Blues/Boogie: Fragen zur Koordination der Hände

B

Basti

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6. Apr. 2009
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Hallo Basti,

das was Du beschreibst, ist das typische Problem, dass Deine beiden Hände nicht eigenständig genug sind. Trainieren lässt sich dies nur, indem Du an der Sache dran bleibst und immer weiter schön Booggie übst. Nach einer Weile wird es dann so, dass die Ostinati in der linken Hand immer weniger Aufmerksamkeit benötigen. Es gibt also in dem Sinn keine Abkürzung. Du brauchst Zeit und Geduld.

Darf ich Dich fragen, wie Deine bisherige Klavierausbildung verlaufen ist?

Normalerweise entwickelt man eine sehr gute Unabhängigkeit der Hände, wenn man sich mit kontrapunktischer Musik beschäftigt, z.B. gibt Bach in dieser Hinsicht viel her (Inventionen, Engl. und Franz. Suiten usw.). Viele, auch geübte Klavierspieler, die zu Bach keinen Zugang finden oder fanden und diese Musik daher umschifft haben, sind erstaunt, wie schwer es fällt, wenn plötzlich beide Hände Melodien spielen, und zwar unabhängig voneinander.

Folgende Improvisationsübungen helfen Dir: Improvisiere über Ostinati in der linken Hand. Fange dabei mit einfachen rhythmischen Figuren (z.B. Viertelnoten links) an. Mach Dir dabei genau bewusst, was Du rechts spielst, bzw. probiere nun bewusst alle Notenwerte durch. Also als Beispiel: Dein Ostinato läuft links in Viertelnoten, dann probierst Du rechts alle Notenwerte durch, die Dir in den Sinn kommen, Ganze Note, halbe Noten, Viertel, dann Achtel, dann Sechzehntel. Jede Variante spielst Du so lange, bis Du das kannst, ohne aus dem Takt zu kommen. Dann mischst Du alle Werte durcheinander. Als nächsten Schritt nimmst Du Punktierungen hinzu. Als nächsten Schritt wieder alles durcheinander mischen. Dann kämen die Triolen hinzu. Wieder einzeln üben und dann gemischt. Zum Schluss alle Varianten gemischt üben. Jeder dieser Schritte kann einige Zeit für sich in Anspruch nehmen. Der Vorteil ist, dass Du einzelne Rhythmen isoliert betrachtest und übst. Du wirst feststellen, dass manche Sachen sehr leicht gehen (Viertelnoten gegen Viertelnoten :D), andere Sachen sind je nach musikalischem Hintergrund und Spielerfahrung schon schwieriger (Viertel gegen Vierteltriolen, Synkopen, Wechsel zwischen binären und tenären Rhythmen...). Die nächste Steigerung wäre, nun die Rhythmisierung des Ostinato vom Einfachen zum komplexen zu steigern. Also weg von den reinen Viertelnoten, hin zu richtigen Motiven. Dabei bist Du dann von der Komplexität aber schon über den Boogie hinaus, denn Booggie hat zumeist reine Achtelnoten im Ostinato, bzw. punktierte Achtel mit Sechzehntel.


Hier mal ein sehr komplexes Beispiel, bei dem man schon einiges an "Festigkeit" im Rhythmusempfinden und Unabhängigkeit der Hände erreicht haben muss: http://www.youtube.com/watch?v=-kQGYCs4jPw&feature=PlayList&p=994EE903EF7A2CD4&index=9

Das ist übrigens ein 9/8 Takt.
 
... bringe es mir seit fast einem Jahr (in den Sommerferien) selbst bei...

Alle Achtung, Basti! Ich nehme an, beim "Lick des Monats" wird´s Dir nicht langweilig...;)
Jensen 1 hat Dir schon wichtige Tipps gegeben. Falls Du es noch nicht im Übungsprogramm hast, solltest Du es nicht verabsäumen, die Rhythmen vor dem Üben auch zu klopfen (Du kannst (sollst) dabei selbstverständlich auch eigene Motive erfinden und aufschreiben). Also Metronom ein, zuerst R.H, dann L.H., dann gemeinsam. Klingt banal, aber führt zum Ziel. Kontrapunktische Musik wird Dir bei der weiteren Erlangung der Unabhängigkeit in jedem Fall helfen.
 
Hallo Basti,

kurz ein paar Hinweis.

