Dämpfer ausbleien ?

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Bei meinem Steinway-O-Flügel ist die Dämpfung der tiefsten 10 Saiten (Einzelsaiten) ziemlich mies, obwohl vor 5 Jahren der Flügel neue Mechanik und auch neue Dämpferfilze bekam. Leider hat ja dieser Flügeltyp noch keine Doppeldämpfer wie seine längeren Kollegen.

Mein Klavierstimmer, der gerade den Flügel gestimmt hat, ist dafür, die Dämpfer der tiefsten 10 Töne auszubleien, mit ca. 15 Gramm Blei, verteilt in 2 Portionen vorne und hinten.
Probeweise hat er ein Bleistück fixiert und die Dämpfung ist damit bedeutend besser geworden. Leider ist damit auch das Niederdruckgewicht spürbar gestiegen.

Er meinte, dass man versuchen könnte, mit einer Rundfeile die Filze besser an die Saite anzupassen, aber vom optischen Eindruck her sieht es schon ziemlich optimal aus.

Ich frage mich, warum mein Flügel schlechter dämpft in dem Bereich als andere Flügel (so meinte mein Stimmer), und ob es nicht noch andere (zerstörungsfreiere) Möglichkeiten gibt, die Dämpfung zu verbessern.

Vielen Dank schon mal im Voraus an die Experten hier!
 
Hallo Mindenblues,

Ich würde neue - und etwas längere Dämpferfilze draufmachen anstatt ausbleíen. Möglich ist auch, dass irgendwas mit den Dämpfergliederachsen oder mit dem Führungsrechen nicht stimmt - zu streng?
Ende April bzw. nach den Treffen in Wien könnte ich mir das näher ansehen.

LG
Michael
 
Vielen Dank Michael, für diese erste Ferndiagnose!!

Wie gesagt, die Filze sind ziemlich neu - 5 Jahre alt. Wenn längere Filze, heißt das doch auch längere und neue Reiter? Kann man die sich nachmachen lassen bzw. haben die sich in der Bauform nicht geändert (der Flügel ist von 1935)? Oder meinst du, dass man den Filz vorne und hinten ein paar Millimeter überstehen lässt? Oder innen länger macht - weil da noch mindestens auf jeder Seite vom Dämpferdraht innen 1cm Platz ist (verstehe nicht warum - je länger die Auflagefläche, umso bessere Dämpfung?) ???

Der Klavierstimmer hat zuerst geprüft, ob die Dämpfer gerade hochgehen und nicht verkanten usw., das scheint soweit ok zu sein. :confused:
 
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Vielen Dank Michael, für diese erste Ferndiagnose!!

Wie gesagt, die Filze sind ziemlich neu - 5 Jahre alt. Wenn längere Filze, heißt das doch auch längere und neue Reiter? Kann man die sich nachmachen lassen bzw. haben die sich in der Bauform nicht geändert (der Flügel ist von 1935)? Oder meinst du, dass man den Filz vorne und hinten ein paar Millimeter überstehen lässt? Oder innen länger macht - weil da noch mindestens auf jeder Seite vom Dämpferdraht innen 1cm Platz ist (verstehe nicht warum - je länger die Auflagefläche, umso bessere Dämpfung?) ???

Der Klavierstimmer hat zuerst geprüft, ob die Dämpfer gerade hochgehen und nicht verkanten usw., das scheint soweit ok zu sein. :confused:
Hallo Mindenblues,
Man kann den Filz elegant überstehen lassen - es braucht keine neuen Dämpferklötze. Soll ich Dir das machen?

LG
Michael
 
Hallo Mindenblues,
Man kann den Filz elegant überstehen lassen - es braucht keine neuen Dämpferklötze. Soll ich Dir das machen?

Danke für die Antwort, Michael!

Ok, ein paar Millimeter kann man sicherlich den Filz nach außen überstehen lassen - und weiterhin kann er ja auch nach innen genauso verlängert werden - statt 2 Filzstücken wie jetzt, wo in der Mitte ca. 2 cm frei ist, könnte ja der Filz durchgängig sein (der Hebedraht ist seitlich von den Dämpfern). Ab einer gewissen Überlänge außen könnte dann aber der Filz runterhängen bei gehobenem Dämpfer oder er biegt sich nach oben, also dann vielleicht lieber nur vor allem nach innen verlängern?

ABER: Das Problem ist, dass der Anpressdruck ja dadurch geringer wird, da die Pressfläche größer wird bei gleichem Gewicht. Daher frage ich mich, ob mehr Filz auch wirklich mehr bringt (größerer Druck bringt was, das habe ich ausprobiert durch ein 15g-Gewicht). Wenn Steinway der Meinung gewesen wäre, das mehr Filzfläche was bringen würde, hätte man das doch gemacht - wie gesagt, auf der Innenseite sind ca. 2 cm freigelassen worden.

Ansonsten vielen lieben Dank für das Angebot, das bei mir zu machen, aber diese Aktion ist m.E. nicht so groß, als daß sich die lange Anfahrt lohnt, bzw. mein Klavierstimmer vor Ort hat auch die Filze da und könnte das machen. Geplant war soweit, an einem Dämpfer mal probeweise längere Filze zu nehmen, die in einem Stück über den gesamten Dämpfer gehen statt 2 kleine Stücke. und auch etwas überstehen (er dachte so an 2 Millimeter an beiden Seiten).

Aber wie gesagt, will erst mal sehen, ob diese Aktion wirklich was bringt (statt größeres Dämpfergewicht).
 
Hallo Mindenblues,

Natürlich komme ich nicht extra den weiten Weg nur für die Dämpfer, da mache ich lieber eine Onlinereparatur.:D

Diesmal jedoch bin ich für meine Frühjahrtour sowieso in einem größeren Deutschlandbogen unterwegs - daher mein Angebot...

Wenn man oben drauf drückt ist es klar, dass es dann dämpfen muss. Ich vermute, es ist mehr eine Kombination aus strengen Achsen/Führungen - falsche Filzhärte und/oder zu kleine Dämpfer. Das ganze hat mit dem Baujahr des Flügels weniger zu tun.

LG
Michael
 
Wenn man oben drauf drückt ist es klar, dass es dann dämpfen muss. Ich vermute, es ist mehr eine Kombination aus strengen Achsen/Führungen - falsche Filzhärte und/oder zu kleine Dämpfer. Das ganze hat mit dem Baujahr des Flügels weniger zu tun.l

Danke Michael, wie gesagt, mein Klavierstimmer vor Ort war vorgestern da wegen normaler Klavierstimmung und ein paar anderer Regulierungsarbeiten. Von daher, außer dieser Dämpferaktion ist erstmal nix weiter nötig an meinem Flügel (allerdings an dem Klavier auf Rügen...).

Eigentlich gehen die Dämpfer butterleicht nach unten, und es handelt sich um die Originaldämpfer vom Holz her, sollten also nicht zu klein sein. Wegen des Filzmaterials werde ich die Firma nochmal "peinlich befragen", die im Zuge der Restaurierung des Flügels vor 5 Jahren neue Dämpferfilze draufgemacht hat. So richtig aufgefallen ist es mir ja erst beim Chopin-b-moll-Scherzo, wo am Anfang die Dämpfer des tiefsten F und Ges wegen fortissimo und danach 2 Takten Pause Schwerstarbeit leisten müssen :D
 

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