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avarice

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6. Apr. 2013
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Hallo Community :)

Ich möchte bald anfangen, Klavier zu spielen und es sind noch einige Fragen bei mir offen, die hier hoffentlich von erfahrenen Spielern beantwortet werden können.

Meine Ausgangslage:
- Bin Student (23 Jahre alt), Budget ist relativ klein.
- Übungszeit wäre bis zu 1 h/Tag möglich
- Musikalische Vorkenntnisse: bis zum 20. Lebensjahr überhaupt kein Kontakt mit Musik. Dann habe ich angefangen Gitarre zu lernen (autodidaktisch) und bin inzwischen soweit, dass ich (nach Anleitung) die meisten Songs/Rhythmen/Melodien spielen kann. Angemerkt sei, dass ich Westerngitarre spiele und eher Songs aus Pop/Rock spiele und durchschnittlich 2 h täglich geübt habe.
Habe vor kurzem angefangen, etwas in Musiktheorie hineinzuschnuppern. Aber da bin ich wirklich noch ziemlich am Anfang, da ich ja Null Vorkenntnisse hatte und erstmal wieder die Notenreihenfolge lernen musste und solche Banalitäten.
Habe ebenfalls vor ein paar Monaten mit Gehörtraining begonnen, weil das eine große Schwäche war/ist.
Ich stelle mir vor, dass sowohl Musiktheorie als auch Gehörtraining am Klavier einfacher zu üben sind als auf der Gitarre (?).

Ich habe mich schon im Internet und beim lokalen Musikgeschäft über Instrumente informiert und mich egtl schon für das Yamaha P105 entschieden, zusammen mit gutem Ständer und Hocker wäre ich so bei 800€. Das Kawai ES-7 hat mir zwar besser gefallen, aber den Preis kann ich mir nicht leisten :/ Aber für mich als Anfänger hört und fühlt sich das Yamaha schon sehr gut an!

Kommen wir zu meinen Fragen:
- Gibt es Lernsoftware, die es erlaubt, das D-Piano an den PC anzuschließen und die dann in Echtzeit erkennt, welche Tasten ich drücke? Und macht sowas überhaupt Sinn? Ich als Laie stelle mir das ganz hilfreich vor, um Akkorde/Tonleitern/Stücke usw. zu lernen.

- Ich habe Gitarre komplett ohne eine einzige Unterrichtsstunde gelernt und weiß noch, wie mühselig es war, mich durch die vielen Online-Lernangebote zu wühlen. Nach ein paar Monaten bin ich auf die Seite von "JustinSandercoe" gestoßen. Dort bietet er komplett kostenlos einen vollständigen Kurs für Anfänger an mit Videos zu jeder Lerneinheit und außerdem viele weiterführende Kurse für Fortgeschrittene. Man muss also nichts kaufen oder einen Vertrag abschließen, um vollwertig lernen zu können. Er finanziert sich über Spenden und den Verkauf von seinen Produkten, die noch mehr Infos enthalten (DVDs, Bücher usw).
Jetzt frage ich mich, ob es sowas auch für das Klavier gibt? Ich habe gar kein Problem damit, wenn alles auf Englisch ist (habs sogar sehr gerne, da nebenbei noch Lerneffekt für die Sprache ;) ). Habe jetzt ein bisschen gegoogelt die letzten Wochen, aber das meiste sind Seiten mit nur einigen grundlegenden "freien" Lerneinheiten und wenn man weitermachen will muss man was kaufen.

- Eine daran anschließende Frage ist natürlich: Ist es praktikabel, Klavier ohne regelmäßigen Klavierunterricht autodidaktisch zu lernen? Bei der Gitarre hatte ich einige Haltungsfehler, die aber auf der Seite von Justin angesprochen wurden und ich durch genaues Beobachten und ausprobieren egtl alles hingekriegt habe, wenn auch manches mühsam war. Vor ein paar Monaten war ich für eine Stunde bei einem Gitarrenlehrer und er meinte, meine Technik, Spielweise und Haltung sind sehr gut.
Ist es beim Klavierspielen problematischer? Ich kann vom Zusehen egtl ziemlich gut lernen, also wenn es einen ähnlich guten Onlinekurs fürs Klavier gibt mit ausführlicher Erklärung und Videos, könnte es gehen.. oder bin ich da zu naiv?
Von den meisten habe ich jetzt gehört, dass ich zumindest 1x im Monat richtigen Unterricht nehmen sollte (haben mir die meisten aber auch zur Gitarre gesagt). Aber genau wie bei der Gitarre ist so eine Musikunterrichtsstunde einfach soo teuer :( Habe jetzt im Internet nach Angeboten in meiner Stadt gesucht und die Preise sind durchweg bei 35-45€ pro Stunde. Ich kann mir vorstellen, dass ich es günstiger kriegen könnte von "nichtprofessionellen" Lehrern. Also einfach von guten Klavierspielern oder Musikstudenten.

