Der "Ring der guten Klavierlehrerinnen und Klavierlehrer" RDKL e.V.

Nun, die "Aufkleber"-Idee kam ja auch nicht von mir... tatsächlich würde so etwas auch gar nichts bringen. Aber eine Internetseite, die entsprechend fähige KLs für jede größere Stadt listet, das wäre eben der Weg. Und fälschungssicher...
(...)ABER: ich glaube auch, daß viele Leute für garantiert qualifizierten, hochqualitativen Unterricht auch tiefer in die Tasche greifen würden. Es gibt durchaus Menschen die Qualität gezielt suchen, und auch dafür mehr zu bezahlen bereit sind.
Ich gehöre zu den Leuten, die bereit sind für Qualität zu bezahlen. Die Qualtät suche und finde ich allerdings nicht im Internet auf irgendwelchen Listen. Der Tonkünstlerverband hat übrigens auch eine solche Liste...
Wer bereit ist zu bezahlen kann auch ohne Liste "garantiert qualifizierten, hochqualitativen Unterricht" bekommen. Man muss nur dreist genug sein und einen Professor an der Hochschule anrufen...
Die KL, die wirklich gut sind und zu Minimalpreisen unterrichten machen ihren Kollegen die davon leben müssen das Leben schwer. Da hilft dann auch keine Liste. Wenn Du sie wegen ihres Dumpinglohnes nicht aufnimmst, dann unterrichten sie trotzdem für fast nichts weiter und es spricht sich ganz schnell als "Gegeimtipp" rum, dass es da jmd. gibt, der richtig gut und gleichzeitig billig ist. Es wird dann wohl keiner freiwillig mehr bezahlen oder zu dem teureren KL wechseln.
 
@searcher

Wenn die Dinge so liegen, und ich bin geneigt das zu glauben (warum auch nicht), dann bringt eine solche RDKL-Idee wohl wirklich nicht viel...

Hier -> Portal für Klavierlehrer zum Beispiel, geben die KLs auch Infos zu ihrer Qualifikation und Berufserfahrung an. Nun, da kann man schon mal auswählen.

Der ganze Faden war mehr oder weniger ein (Schnell-)schuß aus der Hüfte.

Ach so, noch etwas: bloß weil einer (in dem Falle: ich) im Internet sagt, daß man die KL Preise "anziehen" könnte, bitte ich gründlich darüber nachzudenken, ob das wirklich gut wäre. Solche Sachen können immer böse nach hinten losgehen.

Am besten ist wohl, man vertraut seinem Gefühl.

@chrissi

schöner Beitrag, danke... Jedoch in einem widerspreche ich ;) wenn jemand gut ist, wird er nicht ewig wenig verdienen (wollen). So etwas regelt sich von selber aus.
Z.B. auch bei den Billiglohnländern ist es regelmäßig so: sobald diese gelernt haben qualitative Arbeit zu leisten, werden sie sofort teurer. Irgendwann erschließt sich die globale Industrie dann wieder neue Billiglohnländer.

Viele Grüße
Dreiklang
 
@Dreiklang: Deine Idee ist ja zweifelsfrei sehr gut angedacht, jedoch bringt es ja nichts das Rad zum 2. male zu erfinden. Ich bin ja selbst im Tonkünstlerverband, und glaub mir, ohne entsprechende Qualifikation, welche auch Du erwartest, kommst da garned rein.
Allerdings muß ich jetzt noch mal auf das Digi rumreiten - ein guter Lehrer muß auf jedem Instrument unterrichten können. Mein erster Klavierunterricht fand an einem gradsaitigem Oberdämpfer statt welcher weder von der Tonhöhe noch sonst irgendwie stimmte...eigentlich ein größeres Unding für einen Schüler als ein Digi. Aber mein erster Klavierlehrer, er war so an die 90 Jahre älter als ich, stimmte sein Klavier einfach selber nach - zwar nicht sehr gut, aber so irgendwie so mehr oder weniger brauchbar :D :D

Viele Grüße

Styx
 

Was sind denn genau die geforderten Qualifikationen dort?

