Dreiklänge

OT: Selbst 1,95 € sind für diesen Notensatz zu viel. Wie kann man das übersehen?

Den Anhang 65347 betrachten
Das passiert, wenn man schmerzfrei gegenüber offenen Oktavparallelen in Außenstimmen ist.

OT, die zweite: der seinen Nick bei Richard Wagner geklaut habende User ist mitsamt seinen Beiträgen in der virtuellen Schweinetonne entsorgt worden. Er hatte seine Tarnkappe und sein Deo vergessen und das Leberwurst-Aroma war nicht zu überriechen.

Unser Lieblingsspiel damals an der Musikhochschule war Tonsatz-Monopoly. Auf den Spielgeldscheinen stand immer hinten drauf: "Wer Primen, Quinten und Oktaven parallelführt oder verdeckt oder parallelgeführte oder verdeckte sich verschafft und über Kantionalsätze in Umlauf bringt, wird mit Harmonielehre-Unterricht nicht unter vier Semestern bestraft". Und in einem der Prüfungsräume hat ein Unbekannter mit Edding auf den Tisch geschrieben: "WEHRET DEN ANFÄNGERN!"... .

Und damit jetzt nicht alles OT ist, lege ich dem Fadenersteller ans Herz, sich ein wenig mit der Stufentheorie vertraut zu machen:
http://www.lehrklaenge.de/PHP/Harmonielehre2/Stufentheorie.php

Frohes Schaffen allerseits wünscht
mit LG Rheinkultur
 
Das passiert, wenn man schmerzfrei gegenüber offenen Oktavparallelen in Außenstimmen ist.
Da nicht anzunehmen ist, dass Schein das so geschrieben hat, wird es sich um einen banalen Schreib- bzw. Übertragungsfehler handeln. Um eine Notenlinie hat man sich schnell man vertan, "Terzversehen" waren wahrscheinlich immer schon eine der häufigsten Schreibfehler, auch bevor es Computer gab. In Takt 1 steht ja auch korrekt G an der Parallelstelle.
Unser Lieblingsspiel damals an der Musikhochschule war Tonsatz-Monopoly. Auf den Spielgeldscheinen stand immer hinten drauf: "Wer Primen, Quinten und Oktaven parallelführt oder verdeckt oder parallelgeführte oder verdeckte sich verschafft und über Kantionalsätze in Umlauf bringt, wird mit Harmonielehre-Unterricht nicht unter vier Semestern bestraft". Und in einem der Prüfungsräume hat ein Unbekannter mit Edding auf den Tisch geschrieben: "WEHRET DEN ANFÄNGERN!"... .
Da muss dann wohl auch J. S. B. viele Strafsemester an Deiner Hochschule absolvieren, G. Ph. Telemann etwas weniger, der (Paten-) Sohn C. Ph. E. bekommt mildernde Umstände.
Ich zitiere aus folgendem Aufsatz, der sich mit Parallen in Choralsätzen Bachs und Telemanns beschäftigt: https://www.gmth.de/zeitschrift/artikel/652.asp. :

"Tabelle 2 enthält eine Liste sämtlicher offener Parallelen in vollkommenen Konsonanzen, die sich in den 996 untersuchten Sätzen nachweisen ließen. Bei insgesamt 183 relevanten Stellen ergibt sich eine relative Häufigkeit von 0.184 Parallelen pro Satz. Im Mittel ist also etwa in jedem fünften Choral eine offene Quinte oder Oktave zu finden; jedoch handelt es sich dabei, wie noch zu konkretisieren sein wird, nicht generell um ›Fehler‹. Die Choräle der Gruppe CPHE weisen die mit Abstand niedrigste Quote auf (0.108), während die Sätze aus Bachs und Telemanns Originalwerken dem Durchschnitt entsprechen (0.187 bzw. 0.19). Der niedrige Wert für die Sammlung Carl Philipp Emanuel Bachs dürfte durch den hinlänglich bekannten Umstand zu erklären sein, dass bei der redaktionellen Bearbeitung des Repertoires ein Teil der Parallelen eliminiert wurde. In den Chorälen, für die ein originales Pendant überliefert ist, sind nicht weniger als 16 Stellen betroffen, sechs weitere blieben dagegen unverändert."
 
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@Häretiker gibt's auch ne Handy-App für ganz besonders melodische und gar nicht unsangliche zwei aufeinander folgende Quarten? Ich bin zu faul, die alle bei Verdi, Wagner, Puccini, Strauss aufzulisten (eine sehr prominente Stelle hatte ich zitiert)
Die These war, dass zwei Quarten nur oder vor allem in Kantionalsätzen unsanglich seien.
Hier noch ein bekanntes Kirchenlied im Kantionalsatz von Crüger - mir ist erst heute aufgefallen, dass da gleich am Anfang zwei unsangliche Quarten sind.
Diesmal der Link zu einem "richtigen" Verlag, also hoffentlich ohne Druckfehler (obwohl - Carus ist da auch nicht immer sehr zuverlässig)
 
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Die gildet aber nicht, weil

a) der Zwischenton zweimal vorkommt
b) eine neue Harmonie eingeführt wird
a) trotzdem folgen da zwei Quarten aufeinander (@Forst ich will ja nur den @Demian mit der vermeintlichen Unsanglichkeit bissel schikanieren, deshalb die Opern"arie")
b) ja und? Es kommt in etlichen Arien vor, dass sich die Harmonie während eines langen Solistentons ändert (nebenbei in derselben Oper) :-)
 
Ein Profi kann sowieso zwei Quarten singen...
:-D :-D ...die Anfängerin, die "mild und leise" hinkriegt, dürfte sehr rar gesät sein...
@Forst übermäßige (natürlich zerlegte) Dreiklänge gepaart mit Oktavsprüngen sind auch nix für Anfänger(innen)

...aber wir kommen weg von der gar nicht mal so seltenen, keineswegs unsanglichen Folge von zwei Quarten :-)
 

Jebenti boga kurac - wo sind die zwei amüsanten Beiträge von @Forst ??
 
Das kommt in der Tat häufig in Weltraummusik vor. Auch mittelbar über den Umweg der kleinen Septime bei StarWars. Aber wird das nie harmonisiert?
Die Fanfare von Raumschiff Enterprise ist jedenfalls nicht harmonisiert. Was andere Filmmusik angeht: Keine Ahnung, das ist nicht mein Metier. In der Kunstmusik wurde das natürlich harmonisiert, siehe Isoldes Liebestod (das Notenbeispiel von @rolf) oder auch die Beispiele von @Jsp.
 
Ein Problem ist doch, abgesehen von schön oder nicht, dass die Bezeichnung im 2. Takt Oktaven unweigerlich produziert, es sei denn, man erlaubt Umkehrungen. Einen S56 habe ich in dieser Bezifferung auch noch nicht gesehen. Im zweiten Takt ist dann noch von Zählzeit 3 auf 4 eine Parallelengefahr, die man mit viel Mühe in den Mittelstimmen umgehen kann. Das ist aber dann eher für Fortgeschrittene. Also ohne weitere Erläuterungen sieht das komisch aus.
 
Das vollkommen doofe Beispiel vom Anfang könnte man so harmonisieren und wäre frei von fiesen Parallelismen:
G, D, Bm, F#m,Bm,Em,Am,D,G
 
@rolf , ey Alder! Das sind foll fette Kwintfallsekwänzn! Die sind voll kuhl ey!
 

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