- Es gibt ja auch sowas wie "Musikschulen", da habe ich auch ein paar in meiner Umgebung gefunden. Ich weiß leider nicht so recht, was das egtl ist? Ich hatte es mir vorgestellt wie einen "Sportverein", nur dass es da eben um Musik geht. Es werden ja meistens sehr viele Intrumente angeboten und es gibt auch Gruppen usw. Bei einer stand jetzt auch der Preis dabei, da hat eine 10er Karte fpr Studenten 345€ gekostet, also nicht wirklich billiger als Einzelunterricht...

- Da ich jetzt mit der Gitarre schon recht gut geworden bin, nun Klavier anfangen möchte und auch sehr gerne dazu singen würde, habe ich gedacht, so eine Art "Musikverein" wäre doch eine gute Idee für mich? So langsam möchte ich (mit der Gitarre) auch mal mit anderen Leuten zusammen spielen und auch das Singen/Klavierspielen kann bestimmt davon profitieren, wenn man Gleichgesinnte kennt und nicht nur allein für sich übt.


Wie ihr merkt, habe ich keine Klarheit darüber, wie ich am effektivsten ins Klavierspielen einsteige, ohne große Geldmengen für Musikunterricht aufzuwenden. Dass es prinzipiell geht, weiß ich aus meiner Erfahrung mit dem Erlernen der Gitarre (Jeder der mich spielen sieht ist erstaunt, dass ich nur 2 Jahre spiele und mir alles selber beigebracht hab - das bestärkt mich natürlich in meinen Lernfähigkeiten).
Aber mit der Gitarre war ich am Anfang auch recht planlos und bin von einer Webseite zur anderen umhergeirrt bis ich was gutes gefunden habe. Nun hoffe ich, dass mir hier im Forum Menschen weiterhelfen können, die selber schon die "Anfängerstadien" beim Klavierspielen hinter sich haben und nun mehr Klarheit darüber haben, was sinnvoll ist und was nicht :) Außerdem ist das Klavier einfach ein anderes Instrument als die Gitarre und vielleicht ist es hier nicht möglich, sich die Technik auf die gleiche Weise selbst beizubringen.
Ich freue mich auf eure Meinungen,

Viele Grüße,
Sergej
 
Übungszeit wäre bis zu 1 h/Tag möglich
Das reicht.

sowohl Musiktheorie als auch Gehörtraining am Klavier einfacher zu üben sind als auf der Gitarre
In der Tat. Auf dem Klavier gibt es jeden Ton nur einmal und ´ne Tastatur ist übersichtlicher als ein Gitarrengriffbrett.

Gibt es Lernsoftware, die es erlaubt, das D-Piano an den PC anzuschließen und die dann in Echtzeit erkennt, welche Tasten ich drücke? Und macht sowas überhaupt Sinn?
Nein. Du selber siehst ja in Echtzeit, welche Tasten Du drückst. Außerdem hörst Du es.

Jetzt frage ich mich, ob es sowas auch für das Klavier gibt
Onlinekurse gibt es für das Klavier jede Menge. Sie nützen zu 100 Prozent ihren Autoren. Sie suggerieren, dass Klavier lernen, vor allem ohne Noten, total easy ist. In einem Kurs, den ich mir aus Interesse angesehen habe - ich wollte mich ´mal gruseln - , behauptet der Autor, L. Bernstein konnte keine Noten lesen. So ´ne Type müsste man mit den Ohren an die nächste Kirchentür nageln.

