Ich hoffe, der ausführliche Bericht kommt noch ;)
So soll es sein!
Der ganze Vorspielabend begann mit einem italienischen Konzert von Bach und endete mit einer Toccata von Bach (habe die BWV-Zahlen gerade nimmer da, weil das Programmheft auf meinem anderen Schreibtisch liegt). Dazwischen wurden diverse zeitgenössische Kompositionen vorgetragen, worunter unter anderem eben auch die Uraufführung von rappys "Drei Intermezzi" war.
Nachdem ich weder die Bachstücke noch die modernen Sachen davor kannte, kann ich eigentlich gar nicht mal so viel dazu sagen. Gefallen hat mir aber fast alles sehr gut (mit modernen Stücken ist das natürlich immer so eine Sache...).
Soviel zum Blabla um den heißen Brei herum, aber eigentlich interessieren euch ja wohl vor allem die "Drei Intermezzi", die von einer Musikstudentin vorgetragen wurden. Beim Vorspiel ist mir das gelungen, was ich bei meinem verzweifelten Spielversuch vor ein paar Monaten nicht geschafft habe - ich habe die grundlegenden Melodien verstanden. Zum selber spielen sind mir die Stücke aber immer noch (oder jetzt erst recht ;)) viel zu schwer.
Mir hat die Komposition sehr gut gefallen. Nur das ganze nachzuvollziehen ist sehr schwer und gelang mir beim einmaligen Hören nicht wirklich.
Das erste Intermezzo klang irgendwie recht aufwühlend und aufbrausend, beginnt (im Vergleich zum Schluss) zwar noch halbwegs gemäßigt, aber auch schon relativ unruhig, findet schnell einen Erholungspunkt, wird dann aber schnell wieder aufgewühlter und immer noch wuchtiger und nutzt die Breite der Tastatur und damit des Klangs immer weiter aus (da springt man dann eben Mal aus der Mitte heraus gleichzeitig mit der linken Hand in die tiefsten Bässe und der rechten Hand in den höchsten Diskant.)
Zum zweiten Intermezzo kann ich nicht viel mehr sagen, als dass die Angabe in der Komposition "Gehend und stolpernd" mehr als treffend ist, denn genau so klingt das sehr kurze Stück auch. Große Aufregungen bleiben aus.
Das dritte Intermezzo greift dann wieder einige Elemente aus dem ersten Intermezzo aus (zumindest hatte ich dieses Gefühl beim Hören). Sehr charakteristisch ist die enorme Nutzung der tiefen Basslage, in der sich über einige Takte hinweg immer wieder eine Sechzehntelfigur bewegt, die aber durch die extreme Lage vielmehr als ein dauerhaft grollendes Cluster im Bass und nicht mehr als Sechzehntelmotiv gehört wird (ging zumindest mir so). Nachdem sich das Stück aus tiefstem Bass zu Beginn langsam in die anderen Lagen hochgearbeitet hat, kommt es im Mittelteil ein Stück weit zur Ruhe, die durch Staccato-Einwürfe trotzdem angespannt bleibt. Nach diesem ruhigeren Abschnitt setzt wieder der grollende Bass ein und das Stück rast weiter auf sein Ende zu welches dann nach der ganzen Atonalität überraschenderweise aus vier oder fünf Akkorden in reinem H-Dur besteht.
Schwer das ganze nach nur einem Hören aus der Erinnerung heraus in Worte zu fassen, und rappy wird sich wahrscheinlich vor den Kopf klatschen, was ich hier so alles gehört haben will und nicht gehört habe im Stück:D
Der Rest vom Abend mit rappy (und den die Werke des Abends aufführenden Studentinnen und ihrer Professorin) bei einem gemütlichen Bierchen war dann auch noch schön. (Nur das Gewitter, durch das ich dann auf dem Heimweg noch voll durchgelaufen bin - natürlich ohne Schirm dabei - war gar nicht schön und sehr nass...)