Brauche eure Hilfe beim Einstieg :)

  • Ersteller des Themas avarice
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Also bei mir siehts so aus: 45 min Unterricht die Woche, bei 0,5-1h Üben pro Tag (je nach Arbeitsaufwand/Uni aber auch mal mehr und mal weniger) für 131€ im Monat. 1 Monat Ferien in denen ich aber auch keinen Unterricht zahle.
 
Kleine Anmerkung am Rande!
Manche kommen zu einem Klavier wie die Magd zum Kinde!
Ich habe jetzt ein Weissbrod im Wohnzimmer stehen und informiere mich jetzt erst einmal ausgiebig, weil bevor Michael nicht Hand angelegt hat werde ich definitiv nicht Sinnvoll darauf spielen.
Ich habe aber auch daran gedacht das es als Staubfänger zu schade ist und unterstütze meine Kinder was musizieren angeht wo es nur geht!
Da bekommt man selber auch wieder Lust daran!
Also definitiv kommt hier bei mir nen Klavierlehrer zum Einsatz!
Mein Junior spielt ja nicht nur Fanfare und wer mit 12 Jahren die erste Stimme dort (Fanfarencorps) spielen soll, ist bestimmt nicht unmusikalisch oder unbegabt!
Darum fördere ich ihn wo es nur geht!
Leider finden wir nirgends die Noten für: Über den Wolken von Reinhard May.
 
Wer nach einem Jahr gerade mal die Melodie ungeschickt und unbeholfen spielen kann, der sollte sich wirklich einen guten Lehrer suchen. Mit der rechten Hand die Melodie der Elise zu klimpern und vielleicht sogar mit der linken Ein-Ton-Begleitung kriegt auch ein Einsteiger mit "trial&error" - Methode nach ein paar Tagen akzeptabel hörbar hin.
Wenn sich das Spielniveau auf das Markieren einer melodischen Linie mit der rechten Hand und das zeitsynchrone Spiel des Akkordgrundtons mit ein bis zwei Fingern der linken Hand beschränken darf und die favorisierte Werkgattung die Popballade in ruhigem bis mittlerem Tempo ist, dürfte man mit einem 61-Tasten-Keyboard bessere Resultate erzielen als am akustischen Klavier. Einfach den "Single finger chord"-Modus aktivieren und den Rest erledigt die Begleitautomatik in der gewünschten Stilistik. Intro, Outro, Fill-ins lockern die vom Sequencer vorgegebene Stilistik ein wenig auf - und vier verschiedende Akkordtypen sind in diesem Modus abrufbar. Die "Multi finger"-Einstellung ermöglicht weitere Akkordtypen - aber auch für Keyboarder gilt: Wer die Technik differenziert und differenzierend einsetzt, spielt schon in einer anderen Liga als derjenige, der alle halbwegs anspruchsvollen Aufgaben an die Automatik abdelegiert in der Hoffnung, dass diese einem das Denken und Spielen abnimmt. Wer sich auf dem akustischen Klavier wichtige Grundfertigkeiten aneignen möchte, kann aber überhaupt nichts an irgendeine Maschine abdelegieren und muss sich eben im Rahmen seiner Möglichkeiten in die Materie einarbeiten. Der Experte mit Fachwissen wird nicht nur zeigen, wie's richtig geht, sondern auch entscheidend dabei helfen, bei der Vielzahl von Einzelproblemen und feinmotorischen Details schrittweise die größten Fehlerquellen ausfindig zu machen und möglichst zügig abzustellen. Erfahrungsgemäß macht sich das sehr schnell bezahlt.

LG von Rheinkultur
 
Aber wenn man gerade nicht die Möglichkeit dazu hat, kann man doch trotzdem schon sinnvoll üben und dazulernen?