Ist es praktikabel, Klavier ohne regelmäßigen Klavierunterricht autodidaktisch zu lernen?
Kaum, man kommt nicht weit. Der wissenschaftliche Beweis, dass autodidaktisch Klavier lernen vergeudete Zeit ist, steht noch aus. Aber es ist meine Meinung.
Also: Klavierlehrer und regelmäßigen Unterricht nehmen, so geht es. Wenn der Lehrer zu teuer ist, könnte auch ein Musikstudent zunächst reichen, nicht ideal, aber besser als alleine planlos ´rumzuwurschteln.

Ganz ohne Geld und nur mit blödsinnigen Tutorials bei Youtube funktioniert es keinesfalls.

Vie Erfolg,
CW
 
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Thema Onlinekurs:
Nicht direkt für das Klavier, aber der einzige "Kurs", den ich vor Allem für Musiktheorie empfehlen kann:
Klaus Kauker, http://www.youtube.com/user/klauskauker

Gut sind manche spezielle Sachen auf YT, wenn es z.B. um Blueslicks geht.

Aber um Klavier zu lernen, sind solche Kurse einfach Müll, da gebe ich CWtoons Recht.

Ist es praktikabel, Klavier ohne regelmäßigen Klavierunterricht autodidaktisch zu lernen?
Das hängt von Deinen Ansprüchen und Deiner Herangehensweise ab. Ich habe das 35 Jahre lang gemacht und hatte Spaß daran. Aber man stößt eben schnell an Grenzen und kommt nicht weiter. Jetzt habe ich seit 5 Monaten Unterricht und merke, wie viel ich verpasst habe.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der Kauker ist kenntnisreich und gut. Aber es ist kein Kurs zum Klavier lernen. Außerdem braucht man Vorkenntnisse.

CW
 
Hallo Sergej,

ich habe auch als Studentin mit Mitte 20 angefangen angefangen zu spielen. Ich kann dir sagen, dass es eine riesen Bereicherung deines Lebens sein wird! Auch das Budget kann ausreichen, muss es aber nicht. Mir persönlich war das Klavierspiel wichtig genug, dass ich mich ins Zeug gelegt habe mir eine gute Lehrerin zu finanzieren, obwohl ich mein ganzes Leben finanziell selbst zu bestreiten hatte. Wenn man die Liebe zu seinem Instrument, die richtigen Prioritäten und keine Angst davor hat ein wenig anzupacken, dann funktioniert das wunderbar.
Also ich fand im Zuge der Gehörbildung - noch weit sinnvoller als das Üben am Klavier - das Singen!


Die meisten guten(!) Geschäfte bieten dir einen Mietkauf an. So habe ich das damals auch gemacht. Zunächst habe ich mein (akustisches!) für knapp 40 € im Monat gemietet und es dann nach 6 Monaten gekauft. Bis dahin solltest du dann auch wissen, ob dir das Klavierspiel überhaupt Spaß macht. Grade beim Klavierkauf sollte man nur die kleinstmöglichen Kompromisse eingehen, sonst wirst du dich sehr schnell ärgern.

Bei der Lernsoftware hat cw recht. Wozu solltest du das brauchen. Du siehst ja was du spielst und im besten Falle hörst du es auch.

Wenn du richtig (!) lernen willst, dann wirst du grade am Anfang wohl nicht um einen Lehrer herumkommen. Die wenigsten Menschen werden es allein wirklich weit bringen. (Ausnahmen bestätigen die Regel). Viele werden sich verrennen und noch mehr sich ein schlechtes unokonomisches Spiel antrainieren welches im besten Fall zu einem unmusikalischen und schlechten Spiel und im schlechtesten Falle zu Schmerzen führt. So oft merkt man beim Üben einfach nicht welche Fehler man eigentlich grade macht. Da ist eine schnelle Reaktion des Klavierlehrers (auch wenn sie nach einer Woche erfolgt) einfach Gold wert. Das hängt allerdings wohl auch von den eigenen Wünschen ab. Wer einfach nur etwas klimpern will hat da sicherlich andere Ansprüche als jemand, der Freude daran hat komplexere Stücke möglichst musikalisch spielen zu können.

