Der "Ring der guten Klavierlehrerinnen und Klavierlehrer" RDKL e.V.

bitte nicht zu ernst nehmen

Den besten Unterricht erhielt ich bei einem Konzertpianisten, der zwar gebrochen deutsch sprach, aber gut demonstrieren konnte. Nach vielen Jahren wurde sein Diplom auch in Deutschland anerkannt. Er wäre wohl nicht auf so eine Liste gekommen.

Ein zynischer Zeitgenosse wird vermutlich die Abkürzung des "Ring der guten Klavierlehrerinnen und Klavierlehrer" RDKL als prophetisches Omen des Scheiterns betrachten. Schließlich ist im Aktionismus der Vereinsgründung das Wesentliche abhanden gekommen. Aus der ursprünglichen Gründungsidee eines Vereins der besonders fähigen KL wird der RDKL: Der "Ring der KlavierLehrer". Durchaus verständlich; um gesellschaftlich etwas zu verändern, braucht man schließlich so viele Mitglieder wie möglich, da darf man nicht wählerisch sein.

lg marcus
 
bei jedem spieltechnischen Problem zu hören der Weg zum Erfolg wäre die "Metronommethode", oder gar der Körper würde sich bei dieser Methode selber die passenden Spielbewegungen suchen

noch etwas, offtopic: wenn man einen Lehrer hat, muß man auf diesen hören (sonst gibt's früher oder später Ärger). Wenn man autodidaktisch vorgeht, kann man tun und lassen, was man will. Mit vielen Risiken dabei.
Ja, und das was Leute im Internet schreiben, kann man glauben, untersuchen, für sich ausprobieren, oder nicht. Jeder wie er mag.
 
Und Hand auf's Herz: wann bzw. wie lernt man den Umgang mit z.B. Schülern in der Pubertät, den Eigenheiten, die dort auftreten? Entweder, indem man mal ein paar Jahre unterrichtet, oder: und das kann man schon sagen: man liest hier im Forum viel...

Hallo Dreiklang,
ich möchte mich kurz auf dein Statement beziehen, auch mit der Gefahr hin, mich hier unbeliebt zu machen.
1.) Es gibt Lehrer/innen, die lernen das nie! Außerdem gibt es Lehrer (auch Studenten), die haben ein Händchen dafür und kaum Praxis-Erfahrung. Daher ist eine Anforderung von 5 Jahren Berufserfahrung für einen Verband völlig unangemessen. Damit ist doch keine Qualität gesichert! Meines Erachtens liegt hier ein Denkfehler vor.

2.)Sollen Beiträge hier aus dem Forum helfen, mit pubertierenden Jugendlichen umzugehen? Das heißt, ich könnte mich jetzt quasi als Nicht-Klavierlehrer aufgrund der hier vorzufindenen Beiträge zum Klavierlehrer avancieren? [das wirst du sicherlich nicht gemeint haben].
Oder: die Klavierlehrer, die vorher Probleme mit "pubertierenden" Jugendlichen hatten, könnten nun aufgrund des hier zu Lesenden zu einer völlig anderen Umgangsweise mit den Jugendlichen kommen? Meinst du wirklich? Und wäre das wirklich dann "besser"?
Vielleicht sollten wird hier ein Zertifikatsstudium einführen: Jeder, der sich 100 Beiträge hier durchliest, hat die Berechtigung, im "Ring" aufgenommen zu werden. Voraussetzung: Mittelmäßiges Klavierspiel (was immer das heißen möge).


bin gerade auf den Faden aufmerksam geworden, habe aber nicht alles durchgelesen. Ich frage mich wirklich, ob du das alles so ernst meinst, Dreiklang.

Gruß
pp
 
Ich frage mich wirklich, ob du das alles so ernst meinst, Dreiklang.

Ich diskutiere hier eine Idee - klar, kann das zu vielen Aspekten führen.

Sollen Beiträge hier aus dem Forum helfen, mit pubertierenden Jugendlichen umzugehen?

Nein, aber man kann vom Forum Tips und Erfahrungswerte bekommen. Das ist schon mal etwas.

Bitte vielleicht doch den Faden erst durchlesen, sonst wiederholt man sich.
 
@marcus

Eine Idee braucht sowieso immer Leute, die davon überzeugt sind, damit sie etwas wird, und die sich ihr anschließen. Siehe z.B. Sportvereine. Sonst wird ja nichts daraus. Und außerdem gäbe es bei einem "RDKL" auch noch andere Probleme, die ich bisher noch nicht mal angesprochen habe...
 