Achte auf die Form. Grundlegend ist erstmal die 12-taktige-Bluesform. I | I | I | I| IV | IV | I | I | V | IV | I | V. Das ist eine häufige Variante. Möglich ist auch, den I-Akkord in Takt 2 durch IV zu ersetzen. Der letzte Akkord kann auch I sein, oder ein typischer Turnaround. Bei Dir ist die Form manchmal unklar. Hin- und wieder fehlen auch einzelne Töne in einem Takt. D.h. Du hast ein Ostinato, welches pro Takt 4 mal kommt. Da sollten keine Töne fehlen oder angehängt werden. Achte auf das Tempo, Du bist massiv schneller geworden. Obwohl es das manchmal als Effekt gibt (bspw. wenn eine "anfahrende" Dampflock illustriert werden soll), so ist es erstmal eine gute Idee, das Tempo konstant zu bekommen und zu halten. Dazu sind Übungen mit Metronom gut. Aber stelle das Metronom nicht auf alle 4 Zählzeiten, sondern zunächst auf nur 2 Zählzeiten. Für den Anfang kannst Du ja mal 1 und 3 probieren, später dann 2 und 4, das hat schon eine bessere Wirkung. Noch besser ist es, dass Tempo vom Metronom nochmal zu halbieren und es nur auf die Zählzeit 2 (oder so) zählen zu lassen. Das ist aber schon großes Kino. Deine rechte Hand klingt schon recht stiltypisch. Halte Dir aber vor Augen, dass wie bei jeder Improvisation auch im Boogie das Motiv eine wichtige Rolle spielt. Suche Dir ein Motiv, spiele damit, variiere es, wiederhole es, verändere es wieder, mach' Pausen. Versuch nicht zu viel auf einmal in einen "Durchlauf" zu packen. Diese Musik lebt von der Steigerung. Hiermit ist sowohl rhythmische Anreicherung als auch Dynamik gemeint.
 
Du hältst noch immer nicht das Blues-Schema ein:mad:(;))!
Vorschlag: Nimm Dir nur ein einziges Motiv vor und versuch mal auf die zwölf Takte zu kommen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es kann jetzt daran liegen, dass Dir noch das Gefühl für die Dauer von vier Takten fehlt, oder dass die L.H. noch nicht selbstverständlich ist (Kannst Du sie auch blind spielen?).
Wichtig ist, dass das Motiv, das Du Dir jetzt aussuchst auch wirklich vier Takte dauert.
Irgendwie hat man den Eindruck, Du bist so sehr mit der R.H. beschäftigt, dass die L.H. "vergisst", wann sie wechseln soll. Versuch auch mal vom Boogie-Tempo weg in ein langsames Blues-Tempo zu gehen.
 
Hallo Basti!
Das Blues-Schema ist jetzt ok. Bei der ersten Aufnahme Teil b) ist nicht ersichtlich, ob Swing oder nicht. Es beginnt im Triolen-Feeling und wird dann immer "gerader".
Bei der zweiten Aufnahme fällt vor allem das schwankende Tempo auf (vergleiche einmal den ersten Takt mit dem letzten). Du wirst immer schneller.
Nächster Schritt: Erste Aufnahme: Variiere den Rhythmus.
Zweite Aufnahme: Versuche einmal ein zweitaktiges Motiv.
 
Moin an alle Jazzer/Blues/Boogie Player ;)

wie bereits gesagt, ich poste hier mal meine weiteren Übungsversuche...
Habe mal wieder nen bisschen weiterexperimentiert, ich hoffe das es wenigstens Fortschritte zu sehen gibt (bzw. zu hören :D), das Tempo sollte diesmal gleichbleibend(er) sein....

Kritik wie immer erwünscht, damit ich weiß was ich noch anders machen sollte/könnte/müsste.

Vielen Dank schonmal im Voraus,

keep on Boogie everyone,

Basti

P.S: hier der File...fast vergessen :D

Hallo Basti,

habe in diesem thread eigentlich nichts zu sagen und nur mal kurz reingestöbert und deine Einspielungen angehört.

Auch wenn das Bluesschema (so wie ich gelesen habe) nicht stimmt, muss ich einfach spontan sagen, dass mir dein Spiel gefällt und ich es höchst erstaunlich finde, dass ein junger motivierter Mensch ohne jeden Lehrer (und nur mit Hilfe von clavio) so weit schon kommt!