Mein Klavierunterricht kostet mich knapp 150€ im Monat - das sind etwas über 15h Mehrarbeit. Was bei meinem Nebenjob ca 1-2 Tage arbeit sind. Das sollte doch an sich eigentlich durchaus machbar sein =)
 
avarice, ich rate dir:
Suche für ganz Anfang einen Lehrer, der Dir Deine Hand richtig auf das Klavier zu legen beibringt. Am besten zu erst ohne Tasten, dann 1 Finger auf eine Taste, bis du fühlst, wie das Gewicht des ganzen Armes durch die Fingerkuppe sich auf die Tasten übertragen lässt. Du solltest buchstäblich fühlen, wie deine Fingerkuppe den Klavierboden (ich meine den Teil unter den Tasten) erreichst. Wenn Du dieses Gefühl bekommen hast, d.h. auch, dass dein Arm nicht verkrampft ist - dann wirst Du später keine kaputte Hände kriegen. Das ist ganz wichtig am Anfang, da es ganz schwer ist, später die richtige Arme und Händeposition umzulernen. Lieber gleich am Anfang richtig als später kaputte Hände.
 
Hey ich freue mich echt über die vielen Antworten von euch :)
Also das Klavierspielen will ich wenn, dann auch richtig lernen! Mein Ziel ist es (ich weiß ist etwas spät, aber will ja auch nicht groß rauskommen oder so^^) in absehbarer Zukunft meine Lieblingslieder singen zu können und natürlich auch mit Gitarre/Klavier begleiten. Und wenn ich soweit bin, will ich auch eigene Lieder schreiben. Was mir an der Musik Spaß macht, ist dieses Erlebnis, die Atmosphäre und Stimmung eines Liedes/Musikstücks gut zum Ausdruck zu bringen ;) Ich will nicht unbedingt die kompliziertesten Stücke spielen können. Und die Melodien, die mich wirklich bewegen sind auch meistens nicht extrem anspruchsvoll.
Mit dem Klavierspielen möchte ich parallel auch ernsthaft die Musiktheorie lernen, um die Zusammenhänge der Musikstücke verstehen zu können und hoffentlich irgendwann meine eigene Musik zum Ausdruck zu bringen. Die Musikrichtung ist egtl Pop/Softrock (gibt viele Lieder mit echt schönen Melodien) aber auch klassische Stücke (so in Richtung "Comptine d'un autre ete", "Yiruma - River flows in you", "Ludovico Einaudi - Divenire" oder "Una Mattina", auch entspannende Musik wie z.B. die von "Brian Crain"). Aber wie bei der Gitarre bin ich mir sicher, dass ich beim Lernen auch neue Musikrichtungen entdecken werde.

Worauf sollte ich bei einem Klavierlehrer denn achten, außer dass die Chemie stimmt? Ich habe von vielen, die Musik im Kindes- oder Jugendalter gelernt haben, gehört, dass es ihnen keinen Spaß gemacht hat weil nur langweilige Stücke geübt wurden und es zu "trocken" war. Da ich jetzt von allen Seiten höre, dass ein Klavierlehrer sehr sinnvoll ist, würde ich auch das Geld dafür aufbringen. Aber ich würde ungerne so viel Geld ausgeben für uneffektive Stunden. Da ich noch so gut wie Null Erfahrung habe mit Musiklehrern, wäre ich sehr dankbar für ein paar Tips, worauf ich da schauen sollte :)
 

Lieber avarice,
ohne Schweiß kein Preis! :D
Nicht alles im Leben soll und wird nur Spaß machen, das Gefühl nach der Anstrengung einen Riesenschritt nach Vorne gemacht zu haben - das ist unbeschreiblich gut! :klavier:
 
