Cortot Übeanweisungen für Chopin-Etüden?

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Thomas87

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Hallo zusammen!

Hier im Forum hab ich vor einiger Zeit mal was davon gelesen, dass Alfred Cortot ein Buch mit Übeanweisungen und Tipps zu Chopin-Etüden verfasst hat. Ich hab schon im Internet danach gesucht und versucht, es irgendwo zu bestellen, bisher allerdings zwecklos.
Das einzige, was ich finden konnte, waren einzelne eingescannte Seiten.

Weiß jemand von euch, woher man das Buch beziehen könnte (wenn möglich, in deutscher Sprache) und/oder ob es überhaupt sinnvoll ist?

Danke und mit freundlichen Grüßen

Thomas
 
12 STUDIES OP 10
  • Verlag: SALABERT
  • Ausgabe: ENGL
  • Artikelnummer: EMS 5004A
  • Preis: 21.60 €
12 STUDIES OP 25
  • Verlag: SALABERT
  • Ausgabe: ENGL
  • Artikelnummer: EMS 5065A
  • Preis: 18.50 €
 
Ich war schon vor paar Tagen drauf und dran diese Ausgabe zu kaufen.. lohnt sich das denn? Bringen die Tipps wirklich was?
 
Habe vor einem monat ca. auch mit einer chopin etüde angefangen, doch wieder beiseite gelegt

Dein Thema hat mich auf die Idee gebracht nach tipps zu suchen. man kann nie genug tipps haben, besonders bei chopin etüden :p vielleicht gehts dann ja besser...

Das einzige, was ich finden konnte, waren einzelne eingescannte Seiten.

wo hast du denn diese seiten gefunden? kannst du vielleich einen link hereinstellen?

Mfg Pianoboy
 
Lohnt sich das denn? Bringen die Tipps wirklich was?
Zumindest bist Du dann gut beschäftigt und klagst nicht mehr über Langeweile. Allerdings erfüllen einige der Übeanweisungen durchaus den Tatbestand mutwilliger Körperverletzung. Jedenfalls muß Cortot eine Spannweite gehabt haben, die derjenigen Rachmaninovs in nichts nachsteht.
 
Ich denke, dass diese Übungen mehr Zeit kosten als sparen. Am besten komme ich voran, in dem ich die Etüde in kleine Abschnitte aufteile. Dann spiele ich jede Hande einzeln den jeweiligen Abschnitt genau 6 mal täglich sehr sauber in einem Tempo, welches mir dies ermöglicht. Wenn das sauber in etwa halber Geschwindigkeit klappt, mache ich das Gleiche mit beiden Händen zusammen bis zur Endgeschwindigkeit. Auch das dauert nicht sonderlich lange. Am Ende füge ich nur noch alles zusammen und spiele alles täglich 6 mal bis zur endgültigen Sicherheit.
 
Etüden für Etüden :D
Von Cortot hört man ja eigentlich immer, dass seine Übungen sehr gut sein sollen, aber auch viel Zeit kosten.

Mich würde mal interessieren, wer sie denn schon ausprobiert hat und welche Erfolge damit erzielt wurden :eek:
Wie viele verschiedene Übungen gibt es denn ungefähr pro Etüde?

lg
 
Das Prinzip der Cortotschen Übetips zu den Chopin-Etüden liegt eigentlich darin, die "Gemeinheiten" der Etüden noch ein wenig höher zu schrauben und damit Souveränität über die manuellen Erfordernisse zu erlangen. Interessant ist, wie dabei vorgeht: "Von hinten durch die Brust ins Auge". Manchmal weiß man nicht so recht, worauf eine bestimmte Übung hinauslaufen soll, und stellt dann nach einiger Zeit fest, daß die Hand nunmehr eine Geschmeidigkeit und Griffsicherheit erlangt hat, die man auf geradem Wege so nicht erreicht hätte.

Ich denke, der Zeitaufwand lohnt sich, weil man sich mehr Spielraum für die musikalische Seite der Etüden schafft (und intuitiv eine Menge über seine Hand erfährt).
 
Danke für die große Resonanz und natürlich v. a. dir, koelnklavier, für die Angaben selbst.

@Pianoboy: http://proquest.umi.com/pqdlink?did...QT=309&VName=PQD&TS=1200854227&clientId=79356

Das ist der Link, nach dem du gefragt hast. Viel helfen werden dir diese zusammenhangslosen Seiten aber wohl eher nicht.


Ich denke, ich werde mir die Anweisungen für die Etüden Op. 10 auf Französisch besorgen. Dann hab ich wenigstens mal Motivation, was für meinen anstehenden Auslandsaufenthalt zu tun ;-)
Wenn Nachfrage besteht, kann ich auch gern schreiben, wie ich mit diesen Übungen zurechtkomme und v. a., ob sie mir was im Hinblick auf die Etüden selbst nutzen.


