Clementi Sonatine op. 36 Nr. 1 - oder wie kann ich mein legato etc. verbessern?

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Debbie digitalis

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3. Apr. 2009
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Hallo miteinander,

vor wenigen Tagen habe ich die Clementi Sonatine op. 36 Nr. 1 begonnen. Ich hoffte ja eine Zeit lang, dass andere (Spät-)und seit längerer Zeit tätigen Anfänger sie mal in Angriff nehmen würden. Aber dem ist wohl nicht so! So habe ich mich vor wenigen Tagen mit meiner KLin alleine ans Werk gemacht. Ich finde die Sonatine prinzipiell und von meiner Spielerfahrung aus gesehen gar nicht schwer. Der Notentext erschließt sich an sich leicht - aber dann begegnet mir der Teufel im Detail!!

Noch nie habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich bei einem für mich noch recht neuen STück ständig denke "hier spielst du wirklich nicht wie gewollt, sondern eher wie nicht gekonnt!" Mir fallen mit zunehmenden Übeaktivitäten immer mehr Unzulänglichkeiten auf - manchmal würde ich am liebsten den Deckel zuklappen und sagen "Vergiss es!"...

Im einzelnen z.B.: Das Legato in der rechten Hand! Mein Legato gefällt mir irgendwie nicht - die KLin kann es perfekt. Es klingt bei ihr einfach nach Tiefe, Seele und musikalischem Urgefühl! Wenn ich sie danach frage, sagt sie wie schon so oft "tief in die Tasten gehen und mit den Fingern nah an den Tasten bleiben!" Mein diesbezüglichen Aktivitäten sind bei beidhändigem Spiel bescheiden! Irgendwie ist der Groschen noch nicht richtig gefallen! So auch bei anderen Dingen! Sobald die Linke staccato spielen soll (ich bin auch Linkshänder!) wird die Rechte dadurch zumindest ein wenig beeinflusst. Das Legato der rechten leidet und auch das Staccato der Linken wird in meinen Ohren ein wenig verwaschener und schlechter.

Im Hinblick auf den Rhytmus: Bei der Sonatine gibt es ja wirklich keine großen rhytmischen Schwierigkeiten! Dennoch: links Pausen einhalten während die Rechte fröhlich weiter mit ihren Achteln plätschert. Eigentlich nicht schwer! Aber dies ganz präzise machen, auch unterschieden nach staccato und legato in der Linken! Ich höre bei mir selbst immer wieder kleine Unsauberkeiten!...

Ich will hier nicht weiterschafeln! Mein Eindruck ist einfach, dass dieses nicht allzu schwierige Stück mir einfach gnadenlos kleine Details aufzeigt, die im Spielfluss noch nicht so 100 pro klappen - die mir bei schwierigeren Stücken noch gar nicht aufgefallen wären!

Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht???

LG

Debbie digitalis
 
Hallo Debbie digitalis,

och nein, nicht Deckel zuklappen und vergiss es! Wenn Du merkst, was dir nicht gefällt, dann bist du doch absolut auf dem Weg.:)
Man kann einen Ton auf ganz viele Arten anschlagen, versuch das mal, weich, kräftig, versuch es zu erfühlen. Das kriegst du hin mit Übung.:)

Das gegenseitige Beeinflussen von rechter und linker Hand kenne ich auch sehr gut, es ist schwer, eine Hand legato und die andere staccato zu spielen, aber das Problem löst sich mit der Zeit von alleine, wenn man dranbleibt. Geduld und Übung, das wird!

Achja, ich erinnere mich gut. Zuerst habe ich sehr gekämpft, wenn rechts was Anderes machen sollte als links. Und die Gestaltung gelang nicht so wie ich wollte. Hm-das ist zum Teil auch heute noch so.;)
Mir fällt es immer noch schwer, zu akzeptieren, dass Manches auf dem Weg des Lernens eben einfach noch unvollkommen bleibt. Das Aha-Erlebnis habe ich immer dann, wenn ich ein altes Stück hervorhole und dran probiere, dann sehe ich, dass ich doch eine Menge dazu gelernt habe.

In dem Sinne, bleib dran und erfreu dich am Tun! Denn Klavierspielen macht einfach Spaß und ist unendlich bereichernd.

LG
VP
 
vor wenigen Tagen habe ich die Clementi Sonatine op. 36 Nr. 1 begonnen. [...]

