Das Innenleben der Hausaufgabenhefte

So stelle ich mir die Hölle vor ;-)

Genial das kenne ich noch aus meiner Schulzeit aber unter uns Schülern. Stell mir gerade vor du verspielst dich und er nimmt dich in den Schwitzkasten:lol: (herrlich)

Und vor allem gab es immer Kakao und Kekse! :herz:
Gesegneter

Bei mir funktioniert das nicht: ich schreib mir (fast) alles auf, was ich mit den Schülern mache und nehme auch immer alle Noten, die ich für den Tag brauche mit. Wenn einer seine Noten „vergessen“ hat kann ich sagen: „macht nichts, ich habe sie dabei.“
Ja das hebelt das System etwas aus.
Manche Lehrer/innen warten aber zwei drei Wochen um dann gesammelt die Sachen zu notieren. Einmal wurde bei mir sogar das Stück verwechselt (war bereits gespielt) ;-)Da hatte der KL die falschen Noten mit. Da fleißig geübt war ich so ehrlich das zu erwähnen ...
 
Für diejenigen, die es interessiert, habe ich gerade mal mein allererstes Hausaufgabenheft eingescannt und als pdf an diesen Beitrag angehängt. 32 Seiten voll mit Bleistifteinträgen meiner Klavierlehrerin. Ich konnte die Schrift damals als Kind recht gut lesen... :-D

Zum Hausaufgabenheft gehörte eigentlich auch noch parallel ein Notenheft mit dazu, in das Übungen und größere Erklärungen eingetragen wurden, die schlecht in das Hausaufgabenheft gepasst haben. Dieses Notenheft ist leider verschollen - da ich es im Unterricht aber häufig vergessen hatte mitzubringen, habe ich auch noch einen ganzen Stapel separater ungehefteter Einzelblätter mit solchen Notenbeispielen, die meine Lehrerin in diesen Fällen anstatt des vergessenen Notenhefts benutzt hatte. Eines von diesen Blättern habe ich (stellvertretend für das fehlende Notenheft) mit eingescannt und ganz hinten als 33. Seite an das pdf angehängt.

Der Rest des Dokuments spricht besser für sich, als dass ich selbst noch mehr dazu sage.

Doch noch eine nachträgliche Anmerkung, die vielleicht beim Verständnis auch hilft: Ich hatte bei der selben Lehrerin zuvor schon ein oder zwei Jahre musikalische Früherziehung. Sie wusste also, was sie an Wissen schon voraussetzen konnte und wie sie mit mir umgehen kann - wir mussten uns also menschlich nicht mehr neu kennenlernen und ich hatte auch diverse musikalische Grundlagen (Notenschlüssel, Notenwerte, legato-staccato, etc.) davor schon kennengelernt.
 

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  • Hausaufgabenheft Nr. 1 Klavier.pdf
    3,9 MB · Aufrufe: 57
Zuletzt bearbeitet:
Deine Schrift wird zunehmend schlampiger. :-D
Oder ist das die des Lehrers? "Schöne Ferien" lässt das vermuten.
Das ist die Schrift meiner Klavierlehrerin. Als das Heft begonnen wurde, bin ich in der Grundschule gerade in die 2. Klasse gekommen - da war ich noch weit davon entfernt, mit einer solchen schwungvollen Schrift schreiben zu können. Da war das Lesen dieser Klavierlehrerinnenschrift schon herausfordernd genug...

Meine eigene Kinderschrift findet sich aber tatsächlich auf Seite 21 unten und auf Seite 29 ganz oben. Diese ist seither auch deutlich schwungvoller, aber nicht leserlicher geworden. :lol:
 
Für diejenigen, die es interessiert, habe ich gerade mal mein allererstes Hausaufgabenheft eingescannt und als pdf an diesen Beitrag angehängt. 32 Seiten voll mit Bleistifteinträgen meiner Klavierlehrerin. Ich konnte die Schrift damals als Kind recht gut lesen... :-D

Zum Hausaufgabenheft gehörte eigentlich auch noch parallel ein Notenheft mit dazu, in das Übungen und größere Erklärungen eingetragen wurden, die schlecht in das Hausaufgabenheft gepasst haben. Dieses Notenheft ist leider verschollen - da ich es im Unterricht aber häufig vergessen hatte mitzubringen, habe ich auch noch einen ganzen Stapel separater ungehefteter Einzelblätter mit solchen Notenbeispielen, die meine Lehrerin in diesen Fällen anstatt des vergessenen Notenhefts benutzt hatte. Eines von diesen Blättern habe ich (stellvertretend für das fehlende Notenheft) mit eingescannt und ganz hinten als 33. Seite an das pdf angehängt.

Der Rest des Dokuments spricht besser für sich, als dass ich selbst noch mehr dazu sage.