Hallo Avarice,

Das ist individuell sehr verschieden - manche werden es relativ gut hinkriegen, andere werden sich mehr schaden als nützen. Das Buch, das Rolf empfohlen hat, ist schon mal sehr gut. Wenn du auch an klassischen Sachen interessiert bist und Bartók etwas abgewinnen kannst, wäre der Mikrokosmos noch eine gute Option und eine wunderbare Ergänzung zu dem Buch.

Diese "Klavierschule" hat den Vorteil, dass die Stücke und die Progression die Aneignung eines natürlichen und entspannten Bewegungsablauf sehr unterstützen.

Klavierlernen ist aber keine rein mechanische Angelegenheit und du könntest deinen Fokus zunächst auf andere Bereiche legen. Mir hat es sehr geholfen, vom Blatt singen zu lernen und Stücke zu hören und dabei die Noten mitzulesen. Umso besser du dir vorstellen kannst, wie etwas klingen soll, umso leichter ist es, dies dann auch manuell umzusetzen. Eine sehr gute Anleitung zur Musiktheorie in Verbindung mit Gehörbildung findest du bei Wieland Ziegenrücker, Praktische Musikbildung - drei Hefte mit CD konzipiert für das Selbststudium.

Was das Instrument anbelangt, kann ich dir nur den Rat geben, sehr gut auf möglichst effiziente Bewegung zu achten. Wenn du verkrampft und angespannt bist, ist das bereits ein Zeichen, das etwas falsch läuft. Nie etwas tun, was unangenehm ist oder gar Schmerzen verursacht. Wenn nach dem Üben Finger, Hand oder Arme schmerzen, machst du etwas falsch - Klavierspielen ist kein Sport, wo du erst ein bestimmtes Trainingsniveau erreichen musst. Ich habe bereits die ersten Tage stundenlang an den Tasten verbracht, hatte aber nie körperliche Ermüdungserscheinungen oder gar Schmerzen.

Sinnvoll wäre es auch, wenn du hin und wieder mal jemand vorspielen könntest, der selbst sehr gut Klavier spielt. Vielleicht ist es ja auch möglich bei einem privaten Lehrer hin und wieder eine Einzelstunde zu buchen.

Ansonst ist es auch noch wichtig, dir selbst zuhören zu lernen - diese Fähigkeit ist keinesfalls automatisch vorhanden. Man hört meist eine Mischung aus dem was ist und aus dem was man gerne hören möchte. ;) Deshalbs anfangs sehr viel aufnehmen und dein eigenes Spiel noch einmal anhören - im Laufe der Zeit wirst du lernen, dir auch beim Spiel wirlklich zuzuhören.

Wünsche dir viel Freude und gutes Vorankommen!

LG, PP
 
Man kann ja seinen eigenen Lehrer (-beruf) heiß und innig lieben und verteidigen, kein Thema. Aber bitte keine lächerlichen Übertreibungen bezüglich lehrerloser Lernmethoden.

Naja, selbst wenn man nur die rechte Hand spielen will, wird man das in einem Jahr nicht vernünftig hinbekommen - insofern sehe ich hier keine Übertreibung.

Ich bin auch nicht prinzipiell gegen autodidaktische Vorgehensweisen eingestellt - ich habe selbst in meiner Jugendzeit eine Sprache soweit autodidaktisch gelernt, dass ich nach zwei Jahren weit über Maturaniveau (Abitur) war. Auch am Klavier habe ich autodidaktisch angefangen, allerdings nur drei Monate lang - da ich einen Großteil meiner Freizeit in das Klavierspiel investierte, wollte ich sicher gehen, dass dieser Aufwand sich lohnt und ich nicht meine Zeit verschwende.

Ein Instrument, das komplexe Bewegungen erfordert, spielen zu lernen, gelingt autodidaktisch nur im absoluten Ausnahmefall. Ich möchte hier noch einmal darauf hinweisen, dass Bartók - ein musikalisches Jahrhunderttalent!!! - in seiner Jugend technische Defizite am Klavier hatte, weil er in seiner Kindheit unzulänglichen Unterricht bekam. Also selbst bei musikalisch Höchstbegabten, ist nicht gewährleistet, dass sie ein Instrument einfach so lernen. Natürlich unterscheiden sich hier die Ansprüche - wer gut spielen lernen will, wird im Normalfall nicht auf guten Unterricht verzichten können.
 