Das weiß ich nur zu gut Tastenfrau ;)
Die ersten Monate mit der Gitarre habe ich Sachen gelernt, die wahrscheinlich die Hälfte aller Grundschüler schon kann :D Ich hatte anfangs so gut wie gar kein Gespür für den Rhythmus und hatte natürlich enorme Schwierigkeiten, die einfachsten Anschläge zu spielen. Inzwischen ist das gute Rhythmusgefühl meine größte Stärke beim Spielen und ich übe immer noch viele Sachen, die "an sich" keinen Riesenspaß machen, aber wo ich weiß, dass sie mir was bringen.
Wenn ich zu einem Lehrer für 35€/h gehe, will ich aber das beste aus dieser Zeit rausholen. Als Anfänger kann ich natürlich schwer beurteilen oder verstehen, ob die Sachen, die ich da gezeigt bekomme auch sinnvoll für mich sind. Deshalb würde ich gerne wissen, auf welche Eigenschaften des KL ich achten sollte um möglichst sicher zu gehen, dass ich viel von ihm lernen kann und schnell vorankomme. Die meisten hier haben ja schon Erfahrung mit Klavierlehrern gemacht oder sind z.T. selber aus dieser Branche und ich als komplett Unerfahrener will mich schon im Voraus schlau machen, bevor ich erst nach Monaten merke, dass ich beim falschen Lehrer gelandet bin.

Mir ist grade noch eine Frage in den Sinn gekommen: Auch wenn ich einen Klavierlehrer in Anspruch nehme, will ich mir trotzdem außerhalb des Unterrichts selber Sachen aneignen. Gibt es dafür einen guten (vor allem was Vollständigkeit und Strukturiertheit angeht) Online-Kurs, den ihr empfehlen könnt?
 
Ich will nicht unbedingt die kompliziertesten Stücke spielen können.

Die Stücke von Tierssen, Yiruma, Einaudi etc. die du als Zielsetzung ausgegeben hast, sind nicht unbedingt als Höhepunkt der Klavierkunst bekannt geworde. Das mag jetzt kritisch klingen, erleichtert die Situation für dich aber ungemein. :-) Ich wage zu behaupten, dass du diese bzw. solche Stücke mit einem Lehrer und einem Übungsaufwand von 1h pro Tag innerhalb von 2 Jahren wirst spielen können. Ich habe vor etwa 1 Jahr angefangen, meine Lieblingsstück für Klavier (war und) ist die Sturmsonate von Beethoven. Ich rechne fest damit, diese auch in 10 Jahren nicht spielen zu können. :-)

Da ich noch so gut wie Null Erfahrung habe mit Musiklehrern, wäre ich sehr dankbar für ein paar Tips, worauf ich da schauen sollte :)

Ich denke eine Ferndiagnose ist hier unmöglich. Es gibt, auch unter brauchbaren/guten Lehrern, sehr viele unterschiedliche Meinungen zum richtigen Vorgehen. Hänge dich nicht zu sehr an 35 EUR / Stunde auf (das ist weniger als ein Handwerker kostet). Du wirst nach einigen Wochen oder Monaten merken, ob sich der Unterricht lohnt. Falls du ein schlechtes Gefühl hast, dann sprich dies ggü. deinem Lehrer an, und im Worst Case steht eben ein Wechsel an; gibt Schlimmeres.
 
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Einen guten Abend nochmal,

nicht dass ich dir selbigen verderben möchte, aber bis man ein Stück gleichzeitig ansprechend singen UND spielen kann ist es doch ein weiterer Weg als man zunächst denkt. Meine ersten Gedanken dabei waren irgendwas in Richtung: "Verdammt, wo ist meine Stütze und hoffentlich kommt sie irgendwann wieder"; derweil war die Linke Hand unendlich weit von jedwedem Metrum entfernt und die Rechte sich grade nicht mehr sicher, ob sie nun f´oder doch was anderes hätte spielen müssen wärend das Fis relativ schräg in meinen Ohren klang. =)

Toll finde ich es, dass du dich mit der Musik beschäftigen und etwas lernen willst. Als kleiner Einstieg: Einaudi, Amelie, Yiruma (gibts da mehr von?) haben absolut nichts mit Klassik zu tun! Langweilig können nur Dinge sein, mit denen man sich nicht wirklich beschäftigt. Grundlagen müssen nuneinmal sein. Und die machen - wenn man sich darauf einlässt durchaus Freude.
Für mich war es wichtig, dass bei meiner Lehrerin und mir Chemie und Anspruch zueinander passten. Wir haben bevor wir angefangen haben besprochen, wie wir vorgehen werden und mit welchen Werken wir warum arbeiten werden. Ich glaube aber, dass du eine falsche Vorstellung vom Klavierunterricht hast. Wozu einen Onlinekurs nebenbei? Wenn du einen guten Lehrer hast, dann wirst du eine Woche mit deiner einen Stunde sehr gut beschäftigt sein wenn du dich auf die nächste Stunde vorbereitest!
 