MfG Thomas
 
Wie sich gerade herausgestellt hat, wurde eine Prüfung nach vorn verlegt, so dass ich in nächster Zeit noch mehr mit Lernstoff eingedeckt sein werde. Da erübrigt sich der Cortot im Moment wohl :-(
Natürlich würde ich mich freuen, wenn jemand von euch sich damit auseinandersetzen würde und seine Erfahrung hier kundtun würde.

MfG
 

Hallo zusammen,

ich habe mir nun vor 2-3 Monaten die Arbeitsausgabe mit Kommentaren von Alfred Cortot für die Etüden Op. 10 zugelegt. Jetzt will ich euch berichten, was ich davon halte.

Cortot behandelt jede Etüde auf mindestens zwei Seiten. Zu Beginn stellt er vor jede Etüde ein "Das kann der Student erreichen" (+ jeweilige Ziele) sowie teilweise ein "Besondere Schwierigkeiten" (ausgenommen Nr. 12, die scheinbar keinerlei Ziele verfolgt bzw. Schwierigkeiten hat ;-).
Die Etüden an sich behandelt er hauptsächlich aus klaviertechnischer Sicht, kurze Hinweise auf die Interpretation baut er aber zuweilen auch ein.

Hinter jedem Kommentar stellt er nun die eigentliche Etüde. Der Notentext ist zumeist recht übersichtlich dargestellt, nur bei Nr. 3 würden sich größere Abstände zwischen den einzelnen Noten empfehlen.
Die Etüden belegt er nun mit einem ausführlichen Fingersatz, der manchmal auf den ersten Blick nicht der geläufigste zu sein scheint.
Doch darin liegt meiner Meinung nach bereits eine der großen Stärken von Cortot. Ich selbst benutzte zuvor die Ausgabe des Henle-Verlags und kam dort manchmal mit den Fingersätzen nicht auf die nötige Schnelligkeit. Natürlich sollte jeder für sich selbst abwiegen können, wie genau er den empfohlenen Fingersatz befolgen soll. Obwohl ich für meine Person keine übermäßig großen Hände habe (mühsames Greifen einer Dezime), was man von Cortot ja nicht unbedingt behaupten konnte, benutze ich ca. 95 % der empfohlenen Fingersätze.

Nun noch kurz zu einer ausgewählten Etüde: Op.10 Nr.5.
Diese Etüde wird auf drei Seiten mit vielen Übungen ausführlich behandelt. Den jeweiligen Nutzen aus den Übungen muss jeder für sich selbst erkennen. Ich persönlich habe mich mit allen Übungen beschäftigt, aber nur ca. 30-40 % effektiv gearbeitet und den Rest an der Komposition selbst geübt.
Cortot beginnt mit der "perfekten Beherrschung der Folge von schwarzen Tasten". Allein diese Übung, bei denen (wie immer mit rechter und linker Hand) nur auf schwarzen Tasten Tonleitern, Triller und Terzen geübt werden, ist meiner Meinung nach sehr wertvoll.
Danach kommentiert Cortot einzelne Schwierigkeiten der Etüde, hier Takte 19 und 20, Takt 33 ff. und Takt 75 ff.
Zum Ende einiger Kommentare führt er allgemeine Empfehlungen wie Transposition in andere Tonarten, Geschmeidigkeit oder staccato bzw. legato an.


FAZIT: Sehr zu empfehlen, wenn man den Nutzen einer jeden Übung zu erkennen weiß. Ich persönlich halte von sturem Nacheinander-Runterrasseln der Übungen ab, was sehr zeitintensiv werden könnte.
Aber Vorsicht: Geschmeidigkeit der Hände (und manchmal etwas aufgewärmte Hände) ist essentiell für das Arbeiten mit diesen Übungen, die von Zeit zu Zeit seltsam anmutende Verrenkungen der Hand verlangen. Solche Übungen sind stets mit Bedacht und Vorsicht zu genießen. Andererseits wird man ja auch nicht gezwungen, sie bis zum Brechen der Finger durchzuexerzieren ;-)
Für Anfänger halte ich es für wenig geeignet, da viele Spieler zu Beginn zu starrer Handhaltung neigen und lockeres Spiel meist noch nicht gegeben ist. Auch verlangt es beim eigentlichen Übun etwas an Erfahrung, um zu einem guten Kompromiss zwischen angebotenen Übungen und eigenem Durcharbeiten zu gelangen.
Ich hoffe, ich konnte hier einiger ein Stück weit weiterhelfen.


ZUM ABSCHLUSS HABE ICH ABER AUCH SELBST NOCH EINE FRAGE:
Obwohl Cortot meist recht ausführlich auf die technischen Schwierigkeiten eingeht, scheinen ihm die Oktaven am Ende von Op.10 Nr.5 keinerlei Schwierigkeit darzustellen. Könnte vielleicht einer der Versierten unter euch mir einen Rat geben, wie ich dieses einen Takt schnell, deutlich und exakt in beiden Händen ausführen könnte.
Vielen Dank vorweg!



