Verständnisfrage zu Akkorden

Zebra777

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Hallo Tastenfreunde :)

als Anfänger beschäftige ich mich gerade mit Musiktheorie. Neben meinen Übungen aus dem Lehrbuch "klimpere" ich natürlich auch mal so auf meinem Yamaha U1 herum. Zum einen weil es so wunderschön klingt... zum anderen um am Gehör zu testen was zusammenpasst und was nicht.

Bestellt habe ich mir gerade ein Buch über Musiktheorie:
ABC Musik. Allgemeine Musiklehre - Wieland Ziegenrücker - 9783765103094 9783765103094 | eBay

Man hat ja Fragen über Fragen wenn man mal Geschmack dran gefunden hat. ;)

Was ich nicht verstehe ich das wenn ich z.B. die C-DUR Tonleiter rauf und runter spiele --> und dann eine Oktave tiefer mit der linken Hand Akkorde (Dreiklänge) aus der gleichen Tonart C-DUR spiele --> manche mit rechts gespielten Töne nicht mit den links gegriffenen Akkorden zusammen passen. Das hört sich dann schräg an. :(

Ein in unterer Oktave gespielter Akkord (D-F-A... müsste ja ein Mollakkord sein) passt dann klanglich nicht zu allen Tönen der C-DUR Tonleiter die ich mit rechts rauf und runter spiele... :floet:

Wo ist mein Denkfehler?
 
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage verstehe. Wenn du harmonisierst, klingt es dissonant ("schräg"), wenn der Melodieton nicht Teil des Akkords ist. Sonst klingt es konsonant ("harmonisch"). Manche Harmonien passen dann halt an einer Stelle und manche nicht.
 
Aha? Also muss in dem "begleitenden" Akkord (linke Hand, Oktave tiefer) immer ein Ton sein der auch rechts als Einzelton gespielt wird? Sonst klingt es schräg?
 
So würde ich überhaupt nicht herangehen.

Versuche es mal anders herum. Denke erst mal in Stufen. Nimm z.B. die Stufen* I, IV, V. Das würde in C-Dur die Akkorde bedeuten: C-Dur, F-Dur, G-Dur. Die spielst Du mal einfach mit der linken Hand (z.B. in der Folge I I I I IV IV I I V V IV IV I I IV IV) und mit der rechten erfindest Du eine Melodie dazu, so, dass es "halbwegs irgendwie" nach was klingt . Und schwupps, kannst Du Rock'n'Roll spielen.
Dann erübrigt sich auch die Frage, welcher Akkord zu welchem Ton der rechten Hand passt. Das kann auch mal völlig "unpassend" sein und trotzdem gut passen.

*Stufen sind die Akkorde in der jeweiligen Tonart, angefangen bei dem Grundton als I und dann sekundenweise hochgezählt. In C-Dur: I = C-Dur, II=D-moll, III= e-moll, F-Dur, G-Dur usw...

Tipp:
Besorge Dir bekannte einfache Popsongs als Leadsheet (also wo nur die Melodie als Notentext vorliegen und die Akkorde drüber stehen)
Mach Dich schlau über Tonika, Dominante, Subdominante ... und später weitere Akkorde, Paralletonarten usw. (z.B. auf YT bei Klaus Kauker, der erklärt das sehr gut)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es stimmt, wenn Du linkst einen Dreiklang aus C-Dur spielst und rechts gleichzeitig einen Melodieton spielst, der einer von den dreien links ist, klingt es immer glatt, spannungsfrei und irgendwie "gut". Der Melodieton ist ja jetzt auch nur eine Verdoppelung eines der Akkordtöne, nur eine Oktave höher.

Und es stimmt, wenn Du einen Melodieton gleichzeitig zum Akkord spielst, der nicht Bestandteil eben dieses Akkordes ist, klingt es "schräg". Es besteht eine Spannung zwischen Melodieton und Akkord.

CW
 
Danke für die netten und guten Tipps :-)

cwtoons
Gibt es denn da eine Regel? Oder muss man halt beim Songwriting (oder klimpern wie bei mir) halt immer darauf achten das die "Begleitakkorde" passen.
Wie geschrieben ich bin Theorieanfänger und suche noch den roten Faden.
 
Gibt es denn da eine Regel? Oder muss man halt beim Songwriting (oder klimpern wie bei mir) halt immer darauf achten das die "Begleitakkorde" passen.