Hallo Debbie,

Falls du Zugang zu einer Fachbibliothek hast, könntest du dir Peter Paul Werners "Neue Methodik und Didaktik am Klavier" leihen - oder du kaufst dir das Büchel, ist sicher nicht die schlechteste Investition. :D

P. P. Werner erklärt an einigen Stücken detailliert wie man sie einübt, das erste Beispiel ist die Clementi Sonatine. :)

Bezüglich des Legato, hast du da allgemein ein Problem in dieser Sonatine oder nur bei den Terzen?

LG, PP
 
Hallo violapiano und PianoPuppy,

danke für eure Antworten!

@violapiano:

Nein, ich werden den Klavierdeckel nicht frustriert zuklappen - ich weiß schon, dass man an dieser Sonatine viele verschiedene Dinge lernen kann - und nicht nur die Sonatenhauptsatzform! Außerdem mache ich den Klavierdeckel sowieso fast nie zu, da ich bei geöffnetem Deckel eher das Gefühl habe, mich jederzeit mal schnell ans Klavier setzen zu können!:D

Es ist einfach so, dass diese Sonatine, da sie nicht so schwer ist, eine gute Möglichkeit bietet, sich beim Spielen richtig selbst zuzuhören und dabei die eigenen spieltechnischen Unzulänglichkeiten zu bemerken. Daher wäre es schön gewesen, wenn andere Anfänger sie jetzt auch in Angriff genommen hätten. Man hätte sich dann gut darüber austauschen können.

@Pianopuppy:
Vielen Dank für den Hinweis auf das interessante Buch! Ich habe mal gegoogelt. Es ist allerdings recht teuer! 49 €! Sicher würde es nicht nur der Erarbeitung dieser Sonatine dienen - aber bei diesem Preis würde ich es schon lieber in einer Bibliothek ausleihen. In welcher Art von Bibliothek hast du es denn ausgeliehen?

Zum Legatospielen: Ich kann schon legato spielen - aber wenn ich mir in dieser Sonatine selbst zuhöre, merke ich doch, dass es an einigen Stellen schöner klingen könnte. Es geht hier auch weniger um Terzfolgen, sondern z.B. um folgendes:

Zu Beginn im Allegro, Teil A, gibt es Takte, in denen die rechte Hand Viertel im Oktavabstand staccato spielt, während die linke Hand dazu Achtel legato spielt. Soweit, so gut, lässt sich ja machen.

Dann aber in Teil B: Hier gibt es jetzt Takte, in denen die rechte Hand wiederum im Oktavabstand spielt, aber diesmal Achtel und bitte schön legato! Die linke Hand spielt jetzt hierzu die staccato Viertel. Es handelt sich passender Weise auch noch um eine Fortestelle, so dass die rechte Hand, sofern sie die Achtel im Oktavabstand nicht optimal bindet besonders unangenehm auffällt. Später kommt dann wieder das zuerst genannte Muster: rechte Hand staccato Viertel, linke Hand gebundene Achtel.

Aber dies nur als Beispiel. Weiteres Beispiel: Die vielen Läufe lassen sich eigentlich gut legato spielen. Da sie nicht so schwer sind, fällt es dem Spieler selbst jedoch sofort auf, wenn sie in ihrer Abfolge nicht absolut gleichmäßig gespielt werden und wenn die Dynamik nicht stimmt. Ich könnte noch mehrere Sachen aufzählen, die mir aufgefallen sind!

Momentan widme ich mich den Trillern, die im Andante von der rechten Hand auf die letzte Vierteltriole der linken Hand gespielt werden. Eigentlich nicht schwer, diesen Triller mit der linken Hand zusammenzubringen! Aber: Er muss noch etwas schneller werden, damit dieser Takt im gleichen Tempo gespielt werden kann wie die übrigen Takte..


LG

Debbie digitalis

Um Terfolgen geht es hier weniger.
 
Vielen Dank für den Hinweis auf das interessante Buch! Ich habe mal gegoogelt. Es ist allerdings recht teuer! 49 €! Sicher würde es nicht nur der Erarbeitung dieser Sonatine dienen - aber bei diesem Preis würde ich es schon lieber in einer Bibliothek ausleihen. In welcher Art von Bibliothek hast du es denn ausgeliehen?

Hallo Debbie,

Ich habe das Buch gekauft, ich würde an deiner Stellen in den Bibliotheken der Muhos schauen - in der Nationalbibliothek gibt es jedenfalls eine Ausgabe, vielleicht kannst du das über Fernleihe bekommen.