Doch noch eine nachträgliche Anmerkung, die vielleicht beim Verständnis auch hilft: Ich hatte bei der selben Lehrerin zuvor schon ein oder zwei Jahre musikalische Früherziehung. Sie wusste also, was sie an Wissen schon voraussetzen konnte und wie sie mit mir umgehen kann - wir mussten uns also menschlich nicht mehr neu kennenlernen und ich hatte auch diverse musikalische Grundlagen (Notenschlüssel, Notenwerte, legato-staccato, etc.) davor schon kennengelernt.

Danke - hat Spaß gemacht, das zu lesen!

Meine Favoriten:

"kein Hinkebein - Ente hinterherziehen"
"a biss(e)le schneller"

Was sind die Hundelieder?
Ich vermute, Du hast Stücke von Chatschaturian gespielt ("Ivans Lied", "Nanja"), oder?

Lustig fand ich auch "Daumen untersetzen - Grüß Gott zu allen Fingern": war das die Erklärung für das Untersetzen?
 
Was sind die Hundelieder?
Ich vermute, Du hast Stücke von Chatschaturian gespielt ("Ivans Lied", "Nanja"), oder?

Lustig fand ich auch "Daumen untersetzen - Grüß Gott zu allen Fingern": war das die Erklärung für das Untersetzen?
Hundelieder und Nanja weiß ich leider nicht mehr - aber ich kann später noch einmal in die Notenschublade schauen, ob ich den entsprechenden Band bzw. die entsprechenden Lieder auffinden kann.

"Ivans Lied" ist das Original von Chatschaturian - das Notenblatt hatte ich heute Nachmittag zufällig in den Händen. :super:

"Daumen untersetzen - Grüß Gott zu allen Fingern": Lustigerweise erinnere ich mich daran tatsächlich noch aus dem Unterricht, obwohl es ewig her ist. Gemeint war Folgendes: Ich habe am Anfang dazu geneigt, die Hand und Einzelfinger brav über den Tasten liegen zu lassen. Wenn ich dann z.B. die Tonfolge c-d-e-f-g mit rechts mit den Fingern 1-2-3-4-1 spielen sollte (also Daumen untersetzen), dann befand sich der Daumen noch oberhalb vom c, während ich bereits das f gespielt hab und danach habe ich den Daumen schnell nach rechts aufs g untersetzt, was dann natürlich viel zu ruckartig war. Also war der erste Lernschritt, die Tonfolge sehr langsam zu spielen und dabei den Daumen bei jedem neuen Ton unter der Handfläche mitzubewegen. Das heißt erst spielt der Daumen das c, dann spielt der Zeigefinger das d und gleichzeitig schwebt der Daumen unter der Handfläche über dem d, dann der dritte Finger das e und der Daumen schwebt gleichzeitig über dem e, usw... Das heißt, "der Daumen sagt Grüß Gott" zum jeweiligen Finger, der gerade eine Taste drückt. Damit wurde das Untersetzen weniger ruckartig. Nächster Schritt war logischerweise, die Bewegung des Daumens nicht Schritt für Schritt, Taste für Taste, durchzuführen, sondern in einer gleichmäßigen glatten ununterbrochenen Bewegung vom c bis zu g, während gleichzeitig die Finger 2-3-4 ihre Töne spielen.
 
Ihr Lieben,

hier ist ja eine Menge wunderschöner, sehr interessanter und lustiger Sachen herausgekommen! Vielen Dank an euch! Irgendwie schwingt da auch ein bisschen Nostalgie mit. :)

Sehr lesenswert auch das Hausaufgabenheft von Don Bos! Du scheinst auch viel aus dem Tastenkrokodil gespielt zu haben! :D Grüß Gott zu allen Fingern finde ich auch herrlich! :D Solche Eintragungen geben doch auch den Geist und die Atmosphäre des damaligen Klavierunterrichts wieder. Und es wird auch gerade aus dem Beitrag von Rheinkultur deutlich, wie wertvoll engagierte Lehrkräfte sind, die ermuntern und anspornen, die zeigen, was in uns steckt. :)

Ich hatte nie ein Aufgabenheft. (...)
Das führte dazu, dass ich meist mehrmals die Woche bei ihr aufgekreuzt bin, hin und wieder - besonders vor Vorspielen oder Wettbewerben - sogar täglich. Sie hatte immer Zeit für mich und hat mit einer unfassbaren Geduld mit mir zusammen geübt. Manchmal 10 Minuten, manchmal auch einen halben Nachmittag - je nachdem, wie es nötig war.