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Hi avarice,

ich misch mich auch noch kurz ein und hau mal in die Kerbe derer, die einen online-Unterricht nicht völlig verteufeln. Ich habe selbst die ersten 3 Jahre mit einem solchen Kurs gelernt (Orgma) und mich da keineswegs schlecht aufgehoben gefühlt. Seit einem Jahr bin ich jetzt bei einem "analogen" Lehrer, der auch nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlägt über meine nicht vorhandene Technik.

Wenn du mehr wissen willst, schreib mir doch ne PN.

LG,
Babs
 
@ Cathein, Tastenfrau, Rheinkultur

Ich weiß ja nicht, welche Noten du hast..... meine haben keine "Ein-Ton-Begleitung" Links............

So weit ich mich erinnern kann, war die Rede bisher von Klavierspielen oder sogar Musizieren. Fürs Klimpern ... braucht man dafür was?
Ich glaube, eine Katze auf youTube hat das auch ohne Onlinekurs hinbekommen und wurde sogar berühmt! :keyboard:

Wenn sich das Spielniveau auf das Markieren einer melodischen Linie mit der rechten Hand und das zeitsynchrone Spiel des Akkordgrundtons mit ein bis zwei Fingern der linken Hand beschränken darf und die favorisierte Werkgattung die Popballade in ruhigem bis mittlerem Tempo ist, dürfte man mit einem 61-Tasten-Keyboard bessere Resultate erzielen als am akustischen Klavier.


Nicht übel nehmen, aber ihr habt leider nicht so ganz verstanden, worum es in dem zititerten Post ging. Bitte nochmal etwas genauer lesen, es ging um die Aussage von PianoPuppy, dass man mit Onlinekursen nur einen derart unbeholfenen Spielstand nach einem Jahr üben hinbekommen würde, so dass man "Für Elise" nur ungeschickt in der Melodie klimpern könne. Ihr haut da leider thematisch vollkommen daneben ...


Naja, selbst wenn man nur die linke Hand spielen will, wird man das in einem Jahr nicht vernünftig hinbekommen - insofern sehe ich hier keine Übertreibung.

Wie gesagt, wer das nicht packt, braucht vielleicht in der Tat einen praktischen Vorbeter, der einem anfangs die Finger auf die Tasten setzt. Oder Leute wie Du sollten etwas auf den Boden zurück kommen. Nach einem Jahr kann man natürlich mehr als ungeschickt die Melodie zu klimpern. Wenn nicht, kann man auch nach 5 Jahren mit Lehrer nicht viel mehr.

Aber das ist jetzt so und so nicht adäquat zu beweisen, genauso natürlich wie die Behauptung des ungeschickten Melodieklimperns nach einen Jahr Onlinekurs. Ich allerdings habe da schon etwas mehr Vertrauen in die musikalischen Fähigkeiten der Menschheit.

Nichts gegen das Lernen mit Lehrer, das ist und bleibt natürlich das beste Verfahren. Aber allzu sehr sollte man nicht auf die Pauke hauen, um andere Lernmethoden in die pfui bah Ecke zu stellen. Das klingt ebenfalls eher etwas ungeschickt und offensichtlich ;)
 