Hey Cathain,

mit "in absehbarer Zukunft" Lieder singen und dazu spielen zu können meinte ich einen Zeitraum von einigen Jahren ;) Ich weiß dass es sehr viel Arbeit und Übung erfordert und bin auch bereit, dies zu leisten.
Danke dass du mich darauf hinweist, dass die oben aufgeführten Stücke nichts mit Klassik zu tun haben! Welches Genre ist das denn eigentlich? Würde mir bestimmt helfen, noch mehr solche Musik zu finden :D
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keine gute Vorstellung vom Klavierunterricht habe, deshalb frage ich hier auch so viel ^^ Ich glaube auch, dass ich eine etwas ablehnende Haltung gegenüber Musikunterricht in der Form habe, weil es einfach so teuer ist. Z.B. spiele ich seit meiner Kindheit Tischtennis und da geht man in einen Verein, zahlt seinen Mitgliedsbeitrag und der Trainer wird vom Verein bezahlt... Dort wäre es absurd, ständig Einzeltraining zu nehmen und irgendwie habe ich gehofft dass es bei der Musik so etwas ähnliches gäbe. Also eine "Musikschule", wo man einfach einen festen Beitrag hat, bestimmte "Übungszeiten" mit den Lehrern, ja auch gern in Gruppen. Aber dass es eben nicht nur die Form von "Einzelunterricht" hat. Und dass man selber entscheiden kann, wie oft man hingeht etc. Also wie eine Art "Trainingsgruppe" :)
Ich gebe selber Schülern Nachhilfe und diese ist auch teuer, aber die meisten Kinder lernen die Sachen ja auch gut genug ohne diesen "Einzelunterricht". Ich habe halt die Vorstellung, dass man die meisten Fertigkeiten durch zuschauen, mit anständiger Erklärung und ausreichend Motivation gut lernen kann. Der Lehrer sollte dann schon regelmäßig gucken, dass man die Sachen richtig macht, aber er muss nicht die ganze Zeit seine volle Aufmerksamkeit einem einzigen Schüler schenken, sondern eben dann, wenn bei diesem Fragen/Schwierigkeiten auftauchen und halt zur Kontrolle.
Die eine Musikunterrichtsstunde meines Lebens hat mich darin irgendwie auch bestätigt: Ich kam dahin, habe erstmal erzählt was ich so kann und was ich verbessern möchte. Dann habe ich ein paar Stücke vorgespielt und wir haben uns auf eine Sache geeinigt, die wir in dieser Stunde angehen wollten. Er hat mir dann ein paar Übungen dazu gegeben (auch auf Papier), hat sie mir vorgespielt und ich dann nachgespielt. Und er hat mir ein Lied gegeben, wo diese Art Anschlag verwendet wurde. Bis dahin alles gut, aber dann saß ich da und habe versucht dieses Lied zu spielen und er hat zugeschaut... Ich meine es ist klar, dass ich Zeit brauche, um mich damit vertraut zu machen und es passieren noch viele Fehler am Anfang bis man es im Kopf und in den Fingern hat. Das hätte ich genauso gut alleine zu Hause üben können und dann eben bei der nächsten Stunde (theoretisch, es war bei uns nur diese eine) für mich schwierige Stellen und Probleme mit dem Lehrer anzugehen.

Zur Zeit sehe ich den "Mehrwert" eines Klavierlehrers darin, dass er meine Spielweise kontrollieren kann. Dass ich also schon eingeübte Sachen spiele und er schaut, ob alles okay ist und wenn nötig korrigiert. Aber ich muss mir doch die wirklichen Grundlagen wie Haltung, Fingersatz, Musiktheorie, Tonleitern, Notenlesen oder was auch immer es so gibt nicht alles vom Klavierlehrer erklären lassen. Klar ist es gut für ihn, weil dann vieel mehr Zeit benötigt wird. Aber wie gesagt habe ich nicht unbedingt auf Dauer die 100€ monatlich für Klavierunterricht.
Deshalb hatte ich gehofft, dass mir hier von den Online-Angeboten die "richtigen" empfohlen werden können von Leuten, die sich selber in ihrem Lernprozess schon damit beschäftigt haben. Genauso wie ich jetzt Leuten, welche grade angefangen haben oder anfangen wollen, die Seite von JustinSandercoe fürs autodidaktische Gitarre-Lernen empfehle. Ich hätte mich gefreut, wenn ich jmd gekannt hätte, der sie mir direkt am Anfang ans Herz gelegt hätte, dann wären mir monatelanges Rumsuchen auf dutzenden anderen Webseiten erspart geblieben.
 