Chrissi, bitte...! Ein nach meinen Kriterien guter KL kennt die wichtigsten Methoden, und findet die richtige Vorgehensweise (oder zumindest eine richtige) passend für einen Schüler. Das ist doch alles in meiner Definition schon drin!
(...)Das ist doch genau richtig so! Wer bestreitet denn das? ;)
Auch das sprach ich bereits an: eine Förderung der allgemeinen Musikalität (Melodik bzw. Phrasen verstehen und gestalten, Rhythmusgefühl, Harmoniken verstehen, ...), sofern es vonnöten ist.
Leider gibt es DEN perfekten guten KL für alle nicht. Es gibt gute KL, die auf einem bestimmten Gebiet, bzw. auf mehreren gut sind, aber jmd., der in allen Bereichen gut ist, ist wohl eher ein Wunschtraum.
Ein Vorschulkind oder gar noch jünger braucht einen ganz anderen Unterricht als bspw. ein Musikstudent. Ein Teenager braucht noch etwas ganz anderes. Genauso wie auch ein erwachsener Anfänger ganz andere Bedürfnisse hat. Für mich heißt das, dass ab und zu ein Lehrerwechsel ansteht, damit die neuen Bedürfnisse auch berücksichtigt werden können. Es macht ja schon einen sehr großen Unterschied ob ich einen Teenie vor mir habe, der einfach so "zum Spaß" spielt, oder ob der Teenie von einer Musikkariere träumt...
Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich viele Eltern bzgl. der Instrumenten- und Lehrerwahl beraten muss. Bis jetzt bin ich immer sehr erfolgreich gewesen wenn ich die Bedürfnisse der Schüler genau kannte. Schwierig wird es, wenn die Auswahl nur eingeschränkt möglich ist.
Es gibt Lehrer die leisten hervorragende Grundlagenarbeit. Wenn es dann an solide Mittelstufentechnik geht wirkt es als wären sie damit überfordert. Auf der anderen Seite gibt es Lehrer, die setzten vieles schon voraus. Sie erwarten z.B. dass ein Schüler den Notentext vor der Stunde schon komplett vorbereitet hat und arbeiten dann nur noch an den Feinheiten. Ein Anfänger ist mit so einem Lehrer doch vollkommen überfordert, da er das Üben ja erst lernen muss.
 
Und Hand auf's Herz: wann bzw. wie lernt man den Umgang mit z.B. Schülern in der Pubertät, den Eigenheiten, die dort auftreten? Entweder, indem man mal ein paar Jahre unterrichtet, oder: und das kann man schon sagen: man liest hier im Forum viel... besonders lege ich da eine Nutzerin ans Herz, die mit "c" beginnt, und sehr oft phantastische Beiträge aus umfassender Berufserfahrung heraus schreibt ;)
OT:
Ein erfahrener Mentor/Supervisor für Gymnasiallehrer hat mir mal erzählt, dass er schon nach ein paar Minuten sieht ob es Sinn macht mit dem Kandidaten zu arbeiten. Entweder man hat ein Händchen für den Umgang mit Teenagern oder eben nicht. Man kann zwar lernen mit den auftretenden Problemen immer geschickter umzugehen, aber mehr auch nicht.
 
Ich diskutiere hier eine Idee - klar, kann das zu vielen Aspekten führen.

Tatsächlich hab ich den Eindruck, dass es auch sehr idealistisch gedacht ist. Letztendlich hat man versucht, mit der Einführung von Instrumentalpädagogik-Studiengängen eine nachweisbare Qualitätssicherung zu gewährleisten. Aber wie hier schon häufig kritisiert wurde, sind nicht alle Klavierlehrer an Musikschulen fähig, angemessenen Unterricht zu erteilen.
Meinst du wirklich, du könntest mit so einem "Ring" eine "bessere" Organisation schaffen?
Wenn das dein Ernst sein sollte, dann würde ich vollkommen anders an die Sacher heran gehen. Dann müsste es nämlich extrem harte Auswahlverfahren geben (und nicht so ein Firlefanz wie 5 Jahre Berufserfahrung oder ähnliches). Eine Komission (die creme à la creme der Musikpädagogen) würde einmal im Jahr ein Auswahlverfahren anbieten. Nur die besten hätten eine Chance, genommen zu werden.
Na, was hälst du davon?


P.S.: Ich les mir jetzt nicht alles durch....
 
Leider gibt es DEN perfekten guten KL für alle nicht.

Vielleicht. Aber es gibt immer noch besseren und schlechteren Unterricht, und fähigere, und weniger fähige Leute. Das können wir nicht wegreden, und das zu leugnen beleidigt die "fähigeren" Leute.

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Außerdem ist die KL-Wahl auch noch eine "Chemie-Frage": wenn dieser, wenig greifbare, Faktor stimmt, kann das wichtiger sein als manches andere, für Motivation und Unterrichtserfolg insgesamt.

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Und Du hast Recht, daß es prinzipiell genügt, wenn die Paarung "Schüler-Lehrer" stimmt. Du sprichst im Grunde das Spezialistentum an, das es in vielen Sparten gibt. Vielleicht gibt es KLs, die lieber mit Jugendlichen oder Kindern arbeiten, andere, die besser mit Erwachsenen zurechtkommen, und so fort. Nun, wenn einen der eigene Job interessiert, wird man versuchen, sich in verschiedene Bereiche hineinzufinden. Man wird wohl selten "Sparten-Spezialist" bleiben wollen - das schränkt ja auch den eigenen beruflichen Einsatzbereich dann ein.

