Der Traum vom Flügel

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Wespennest 100

Guest
Liebe Listies,

wie so viele von uns träume auch ich den Traum vom eigenen Flügel. Nun ist so:

-ein Flügel braucht Platz
-ein Flügel kostet Geld
-die bessere Hälfte muss diese Entscheidung mittragen.

Nun ist es so, dass ich gar nicht soooooooo anspruchsvoll bin. Ich habe für mich herausgefunden, dass ein etwa 20 Jahre alter Yamaha C3X (so er zum Verkauf in der Kölner Innenstadt für 16k zu haben ist) zu meiner vollkommenen Zufriedenheit führen würde.

Um das Platzproblem zu lösen, müsste mein vor 2 Jahren neu aufgebautes Klavier weichen, was natürlich auch einen bedeutsamen Teil zur Kostendeckung beitragen würde,- somit wäre also sowohl das Platz,- als auch das Kostenproblem gelöst.

Allein Punkt 3 (bessere Hälfte) ist also mein Problem.
Um meinen Wunsch etwas plastisch erscheinen zu lassen, habe ich mit Hilfe einer Schablone den Flügel schon mal auf dessen anvisierten Platz auf die Fliesen gemalt. Er ist so klein, dass er praktisch unter den dort stehenden Möbeln verschwindet! - Also wirklich kein Problem!- Leider taugt eine kaum sichtbare Zeichnung nur schlecht zum Umstimmen.

Deshalb meine Frage an Euch:

Wie habt ihr es geschafft, Eure holden Partner von der unaufschiebbaren Notwendigkeit der Anschaffung dieses edlen Teils zu überzeugen?

Ich bin gespannt auf Eure Anregungen!

Gruß Ute
 
Liebe Ute,

zum Glück hatte ich das Problem bei meinen beiden Mitbewohnern nicht. Da gab es nämlich keinen den ich fragen musste.

Aber nur mal angenommen: Mein Sohn spielt seit einigen Jahren Klavier und Männe zieht eine Schnute wegen meines Flügelwunsches. Was würde ich machen?

Erstmal die Umrisse des Flügels auf dem Boden lassen. Wenn sie durch Putzen entfernt werden einen Stift nehmen der nicht so leicht abzuwischen ist. Bei einer Beschwerde des Ehemanns über die Kritzelei ist das soooo ein blöder Stift, dessen Farbe man mit Nagellackentferner, Verdünner, Spiritus.... – also die geht einfach nicht mehr ab. So ein Pech! Die Umrisse bleiben also erstmal am Boden.

Dann: Kuscheliger Abend, wir trinken ein Glas Wein (oder zwei) und haben gerade etwas leckeres gegessen und sind zufrieden. Gemütliches Sofa und dann Männe umgarnen, mich an ihn schmiegen und sagen: „Schatz, Liebling, schau mal wie ich das Klavier spielen liebe, und unser Sohn, der spielt auch leidenschaftlich gerne Klavier. Und jetzt hat er diese neue super tolle Klavierlehrerin die ihn derart beflügelt, dass man ihn kaum noch vom Klavier wegholen kann. Aber immer diese Probleme mit der Tonrepitition und mit Stücken, die man auf dem Klavier nicht spielen kann! Ach, wie leicht das mit einem Flügel möglich wäre. Weißt Du, das ist nämlich so...". Es folgt ein kleiner Vortrag über die Flügelmechanik und die Unterschiede zum Klavier.

Und dann immer mal wieder, wenn etwas am Klavier nicht klappt und Männe in der Nähe ist, einen Monolog führen wie blöd denn diese Stelle am Klavier zu spielen ist – am Flügel würde das doch sooooo viel besser klappen. Und ihn zwischendurch mal wieder umgarnen.

Steter Tropfen höhlt den Stein...

Viel Glück!

Liebe Grüße
Marlene
 
"Söhne" können es doch gut mit den Papas. Vielleicht sollten die beiden Männer mal ein ernstes Wort miteinander reden. ;)
 
Ich hatte zunächst auch Probleme, meinen Mann von dem Flügelprojekt zu überzeugen. Zumal ich erst im August letzten Jahres ein neues Klavier gekauft hatte. Marlenes Ansatz würde bei meinem Mann allerdings vollkommen ins Gegenteil umschlagen.