Bleib' weiter dran - und wenn du dir irgendwie mal einen Lehrer leisten kannst, dann gönn dir einen - ich glaube, dass es sich bei dir bestimmt lohnt!

Wenn du eine Vorliebe für Blues und Boogie hast, dann kann ich dir die Stücke von Martha Mier (Alfred Verlag) empfehlen. Habe selbst davon mal einiges gespielt und meine, dass sie sind für Anfänger geeignet sind und gut klingen. (Bin mir allerdings nach dem Hineinstöbern in den Faden nicht so darüber im Klaren, ob du nach Noten oder irgendwie anders spielst)

Anmerken will ich zu meinem Kommentar noch:
Bin selbst nur Spätanfänger (mit Lehrer!) und kann mir eigentlich kein Urteil erlauben, sondern nur aus meiner eigenen Schüler-Erfahrung berichten.

LG

Debbie digitalis
 
Hi Basti,

ich hätte da auch eine Buchempfehlung für Dich:

Tim Richards - improvising Blues Piano

https://www.clavio.de/shop/index.ph...pe=search&searchparam=improvising blues piano

Hier sind wenig Beschreibungen vorhanden aber evtl. schaust Dir diese ja wo anders an und bestellst dann über den Clavio Shop ;)

Vorteil: von dem Buch gibt es noch einen zweiten Band und vom gleichen Autor in der gleichen Aufmachung gibt es auch eine Jazz Piano Serie (interessiert dich ja durchaus auch wie ich an dem Bebop Faden gesehen habe).

Ich habe mir gleich mal alle 4 Bücher gekauft (auf den zweiten Teil vom Jazz Piano musste ich ein wenig warten - kam erst kürzlich auf Deutsch raus) und muss sagen, ich bin begeistert. Viele bekannte Standards werden analysiert, beschrieben und vor allem einstudiert. Für jedes Stück gibt es die Theorie dahinter, Übungen, Tips zur Imporvisation etc.

Zum Thema Lehrer hätte ich auch noch was anzumerken. Mir geht es da leider wie Dir - muss momentan leider auch alleine lernen. Aber wenn einem schon keiner auf die Finger guckt, bin ich der Meinung man sollte dafür anders herum einem Profi auf die Finger gucken. Auf YouTube sieht man alle möglichen Handhaltungen (ich frage mich manchmal ob die nicht alle Sehnenscheidenentzündung bekommen müssen). Aber einen Tip habe ich auch da:

http://www.youtube.com/user/JazzEDge

der betreibt auch eine Webseite, die zwar etwas kostet aber dafür sehr professionell aufgemacht ist und auch nicht soooo viel Kostet. Allerdings kommt das nur in Frage, wenn Du englisch kannst (incl. der MusikBegriffe).

So, genug geschrieben - meine Mittagspause neigt sich dem Ende zu - ich muss wieder etwa Arbeiten.

CU and keep groovin'

Christian
 

Hallo an alle,

so wie bereits "ge-P.S's" :D hier die weiteren Fortschritte (oder auch nicht ich werds ja dann hören *gg*)

Fortschritte sind da.

Soweit ich es mir angehört habe sollte vom Bluesschema wieder alles passen,

Leider nein. Das Bluesschema scheint Dir doch noch nicht wirklich rein gegangen zu sein.

Basti, mach' doch mal Folgendes:

Singe eine 2-taktige Phrase/Frage, lasse danach 2 Takte Pause
Singe genau dieselbe 2-taktige Phrase/Frage nochmals und lasse danach wieder 2 Takte Pause
Dann singst Du eine 2-taktige Antwort darauf und lässt wieder 2 Takte Pause.

Das ist Blues!


Das Schema lautet also:

|| Frage | Frage | Pause | Pause |

| Frage | Frage | Pause | Pause |

| Antwort | Antwort | Pause | Pause ||

Wie darüber die Harmonien gelegt werden weißt Du. Was Dir fehlt, ist der natürliche Atem, es ist wie Sprache. Deshalb, SINGE! Spiele einfach nur die Figur in der Linken Hand. Singe die Frage. Wiederhole die Frage. Antworte.
Und zwischen durch immer 2 Takte Pause lassen.
Bis das in Fleisch und Blut übergeht wird es dauern. Kopfmäßig ist das ja ein Einfaches.

Hier mal ein Blues von mir. Aufgabe dabei war, eine rein auf Pentatonik angelegte Improvisation darüber zu spielen.
Zähl mit! und lass dabei im Kopf das Schema vorbei ziehen.
 