Hasenbein (den wirst Du noch kennen lernen) würde es als "Schnulzenhaftes-Filmmusikgedudel" bezeichnen. Hauptmerkmal sind eingängige und einfache Harmonien und man kann es den Genres "Easy Listening" oder "Populäre Klassik" zuordnen.

Was den Unterricht angeht, glaube mir: Es gibt keinen guten Online-Kurs zum Klavierlernen. Das wird Dir hier jeder bestätigen.
Aber ich muss mir doch die wirklichen Grundlagen wie Haltung...
Gerade dafür brauchst Du den Lehrer. Den von Dir genannten Rest kann man durchaus selbst lernen.

Aber wenn Du das Geld für Unterricht nicht aufbringen kannst, muss man eine vernünftige Lösung finden.
a) es gibt auch Gruppenunterricht in Musikschulen (ist aber mehr für Kinder gedacht)
b) Unterricht im 2- oder 4-wöchigen Rhythmus
c) für Musiktheorie gibt es gute Bücher und auch Online-Kurse (einen habe ich schon genannt)

Ich würde also empfehlen, wenigsten 1x im Monat Unterricht zu nehmen, sich in Absprache mit dem Lehrer mit guter Literatur versorgen (Klavierschule...) und, das ist was wirklich Gutes am Internet, zur Selbstkontrolle und auch Analyse der Musik gute Einspielungen von den Stücken anhören.
 
Der praktische Unterschied zwischen autodidaktischem Lernen und Lernen mit Lehrer ist meist, dass der Schüler mit Lehrer am Anfang nicht so schnell ins Jammen verfällt. Selbstlerner wollen schnell zuviel oder beschränken sich auf Spielweisen, die sich zwar gut anhören, aber doch irgendwie immer gleich klingen.

Ein Instrument zu lernen bedeutet, auch erstmal öde Dinge anzugehen, diese zu wiederholen, zu variieren, sich nicht mit "klappt halbwegs" zufrieden zu geben.

Auf der anderen Seite lassen sich die Leute auch gerne etwas praktisch vorkauen und scheitern an der Theorie. Autodidaktisches Lernen heißt im Prinzip, das Rad neu zu erfinden. Das können aber nur die Wenigsten. Die meisten Instrumentalisten die ich kenne, sind dieser Menschenschlag, die nur zur Höchstform auflaufen, wenn sie einen gewissen Lerndruck durch einen Lehrer aufgebaut bekommen. Ohne Lehrer fangen die an, lassen es dann eine Zeitlang schleifen, fangen dann wieder kurzzeitig neu an usw.

Meine Frau ist auch so ein Typ. Ohne Lehrer fiel die in Wellenform immer wieder zurück, weil sie das (halt unbequeme) Lernen je nach beruflicher Situation usw. schleifen ließ. Mit Lehrer traut sie sich das nicht, und übt täglich.

Lernen mit Lehrer kostet allerdings saftig, das darf man nicht außer acht lassen. Soll es was bringen, kostet normaler Instrumentenunterricht in Einzelform so an die 750.- Euro im Jahr. Je nach Grad der Ernsthaftigkeit auch noch einiges mehr. Und: Lernen mit Unterricht dauert durch die kleinschrittigere, universellere Herangehensweise vergleichbar länger als das autodidaktische Verfahren, auch wenn es im Endeffekt auch mehr bringt.

Sparmaßnahmen wie einmaliger Unterricht im Monat oder Gruppenunterricht mit zusammengewürfelten Charakteren, halte ich für kontraproduktiv.

Dazu kommen Fahrtzeit, die Wahl des richtigen Lehrers, das Hoffen auf die richtige Chemie zwischen Lehrer und Schüler (eher nicht durch eine olle Probestunde zu erfahren, die immer toll ist), überhaupt einen Lehrer zu finden, der sich auf die Vorlieben des Schülers einstellen mag usw.