Guten Morgen allerseits,

weißt du Tastist, ich glaube im endeffekt sind wir uns alle einig und wissen durchaus, worauf die hinaus wolltest. Ich glaube nicht, dass man sich mit Online Kursen per se sowieso alles versaut. Ich glaube allerdings, dass sie zwei große Gefahren bergen. Zum einen das Problem der falschen Haltung (Schmerzen etc.). Darauf komme ich, weil ich einen solchen Fall im engeren Bekanntenkreis habe.
Was ich nicht weniger schlimm finde ist, dass viele Anfänger eigentlich nicht einschätzen können, welche Möglichkeiten das Klavierspiel eigentlich birgt. Da kommt dann auch besagte Elise ins Spiel. Es gibt so viele online Tutorials die einem Anfänger versprechen, dieses Stück in kurzer Zeit nachspielen zu können. Am Ende kommt genau das dabei heraus, was die anderen hier erwähnt haben. Irgendeine verkürzte, schlecht gespielte Melodie mit Ein-Ton Begleitung. Was meinst du, wieviele Anfänger die nicht aus dem Klassik Bereich kommen nicht einmal merken, was sie da spielen. Und glaube mir, nicht jeder ist damit glücklich und ausgelastet.

Klar können wir dabei jeweils nur von uns selbst ausgehen. Vielleicht haben wir ja auch das Glück, dass unser Unterricht einfach gut ist. Aber grade wenn jemand mir sagt, dass es nicht möglich ist als Stundent Unterricht zu nehmen, weil es finanziell nicht drin ist, dann muss ich einfach widersprechen. Ich habe mir das komplette Studium in einem nicht unbedingt einfachen Fach selbst finanziert, habe dabei eine eigene Wohnung gehabt und trotzdem Klavierunterricht gehabt. Gehen tut das also - auch ohne Mittags trockene Nudeln essen zu müssen.
 
@Tastist

@ Cathein, Tastenfrau, Rheinkultur


Ihr haut da leider thematisch vollkommen daneben ...

Aber allzu sehr sollte man nicht auf die Pauke hauen, um andere Lernmethoden in die pfui bah Ecke zu stellen. Das klingt ebenfalls eher etwas ungeschickt und offensichtlich

Gleich drei, die Dich falsch verstanden haben? :D

Nur weil es Menschen gibt, die sich für ein einigermaßen anständiges Klavierspielen einsetzen, sollte man diese nicht gleich als "unterbeschäftigte Klavierlehrer" abstempeln. Wenigstens ich selber gebe gar kein Klavierunterricht. Könnte Theorie und Gehörbildung geben, mache aber aus Zeitmangel das nur vereinzelnt. ;)

Übrigens - die Idee mit dem Keyboard finde ich gar nicht schlecht, wenn man nicht wirklich Musizieren am Klavier anstrebt. Harmonie- und Rhytmusautomatik erleichtert das Klimpern ungemein (ich habe eins für meine Kids, um die Theorie in deren Zimmern zu lernen, kostete neu um die 400 € und würde vollkommen für diesen Zweck ausreichen). :keyboard:

Und wer weiß - vielleicht mit der Zeit wächst dann auch Verlangen nach richtigen Musizieren am Klavier... :klavier:
 
Gleich drei, die Dich falsch verstanden haben? :D

Das Herdenverhalten scheint in der Tat sehr ausgeprägt zu sein ;)

Nur weil es Menschen gibt, die sich für ein einigermaßen anständiges Klavierspielen einsetzen, sollte man diese nicht gleich als "unterbeschäftigte Klavierlehrer" abstempeln.

... zumal es auch nur darum geht, Einsteiger nicht allzu sehr als mit linken Händen ausgestattet zu betrachten. Wenn die Masse nach einem Jahr Üben nur billige Klimperei hinbekommen würde, wäre die Instrumentengattung Klavier sicher schon ausgestorben ;)

Sicher bringt ein Lehrer in Natura mehr als Onlinezeugs, aber pädagogisch-fachliche Sphärengesänge ertönen nun auch wieder nicht, wenn man die Musikschule betritt.

Auch Online-Kurse können einiges bewirken, wenn man mal von den reinen Nachgeklimper-"Tutorials", oder grottigen Lehrvideos von selbsternannten "Lehrern" absieht, die schon die ersten Videos hochladen, sobald sie nur den Einschaltknopf gefunden haben ...