Meine Herangehensweise war folgende: Ich versuchte herauszubekommen, was konkret an Vorbehalten gegen den Flügel existierte. Es kristallisierte sich folgendes heraus: Mein Mann ging einfach fest davon aus, dass ich einen nagelneuen Steinway zu kaufen beabsichtigte, und er fand es "übertrieben", so viel Geld für ein weiteres Instrument auszugeben ("Du brauchst doch keinen Flügel!" - "Stimmt, aber ich hätte gern einen!").

Nachdem ich das wusste, schlug ich eine Hausnummer als finanzielle Obergrenze vor. Dann hatte ICH einen festen Rahmen und mein Mann war beruhigt und hat seitdem nie wieder etwas gegen den Flügelkauf eingewendet.
 
Marlenes Ansatz würde bei meinem Mann allerdings vollkommen ins Gegenteil umschlagen.

Beim Flügel war es ja nicht notwendig, aber ich hatte mit dieser Methode meist ein glückliches Händchen. :D

Hier im Forum werden neben Flügeln ja hin und wieder Autos ins Gespräch gebracht. Vielleicht hilft ja ein Hinweis auf das benachbarte Autohaus, wo Männe sicherlich schon den ein oder anderen glänzenden PS-strotzenden Wagen ins Visier genommen hat. Mag er Ferrari, Lamborghini, Porsche etc.? Falls ja könnte man ihn ja an das Gefühl erinnern, das ihn beschleicht, wenn er vor einem solchen Wagen steht, dessen Motor hört und wenn ihm der Schlüssel für eine Probefahrt ausgehändigt wird.
 
Bei mir wäre es ganz einfach. Und diese Vorgehensweise klappt auch bei jedem anderen. Vorraussetzung ist natürlich, man lebt mit einem Partner zusammen, der eine geschmackvolle, aufeinander abgestimmte Wohnungseinrichtung bevorzugt.

Ich habe bereits vor 2 Jahren diverse Möbelstücke im Wohnzimmer in schwarzem Klavierlack angeschafft (Couchtisch, TV-Untertisch, Beistelltische etc.)

Dann brauchst du nur noch in ein Klaviergeschäft gehen und dich grinsend vor den schwarzen Steinway stellen.

Ich sage euch, was nun passiert: ich selber will ja gar keinen Flügel kaufen. Meine Frau, noch nie am Klavier gesessen, versucht mich seither zu überreden :D :D :D

Ich weiß, ich bin eine Drecksau. Danke! :-)
 
Hallo, liebes Forum!
Nachdem ich jetzt schon ca. 1 Jahr leise mitgelesen habe, traue ich mich nun, auch einen Beitrag zu schreiben.

Hallo Ute,
ich hatte dasselbe Problem.
Deshalb würde ich folgendes vorschlagen:
Erst mal den Wunschflügel suchen und finden. Dann mit dem entsprechenden Händler oder Privatperson einen deal vereinbaren: Der Flügel wird eine gewisse Zeit zur Probe gestellt. Transportkosten und evtl. Nutzungsgebühr werden bei Erfolglosigkeit übernommen. Wenn der Flügel erst mal im Haus steht, ist er nur mehr schwer weg zu bekommen, weil er schon mal durch seine äußere Erscheinung wirkt. Edel, wunderschön, ein Juwel. Falls die eigenen skills nicht ausreichen (was bei mir der Fall ist ) einen Spieler suchen, der aus dem Instrument auch was rausholen kann. Und dann gibts ein Privatkonzert. Spätestens dann wird sich der Gemahlsgatte schwer tun, Argumente gegen den Flügel aufzufahren.

Zum Thema: Das brauchen wir nicht:
Immer wieder ein gerne verwendetes Totschlag-Argument. Erwiderung: Was hat denn der Ehemann im Besitz, das auch angenehm ist, jedoch nicht unbedingt sein muss? Auto, Stereo-Anlage, teurer Urlaub etc. Mit diesen Fakten kann man dann kontern. Und wenn alle Stricke reißen: "Ich brauche auch keinen Ehemann. Aber es ist soooooo schön, mit Dir verheiratet zu sein."

Viel Glück!