Hi,

mhh....ok ich merks auch grad, bei der ersten Aufnahme passts auch wieder nicht
Das ist schon mal gut, wenn Du es merkst. Später irgenwann mal wird es Dir unerklärlich sein wieso da überhaupt ein Problem war.


Werd mal deinen Vorschlag austesten auch wenn ich nicht singen kann, bei mir kommt da nur durchgehend "dirty intonation" raus :D
Das passt schon. Wichtig ist das Ritual "Singen - Pause" durchzuziehen, wie in den afrikanischen Chants.


Aber irgenwie muss man das Schema ja mal reinbekommen, bin vielleicht noch irgendwie zu dämlich dazu... :-?

Das sagt ich aber schon. Mit Intelligenz hat das wenig zu tun. Es ist viel mehr die Vielzahl der Faktoren auf die Du Dich momentan noch gleichzeitig konzentrieren musst. Fällt der eine oder andere Faktor mit der Zeit weg, oder fordert nicht mehr so viel Aufmerksamkeit, wird das Ganze leichter.


Bleib am Ball.
 
Hi,

mhh....ok ich merks auch grad, bei der ersten Aufnahme passts auch wieder nicht :(
Das ist gut, wenn Du es bemerkst. Viel schlechter wärs, wenn Du es nicht merkst...

Aber irgenwie muss man das Schema ja mal reinbekommen, bin vielleicht noch irgendwie zu dämlich dazu... :-?
Sicher bist Du nicht zu dämlich dazu - und Du machst ja schon Fortschritte.

P.S: naja vllt. positiv sehen, meine Aufnahmen sind schonmal ein gutes Beispiel für andere Leute die sich das hier durchlesen wie man es nicht machen sollte :rolleyes:
Das ist sehr selbstlos und lobenswert - Starallüren zeichnen Dich nicht aus.

LG
Michael

Nachtrag.... Freds Post hab ich nicht gelesen, ich war grad beim schreiben, kam aber ziemlich auf das Selbe raus ;-)
 
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Hi,

was mir damals bei der Gitarre sehr geholfen hat um das 12-Taktige Schema zu verinnerlichen war im Geitst mitzuzählen. Und zwar einerseits die 4tel und immer mit der Taktzahl beginnen (allerding hab ich das nicht durchgängig bis 12 gemacht sondern jeweils bis zum nächsten Change):

1 2 3 4, 2 2 3 4, 3 2 3 4, 4 2 3 4
1 2 3 4, 2 2 3 4, 1 2 3 4, 2 2 3 4

etc.

Irgendwann hast Du es dann so verinnnerlicht, dass Du gar nicht mehr aufpasst. So hatte ich z.B. einen Freund der mit dem Blues begonnen hat und ich hab zwar gemerkt, dass er sich nicht an die Form hält aber ich musste dann mal aufpassen um zu merken, wie genau er raus kommt. Auch umgekehrt kenne ich es - Wir hatten mit der "einfachen" Form begonnen. Nur war ich inzwischen sehr auf QuickChange Form eingestimmt dass ich immer wieder im 2.Takt schon zur IV bin :-)

Christian
 
Hi und auch dir erstmal danke für die Tips/Hinweise.

Fred, ich habe jetzt dieses "Singen plus Pause" wie du es erklärt hast versucht. So ganz klappt das noch nicht, da ich am Ende des Taktes entweder nicht fertig bin, oder aber zu früh fertig bin, wobei es ja nichts macht wenn ich nicht bis zum Ende des Taktes singe, dann ist da eben solange ne Pause, andersherum ists ja schon nen Problem.

Anders herum ist es auch kein Problem. Deine Gesangsphrase muss nicht unbedingt genau 2 Takte lang sein. Diese kann auch nur einen Takt oder auch 3 Takte lang sein. Das spielt keine Rolle. Wichtig dabei ist, dass Du das Pendel fühlst, "Gesang - Pause" - "Gesang - Pause" etc. und dass dabei einmal "Gesang -Pause" genau 4 Takte ergibt.
Dein Problem ist, so glaube ich zumindest, nicht unbedingt Blues spezifisch, sondern es geht bei Dir auch hauptsächlich noch darum die Periode von 4 Takten zu spüren. Deshalb denke ich, mit 2 und 2 (Gesang -Pause) anzufangen, ist ratsam.