Das ist ein Traum für Lehrer und Schüler! Hätte ich auch sehr, sehr gerne. Aber es lässt sich schwer realisieren, denn dazu muss man als Lehrer ja verfügbar sein und man muss Eltern/Schüler finden, die so eine Flatrate wünschen und bezahlen. Seit ein paar Jahren ist es aus meiner Sicht extrem schwierig geworden, auch nur einen Termin pro Woche für Schüler zu finden. Schon 6-7jährige sind oft bis 17 Uhr in der Ganztagsschule, haben noch Sport, Ballett und andere Hobbies, werden von ihren Eltern gefahren, die dann auch können müssen und meistens beide berufstätig sind ..... . Die Zeiten sind leider sehr verplant und es bleibt extrem wenig Freiraum, selbst für Kakao und Kekse. :D Und wenn man als Lehrer selbst Familie hat bzw. jeden Tag unterrichtet, ist man auch nicht frei verfügbar.

Aber es ist wunderbar, solche Möglichkeiten zu haben und zu bieten!!! Eigentlich müsste es immer so sein - diese eine Unterrichtsstunde pro Woche ist viel zu wenig und nur eine Notlösung (Geld, Zeit...).

Liebe Grüße

chiarina
 
Sehr lesenswert auch das Hausaufgabenheft von Don Bos! Du scheinst auch viel aus dem Tastenkrokodil gespielt zu haben! :D Grüß Gott zu allen Fingern finde ich auch herrlich! :D Solche Eintragungen geben doch auch den Geist und die Atmosphäre des damaligen Klavierunterrichts wieder. Und es wird auch gerade aus dem Beitrag von Rheinkultur deutlich, wie wertvoll engagierte Lehrkräfte sind, die ermuntern und anspornen, die zeigen, was in uns steckt. :)
Ja, das Tastenkrokodil war für einen gewissen Zeitraum mein Haupt-Notenband, aus dem meine Lehrerin und ich sehr viele Stücke gespielt/bearbeitet haben. Ich weiß noch, dass ich die Stücke aus diesem Band damals fast alle sehr schön fand - das war für mich als Schüler also wohl eine ziemlich gute Wahl der Lehrerin.

Auch ich habe mein eigenes Hausaufgabenheft in den letzten Tagen mit großer Freude mehrmals gelesen. Es ist echt erstaunlich, wie viele versteckte persönliche Kindheitserinnerungen in diesen Zeilen drinstecken. Ich fühle mich wieder richtig in meinen Anfangsunterricht zurückversetzt und habe so viele tolle Erlebnisse und Anekdoten wieder im Kopf. Selbst an viele der damaligen einfachen Stücke erinnere ich mich jetzt wieder. Und natürlich an meine Lehrerin. :super:


P.S.: Dank eines lieben Hinweises per PN habe ich in meinem vorigen Beitrag den Titel der Hundestücke von "Little Dog Tails" zum korrekten Titel "Little Dog Tales" geändert. :lol:
 
Und es wird auch gerade aus dem Beitrag von Rheinkultur deutlich, wie wertvoll engagierte Lehrkräfte sind, die ermuntern und anspornen, die zeigen, was in uns steckt. :)
Dieser Professor konnte sich unglaublich gut auf praktisch jede Spezialisierung einstellen. Es kommt nicht von ungefähr, dass Absolventen seiner Klasse später als Jazzpianist, Musikkabarettist, Musikwissenschaftler, Komponist, Dirigent, Kammermusiker und vieles mehr erfolgreich waren. Er war auch ein sehr guter Maler und hat als Geiger und Bratscher Kammermusik gemacht.

Das ist ein Traum für Lehrer und Schüler! Hätte ich auch sehr, sehr gerne. Aber es lässt sich schwer realisieren, denn dazu muss man als Lehrer ja verfügbar sein und man muss Eltern/Schüler finden, die so eine Flatrate wünschen und bezahlen.
Da konnten sich Lehrkraft und Schüler offensichtlich auf dem „kleinen Dienstweg“ hervorragend austauschen. Man stelle sich vor: beide Eltern Berufsmusiker, der Sohn extrem hochbegabt und leistungsfähig und die sehr kompetente Lehrkraft fördert gerne ein ganz großes Talent, das Umfeld großstädtisch und die räumlichen Entfernungen klein. Da ergeben sich glänzende Chancen, die aber auch genutzt werden wollen. So günstige Konstellationen sind selten, aber in diesem Falle das Glück des Tüchtigen, dem dieses von Herzen zu gönnen ist.

LG von Rheinkultur
 
Ich führe mein „analoges“ Hausaufgabenheft selbst. Da schreibe ich alles auf, was mir direkt nach der Stunde noch an Korrekturen einfällt, wenn sie nicht sowieso schon in den Noten stehen.
Mein Klavierlehrer führt sein eigenes „Heft“ digital am iPad.

Und ich habe tatsächlich auch ein Notenheft, in das ich regelmäßig Hausaufgaben schreibe, was meine Kinder urkomisch finden. :konfus:

Viele Grüße
 

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