Viele Grüße
hennes
 
Ich habe für mich herausgefunden, dass ein etwa 20 Jahre alter Yamaha C3X (so er zum Verkauf in der Kölner Innenstadt für 16k zu haben ist) zu meiner vollkommenen Zufriedenheit führen würde.

Deshalb meine Frage an Euch:

Wie habt ihr es geschafft, Eure holden Partner von der unaufschiebbaren Notwendigkeit der Anschaffung dieses edlen Teils zu überzeugen?

Ich bin gespannt auf Eure Anregungen!

Gruß Ute

Meine Frau hat zu mir gesagt: Kauf ihn doch, wenn du ihn dir leisten kannst. Einen Platz finden wir dann schon dafür. :-)

Übrigens: Einen 20 Jahre alten C3X gibt es nicht, da der C3X erst seit wenigen Jahren/Monaten gebaut wird. Das wird dann wahrscheinlich ein Vorgängermodell sein.
 

Ich hatte zunächst auch Probleme, meinen Mann von dem Flügelprojekt zu überzeugen. ..... Nachdem ich das wusste, schlug ich eine Hausnummer als finanzielle Obergrenze vor. Dann hatte ICH einen festen Rahmen und mein Mann war beruhigt und hat seitdem nie wieder etwas gegen den Flügelkauf eingewendet.

Gute Herangehensweise. Um fair zu sein, müsste man doch aber eigentlich,- zumindest im klassischen Fall der Gütergemeinschaft,- dem Partner die gleiche Summe zugestehen, die er dann für seine ausschließlichen Vorlieben verprassen darf. Streng genommen ist der Flügel dann doppelt so teuer.........

Nils: Das funktioniert bei uns leider nicht..............

Hennes: Geht leider nicht, das Klavier muss erst raus sonst Platzproblem. Aber der Hinweis auf eigene Verbräuche ist gut.

Shigeru: Glückspilz!

Gruß Ute
 
Hast du denn überhaupt schon gefragt und eine negative Antwort bekommen?

Also grundsätzlich ist es doch so - dein Mann ist nicht dein Gegner, sondern dein Partner. Und normalerweise sind Partner ja an den Wünschen und Interessen des anderen interessiert. Wenn bei einer Wunschäußerung sofort eine Klappe zugeht, ist das Problem nicht der Inhalt des Wunsches, sondern das Wünschen an sich. Falls du in letzter Zeit also schon eine Kreuzfahrt zu den Polarlichtern, ein Elektrofahrrad und eine Goldkette mit Alexandrit erkämpft hast, siehts schlecht aus :D

Ansonsten: Warum genau möchtest du einen Flügel, ist dir das klar? Wenn ja, sind genau das deine Argumente für den Flügelkauf. Beispiel - spielt sich angenehmer, klingt besser, sieht schöner aus, ist lauter, bessere Mechanik, und so weiter.
Jetzt kommt der Mann, der keine Ahnung hat (vielleicht) und fragt - brauchst du das wirklich? Die Antwort ist - nein, ich brauche es nicht. Aber ich wünsche es mir und es würde meine Lebens- und Freizeitqualität sehr erhöhen und du würdest mir eine riesige Freude damit machen.
Da sollte der Mann doch zumindest kurz ins Grübeln kommen. Und dann können auch die ganzen Überzeugungsargumente fallen - Klavierverkauf trägt einen Großteil der Kosten, Platz ist da, das Ding hält lange, beim Gebrauchtkauf spart man im Verhältnis viele Kosten (wie beim Jahreswagen), es ist ein Prestigeobjekt etc.
Wenn er nicht will, frag mal nach, warum. "Das brauchst du nicht" ist nämlich kein echter Grund. Schokolade braucht man auch nicht. Der Grund ist eher - ich möchte das Geld für etwas anderes ausgeben, ich möchte mir dann auch etwas gönnen dürfen, ich möchte nicht so viel Platz dafür opfern, ich möchte nicht, dass du noch mehr Tagesfreizeit am Flügel verbringst...

Evtl. lässt sich einrichten, vorher zufällig gemeinsam ein paar Filme zu gucken, wo Pianisten, Flügel oder schöne Klaviermusik vorkommen, oder das Thema ganz langsam einfädeln, z.B. ab und zu "zufällig" gemeinsam in eiin Klaviergeschäft gehen, mit Freunden "zufällig" über das Thema Klavierspielen / größere Anschaffungen / ... sprechen, sich das Ding zu Weihnachten, Geburtstag, Valentinstag und Hochzeitstag zusammen wünschen (das hätte einen Vorteil für den Mann - die lästige und verzweifelte Geschenksuche entfällt mehrere Male).