Dann aber in Teil B: Hier gibt es jetzt Takte, in denen die rechte Hand wiederum im Oktavabstand spielt, aber diesmal Achtel und bitte schön legato! Die linke Hand spielt jetzt hierzu die staccato Viertel. Es handelt sich passender Weise auch noch um eine Fortestelle, so dass die rechte Hand, sofern sie die Achtel im Oktavabstand nicht optimal bindet besonders unangenehm auffällt.

Kann es sein, daß du versuchst die Oktaven mit den Fingern zu spielen? Die Stelle spielt man (ebenso wie die Terzen mit Richtungswechsel, Bsp. Takt 7) am besten mit einer Bewegung, die Werner als Schüttelbewegung beschreibt, ich würde es eher als eine Art Schaukeln bezeichnen, ich lege dazu die Hand in Oktavspannweite leicht auf die Tasten und schwinge zwischen den beiden gs - aber vielleicht mache ich es als Anfänger ja auch falsch. :D

Spielst du an der Stelle mit der linken Hand das es mit dem Daumen? Werner empfiehlt hier den zweiten Finger, damit man nicht unnötig in die Tasten gehen muß.

Aber dies nur als Beispiel. Weiteres Beispiel: Die vielen Läufe lassen sich eigentlich gut legato spielen. Da sie nicht so schwer sind, fällt es dem Spieler selbst jedoch sofort auf, wenn sie in ihrer Abfolge nicht absolut gleichmäßig gespielt werden und wenn die Dynamik nicht stimmt. Ich könnte noch mehrere Sachen aufzählen, die mir aufgefallen sind!

Werner empfiehlt hier seine Stationenübung (im verlinkten Beitrag ganz unten) - die eignet sich nicht nur, um schnelle Stellen ins Tempo zu bringen, sondern fördert auch die Gleichmäßigkeit und eben die richtige Akzentuierung. Punktiertes spielen wäre meines Erachtens auch eine Möglichkeit um Unebenheiten im Spiel zu beseitigen.


LG, PP
 
Liebe Debbie,

die Probleme, die du beschreibst, treten in über 90% der Fälle auf bei denjenigen, die diese Sonatine spielen. :D

Du bist doch auf dem besten Weg, wenn du hörst, was dir nicht gefällt. Ich nehme sehr an, dass du schlicht und einfach nicht langsam genug spielst. Das kann am Anfang wirklich seeeeeeeeeeeeehr langsam sein! :D Du hast das richtige Tempo erwischt, wenn du mit dem Klang zufrieden bist. Dann in sich hineinzuspüren, wie sich diese Spielweise anfühlt, welch unterschiedliche Bewegungen beide Hände machen, gehört auch dazu. Erst ganz allmählich das Tempo erhöhen.

Als Hilfen kann man alle möglichen und unmöglichen Übungen erfinden. Z.B. spielt zunächst die linke Hand die begleitenden Achtel sehr leise und dicht mit leichter Hand (müsste Takt 9 o.ä. sein), dann klopft und die rechte Hand Viertel dazu auf den Oberschenkel oder den Klavierdeckel o.ä.. Ohne dass die linke Hand anders klingt als beim ersten Mal! :p Dann könnte man auch nur rechts einen Ton staccato dazu spielen (z.B. a2) ohne die oktavierte Legatobindung vorher. Das Prinzip dahinter ist, dass man es sich leichter macht, das Problem also in kleinen Schritten löst und von der Grob- zur Feinmotorik geht. So bekommt man eher ein Gespür dafür, wie es ist, in beiden Händen unterschiedliche Bewegungen zu machen. Dann so wie notiert, aber eben langsam.

Dieses Prinzip kannst du auch auf die anderen Stellen anwenden. Und vielleicht auf noch andere Übungen kommen, die für dich gut sind.

Liebe Grüße

chiarina
 
@Pianopuppy:
Vielen Dank für den Hinweis auf das interessante Buch! Ich habe mal gegoogelt. Es ist allerdings recht teuer! 49 €! Sicher würde es nicht nur der Erarbeitung dieser Sonatine dienen - aber bei diesem Preis würde ich es schon lieber in einer Bibliothek ausleihen. In welcher Art von Bibliothek hast du es denn ausgeliehen?