...und ich verdurste grad weil ich irgendwie beim Üben immer alles drumherum vergesse
Durst ist gut. Da fühlst Du den Blues. :D



PS
Ach ja und fast hätte ich es vergessen, hier ein paar typisch Blues Klischees.






The Blues are not about choice. You stuck in a ditch, you stuck in a ditch - ain't no way out.

-Blues cars: Chevys, Cadillacs and broken-down trucks. Blues don't travel in Volvos, BMWs or Sport Utility Vehicles. Most Blues transportation is a Greyhound bus or a southbound train. Jet aircrafts an' state-sponsored motor pools ain't even in the running. Walkin' plays a major part in the Blues lifestyle. So does fixin' to die.

-Teenagers can't sing the Blues. They ain't fixin' to die yet. Adults sing the Blues. In Blues "adulthood" means being old enough to get electric chair if you shoot a man in Memphis.

-Do you have the right to sing the Blues? Yes, if: a) you're older than dirt, b) you're blind, c) you shot a man in Memphis, d) you can't be satisfied
No, if: a) you have all your teeth, b) you were once blind but now you can see, c) the man in Memphis lived, d) you have a retirement plan or trust fund

-Blues is not a matter of color. It's a matter of bad luck. Tiger Woods can't sing the Blues. Gary Coleman could. Ugly white people also got a leg up on the Blues.

-If it occurs in a cheap motel or a shotgun shack, it's a Blues death. Stabbed in the back by a jealous lover is another Blues way to die. So is the electric chair, substance abuse and dying lonely on a broken-down cot. You can't have a Blues death if you die during a tennis match or getting liposuction.

-Some Blues names for women: Sadie, Big Mama, Bessie, Fat River Dumpling

-Some Blues names for men: Joe, Willie, Little Willie, Big Willie

-Persons with names like Sierra, Sequoia, Auburn and Rainbow can't sing the Blues no matter how many men they shoot in Memphis.

-Make your own Blues name (starter kit): a) name of physical infirmity (Blind, Cripple, Lame etc.), b) first name (see above) plus name of fruit (Lemon, Lime, Kiwi etc.), c) last name of president (Jefferson, Johnson, Fillmore etc.)
For example: Blind Lime Jefferson or Cripple Kiwi Fillmore etc. (well - maybe not Kiwi).

-I don't care how tragic your life - you own a computer, you can't sing the Blues. You best destroy it. Fire, a spilled bottle of Mad Dog, or get a shotgun - I don't care.
 
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Die Schönheit liegt oft in der Reduktion.

Pausen sind beim Improvisieren extrem wichtig, leider wird das oft vergessen. Darüber hinaus kann man mit nur zwei Tönen der Bluesskala schon ein wunderschönes Solo spielen. Im Grunde kann man sogar mit nur einem Ton ein interessantes Solo spielen, indem man sich seinen Spaß mit der Rhythmisierung macht. Aber das ist schon fast wieder Machbarkeitswahn, also lieber doch zwei Töne.

Und Singen ist überhaupt das Beste, weil man eigentlich beim Improvisieren vom Mechanistischen und Zufälligen wegkommen muss und statt dessen seine innersten musikalischen Empfindungen über das Instrument ausdrückt. Quasi das, was vor dem inneren Ohr entsteht, was man "innen" hört, wird auf dem Instrument gespielt. Über das Singen lässt man erstmal den abstrakten Schritt weg, dass man "wissen" muss, wie jede Taste klingt, wenn man sie drückt, also dass man sofort das spielen kann, was man hört. Aber das vielleicht als Ziel: wenn man jedes Solo 1:1 mitsingen kann, während man spielt, dann ist man wirklich in Verbindung mit seinen innersten musikalischen Empfindungen. Diese Erfahrung zu haben, bewahrt einen auch davor, ohne Pausen zu spielen.

Nochmal kurz zum Thema Tempo: Hier würde ein Metronom helfen, was man zunächst auf 2 und 4 stellt, später dann nur auf (irgend-) eine Zählzeit. Aber übertreiben darf man es damit auch nicht: dass Musik geringe Temposchwankungen aufweist, ist durchaus normal und sogar gut, das hängt aber vom Kontext ab. Wenn man sich mal den Spaß macht, einen Boogie im Sequenzer zu quantisieren, dann klingt das auch nicht unbedingt gut, sondern langweilig.