Es soll einfach nur etwas auf dem Teppich der Realität geblieben werden, mehr nicht.
 

Wenn das auf allen Seiten passiert ist's doch klasse. Denn grundsätzlich sind wir uns doch alle einig oder nicht?
 
Es soll einfach nur etwas auf dem Teppich der Realität geblieben werden, mehr nicht.
sehr richtig - ein solcher ist die Teilnehmerliste bei Jugend musiziert: sobald man unter den Preisträgern solche findet, die alles alleine bzw mit online-tutorials gelernt angekreuzt haben, wird ein großer Seufzer der Erleichterung durch die Musikwelt wehen, denn dann ist endlich der böse sich selbst beweihräuchernde Instrumentalunterricht nutzlos geworden. ;)
...so lange dieser paradiesische künftige Heilszustand allerdings noch nicht eingetreten ist, kann (nich muss) man darüber nachdenken, warum die JuMu-Preisträger sowie die Instrumentalstudenten an den MuHos auf so saurierhaftes altertümliches Zeugs wie Unterricht nehmen setzen ;)

... ...freilich, wer mit stümperklimpern zufrieden ist, dem ist nie und nirgends Unterricht im Wege, denn das schafft wirklich jeder ganz allein ;)
 
... es ging um die Aussage von PianoPuppy, dass man mit Onlinekursen nur einen derart unbeholfenen Spielstand nach einem Jahr üben hinbekommen würde, so dass man "Für Elise" nur ungeschickt in der Melodie klimpern könne.

Das habe ich so nicht geschrieben - ich sagte, dass man selbst nach einem Jahr die rechte (links war natürlich ein Fehler von mir ;)) Hand nicht vernünftig spielen wird können - mit vernünftig meine ich im Tempo und natürlich mit musikalischer Gestaltung (siehe auch Rolfs Hinweis auf die 32.)

Wie gesagt, wer das nicht packt, braucht vielleicht in der Tat einen praktischen Vorbeter, der einem anfangs die Finger auf die Tasten setzt. Oder Leute wie Du sollten etwas auf den Boden zurück kommen. Nach einem Jahr kann man natürlich mehr als ungeschickt die Melodie zu klimpern. Wenn nicht, kann man auch nach 5 Jahren mit Lehrer nicht viel mehr.

Was verstehst du unter Melodie? Die ersten paar Takte kann natürlich jeder relativ schnell klimpern, bei den 32. dürfte dann aber Schluss sein. Ich habe nach einem halben Jahr die Elise gelernt (ich übe aber etwas mehr als eine Stunde pro Tag ;)) - ich konnte dann auch das ganze Stück im Tempo spielen, mit dem Ergebnis war ich jedoch alles andere als zufrieden. Allerdings, wenn ich mir so manche Einspielung auf YT anhöre... :floet:

Nichts gegen das Lernen mit Lehrer, das ist und bleibt natürlich das beste Verfahren. Aber allzu sehr sollte man nicht auf die Pauke hauen, um andere Lernmethoden in die pfui bah Ecke zu stellen. Das klingt ebenfalls eher etwas ungeschickt und offensichtlich ;)

Ich halte nichts von Online Tutorials - wenn schon autodidaktisch, dann mit Hilfe von guter Fachliteratur, mit wachen, kritischen Ohren und mit einer guten Portion gesunden Hausverstand. Wäre ich der Meinung, dass es autodidaktisch genauso gut geht, würde ich wohl kaum Geld für einen Klavierlehrer ausgeben. Ich habe mich, solange ich ohne Lehrer unterwegs war, alles andere als blöd angestellt (ich bin ganz gut im Analysieren von Bewegungen und bringe auch einiges an Hörerfahrung mit), trotzdem macht es einen Riesenunterschied, ob man nur im eigenen Süppchen köchelt, oder ob es qualifizierten Input von Außen gibt. Das größte Problem beim autodidaktischen Lernen ist, dass viele gar nicht in der Lage sind, das eigene Spiel zu bewerten - ein realistisches Feedback ist nun aber mal Voraussetzung damit Lernprozesse korrekt ablaufen können.