Für einen guten KL würde ich etwa die folgenden Kriterien ansetzen:

- mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (Didaktik lernt man viel durch Praxis)
- spielt selbst zumindest mittelklassig Klavier (sonst kann man nichts zeigen)
- fundiertes Fachwissen (Methoden, Standardwerke)
- gewisse didaktisch/pädagogische Fähigkeiten, und Kniffe (zum Vermitteln und Veranschaulichen)

Allerdings muß ich jetzt noch mal auf das Digi rumreiten

Ich halte ein Digi im Klavierunterricht für ein no-go. Über die Unterschiede Digi-mechanisch Stand heute könnte man Seiten füllen. Ich erspare mir das hier :cool:

Grob vereinfacht gilt: wer auf dem Klavier schön spielen kann, kann das auch auf dem Digi. Die Umkehrung gilt aber nicht! Man könnte es vergleichen mit jemand, der seine Fahrschule auf einem Automatik-Auto macht. Man kann zwar später Autofahren - ist aber stark eingeschränkt, und hat vieles wichtige nicht gelernt (z.B. mit allen Autos fahren zu können).

Klavierunterricht muß das Ziel haben, auf Klavieren auch klangschön spielen zu können.

Übrigens, ist Unterricht auf einem Flügel noch besser. Der schöne Klang, das beeindruckende Instrument... das ist eben dann die Königsklasse.
 
Allerdings muß ich jetzt noch mal auf das Digi rumreiten - ein guter Lehrer muß auf jedem Instrument unterrichten können.

Jeder Lehrer kann am Digitalpiano unterrichten, aber er sollte nicht. Ein Schüler wird an einem solchen nie richtig Klavier spielen lernen. Ich erlebe es doch bei mir selber: Fingerübungen morgens am Digi, wenn die Nachbarn noch schlafen, sind völlig in Ordnung. Aber versuche ich an dem Ding ein Lied zu spielen dann kann man es vergessen. Es ist zwar ein Lied, aber man kann es nicht nuanciert spielen. Die Gründe sind ja bekannt. Mein erster KL bevorzugt das Digitalpiano, weil es nicht gestimmt und gewartet werden muss was bekanntlich erhebliche Kosten einspart. Er hat vergessen hinzuzufügen: Den Dingern sind die klimatischen Wohnraumverhältnisse egal.

Für einen guten KL würde ich etwa die folgenden Kriterien ansetzen:
- mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (Didaktik lernt man viel durch Praxis)
- spielt selbst zumindest mittelklassig Klavier (sonst kann man nichts zeigen)
- fundiertes Fachwissen (Methoden, Standardwerke)
- gewisse didaktisch/pädagogische Fähigkeiten, und Kniffe (zum Vermitteln und Veranschaulichen)

Damit hast Du dann aber noch immer nicht zwangsläufig den guten KL gefunden.

Übrigens, ist Unterricht auf einem Flügel noch besser. Der schöne Klang, das beeindruckende Instrument... das ist eben dann die Königsklasse.

Da stimme ich dir zu 100 % zu!

Um den richtigen KL zu finden habe ich keinen „Ring der guten KL(innen)“ gebraucht, clavio hat mir dabei geholfen. Die Anregungen einiger Forenmitglieder mal in mich zu gehen und zu überdenken, ob ich bei meinem ersten KL gut aufgehoben war (Anfängerin spielt „Für Elise“, über Schmerzen im Handgelenk „kann man hinwegspielen, die verschwinden dann wieder“ - Zitat erster KL) haben mir geholfen. Und sie haben mir dabei geholfen auf die Suche nach einem neuen zu gehen bei dem ich gut aufgehoben bin.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich bin ja selbst im Tonkünstlerverband, und glaub mir, ohne entsprechende Qualifikation, welche auch Du erwartest, kommst da garned rein.

Unsinn.

Aufnahmevoraussetzung für den Tonkünstlerverband ist lediglich, daß man Zeugnisse etc. über eine Musiklehrerausbildung sowie über eine Mindestzahl an Jahren pädagogischer oder künstlerischer Tätigkeit vorlegt.

Ob man gut unterrichtet, wird in keinster Weise nachgeprüft!

Und daß man nicht gut zu sein braucht, um da reinzukommen, dafür bist Du ja der beste Beweis, Styx :D

LG,
Hasenbein
 
Was ist guter Unterricht?
Auch bei einem RDKL wird man nach irgendwelchen Kriterien, die nachvollziehbar sein sollten, wählen müssen. Das macht der Tonkünstlerverband auch. Ob der Lehrer dann gut ist steht auf einem anderen Blatt...

Mir ist es volkommen egal, ob ein KL auf einem Digi unterrichten kann. Das soll er gerne können, aber Unterricht möchte ich nicht auf so etwas haben. Das gleiche gilt für verstimmte Flügel oder Klaviere. Das Handwerkzeug muss gut sein, sonst macht es für mich keinen Sinn.