Der Begriff "Passend" finde ich nicht ganz passend. Was passt denn und was passt nicht? Es ist quasi jede Tönekombination möglich, ob es stilistisch richtig ist oder ob es einem gefällt, ist eine andere Frage.

Wie bereits vor mir geschrieben wurde, würde ich dir empfehlen dich mit den Stufen auseinander zu setzten.
Angenommen: Du willst ein Stück in D-Dur "klimpern", einfach was ausdenken. Dann solltest du wissen welche die I. IV. und V. Stufe ist, später noch weitere. Die Tonart in der du dich befindest (in meinem Beispiel D-Dur) gibt dir das Tonmaterial vor. Das heißt mit den Tönen der D-Dur Tonleiter kannst du dir was ausdenken und dazu die Akkorde der I. IV. und V. Stufe spielen ohne dass es besonders schräg klingt (In der Melodie kannst du Tonwechsel machen, Läufe spielen oder Sprünge machen, dass in guter Kombination ergibt Melodien).

Manchmal ist diese "schräge", was wir als Dissonanz bezeichnen, eigentlich ganz reizvoll. Spiel mal einen C-Dur Akkorde und oben drüber ein h, das will sich ganz bestimmt zu dem c dadrüber auflösen, oder ein f über den C-Dur Akkord, das will nach e. Dann spiel mal diese Auflösung und versuch das mit anderen Dissonanzen, wohin wollen die sich auflösen? Schon ist das "schräge" wunderbar verpackt und damit lässt sich Musik machen. Andererseits können diese "schrägen" Töne auch Durchgangstöne sein. Spielst du den Akkord C-Dur und dadrüber hintereinander als Melodie c d e, ist d etwas schräg darin, aber weil es ja direkt zum e geht ist es ein Durchgangston der gut rein passt, denn e ist ein Akkordeignen Ton. Hör genau hin und probier verschiedenes aus, man bekommt dafür mit der Zeit ein Gespür, natürlich sollte man trotzdem wissen was man spielt, deswegen sind die Stufen wichtig, vorallem wenn es später mal mehr sein soll als I. IV. V..
 
@Zebra777:

Da gibt es Regeln, haufenweise. Und es gibt Beispiele für gutklingende Missachtungen derselben, auch haufenweise. Klar, dass ich nicht alle kenne, noch nicht 'mal ansatzweise.

Das Wissen darum kannst Du Dir nicht von heute auf morgen aneignen. Spiel' Stücke nach, sowohl nach Gehör als auch nach Noten, möglichst viele. Und verschaff' Dir Kenntnisse wie oben schon vorgeschlagen, lerne etwas über Blues, Jazz und Popmusik, mit Lehrer und/oder mit Büchern. Das alles braucht Zeit und wohl auch Beharrlichkeit.

CW
 
Was ich nicht verstehe ich das wenn ich z.B. die C-DUR Tonleiter rauf und runter spiele --> und dann eine Oktave tiefer mit der linken Hand Akkorde (Dreiklänge) aus der gleichen Tonart C-DUR spiele --> manche mit rechts gespielten Töne nicht mit den links gegriffenen Akkorden zusammen passen. Das hört sich dann schräg an. :(

Ein in unterer Oktave gespielter Akkord (D-F-A... müsste ja ein Mollakkord sein) passt dann klanglich nicht zu allen Tönen der C-DUR Tonleiter die ich mit rechts rauf und runter spiele... :floet:

Wo ist mein Denkfehler?

Wenn Du es Dir leicht machen willst, dann wende doch einfach die Oktavregel (Regola dell'ottava) an - die ist doch extra für solche Fälle "erfunden" worden:

Die Oktavregel war im 18. Jahrhunderts einerseits eine Anleitung für den praktischen Umgang mit unbezifferten Bassstimmen (Generalbasspraxis), andererseits eine Methode zum Erlernen des Kompositionshandwerks.

Hier die ausführliche Erklärung:

Die Oktavregel (Regola dell'ottava)

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

P.S.: Mir ist gerade aufgefallen, dass Du die Tonleiter ja nicht als Bass, sondern als Oberstimme spielen willst, aber auch dafür gibt es Regeln. Eine sehr ausführliche Anleitung zur modalen wie Dur-Moll-tonalen Harmonisierung findet man im von mir an anderer Stelle schon erwähnte Buch "Orgelimprovisation" von Reiner Gaar, das dürfte man für alle, die keine Orgel spielen aber sicher auch an anderer Stelle finden...:D
 
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