Und was ist daran nun ungeschickt und offensichtich?

PS: Lehrer haben sich, sieht man von Rolfs Beitrag ab, ja gar nicht zu Wort gemeldet - und Rolfs (berufliches) Interesse an erwachsenen Klavieranfängern schätze ich eher gering ein.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Tastist:
die Aussage von PianoPuppy, dass man mit Onlinekursen nur einen derart unbeholfenen Spielstand nach einem Jahr üben hinbekommen würde, so dass man "Für Elise" nur ungeschickt in der Melodie klimpern könne.
Das war nicht die Aussage von Pianopuppy, sondern meine. Sie war als eine pessimistisch-sarkastische Annahme gemeint.
Und ich denke das immer noch.

CW
 
Sicher bringt ein Lehrer in Natura mehr als Onlinezeugs, aber pädagogisch-fachliche Sphärengesänge ertönen nun auch wieder nicht, wenn man die Musikschule betritt.

Ja, ich habe auch schon ziemlich seltsame (was das fachliche und methodische Wissen angeht) Exemplare erlebt. :roll:

Aber auch dann wäre ein Lehrerwechsel sicher einem Online-Tutorial vorzuziehen. :D
 

Stimmt. Wie cwtoons schon sagt, ist das seine Meinung, ncht Deine. Sorry, das ist in dem ganzen Wust der vielen Antworten etwas durcheinander gegangen.

ich sagte, dass man selbst nach einem Jahr die rechte (links war natürlich ein Fehler von mir ) Hand nicht vernünftig spielen wird können - mit vernünftig meine ich im Tempo und natürlich mit musikalischer Gestaltung

Das kann man ja auch so stehen lassen, und ist (für sämtliche Lernmethoden) normal.


Aber die Kritik an cwtoons Post über angebliche Spielzustände nach einem Jahr Üben, sollte auch nicht zu einem der typischen Lehrer vs. Onlinezeugs werden. Da weiß man ja, dass die bekannten Ablehner von jeglicher Art von lehrerlosem Lernen etwas borniert mit Standardsprüchen über die möglichen Ergebnisse eines lehrergeführten Lernens mit dem Kopf durch die Wand wollen. Und leider nur schwarz oder weiß bei dem Thema kennen wie zulassen, wie man an Rolfs mal wieder vollkommen übertriebenen Post #53 sieht.

Für manche existiert eben nur die fast schon Religion des Lehrers, weil es für sie außer der Solo-Konzertreife und dem Hinarbeiten auf diverse nationale und internationale Musikwettbewerbe anscheinend keine musikalische Beschäftigung mit dem Klavier geben kann. Ist ok, jeder wie er mag.

Wenn das darauf hinaus läuft, dass solche Aussagen wie der Post von cwtoons über das "Dünnbrettbohrertum" Online-Kurs plötzlich zu pessimistisch-sarkastische "Annahmen" relativiert werden - naja. Dann kann man wohl wirklich pessimistisch-sarkastisch sagen, dass man als Musikschul-Lehrer mit solchen nach einem Jahr ungeschickt zusammenfingernden Schülern sicher auch seine Freude haben wird.

Manche brauchen eben für das Erlernen jeder Fähigkeit furchtbar lange, schon wahr. Rolfs geliebte Preisträger bei Jugend musiziert kommen halt auch da nicht raus, egal wie sehr sich der Lehrer mit der Elise abmüht.