Achja, für alle Alleinwohnende, die hier mitlesen und einen Flügel wollen - unbedingt vor der Hochzeit kaufen und in die Wohnung stellen! Dann ists ganz einfach - uns gibs nur zu zweit :D
 
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Also, meine bessere hälfte wusste, dass es kommen würde. Ich habe erst im gebrauchten unteren Segment gesucht bis mir einer der besten deutschen Pianisten sagte, alles andere als Steinway würde mich nicht zufrieden stellen. Dann war ich bei Steinway in Düsseldorf als sie freunde besucht hat. Habe ihr geschrieben ich habe einen super Flügel gefunden... Wieviel? Nur 92.000 ;) habe sie aber direkt beruhigt, dass es der nicht wäre aber es gebe einen anderen, gebrauchten für 39.000. eine Woche später war sie dabei als ich den Vertrag unterschrieben habe :) sprich es einfach aus, es wird klappen :)
 
Hallo Ute, machts nicht so kompliziert...

Du kaufst ein oder zwei leckere Fläschchen Wein. Du besorgst Dir diesen Film. Und den guckt Ihr zusammen. Ohne Kinder.



Und wenn Dein Mann noch seine cojones hat - ich wette, er will nicht nur nen Flügel, sondern er fängt selbst das Spielen an!
 
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Das ist jetzt nicht Euer Ernst, Eure Gespräche in einem Forum auszutragen?
 
Hallo Wespen-Mann;

Dir ist also die Kuh vom Eis lieber, als das Mädel auf dem Flügel? Dann bist Du ganz bestimmt kein Bass-Man ;-)

Etwas ernster, von altem Ehemann zu altem Ehemann: Wenn Du Deine Olle in den letzten 25 Jahren nicht mit Schmuck zugehängt hast, wäre so ein Flügel zum silbernen Ehejubiläum etwas Feines. Ich bin sicher, Ute würde das NIE vergessen! *zwinkerzwinker*

Und nun, ganz gnadenlos ernst: So wie ich das lese gibt es zwei (vorgeschobene?) Gründe gegen den Flügel:
1) Großtantes runderneuertes Erbstück. Soll das die Ehe dominieren? Du redest von "wir", meinst aber "ich!"
2) Platz: Macht den Schablonentest- aber bitte nicht auf dem Boden. Schneidet die Schablone aus Karton und bringt sie auf die übliche Flügelhöhe. Und dann - und da darfst Du mich beim Wort nehmen - sei versichert, dass ein schwarzer Flügel nochmals viel kleiner wirken wird als die Schablone es suggeriert. Mit Schablone auf dem Boden schien mir bei mir maximal ein 170er diskutabel, mit Schablone auf Tisch wars ein 190er und heute, da ein ebensolcher da steht, weiß ich, dass auch 240 cm gegangen wären.

Ich geb Dir mal noch ein paar Gründe außerhalb der ewigen Dankbarkeit Deiner Holden:
a) Im Gegensatz zu einem historischen Klavier von der Großtante ist das Geld in einem soliden gebrauchten Japaner relativ wertig angelegt.
b) Ein Flügel, sofern gut eingestellt, ist für die Mitbewohner viel erträglicher als ein Klavier (subjektives Lautstärke-Empfinden)
c) Dat Dinges macht was her und ist im Gegensatz zu einem schnöden Auto "sophisticated"

Und - zum Abschluss - von Mann zu Mann: Wenn Du dafür Schulden machen musst - njet!!! Niemals! In jedem anderen Fall: Stell Dich nicht so an! Sakra!

Nachtrag: Peter, hast Du das gelöscht, oder Wespe und Drohn? Ich fand es nun nicht so schlimm, eher witzig...
 
Nein, ich war das nicht, kann es aber gut verstehen. :)
 
Ojojoj- und ich Naivling habs "augenzwinkernd" verstanden. Nix gut.

Aber Michelle Pfeiffer ist trotzem ein gewichtiger Grund für einen Flügel ;-)
 
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