C-Dur, schön oder nicht?

Eva

Eva

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Wir haben gerade im Chat darüber diskutiert, ob C-Dur eine schöne Tonart sei oder nicht. Ich bin für ersteres, aber es gibt auch gegenteilige Behauptungen, die es für spannungslos halten und finden, es liege schlecht in der Hand.

Mich würde einfach nur interessieren, ob ich mit meiner Meinung allein bin und wie ihr darüber denkt. Und vielleicht auch, ob es eher daran liegt, wie es klingt oder daran, wie es in der Hand liegt.

Ach ja, und wenn wir schon dabei sind, hört ihr Unterschiede in den Tonarten, oder klingt es für euch auch gleich, wenn man ein Stück transponiert?
 
Hallo, ich bin die genannte gegenteilige Behauptung und behaupte das Gegenteil.

C-Dur is doof zu spielen und ist langweilig, spannungslos, sagt nichts aus.

Und wenn man transponiert, hört man natürlich einen Unterschied. Jede Tonart hat ihre Eigenart. (liegt wohl an den ganzen sachen mit hertz-zahl, schwingungen, obertönen oder so)
also ich hör da (ohne absolutes gehör denk ich) unterschiede, wobei ich natürlich nicht sofort sagen kann welche tonart es ist, weil ich ja nicht das absolute gehör hab)


oli
 
hallo
Also ich denke es ist doch eigtl fast egal, in welcher Tonart ein Stück steht. komisch finde ich dabei nur, dass ich kaum Stücke spiele die in c-dur stehen. Mein Musikleher meinte mal, dass vor allem romantische Komponisten viele Vorzeichen verwendeten, weil sie sich von der Klassik abwenden wollten und der Musik einfach einen anderen Klang geben wollten. Vllt spiel ich ja deshalb so gerne romantische Stücke ohne es selbst bemerkt zu haben. Mir fiele jetzt auf Anhieb auch kein romantisches Stück in c-dur ein...:confused:

gruß bechode
 
Darauf passt der Witz: Warum gehen Keyboarder nur ungern auf den Friedhof? Zu viele Kreuze!

Alter Witz, aber noch nie so treffend! :D

Klavirus
 
C-Dur liegt sehr schlecht in der Hand. Wenn man sich einmal an Cis-Dur gewöhnt hat (Die Töne findet) dann spielt sich diese Tonart weitaus besser.
Auf einem E-Piano höre ich keine Unterschiede, wenn ich transponiere, auf einem Klavier aber.
Das sind jetzt alles Vermutungen, aber ich denke, dass das nicht an der Frequenz liegt, da bei der tempeirerten Stimmung eigentlich alle Tastenabstände gleich sein müssten (zwölfte Wurzel aus zwölf), während das bei der reinen Stimmung dazu geführt hat, dass man nicht transponieren konnte.
Vielleicht liegt es daran, dass schwarze Tasten einen anderen Anschlag haben als weiße und darum der Klang sich verändert.
 
Na ja, es muss nicht gerade Cis-Dur sein, aber ich finde auch, dass eine Tonart mit ein paar Kreuzen oder Be's den Händen mehr Orientierung gibt als C-Dur - die Tastatur hat durch die schwarzen Tasten einfach mehr "Relief" oder Profil. Das ist vor allem dann ein Vorteil, wenn man nicht auf die Tastatur schauen kann, also beim Primavista-Spiel oder generell wenn man beim Spielen eines Stücks überwiegend in die Noten schauen muss.
 
Das Thema hatten wir hier schon mal. Ich stehe nach Verfolgung des Themas auch in anderen Foren weiterhin auf dem Punkt, dass es bei gleichstufig gestimmten Instrumenten keinen Unterschied im Charakter der einzelnen Tonarten mehr gibt. Das aber aus rein physikalischer Sicht, individuell anderes Empfinden kann aus verschiedenen Ursachen trotzdem vorhanden sein.

Hier noch weitere Links zum Thema

Saxophonforum 1
Saxophonforum 2
Gerhard Tolar
FAZ
 
Hallo Wu Wei!

Wir haben uns auch schon mal darüber unterhalten, weil ich den Standpunkt vertreten habe (und auch noch immer vertrete), dass die verschiedenen Tonarten unterschiedliche Charaktere haben.
Aber das ist ziemlich sicher nur das feine Gespür eines jeden einzelnen, denn ich persönlich finde z.B. Cis-Dur grauenhaft, Des-Dur aber wunderschön.
Obwohl das ja eigentlich - wie man bei uns in Österreich sagt - "g`hupft wie g`hatscht", sprich ziemlich egal sein müsste.
Ist es aber nicht. Zumindest für mich nicht.

Und ich bin auch weiterhin der Meinung, dass Des-Dur eine sehr weiche Tonart ist. Es ist mit Sicherheit kein Zufall, dass viele sehr ruhige Kompositionen in Des-Dur geschrieben wurden.
Beispiel: Grieg - a-moll Klavierkonzert, der zweite Satz Adagio steht in Des-Dur
Debussy - Clair de Lune, steht in Des-Dur
Liszt - Konzertetüde "Un Sospiro", steht in Des-Dur

Um nur ein paar zu nennen - diese Aufzählung könnte aber noch um viele Beispiele erweitert werden....