Auch wenn viele Poster in Foren ihre eigene Erfahrungen bejubeln - es kann verdammt viel schief gehen, wenn man im Erwachsenenalter mit einem Instrument in Lehrerform anfängt.

Manche sind auch gar nicht der Typ für eine Lehrer-Schüler-Situation. Die machen sich schon mehrere Tage vor der nächsten Stunde Stress, weil sie ja bis dahin dieses oder jenes lernen wollen oder sollen.

=> Sprich: lernen heißt üben, und nicht schon Gekonntes verfeinern, oder einfach nur das nächste Lied nach bekanntem Muster nachspielen. Wer den Unterschied auch ohne Lehrer packt, kann durchschnittliches Klavierspiel auch autodidaktisch lernen.

Alles andere dauert so und so viele Jahre, auch mit Lehrer. Das darf man nicht vergessen. Auch wenn autodidaktisches Spiel meist nicht zu virtuoser Konzertreife führt - auch mit Lehrer erfährt man darüber hinauslaufende Weihen nicht nach zwei Jahren.

Man sollte sich sicher sein, dass das Vorhaben, ernsthaft ein Instrument zu lernen mehr bedeutet, als einmal in der Woche für 50-100.- Euro Kosten zum Lehrer zu dackeln. Es bedeutet eine lange Anlaufzeit für das breitgefächerte Erlernen gundlegender Kenntnisse und Fähigkeiten, und am besten auch keine längere Unterbrechung. Kommt da eine halbjährige Prüfungszeit ohne viel Übungszeit dazwischen, kann das schon einen derben Rückschlag bedeuten.

Und auch nur davon sprechen diejenigen im Prinzip, wenn sie von der Sinnigkeit eines Lehrers für gutes Erlernen des Klaviers sprechen. Alles andere kann man natürlich auch autodidaktisch lernen, wenn man sich ein bisschen am Riemen reißt und keine Angst vor der Musiktheorie hat.

Wenn der Geldbeutel allerdings schon klammert, wenn es um die Anschaffung von 800.- Euro vs. 1.400.- Euro geht, ist natürlich die Frage, ob man sich auch wirklich den ernsthaften Unterricht auf Dauer leisten kann und will. Mittendrin aufzuhören ist auch Geldverbrennung.
 
Sparmaßnahmen wie einmaliger Unterricht im Monat oder Gruppenunterricht mit zusammengewürfelten Charakteren, halte ich für kontraproduktiv.
Ich seh das anders. 1x Unterricht im Monat ist besser als kein Unterricht. Avarice, es ist ganz wichtig, dass Du dem lehrer genau das erzählst, was Du hier geschrieben hast. Ein neues Stück auflegen und zuschauen, wie der Schüler sich abmüht - das kanns nicht sein. Wenn Du mal die ersten 3, 4 Monate hinter Dich gebracht hast, schau mal in den Faden: Von Anfängern für Anfänger. Da gibts motivierende Noten. Aber kein Tiersen, Eunaudi etc. ;-)
 
Aber ich muss mir doch die wirklichen Grundlagen wie Haltung, Fingersatz, Musiktheorie, Tonleitern, Notenlesen oder was auch immer es so gibt nicht alles vom Klavierlehrer erklären lassen.
Doch.

hatte ich gehofft, dass mir hier von den Online-Angeboten die "richtigen" empfohlen werden können von Leuten, die sich selber in ihrem Lernprozess schon damit beschäftigt haben.
Du bist hartnäckig. Es haben Dir ja schon mehrere Teilnehmer verdeutlicht, dass Onlinekurse für ´s Klavier lernen Käse sind, nahezu nix taugen und eben deshalb Murks sind. Ich kenne niemanden, der per Onlinekurs respektabel Klavier spielen gelernt hat. Wer sich nach einem Jahr Onlinekurs völlig ungeschickt und unbeholfen die Melodie von Beethovens "Elise" zusammenfingern kann, kann deswegen noch lange nicht Klavier spielen. Klavier spielen ist etwas ganz anderes als das, was in diesen Dünnbrettbohrerangeboten proklamiert wird.

CW
 

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