Hallo Debbie Digitalis,
das Buch ist in verschiedenen Bibliotheken vorhanden. Du kannst es in einem Metakatalog wie z.B. bei "www.digibib.net" recherchieren und nachschauen, in welcher für dich nahegelegenen Bibliothek es steht oder aber es in der für dich nächstgelegenen Öffentlichen Bibliothek per Fernleihe bestellen.
Viele Grüße,
Dilettantja
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Liebe Debbie,

vielleicht tröstet es Dich, zu hören, dass ich mit so ziemlich den gleichen Problemen gekämpft habe, als ich dieses Stück (allerdings nur das Allegro) geübt habe.
Es ist eins von diesen Dingern, die relativ leicht erscheinen, aber wo es einiges an Übung braucht, damit es wirklich gut klingt!
Vor allem fand ich es schwierig, neben dem unterschiedlichen legato- und staccato- Spiel der beiden Hände auch noch auf die Lautstärken der einzelnen Hände zu achten.

Ich hatte anfangs oft das Gefühl, ich "denke" den Rhythmus beim Spielen total gleichmässig, aber was meine Hände dann draus machten was etwas völlig anderes...:rolleyes:
Es stellte sich heraus, dass ich ab einem gewissen Tempo meine Hände nicht mehr locker gelassen habe, und dann ging halt der Rhythmus flöten....

Mein KL machte dann mit mir, was chiarina beschrieben hat: das Tempo herunterschrauben. Dies war das erste Stück, wo es mir auch total geholfen hat, mit Metronom zu üben. Ich glaube ich habe um Tempo 96 herum angefangen, und wenn ich dann zufrieden war, habe ich das Tempo jeweils um 4 bpm erhöht und mich so langsam herangetastet.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich vermutlich nicht ganz so streng mit mir war, wie Du mit dir...denn ich war eigentlich schon zufrieden, wenn ich es flüssig und ohne Fehler hinbekam, denn wir haben das dann vierhändig gespielt, was für mich der ultimative Test war, ob ich zwischendrin "rausfliege" oder nicht, und wenn, ob ich dann wieder rein finde....hat einen Riesenspass gemacht! :)

Liebe Grüsse,
Pan
 
Kann es sein, daß du versuchst die Oktaven mit den Fingern zu spielen? Die Stelle spielt man (ebenso wie die Terzen mit Richtungswechsel, Bsp. Takt 7) am besten mit einer Bewegung, die Werner als Schüttelbewegung beschreibt, ich würde es eher als eine Art Schaukeln bezeichnen, ich lege dazu die Hand in Oktavspannweite leicht auf die Tasten und schwinge zwischen den beiden gs - aber vielleicht mache ich es als Anfänger ja auch falsch. :D

Liebe PianoPuppy,

du machst das m.E. überhaupt nicht falsch! So hat es mir meine KLin auch erklärt: die Finger 1 und 5 wippen sozusagen zwischen den beiden Oktavtönen hin und her! Theoretisch klar, praktisch aber noch nicht so ganz bewältigt!
am Rande: jetzt weiss ich auch was du mit den Terzen aus deinem vorherigen post meinst (TaKT 7!) Ich hatte vermutet, dass du Folgen von Terzgriffen meinst und diese im ganzen Stück nicht gefunden!

Spielst du an der Stelle mit der linken Hand das es mit dem Daumen? Werner empfiehlt hier den zweiten Finger, damit man nicht unnötig in die Tasten gehen muß.

Ich vermute, dass du hier im Allegro, Teil B, den 6. Takt dieses Teils meinst! Hier müssen ja genauso wie im vorausgehenden Takt 5 die oktavierten Achtelnoten in der rechten Hand gebunden werden, während die linke Hand staccato Viertelnoten spielen muss! Die Note es in Takt 6 hier mit dem Daumen staccato zu spielen bereitet mit keine Probleme (womöglich weil ich Linkshänder bin?), sondern eher, die rechte Hand jetzt schön legato laufen zu lassen. Daher kann ich den Vorschlag, das es in Takt 6 mit Finger 2 zu spielen nicht so recht nachvollziehen, da sich im natürlichen Bewegungsablauf eigentlich Finger 1 (Daumen) anbietet, so wie es auch in meinen Noten steht!



Werner empfiehlt hier seine Stationenübung (im verlinkten Beitrag ganz unten)

Die von dir erwähnte Stationenübung werde ich mir gerne auch mal anschauen!

LG und vielen Dank für deine Antwort!

Debbie digitalis


LG, PP[/QUOTE]
 
Liebe Debbie,

die Probleme, die du beschreibst, treten in über 90% der Fälle auf bei denjenigen, die diese Sonatine spielen. :D

Liebe chirarina,

diesen Satz von dir zu hören ist ja schon mal sehr beruhigend!!!