Wer richtig guten Unterricht sucht, der findet ihn auch ohne irgendwelche Listen oder Internetseiten zu bemühen. Von meinen KLn war kein einziger in irgedeinem Verband oder so gelistet. Den schlechtesten Unterricht bekam ich an der Musikschule bei erfahrenen KLn, die wohl problemlos auf so eine Liste gekommen wären. Den besten Unterricht erhielt ich bei einem Konzertpianisten, der zwar gebrochen deutsch sprach, aber gut demonstrieren konnte. Nach vielen Jahren wurde sein Diplom auch in Deutschland anerkannt. Er wäre wohl nicht auf so eine Liste gekommen.
 

Hallo Marlene,

Damit hast Du dann aber noch immer nicht den guten KL gefunden.

Aber irgendetwas wird ja gefehlt haben, wenn Du Deinen KL gewechselt hast... Was ich schrieb mit fundiertes Fachwissen bedeutet eben auch, wie man bei einem Schüler vernünftigerweise das Klavierspiel aufbaut. Grob gesagt, besser etwas langsamer, als viel zu schnell.

Ohne etwa Dir oder irgendjemand zu nahe treten zu wollen: die Elise wirklich klangschön und musikalisch zu spielen, ist gar nicht mal so einfach (sage ich mal mit 30 Jahren Klavier- bzw. Musik-Erfahrung). Und erfordert in aller Regel wohl ein über längere Zeit erworbenes Fundament. Oder man nimmt sich das Stück tatsächlich vor, aber feilt es als Anfänger wirklich über längere Zeit klangschön aus. Man lernt also gleich viele verschiedene Dinge auf einmal an diesem Stück.

Nur, die Motivation (Erfolgserlebnisse) erhält man sich als Anfänger wohl in der Regel besser durch Arbeit an kurzen, einfachen Stücken, denke ich.

Um den richtigen KL zu finden habe ich keinen „Ring der guten KL(innen)“ gebraucht, clavio hat mir dabei geholfen.

Ich weiß, clavio ist wirklich gut in solchen Dingen. Aber, kommt ein Erwachsener auf die Idee, wenn er Klavier lernen möchte, sich hier durch das Forum zu graben, um irgendwann mal festzustellen: ich kann mir vielleicht einen guten KL hier empfehlen lassen?

Na, ich weiß nicht... in der Regel kommt man doch erst hierher, wenn man durch den Unterricht, den man schon hatte (und bezahlt hatte), echte Probleme hat.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Guter Unterricht vermittelt Spaß am Klavierspiel, schafft eine adäquate Basis dafür, und er ermöglicht dem Schüler ein schnelles Voranschreiten.

Auch Grundlagen allgemein-musikalischer Art, baut er auf, wo diese aufgebaut werden müssen.

Auch bei einem RDKL wird man nach irgendwelchen Kriterien, die nachvollziehbar sein sollten, wählen müssen.

Das hatte ich schon beantwortet.

Wer richtig guten Unterricht sucht, der findet ihn auch ohne irgendwelche Listen oder Internetseiten zu bemühen.

Ja, wenn er Glück hat. Wenn er Pech hat, findet er halt schlechten...
 
Aber irgendetwas wird ja gefehlt haben...

Ja klar, es hat etwas wie dies gefehlt: „Hey, ist ja schön, Alte, dass du schon mal mit dem langsamen Teil der Elise angefangen hast, aber jetzt ist Schluss, denn das ist definitiv kein Anfängerstück!“

Ohne etwa Dir oder irgendjemand zu nahe treten zu wollen: die Elise wirklich klangschön und musikalisch zu spielen, ist gar nicht mal so einfach (sage ich mal mit 30 Jahren Klavier- bzw. Musik-Erfahrung). Und erfordert in aller Regel wohl ein über längere Zeit erworbenes Fundament.

Stimmt! Ich kann es zwar spielen, aber da kenne ich jemanden, der das Resultat zurecht als „akustische Umweltverschmutzung“ bezeichnen würde, denn es klingt logischerweise nicht gut.

Nur, die Motivation (Erfolgserlebnisse) erhält man sich als Anfänger wohl in der Regel besser durch Arbeit an kurzen, einfachen Stücken, denke ich.

Richtig gedacht, ich musste das aber auch erst kapieren.

Aber, kommt ein Erwachsener auf die Idee, wenn er Klavier lernen möchte, sich hier durch das Forum zu graben, um irgendwann mal festzustellen: ich kann mir vielleicht einen guten KL hier empfehlen lassen?

