umkehrungen sind beim Spiel dann wieder nicht so wichtig ... es geht um die Information, welcher Akkord über diesem Basston erklingen soll.

Das übt ziemlich gut, wenn man Harmoniefolgen so aufschreibt, oder nach so aufgeschriebenen Akkordfolgen spielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allzu leicht werden ja auch Umkehrungen mit Lagenwechseln verwechselt, wenn man die Dinge am dreistimmigen Satz lernt. Ich würde, der Realität wegen, vom Kantionalsatz ausgehen (4 Stimmen: Sopran-Alt-Tenor-Bass). Der Bass liegt dabei in der Regel 1 oder 2 Oktaven unter den 3 oberen Stimmen. Und dabei entscheidet der Bass allein darüber, ob es sich um eine Umkehrung oder nur einen Lagenwechsel handelt. Hast Du bei F-Dur F im Bass, kannst Du mit den 3 oberen Stimmen im Prinzip herumturnen wie Du magst: enge Lage, gemischte Lage, weite Lage, egal, das Ding bleibt ein Grundakkord, eine Grundstellung, wegen des F im Bass. Liegt dann c im Sopran ist es Quintlage, liegt f im Sopran ist es Oktavlage, liegt a im Sopran, ist es Terzlage: man rechnet dann immer vom Basston aus, der gleich ist mit dem Grundton. Erst, wenn der Bass (in der linken Hand in meinem Beispiel) ein a spielt hast Du es mit dem Sextakkord (1. Umkehrung) zu tun, und wenn er c spielt mit einem Quartsextakkord (2. Umkehrung) Auch bei denen gilt, dass es dann schnurz egal ist, wie die übrigen Töne von Sopran, Alt, und Tenor geschichtet sind. Natürlich ist dann bei Liebegleitung der Sopran festgelegt, und zur guten Harmonisation sollten dann die Stimmführungsregeln beachtet werden, aber darum geht es hier ja nicht. Die Verwechslung von Lagenwechseln und Umkehrungen hab' ich schon in einem Harmonielehrebuch gefunden, was nicht gerade dienlich ist. Mitunter fragen Leute, warum der Sextakkord so heißt und nicht Terzsextakkord. Damit haben die im Prinzip recht: a bis c ist Terz, a bis f ist Sexte: Du musst ja immer vom Bass ausgehen: der ist der General. Das man die Terz nicht erwähnt ist meines Erachtens der gängigen Praxis des Generalbaßzeitalters geschuldet, um die Sache abzukürzen und zu vereinfachen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Des ist ein Dominantseptakkord.

Mit diesen kommst in die nächste Tonart (Quintenzirkel abwärts.)

Also G7 - C- C7 - F- F7 - B- B7- Es....usw.
Mal wieder so ein beilaeufig klingender Beitrag, der eine sehr wertvolle Information enthaelt. Danke dafuer!

Mir ist schon frueher akustisch aufgefallen, dass so ein Akkord (C7) immer in Richtung Halbnote abwaerts (A) tendiert, hab dann rumexperimentiert, aber ich konnte mir bisher keinen Reim drauf machen, denn wenn ich einen Akkord auf der Halbnote (A) spiele, dann klingt es wieder falsch. Wenn ich dich richtig verstehe, ist das die Terz von dem aufloesenden Dur-Akkord (F-Dur) bzw. ist F die fuenfte Stufe von Ais, und dann kann man auf F wieder dasselbe Spiel machen, also F7 -> B-Dur?
 
Mal wieder so ein beilaeufig klingender Beitrag, der eine sehr wertvolle Information enthaelt. Danke dafuer!