Du bist doch auf dem besten Weg, wenn du hörst, was dir nicht gefällt. Ich nehme sehr an, dass du schlicht und einfach nicht langsam genug spielst. Das kann am Anfang wirklich seeeeeeeeeeeeehr langsam sein
Das weiss ich im Prinzip auch und schon lange!
Allerdings (ich will mich nicht entschuldigen!) habe ich, nachdem mir meine KLIn ein neues Stück zunächst einmal vorgespielt hat, eine Klangvorstellung von diesem Stück abgespeichert, die auch mit einem gewissen Tempo verbunden ist. Danach ist es dann schwierig, diese Klangvorstellung vom Zieltempo zu trennen und auf Übetempo herunterzubrechen!

! :D Du hast das richtige Tempo erwischt, wenn du mit dem Klang zufrieden bist.

Wie wahr!!!!! Diesen Satz sollte ich mir groß auf einen Zettel schreiben und diesen beim Spielen aufs Klavier stellen!


Als Hilfen kann man alle möglichen und unmöglichen Übungen erfinden. Z.B. spielt zunächst die linke Hand die begleitenden Achtel sehr leise und dicht mit leichter Hand (müsste Takt 9 o.ä. sein), dann klopft und die rechte Hand Viertel dazu auf den Oberschenkel oder den Klavierdeckel o.ä.. Ohne dass die linke Hand anders klingt als beim ersten Mal! :p Dann könnte man auch nur rechts einen Ton staccato dazu spielen (z.B. a2) ohne die oktavierte Legatobindung vorher. Das Prinzip dahinter ist, dass man es sich leichter macht, das Problem also in kleinen Schritten löst und von der Grob- zur Feinmotorik geht. So bekommt man eher ein Gespür dafür, wie es ist, in beiden Händen unterschiedliche Bewegungen zu machen. Dann so wie notiert, aber eben langsam.

Danke für diesen guten Übehinweis! Da meine wöchentliche Klavierstunde heute leider ausfallen muss, werde ich diese Übung gleich mal umsetzen!

LG und vielen Dank für die Hinweise!

Debbie digitalis
 
Liebe Debbie,

vielleicht tröstet es Dich, zu hören, dass ich mit so ziemlich den gleichen Problemen gekämpft habe, als ich dieses Stück (allerdings nur das Allegro) geübt habe.

Liebe Pantherophis,

ich freue mich sehr, endlich mal wieder einen Beitrag von dir zu lesen! Der letzte Faden, in dem wir beide gemeinsam schrieben, hatte - soweit ich mich erinnere - irgendetwas mit dem Lesen von Landkarten über Kopf zu tun - aber frag mich nicht mehr, in welchem Zusammenhang das zum Klavierspielen stand!!!


Wie ja chiarina schon sagt, erkennt ja offenbar der Großteil aller Klavierschüler beim Erlernen dieses Stücks eigene spieltechnische Defizite! Aber "trösten" brauchst du mich eigentlich nicht - ich übe das Stück munter weiter und bin dabei eben nur ein wenig selbstkritisch!
Vor allem fand ich es schwierig, neben dem unterschiedlichen staccato- und legato Spiel der beiden Hände auch noch auf die Lautstärken der beiden Hände zu achten!

Das zeigt m.E. den großen didaktischen Wert dieses Stücks: Es kommt äußerlich harmlos daher, aber fühlt dem Klavierschüler schonungslos auf den (hohlen) Zahn: Kannst du wirklich mehrere musikalische Parameter gleichzeitig und äußerst differenziert beim Spielen beachten??? ...


Es stellte sich heraus, dass ich ab einem gewissen Tempo meine Hände nicht mehr locker gelassen habe, und dann ging halt der Rhythmus flöten....

Auch das: Wenn der Mensch auf Schweres oder Schwierigkeiten trifft, neigt er dazu, sich an- bzw. zu verspannen! Dies gilt sowohl im physikalischen Sinne, als auch im Bereich mentaler und psychischer Anforderungen. Für das Erlernen des Klavierspielens gilt es insbesondere: Für kleine, leichte und flüssige Bewegungsabläufe werden häufig viel zu "große Geschütze" aufgefahren, wie ein völlig über die feinmotorischen Anforderungen hinausgehender, unnötig den Spieler erschöpfender "Ganzkörpereinsatz", der allein körperlich erschöpft, jedoch den Spiel- und Lernerfolg nicht weiterbringt!


Ich muss allerdings gestehen, dass ich vermutlich nicht ganz so streng mit mir war, wie Du mit dir...