Am allerbesten ist es sowieso, wenn man Gleichgesinnte findet und zusammen spielt. Da kann man sehr schnell viel mehr lernen, als in Monaten allein im Kämmerchen.

@Fred:

Ich mag die Zitate.
 
Die Schönheit liegt oft in der Reduktion.

Pausen sind beim Improvisieren extrem wichtig, leider wird das oft vergessen. Darüber hinaus kann man mit nur zwei Tönen der Bluesskala schon ein wunderschönes Solo spielen. Im Grunde kann man sogar mit nur einem Ton ein interessantes Solo spielen, indem man sich seinen Spaß mit der Rhythmisierung macht. Aber das ist schon fast wieder Machbarkeitswahn, also lieber doch zwei Töne.

Und Singen ist überhaupt das Beste, weil man eigentlich beim Improvisieren vom Mechanistischen und Zufälligen wegkommen muss und statt dessen seine innersten musikalischen Empfindungen über das Instrument ausdrückt. Quasi das, was vor dem inneren Ohr entsteht, was man "innen" hört, wird auf dem Instrument gespielt. Über das Singen lässt man erstmal den abstrakten Schritt weg, dass man "wissen" muss, wie jede Taste klingt, wenn man sie drückt, also dass man sofort das spielen kann, was man hört. Aber das vielleicht als Ziel: wenn man jedes Solo 1:1 mitsingen kann, während man spielt, dann ist man wirklich in Verbindung mit seinen innersten musikalischen Empfindungen. Diese Erfahrung zu haben, bewahrt einen auch davor, ohne Pausen zu spielen.

Nochmal kurz zum Thema Tempo: Hier würde ein Metronom helfen, was man zunächst auf 2 und 4 stellt, später dann nur auf (irgend-) eine Zählzeit. Aber übertreiben darf man es damit auch nicht: dass Musik geringe Temposchwankungen aufweist, ist durchaus normal und sogar gut, das hängt aber vom Kontext ab. Wenn man sich mal den Spaß macht, einen Boogie im Sequenzer zu quantisieren, dann klingt das auch nicht unbedingt gut, sondern langweilig.

Am allerbesten ist es sowieso, wenn man Gleichgesinnte findet und zusammen spielt. Da kann man sehr schnell viel mehr lernen, als in Monaten allein im Kämmerchen.

@Fred:

Ich mag die Zitate.

Hi Jensen1,

Du sprichst mir aus dem Herzen. Das unterschreibe ich sofort.

Die Zitate sind übrigens von meinem Freund Frank Sikora. Ich denke das Zitieren ist O.K. für ihn, es geht ja schließlich um das Wohlergehen von Basti.

An der Klassikfront ist das Mitsingen übrigens äußerst verpönt. Glenn Gould bekam dafür schon öfters eins auf die Schnauze. hahaha
 
wow

beim blues text musste ich echt schmunzeln; sehr grenzgenial

..., but i am pretty sure, though, that the basic message is much beyond the funny side of the text.

thx for posting
 
Hallo Basti,

SUPER. Der erste Durchgang ist perfekt. Die Phrasen hast Du sehr gut gewählt und wiederholst sie auch mit motivischer Ähnlichkeit. Die Pausen sind dort wo sie hingehören. KLASSE!

Der 2. Durchgang ging leider in die Hosen .:cry:


Eine Frage die sich mir gestellt hat: ich habe eigentlich jetzt nur andauernd dieses 2 Takte spielen 2 Pause geübt geübt und geübt...ist das die einzige Möglichkeit das reinzubekommen oder gibts da noch einen "Lerntrick"
Das klingt ja fast so als ob Du das Üben abkürzen wolltest. Tutmir leid, Blues kannst Du nur gut spielen wenn Du Deinen gefühlten Blues in irgendeiner Form auf das Instrument bringen kannst. Der wichtigste Faktor dabei, die Zeit (=Rhythmus) kann nur durch stetiges Spielen verinnerlicht werden. Die Form muß Eins werden mit Dir. It's not a Trick.

Übe weiter. Heb# mal Deine Aufnahme auf und höre sie wieder in ein paar Monaten an. Dann wirst Du anders reden.
Ja, Fortschritte machen sich erst im Nachhinein bemerkbar. Denk doch auch mal an die Tagesform. Unter Umständen spielstr Du morgen schlechter als heute, obwohl Du morgen mehr geübt haben wirst als heute. ;)
 

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