Aber wer weiß, vielleicht "fingert" der Schüler sich die Elise dann sogar schon nach einem halben Jahr ungeschickt zusammen statt nach einem ganzen. Immerhin - ein halbes Jahr Lebenszeit gespart von seinen durchschnittlich noch 55 Jahren, die einem als 23jähriger Einsteiger für das Erlernen eines weiteren Instruments bleiben ... ;)
 
Tastist, Du bist Dir aber folgender Tatsachen bewußt:

a) Menschen sind schrecklich verschieden. Sie lernen verschieden, sie sitzen verschieden (manche etwa verspannen o.ä.), und so fort. Autodidaktisches Vorgehen kann da nun mal übel enden, und muß keinesfalls immer zu einem bestimmten Erfolg (nach einem Jahr läuft Elise) führen. Ein guter Lehrer gleicht sowas aus.

b) es gibt 1.000 Arten, die Elise zu spielen. Akzeptabel davon sind vielleicht ein paar Dutzend...

Schönen Gruß
Dreiklang
 
Menschen sind schrecklich verschieden. Sie lernen verschieden, sie sitzen verschieden (manche etwa verspannen o.ä.), und so fort.

Korrekt, sehe ich auch so.

Autodidaktisches Vorgehen kann da nun mal übel enden, und muß keinesfalls immer zu einem bestimmten Erfolg (nach einem Jahr läuft Elise) führen

Korrekt. Es KANN übel enden.


Nicht korrekt. Auch ein Lehrer schafft es nicht, der pauschal hingeklatschen angeblichen Normalität, nach einem Jahr Onlinekurs nur wie beschrieben "ungeschickt" usw. die Melodie der Elise klimpern zu können, zu einer virtuosen Spielweise zu verhelfen.

Hier erwarte ich, dass dabei eine gewisse Fairness gezeigt wird, auch in der Gemeinde. Es gibt wie gesagt nicht nur schwarz und weiß, sondern jede Lernmethode hat ihre Grautöne.

Es bedarf schon eines hervorragenden Lehrers, solche schweren Fälle in kürzerer Zeit zum guten Instrumentalspiel zu führen. Nur die pure Existenz eines Stunden anbietenden Lehrers bedeutet nun nicht, dass nach wenigen Monaten ein substantiell besseres Spiel beherrscht wird. Dafür muss besagte Chemie zwischen beiden einfach zu sehr stimmen.

Das Lernen mit Lehrer wird also quasi ziemlich pauschal verklärt, während alles andere als Weg zum Klimpergespiele herabgesetzt wird. Und das ist eher lebensfremd, so toll ihr eure Lehrer auch findet.
 
Das Lernen mit Lehrer wird also quasi ziemlich pauschal verklärt, während alles andere als Weg zum Klimpergespiele herabgesetzt wird. Und das ist eher lebensfremd, so toll ihr eure Lehrer auch findet.

Nun, ich hab ja keinen mehr, und bin auch ein Autodidakt-Fan... ehrlich gesagt finde ich es sehr interessant, daß mal jemand eine Lanze für autodidaktisches Lernen bricht. Und dann noch so stur ist ;) erinnert mich an mich selbst ;)

Aber zum Thema: warum soll es nicht möglich sein, die Elise schnell zu lernen? Voraussetzungen: die Motivation muß da sein (d.h. einem muß das Stück irrsinnig gefallen), dann: muß man bereit sein, oder damit rechnen, schon mal ein Jahr, vlt. auch zwei, ausschließlich daran zu arbeiten. Drittens, muß man eine gute Klangvorstellung davon haben, d.h. wissen, wo man hin will, bzw. wissen, wie die gut klingt. Ein wenig motorische Begabung schadet auch nicht. Und dann mal los, würde ich sagen... rücken Sie auf Los vor, überspringen Sie 15 Felder, und kassieren Sie sofort DM 4.000.

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Noch eine Problematik möchte ich anreißen: Du kennst die teilweise katastrophale finanzielle Situation selbst studierter Klavierlehrer...? Durch online-Kurse, oder Propagieren von autodidaktischem Lernen wird diesen natürlich nicht geholfen.

Viele Grüße
Dreiklang
 
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