Ich bin gar nicht "streng" mit mir - ich versuche allein mein Empfinden dafür zu schärfen, was an meinem Spiel noch nicht optimal ist! Ich glaube, dass diese Sensibilität mit zunehmender Spielerfahrung geschärft wird und auch dem eigenen Lernerfolg förderlich ist. Sie bedeutet keinesfalls das Gefühl: "Ich kann es nicht, ich lerne es nicht und mein Spiel ist grottenschlecht!"

i
ch war eigentlich schon zufrieden, wenn ich es flüssig und ohne Fehler hinbekam, denn wir haben das dann vierhändig gespielt, was für mich der ultimative Test war, ob ich zwischendrin "rausfliege" oder nicht, und wenn, ob ich dann wieder rein finde....hat einen Riesenspass gemacht! :)

Das ist doch super! So bewahrst du dir die Freude am Spielen und Weiterlernen!

LG

Debbie digitalis

Liebe Grüsse,
Pan[/QUOTE]
 

Hallo Debbie Digitalis,
das Buch ist in verschiedenen Bibliotheken vorhanden. Du kannst es in einem Metakatalog wie z.B. bei "www.digibib.net" recherchieren und nachschauen, in welcher für dich nahegelegenen Bibliothek es steht oder aber es in der für dich nächstgelegenen Öffentlichen Bibliothek per Fernleihe bestellen.
Viele Grüße,
Dilettantja

Liebe Dilettantja,

vielen Dank für diesen Hinweis! Ích werde gleich recherchieren!

LG

Debbie digitalis
 
Ich vermute, dass du hier im Allegro, Teil B, den 6. Takt dieses Teils meinst! Hier müssen ja genauso wie im vorausgehenden Takt 5 die oktavierten Achtelnoten in der rechten Hand gebunden werden, während die linke Hand staccato Viertelnoten spielen muss! Die Note es in Takt 6 hier mit dem Daumen staccato zu spielen bereitet mit keine Probleme (womöglich weil ich Linkshänder bin?), sondern eher, die rechte Hand jetzt schön legato laufen zu lassen. Daher kann ich den Vorschlag, das es in Takt 6 mit Finger 2 zu spielen nicht so recht nachvollziehen, da sich im natürlichen Bewegungsablauf eigentlich Finger 1 (Daumen) anbietet, so wie es auch in meinen Noten steht!

Liebe Debbie digitalis,

Genau die Stelle meinte ich. Das -es- mit 1 zu spielen bereitet keine großen Probleme, allerdings muß die Hand viel weiter in die Tastatur rutschen, als wenn man es mit 2 spielt. Mit Werners Fingersatz werden -f und -d in Takt 5 mit 1 gespielt, in Takt 6 das -es dann mit 2 und -c wieder mit 1. Je weniger Aktion in der linken, umso ruhiger kann die rechte Hand spielen. :D Wenn du dich allerdings an deinen Fingersatz schon sehr gewöhnt hast, ist es wahrscheinlich leichter es so zu belassen.

LG, PP
 
Liebe Debbie digitalis,

Genau die Stelle meinte ich. Das -es- mit 1 zu spielen bereitet keine großen Probleme, allerdings muß die Hand viel weiter in die Tastatur rutschen, als wenn man es mit 2 spielt. Mit Werners Fingersatz werden -f und -d in Takt 5 mit 1 gespielt, in Takt 6 das -es dann mit 2 und -c wieder mit 1. Je weniger Aktion in der linken, umso ruhiger kann die rechte Hand spielen. :D Wenn du dich allerdings an deinen Fingersatz schon sehr gewöhnt hast, ist es wahrscheinlich leichter es so zu belassen.

LG, PP

Hallo Piano Puppy,

ich habe den von dir erwähnten alternativen Fingersatz für Allegro, Teil B, Takte 5 und 6 gerade mal ausprobiert. Gut, das kann man machen! Aber für mich persönlich ist immer noch für die linke Hand am bequemsten: Takt 5 und auch Takt 6: 1 5 2 5; 1 5 2 5! Gut, man muss ein wenig, aber nicht dramatisch in die Tastatur rutschen - aber dafür bleibt 5 immer auf dem selben Ton und kann damit, wenn er stets über seiner Anschlagposition verweilt den Bewegungsablauf gut steuern und absichern! Meine Schwierigkeit betrifft allein, parallel zu dieser Aktion der linken Hand die rechte wirklich völlig unbeeindruckt ein schönes Legato mit den Oktavtönen spielen zu lassen! - Gut 5 und 1 rechts sollten wirklich über ihren Tönen liegen oder schweben und keine Ausflüge ins Umland machen. Dennoch wenn dieses Wiegen über den Oktavtönen noch ungewohnt ist, ist die Hand recht angespannt, Finger 2, 3 und 4 neigen währenddessen dazu "hochzugehen" und der Bewegungsablauf wird als anstrengend empfunden!...