Klar, ich bin erwachsen und habe gestöbert, denn ich bin auf das Klavier neugierig geworden. René ist auch erwachsen und hat gefragt.

Apropos Digitalpiano: Mit Begleitautomatik macht das Digi richtig Spaß. Dafür ist es klasse.

Na, ich weiß nicht... in der Regel kommt man doch erst hierher, wenn man durch den Unterricht, den man schon hatte (und bezahlt hatte), echte Probleme hat.

Vielleicht bin ich hier gelandet weil ich diese Probleme unterbewusst schon erkannt hatte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Für einen guten KL würde ich etwa die folgenden Kriterien ansetzen:
- mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (Didaktik lernt man viel durch Praxis)
- spielt selbst zumindest mittelklassig Klavier (sonst kann man nichts zeigen)
- fundiertes Fachwissen (Methoden, Standardwerke)
- gewisse didaktisch/pädagogische Fähigkeiten, und Kniffe (zum Vermitteln und Veranschaulichen)
Dem muss ich wiedersprechen.
-es gibt KL, die schon zig Jahre unterrichten und nichts dazugelernt haben. Es gitb aber auch Studenten, die einfach begabt sind und von alleine wissen wie man unterrichtet.
-Ok, "mittelklasig" spielen sollte schon sein. Aber wo ist die Mittelklasse?
-ich kenne einen KL, der kann wunderbare Vorträge über Methodik und Didaktik halten, findet aber keinen Zugang zu seinen Schülern und stellt sich beim Unterrichten extrem ungeschickt an...
-gibt es dann eine Liste welche Kniffe und Methoden man können sollte?
 
Guter Unterricht vermittelt Spaß am Klavierspiel, schafft eine adäquate Basis dafür, und er ermöglicht dem Schüler ein schnelles Voranschreiten.
Auch Grundlagen allgemein-musikalischer Art, baut er auf, wo diese aufgebaut werden müssen.
(...)Ja, wenn er Glück hat. Wenn er Pech hat, findet er halt schlechten...
Und wenn man noch größeres Pech hat, dann nimmt man mit gutem Gewissen bei einem nach Deinen Kriterien ausgewählten KL Unterricht und stellt irgendwann fest, dass es für einen der falsche KL mit den falschen Methoden usw. war. Da dieser KL aber "gut" ist, kann das miese Ergebnis nur an einem selber liegen...
Für mich wäre es z.b. ganz sicher nicht das Richtige bei jedem spieltechnischen Problem zu hören der Weg zum Erfolg wäre die "Metronommethode", oder gar der Körper würde sich bei dieser Methode selber die passenden Spielbewegungen suchen...
Ich bezahle meinen KL z.Zt. dafür, dass er mir mit spieltechnischen Lösungen hilft, wenn ich nicht das klangliche und musikalische Ergebnis erzielen kann das mir innerlich vorschwebt.
Als Kind haben meine Eltern meinen KL noch dafür bezahlt, dass er mir zusätzlich zu spieltechnischen Dingen auch eine sinnvolle musikalische Gestaltung beigebracht hat. Das brauche ich jetzt nicht mehr, da meine musikalische Vorstellung durchs Geigen schon extrem gut entwickelt ist und beim Klavierspielen die Technik noch "hinterherhinkt". (Das kann sich allerdings mit der Zeit auch wieder ändern. Hoffentlich ist meine Technik bald makellos. ;) )
 
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Liebe Chrissi,

es gibt KL, die schon zig Jahre unterrichten und nichts dazugelernt haben. Es gibt aber auch Studenten, die einfach begabt sind und von alleine wissen wie man unterrichtet.

Solche Dinge gibt es immer! Sind aber wohl eher die Ausnahme. Zum Beispiel habe ich auch nur "Fachwissen" geschrieben, und nicht "Diplom". Wer das notwendige Fachwissen hat, da ist es ziemlich egal, wo das herkommt... ein Diplom macht u.U. einen Nachweis von Fachwissen etwas einfacher.

Und Hand auf's Herz: wann bzw. wie lernt man den Umgang mit z.B. Schülern in der Pubertät, den Eigenheiten, die dort auftreten? Entweder, indem man mal ein paar Jahre unterrichtet, oder: und das kann man schon sagen: man liest hier im Forum viel... besonders lege ich da eine Nutzerin ans Herz, die mit "c" beginnt, und sehr oft phantastische Beiträge aus umfassender Berufserfahrung heraus schreibt ;)

-Ok, "mittelklasig" spielen sollte schon sein. Aber wo ist die Mittelklasse?