@ Eva:
C-Dur liegt zwar gut in der Hand, klingt aber sehr hart für mich und finde ich persönlich nicht schön. :)
 
... ich persönlich finde z.B. Cis-Dur grauenhaft, Des-Dur aber wunderschön....
Selbst auf dem Klavier? Wie gesagt, ich kann mit euch wunderbar empfindsamen Menschen mit absolutem, relativ absolutem und relativem oder wenigstens gutem Gehör leider nicht mithalten. (Habe wohl in mancherlei Hinsicht Hornhaut auf dem Nervensystem.) Aber auf dem Klavier sind doch Cis- und Des-Dur enharmonisch verwechselt, da kann es ja wohl "auf den selben Tasten" nicht unterschiedlich klingen. Oder willst du mich auf den Arm nehmen?
 
Beispiel: Grieg - a-moll Klavierkonzert, der zweite Satz Adagio steht in Des-Dur
Debussy - Clair de Lune, steht in Des-Dur
Liszt - Konzertetüde "Un Sospiro", steht in Des-Dur

Das könnte wohl eher an der Lesbarkeit liegen (Cis-Dur = 7 Kreuze; Des-Dur = 5 b's). :confused: Ansonsten stimme ich mit Wu Wei bezüglich der enharmonischen Verwechslung zu.

Gruß,
Sascha
 
Naja, ein Stück in reinem C-dur, ohne Modulationen und ohne Kontrapunkt wäre wohl schon extrem langweilig.

Aber immerhin ist eines von Schumanns besten Klavierwerken, die Fantasie op.17 auch in C-dur.

Bei C-dur nicht immer gleich an Czerny, Clementi und Diabelli denken...! ;)


Haydnspaß
 

C-Dur liegt zwar gut in der Hand, klingt aber sehr hart für mich und finde ich persönlich nicht schön

Zumindest in einem Punkt stimmst du mir dann wenigstens zu, denn einige Meinungen gingen eher in die Richtung, dass C-Dur schlecht in der Hand liege ;)

Aber um noch einen anderen Vorteil an C-Dur zu nennen... Im Moment haben wir hier ziemlich sommerliche Temperaturen und besonders die schwarzen Tasten werden sehr, sehr, sehr heiß 8)
Da wäre ich schon dankbar, wenn ich ein paar C-Dur-Stücke üben dürfte ;)

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich keinen Unterschied zwischen den Tonarten merke, trotz eines Musikwissenschaftsstudiums ;)

Vielleicht kommt es ja irgendwann mal...
 
Ein Musikwissenschaftsstudium hat wenig mit Gehör/Gefühl zu tun. Ich kann auch singen lernen und jeden Ton schaffen, aber es klingt halt nicht schön.

Du musst es dir mal öfter anhören, die Tonleitern im Vergleich.


oli
 
Du musst es dir mal öfter anhören, die Tonleitern im Vergleich.

So einfach lässt sich das denke ich nicht beweisen. Wenn ich mir selber am Klavier die verschiedenen Tonleitern vorspiele, dann meine ich auch, gewisse Eigenarten der Tonarten zu hören. Allerdings ist das dann ja keine objektive Beobachtung mehr, weil ich ja genau weiß, in welcher Tonart ich mich befinde.

Wenn ich aber zum Beispiel ein Stück von einer Cd höre, von dem ich die Tonart nicht weiß, bilde ich mir auch manchmal ein, solche Eigenarten zu hören, um dann hinterher bei der Überprüfung am Klavier festzustellen, dass ich mich vollkommen in der Tonart geirrt habe.

Hörst du die Unterschiede auch, wenn du nicht weißt, um welche Tonart es sich handelt? Dann müsstest du ja dadurch auch immer die Tonart eines unbekannten Stückes erkennen können?

Zum eigentlichen Thema: Ich mag C-Dur nicht besonders, weil ich auch finde, dass es schlecht in der Hand liegt.

Gruß
Tina
 
Ich mag C-Dur nicht besonders, weil ich auch finde, dass es schlecht in der Hand liegt.

Tina, in aller Öffentlichkeit könntest du wenigstens so tun, als wenn du meiner Meinung wärst ;)

Ich finde aber, dass es andere Tonarten gibt, die wesentlich schlechter in der Hand liegen.

Was das Tonartenerkennen angeht. Mein Studium besteht nicht nur aus Theorie und es gibt auch etliche, die die Tonarten wirklich hören können. Das sind dann allerdings Absoluthörer und das ist wieder ne andere Voraussetzung dafür.
Wir hatten natürlich auch, dass gewisse Tonarten angeblich für bestimmte Eigenschaften stehen und deshalb in solchem Zusammenhang verwendet werden.
Ich will nicht abstreiten, dass es vielleicht möglich ist, solche Unterschiede irgendwann mal wahrzunehmen. Mir ist es leider noch nie gelungen ;)
Vielleicht bin ich auch einfach zu unmusikalisch :)
 
Ich bin sicher kein absoluthörer. Und kann auch nicht sagen was für eine Tonart es ist, dazu müsst ich die Unterschiede auswendig kennen. Aber ich höre bei jeder Tonart eigenarten. Natürlich sind diese Eigenarten nur meine Meinung, aber ich denke, dass jeder zwischen den Tonarten im Klang Unterschiede hören jkann.

oli
 

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