Wahrscheinlich ist es am besten, solche Takte immer wieder entspannt anzugehen!:p

LG

Debbie digitalis
 
Hallo Debbie digitalis,
in meiner Ausgabe stehen gar keine Angaben für legato etc., aber deinen Beschreibungen nach spiele ich die Sonatine ungefähr so, wie du es beschreibst. Ich habe sie etwa ein halbes Jahr nach Unterrichtsbeginn vorgelegt bekommen, das war ein ganz schöner Kraftakt, mein größtes Problem war allerdings, die Septimintervalle in der rechten Hand zu treffen( z.B. Takt 9/10- a´´ zu h´). Und erst jetzt krache ich nicht mehr so stark mit der linken Hand in die Tasten, dass einem die Ohren wegfliegen- da musste mein KL wohl einiges aushalten...:rolleyes:
Legato und stakkato gleichzeitig o.ä. übe ich immer gaanz langsam, damit die Töne dabei auch noch schön klingen- noch langsamer mit vorsichtiger Steigerungsrate.
Ich wünsch dir weiter viel Spaß beim Üben!
flageolett
 
sagt sie wie schon so oft "tief in die Tasten gehen und mit den Fingern nah an den Tasten bleiben!"

Hallo Debbie,

ich habe diesen Ausdruck schon in Bezug auf meine Hand/Finger Haltung beim Spiel
gehört, dummerweise habe ich gar nicht nachgefragt.
Ist beim "tiefer in die Tasten gehen" damit gemeint, das diese nicht am Rand, sondern
näher, von mir weg, an den schwarzen Tasten gespielt werden ?
Das zweite "nah an den Tasten bleiben" habe ich schon nach wenigen Übungen im
Legato Spiel umsetzen können, es hört sich fließender/geschmeidiger an und ich kann
bei dieser Haltung schon die nächste Taste erfühlen (langsameres Legato Spiel).
Hoffendlich habe ich hier den richtigen Eindruck.

LG Schellack
 
Hallo Debbie,

ich habe diesen Ausdruck schon in Bezug auf meine Hand/Finger Haltung beim Spiel
gehört, dummerweise habe ich gar nicht nachgefragt.
Ist beim "tiefer in die Tasten gehen" damit gemeint, das diese nicht am Rand, sondern
näher, von mir weg, an den schwarzen Tasten gespielt werden ?

Hallo Schellack,

mit "tief in die Tasten gehen" ist nicht gemeint, möglichst nah an den schwarzen Tasten zu spielen, sondern diese Beschreibung bezieht sich auf die Art des Tastenanschlags.

Es ist schwer zu beschreiben und ein Klavierlehrer kann dies sicher besser als ich - ich bin ja schließlich selbst noch auf der Suche nach einem schönen legato!

"Tief in die Tasten gehen" meint, soweit ich das verstanden habe, die Tasten so anzuschlagen, als gäbe es keinen Tastenboden, als wolle man die Tasten beim Spielen durchs Klavier hindurchdrücken....

Ich hoffe, hier hilft mal jemand aus der KL-Abteilung aus, um dies genauer und kompetenter zu erklären!

LG

Debbie digitalis
 
Hallo Debbie,

- aber dafür bleibt 5 immer auf dem selben Ton

Bei dem Fingersatz von Werner auch, nur der Daumen geht spazieren. ;) Wenn du mit deinem Fingersatz gut klarkommst, wäre es natürlich Blödsinn ihn zu ändern.

Meine Schwierigkeit betrifft allein, parallel zu dieser Aktion der linken Hand die rechte wirklich völlig unbeeindruckt ein schönes Legato mit den Oktavtönen spielen zu lassen! - Gut 5 und 1 rechts sollten wirklich über ihren Tönen liegen oder schweben und keine Ausflüge ins Umland machen. Dennoch wenn dieses Wiegen über den Oktavtönen noch ungewohnt ist, ist die Hand recht angespannt, Finger 2, 3 und 4 neigen währenddessen dazu "hochzugehen" und der Bewegungsablauf wird als anstrengend empfunden!...