MfG
 
Hast Du eventuell einen genauen Titel und Verlag für mich? Das Buch würde mich nämlich auch sehr interessieren, da ich die letzten 5% meiner Lieblingsetüde (25/9) immer noch nicht so hinbekomme, wie ich gerne möchte.

Ist es 24 Preludes op.28 : für Klavier von Editions Salabert? Das ist das einzige, was ich im Shop hier finde, aber eben Op. 28 (?)

Danke,
Sulan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Sulan,

das ist alles, was ich bisher von Cortot gefunden habe: http://www.ricordishop.de/rubrik.asp
Gib bei Suchen Cortot Chopin ein.

Hast du vielleicht einen guten Tipp für mich, wie ich die Oktaven am Ende von Op.10 Nr.5 hinbekomme?


MfG
 
Hallo Thomas,

ich habe die Etüde selbst noch nie ganz gespielt, aber für mich sieht das nicht besonders schwer aus, da man ja sehr schön über die schwarzen Tasten gleiten kann. Ich würde keine Fingerwechsel machen (alles 1-5) und versuchen, möglichst locker und etwas aus dem Handgelenk zu spielen.

Ich weiß nicht, wie schnell das werden soll, aber ich konnte das eben beim Anspielen schon recht zügig bewerkstelligen. Versuch, die Unterarme gleichmäßig und parallel zu führen, also im Handgelenk (seitlich) starr zu bleiben, lediglich eine leichte auf-ab-Bewegung kommt bei mir aus dem Handgelenk.

Vielleicht hilft das ja schon :)

Grüße,
Sulan
 
Op. 10/5

Hallo Thomas,

die Etüde Op. 10/5 habe ich auch mit den Henle-Noten gelernt und schon als Zugabe vorgespielt. Mein Bildchen oben ist übrigens eben bei dieser Zugabe, der Fotograf war echt lästig!

Beim Einstudieren habe ich mich brav an Josef Hofmanns Rat gehalten:
"Nur sehr wenige sind sich bewusst, was sie erreichen könnten, wenn sie ein schwieriges Stück sechsmal täglich, sehr langsam, während drei Wochen spielten; es dann für ein paar Tage beiseite legten und von neuem begännen."

Das konnte ich bei diesem kurzen Stück auch machen – fast ganz ohne Pedal.

Die Oktaven am Schluss nehme ich 1-5, 1-5, z.T. 1-4. Cortot ist sicher auch nichts schlaueres dazu eingefallen, es wäre ja peinlich, das auch noch aufzuschreiben.

Oder spielt jemand Doppeloktaven-Glissando über die schwarzen Tasten? :D

Mit schwarzen (Tasten) Grüßen

Walter
 
@Sulan: Danke für den Tipp. Habe nun (wie auch schon zuvor) etwas herumexperimentiert, hab den Dreh aber, glaub ich, noch nicht wirklich raus.
Und ja, das gehört recht schnell ;-)

@Walter: Danke für den Tipp mit dem Langsamspielen. Ich spiele es selbst mehrmals täglich recht langsam durch, obwohl es mittlerweile schon recht gut (auch bei hoher Geschwindigkeit) klappt.


Anbei ein Link zu einem Video, das den Pianisten Vardan Mamikonian zeigt (einer von wenigen Pianisten, die ich schon live gesehen habe):
http://www.youtube.com/watch?v=8aB1A3E4ZRA

So in etwa sollte die Geschwindigkeit (v.a. am Schluss) sein. Beachtlich finde ich seine Handhaltung bei den Oktaven.
Ich glaube, diese Oktaven ragen bereits wieder in die Problematik der Sprünge mit hinein.



MfG
 
Hallo zusammen!

Hier im Forum hab ich vor einiger Zeit mal was davon gelesen, dass Alfred Cortot ein Buch mit Übeanweisungen und Tipps zu Chopin-Etüden verfasst hat. Ich hab schon im Internet danach gesucht und versucht, es irgendwo zu bestellen, bisher allerdings zwecklos.
Das einzige, was ich finden konnte, waren einzelne eingescannte Seiten.

Weiß jemand von euch, woher man das Buch beziehen könnte (wenn möglich, in deutscher Sprache) und/oder ob es überhaupt sinnvoll ist?

Danke und mit freundlichen Grüßen

Thomas
Hallo,
ich habe beide Arbeitsaugaben in deutsch bei www.ricodishop.de gefunden und gekauft. Aber ich arbeite nicht mehr damit, sondern bin wieder bei der Urtext-Ausgabe von Henle gelandet.
Gruß - Andreas
 
Hallo, zu Deiner Frage am Schluss:
Ich spiele diese abfallenden Schlussoktaven mit einer Handhaltung, die einer Zange gleicht: also Oktavabstand "einstellen", Hand und Finger fest und ausnahmsweise steif halten und dann los. Im Prinzip wie wenn man Oktavenglissando spielt.
Gruß - Andreas
 
Hallo Thomas,

wollte Dir eine PN senden wegen des Buches von Cortot, aber es kam die Meldung, dass Dein Postfach voll ist!!!
 

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