Mir ist schon frueher akustisch aufgefallen, dass so ein Akkord (C7) immer in Richtung Halbnote abwaerts (A) tendiert, hab dann rumexperimentiert, aber ich konnte mir bisher keinen Reim drauf machen, denn wenn ich einen Akkord auf der Halbnote (A) spiele, dann klingt es wieder falsch. Wenn ich dich richtig verstehe, ist das die Terz von dem aufloesenden Dur-Akkord (F-Dur) bzw. ist F die fuenfte Stufe von Ais, und dann kann man auf F wieder dasselbe Spiel machen, also F7 -> B-Dur?

Du bist auf dem guten Weg.

Guck ...nicht der C7 Akkord will nach a, sondern die kleine Septime von C7 (das b) will zum a. Und die Terz des C7 Akkords (das e) will zum f ...und wenn du das Ergebnis anguckst, f und a, dann ist ein F Akkord ja die naheliegendste Interpretation.
Terz und Septime nennen die Jazzer die "guide notes" - jetzt weißt du, warum, sie führen wohin.

Und ja, das Spiel kannst du von jedem Dominantseptakkord aus machen ... genau das machen @Henry und der Quintenzirkel ;)
 
Du bist auf dem guten Weg.

Guck ...nicht der C7 Akkord will nach a, sondern die kleine Septime von C7 (das b) will zum a. Und die Terz des C7 Akkords (das e) will zum f ...und wenn du das Ergebnis anguckst, f und a, dann ist ein F Akkord ja die naheliegendste Interpretation.
Terz und Septime nennen die Jazzer die "guide notes" - jetzt weißt du, warum, sie führen wohin.

Und ja, das Spiel kannst du von jedem Dominantseptakkord aus machen ... genau das machen @Henry und der Quintenzirkel ;)
Heisst das, dass zwei Toene gleichzeitig aufgeloest werden wollen? Deshalb auch die grosse Spannung bei den Septakkorden? Mit diesem bisschen Wissen kann man echt kreativ werden. Hab grad mal rumprobiert und auch versucht, nach Moll aufzuloesen, aber das klingt nicht gut. Gibt es da auch eine Logik?
 
Heisst das, dass zwei Toene gleichzeitig aufgeloest werden wollen? Deshalb auch die grosse Spannung bei den Septakkorden? Mit diesem bisschen Wissen kann man echt kreativ werden. Hab grad mal rumprobiert und auch versucht, nach Moll aufzuloesen, aber das klingt nicht gut. Gibt es da auch eine Logik?
Hallo Normalo :)


Das halte ich für eine recht angenehme Internetseite zum Lernen. Sonst kann ich "Harmonielehre im Selbststudium" von Thomas Krämer empfehlen, das arbeite ich gerade durch.

Liebe Grüße
 
Hab grad mal rumprobiert und auch versucht, nach Moll aufzuloesen, aber das klingt nicht gut. Gibt es da auch eine Logik?
Es ist im Grunde die selbe, wie bei Dur.

Die Terz des Dominatseptakkordes geht bei Dur und Moll einen Halbton nach oben (zum Grundton der Tonika).
G7 -> C-Dur. Das h geht rauf zum c und das f geht herab zum e.
G7 -> c-Moll. Das h rauf zum c (wie gehabt) ... aber das f geht eben einen Ganzton nach unten zum es.

Das ist im wesentlichen der Unterschied.

Aber es gibt eben nicht nur eine Molltonart.
Harmonisch, Melodisch, Natürlich (mindestens 2 Varianten) und daher ist es bei Moll etwas komplizierter, eine Systematik zu liefern, die so dermaßen simpel ist, wie bei den Leittonbeziehungen in Dur.
Der deutsche Begriff ist übrigens "Leitton" ... was sich allerdings wörtlich ins englische "guide tone" übersetzen lässt ... es spielt also keine große Rolle.

Bei Trugschlüssen sind die Leittonbeziehungen (zumindest in Moll) nochmal etwas anders. Das würde den Rahmen hier wohl sprengen.

Ganz allgemein entscheidet eigentlich immer der harmonische und melodische Kontext, ob eine Auflösung funktioniert (gut klingt) oder eben nicht.
 

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