Wahrscheinlich ist es am besten, solche Takte immer wieder entspannt anzugehen!:p

Ich lege bei dieser Stelle die mittleren Finger ganz leicht auf die Tastatur und verlagere mehr oder weniger nur das Gewicht. Weißt du eigentlich, woher die Anspannung kommt? Von der "Schaukelbewegung" oder von der Oktavspanne? Vielleicht hilft es die Bewegung zunächst mit einer Sexte oder Septime zu üben (was halt grad schön gemütlich für dich ist), falls du Probleme mit der Oktavspannung hast - dann kannst du dich zunächst nur auf die Bewegung konzentrieren und wenn das klappt auf die Oktavspanne umlegen.

LG, PP
 
Liebe Debbie,

die Probleme, die du beschreibst, treten in über 90% der Fälle auf bei denjenigen, die diese Sonatine spielen. :D
Als Hilfen kann man alle möglichen und unmöglichen Übungen erfinden. Z.B. spielt zunächst die linke Hand die begleitenden Achtel sehr leise und dicht mit leichter Hand (müsste Takt 9 o.ä. sein), dann klopft und die rechte Hand Viertel dazu auf den Oberschenkel oder den Klavierdeckel o.ä.. Ohne dass die linke Hand anders klingt als beim ersten Mal! :p Dann könnte man auch nur rechts einen Ton staccato dazu spielen (z.B. a2) ohne die oktavierte Legatobindung vorher. Das Prinzip dahinter ist, dass man es sich leichter macht, das Problem also in kleinen Schritten löst und von der Grob- zur Feinmotorik geht. So bekommt man eher ein Gespür dafür, wie es ist, in beiden Händen unterschiedliche Bewegungen zu machen. Dann so wie notiert, aber eben langsam.

Dieses Prinzip kannst du auch auf die anderen Stellen anwenden. Und vielleicht auf noch andere Übungen kommen, die für dich gut sind.

Liebe Grüße

chiarina

Liebe Chiarina,

für diesen großartigen Hinweis habe ich dir bereits gedankt. Ich habe ihn mittlerweile umgesetzt - allerdings mit was die Hände betrifft vertauschten Rollen! Mein Problem betrifft nämlich die Takte, in denen links Staccato-Viertel und rechts oktavierte Achtel hatte! Dennoch: deine Erläuterung hat sehr gut gepasst. Mittlerweile klappen diese Takte (und auch der vorausgehende Weg zu ihnen) sehr viel besser!

Auch mit dem richtigen Tempo für den Triller im Andante bin ich gut weitergekommen! Leider muss meine nächste Klavierstunde aufgrund einer Erkrankung meiner KLin diese Woche erneut ausfallen! Die nächste Klavierstunde wird leider erst wieder Mitte Januar sein. Dennoch will ich an dem Stück weiterarbeiten!

Ich werde mich daher nun mal auf das für mich bisher spannend erscheinende und völlig unbekannte "autodidaktische Weiterwursteln" mit einem Stück einlassen. Wahrscheinlich werde ich dabei hier noch viele "Spielproblemchen" posten!
Ich bin selbst äußerst gespannt, wie ich auf diese Weise vorankommen werde!

LG

Debbie digitalis
 
Ich lege bei dieser Stelle die mittleren Finger ganz leicht auf die Tastatur und verlagere mehr oder weniger nur das Gewicht. Weißt du eigentlich, woher die Anspannung kommt? Von der "Schaukelbewegung" oder von der Oktavspanne? Vielleicht hilft es die Bewegung zunächst mit einer Sexte oder Septime zu üben (was halt grad schön gemütlich für dich ist), falls du Probleme mit der Oktavspannung hast - dann kannst du dich zunächst nur auf die Bewegung konzentrieren und wenn das klappt auf die Oktavspanne umlegen.

LG, PP

Liebe PP,

ich habe diesen Vorschlag soeben ausprobiert. Diese Handhaltung fühlt sich recht gut an und es klingt auch recht gut. Allerdings neigt dabei - mit locker auf den Tasten liegenden Fingern 234 - das Handgelenk dazu hoch zu gehen. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ob es an der Oktavspanne liegt! Wenn ich das Üben dieser Takte überstrapaziere (habe ich schon gestern gemerkt), spüre ich es im rechten Ellebogen. Daher werde ich sie jetzt nur kurz und regelmäßig üben, und mir hauptsächlich andere Passagen des Stücks vornehmen.

LG

Debbie digitalis
 

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