... unterhalb der Oberklasse, Spitzenklasse, und Weltklasse...? :cool: Könnte man sagen, daß so jemand Stücke der Schwierigkeit 5 (schwer) anständig hinbekommen sollte? Ich weiß es nicht, und langsam fange ich an, mich etwas weit aus dem Fenster zu lehnen.

Es gibt aber noch einen wichtigen Punkt dabei: der Lehrer sollte immer um etliches besser als der Schüler spielen können. Auch so einen Fall gab's mal im Forum zu lesen: KL traute sich deswegen nicht, schwierigere Stücke durchzunehmen. Sowas ist aber sicher die absolute Ausnahme. :D

ich kenne einen KL, der kann wunderbare Vorträge über Methodik und Didaktik halten, findet aber keinen Zugang zu seinen Schülern und stellt sich beim Unterrichten extrem ungeschickt an...

Da fehlen eben pädagogisch/didaktische Fähigkeiten... auch ein gewisses menschliches Einfühlungsvermögen gehört dazu, wenn man einen Schüler unterrichtet.
Was nimmt der Schüler (noch) auf? Wie stark kann ich ihn belasten, fordern? Weder Über-, noch Unterforderung ist gut. Merke ich, ob er was verstanden hat, oder wo er steht? Wann muß ich auch mal die Zügel locker lassen, weil aus irgendwelchen Gründen phasenweise mal "nichts so geht"...?

Ein Schüler ist ja nicht nur ein Gehirn mit Klaverspielerfingern dran, sondern auch eine Persönlichkeit, eine Seele.
Aber für solche Sachen braucht man Erfahrung im Unterrichten, und man macht sicher auch Fehler am Anfang.


gibt es dann eine Liste welche Kniffe und Methoden man können sollte?

Feuchtwanger, Feldenkrais? Was gibt es da noch mehr? Ich weiß es nicht. Man sollte als KL vielleicht grob eine Ahnung haben, worum es da geht, und was da dahinter steht. Es gibt einige Namen und Standardwerke, die man wohl kennen sollte (Feinberg, Goldenweiser, Neuhaus, Bernstein, Werner, Kratzert), oder das, was große Komponisten/Pianisten so über das Klavierspiel gesagt haben (Chopin, Liszt, etc.).

Aber bitte löchere mich diesbezüglich nicht weiter :cool:
 
Und wenn man noch größeres Pech hat, dann nimmt man mit gutem Gewissen bei einem nach Deinen Kriterien ausgewählten KL Unterricht und stellt irgendwann fest, dass es für einen der falsche KL mit den falschen Methoden usw. war.

Chrissi, bitte...! Ein nach meinen Kriterien guter KL kennt die wichtigsten Methoden, und findet die richtige Vorgehensweise (oder zumindest eine richtige) passend für einen Schüler. Das ist doch alles in meiner Definition schon drin!

Für mich wäre es z.b. ganz sicher nicht das Richtige bei jedem spieltechnischen Problem zu hören der Weg zum Erfolg wäre die "Metronommethode", oder gar der Körper würde sich bei dieser Methode selber die passenden Spielbewegungen suchen...

NATÜRLICH ist das nicht für jeden richtig! Vielleicht sogar nur für wenige! Denen könnte dieser Rat aber dann zu extremen technischen Fortschritten verhelfen, weil - es der richtige Ratschlag für sie ist!

Ich bezahle meinen KL z.Zt. dafür, dass er mir mit spieltechnischen Lösungen hilft, wenn ich nicht das klangliche und musikalische Ergebnis erzielen kann das mir innerlich vorschwebt.

Das ist doch genau richtig so! Wer bestreitet denn das? ;)

Als Kind haben meine Eltern meinen KL noch dafür bezahlt, dass er mir zusätzlich zu spieltechnischen Dingen auch eine sinnvolle musikalische Gestaltung beigebracht hat. Das brauche ich jetzt nicht mehr, da meine musikalische Vorstellung durchs Geigen schon extrem gut entwickelt ist und beim Klavierspielen die Technik noch "hinterherhinkt".

Auch das sprach ich bereits an: eine Förderung der allgemeinen Musikalität (Melodik bzw. Phrasen verstehen und gestalten, Rhythmusgefühl, Harmoniken verstehen, ...), sofern es vonnöten ist.
 

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