Aber in der Praxis scheint es anders zu sein, so wie Du es beschreibst: der eine ist halt hier gut, der andere eher dort...

Und manche können eben viele Bereiche abdecken.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Eine Komission (die creme à la creme der Musikpädagogen) würde einmal im Jahr ein Auswahlverfahren anbieten. Nur die besten hätten eine Chance, genommen zu werden. Na, was hälst du davon?

Warum nicht. Aber wir sind an der Frage, wie soll man auswählen? Darüber haben wir schon diskutiert...

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Stand heute würde ich folgendes tun, um einen guten KL zu finden:

- im Internet schauen, und mir KLs mit Berufserfahrung aussuchen, passend zu dem was ich will: bin ich Anfänger, oder Fortgeschrittener, der schon anspruchsvolle Stücke lernen will? Im letzteren Fall wären vielleicht Konzerpianisten/innen interessant.
- im Forum hier nachfragen
- versuchen, mir jemanden empfehlen zu lassen

Oder vielleicht: man fragt Vermittler. Chrissi, wie nennt sich denn das? Wo gibt es solche "Musiklehrervermittler"?
 
Aber wir sind an der Frage, wie soll man auswählen? Darüber haben wir schon diskutiert...

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Stand heute würde ich folgendes tun, um einen guten KL zu finden:

- im Internet schauen, und mir KLs mit Berufserfahrung aussuchen, passend zu dem was ich will: bin ich Anfänger, oder Fortgeschrittener, der schon anspruchsvolle Stücke lernen will? Im letzteren Fall wären vielleicht Konzerpianisten/innen interessant.
- im Forum hier nachfragen
- versuchen, mir jemanden empfehlen zu lassen

Nehmen wir mal an, die Kriterien seien festgelegt, es gäbe so einen Verein und ich hätte jetzt meine(n) Wunschlehrer/in gefunden. Jetzt hätte ich nur noch das Problem, dass ich in München wohne, sie/er in Bamberg? Ich fahre doch dann nicht jede Woche nach Bamberg, um mein Kind dort für 45 Minuten gut unterrichtet zu wissen. Was wäre das denn für ein Aufwand? Vor Allem auch das arme Kind....

Übrigens würde ich nicht den Weg gehen, im Internet nach einem "qualifizierten Lehrer/in" ausschau zu halten. Ich vergewissere mich da lieber bei Musikern, die ich kenne und lass mir wen empfehlen...

Gruß
pp
 

Nehmen wir mal an, die Kriterien seien festgelegt, es gäbe so einen Verein und ich hätte jetzt meine(n) Wunschlehrer/in gefunden. Jetzt hätte ich nur noch das Problem, dass ich in München wohne, sie/er in Bamberg?

das Problem gäb's nicht, da natürlich nur unter den lokalen KLs ein passender gesucht würde.

Ich vergewissere mich da lieber bei Musikern, die ich kenne und lass mir wen empfehlen...

klar geht das auch, warum nicht...
 
Vielleicht. Aber es gibt immer noch besseren und schlechteren Unterricht, und fähigere, und weniger fähige Leute. Das können wir nicht wegreden, und das zu leugnen beleidigt die "fähigeren" Leute.
Außerdem ist die KL-Wahl auch noch eine "Chemie-Frage": wenn dieser, wenig greifbare, Faktor stimmt, kann das wichtiger sein als manches andere, für Motivation und Unterrichtserfolg insgesamt.
Und Du hast Recht, daß es prinzipiell genügt, wenn die Paarung "Schüler-Lehrer" stimmt.(...)
Selbsrverständlich gibt es besseren und schlechteren Unterricht. Das habe ich nie abgestritten. Ich gehe sogar so weit dass ich den besseren Unterricht entsprechend bezahle. Trotzdem heißt das noch lange nicht, dass mein guter KL auch der richtige KL bspw. für Dich wäre.
Für mich steht an erster Stelle die Qualität und direkt danach die Frage nach der passenden "Chemie". Es reicht eben leider nicht aus, wenn der Lehrer nett ist.

@Dreiklang
Ich bin kein Musiklehrervermittler, sondern werde nur immer gefragt wenn Eltern diesbezüglich einen Rat brauchen. Oft ist es auch so, dass die Eltern ihr Kind bei mir zum Unterricht anmelden wollen, ich mich aber standhaft weigere Klavierunterricht zu geben. Dann suche ich gemeinsam mit den Eltern den passenden Lehrer. Dadurch dass ich selber ab und zu aktiv konzertiere kenne ich auch sehr viele Musiker und Instrumentallehrer persönlich. Wenn ich dann noch die Kinder und Eltern kenne, dann sind das gute Vorraussetzungen um den passenden Lehrer zu finden.
 

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