Bin ich zu alt für eine Musikhochschule?

Tastenhauer

Tastenhauer

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21. März 2008
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Hallo, ich bin jetzt 14, habe ab Anfang Januar Klavierunterricht. Ich würde mich gerne nach meinem Realabschluss in einem Musikkonservatorium einschreiben lassen, aber wie ich gehört habe muss man da eine Prüfung ablegen, die nicht so einfach ist...
Ich glaube, ich habe zu spät mit dem Unterricht angefangen. Wahrscheinlich werde ich zwischen Schule und Musikhochschule eine Ausbildung dazwischenschieben müssen.
Aber könnte ich es eigentlich schaffen, wenn ich ein bisschen mehr übe????:klavier:
 
Wenn du seit Januar Klavierunterricht hast, kannst du doch deinen Klavierlehrer fragen.
Er/Sie wird dir dann wahrscheinlich entweder sagen, dass es zu spät ist, oder sie werden einen Übeplan erstellen, der dann in den nächsten Jahren abgearbeitet werden muss.

Die Aufnahmeprüfung für ein reines Klavierstudium ist wirklich sehr schwer, aber vlt tut's auch Instrumentalpädagogik mit Hauptfach Klavier? Wenn du Spaß am Unterrichten hast, ist das vlt auch eine Lösung für dich.

marcus
 
Auch Instrumentalpädagogik mit HF Klavier ist sehr anspruchsvoll!

Ich kenne aber eine Klavierlehrerin, die erst mit 15 Jahren zu spielen begonnen hat und noch Klavier studiert hat.
Mit der nötigen Begabung, Übeaufwand und Motivation ist viel zu schaffen.

Man sollte sich aber keine Illusionen machen, einfach ist das nicht.
Eine Lösung für dich wäre eine Berufsfachschule für Musik (gibt es in Bayern, in anderen BL weiß ich nicht genau).
Dort wird man 2 Jahre lang auf eine Aufnahmeprüfung für die Hochschule vorbereitet, und die Aufnahmeprüfung für die Berufsfachschule ist, sowohl was das pianistische als auch Musiktheoretische angeht, bedeutend einfacher zu schaffen.
 
Bevor man Musik studiert, hat man normalerweise mindestens 10 Jahre Klavierunterricht gehabt und die wesentlichen Standardwerke der Klavierliteratur erarbeitet oder wenigstens angespielt (und hat sie daher im Kopf).

Es gibt kein Musikstudium für Anfänger.
 
musst du nicht noch ein zweites instrument spielen können?
 
"Ich bin 14, wiege 182 kilo und habe letzte Woche zum ersten Mal gejoggt.
Trotzdem würde ich gerne nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen mitmachen."


:D
 
möglich zu studieren ist es denke ich schon, nur nicht direkt nach deinem abschluss, sondern eher so mitte 20
 
Als Solist wird das nichts.
Des weiteren würde ich mir das Musikstudium nach mal gründlich urch den Kopf gehen lassen. K. Du hast erst vor Kurzem angefangen. Da ist die Begeisterung noch groß. Aber wenn du studieren willst, musst du dich da richtig reinhängen. Da gibt es nicht nur Klavier spielen. Es gibt auch noch die Theorie ... Außerdem ist 'selbstverständlich', dass du (wie Haydnspaß schon schrieb) alle Standardwerke der Musikliteratur kennen musst, 'berühmte' Klavierstücke spielen kannst (so Zeug wie Beethovensonaten un so ...). Klavierspielen ... geht nich so auf die Schnelle, so 0-8-15 ...
 

Studium

Eine Freundin von mir hat Klavier studiert und sie spielt wirklich verdammt gut. Du musst dir ja vor Augen führen, das du dann ein professioneller Pianist bist und deshalb werden so hohe Anforderungen gestellt. Aber wenn du viel übst und nicht ein absolutes "Talentloch" (entschuldige wenn ich dass so sage) bist dann kann es vielleicht noch klappen. Wie schon gesagt wurde wichtig ist es auch, dass du wenn man so will ein gutes Gedächtnis für Noten haben, weil du wirklich viele Standart-Werke auswendig kennen musst.
MfG
 
Ich habe mir gerade die Anforderungen für die praktische Aufnahmeprüfung Klavier für Musik Lehramt nochmal durchgelesen.
Und ich bin der Meinung, dass es durchaus zu schaffen ist, wenn man erst mit 14, 15 Jahren anfängt, Klavier zu spielen!

Für Lehramt Grund-, Haupt-, Realschulen beispielsweise wird eine 3-St. Invention von Bach, eine leichtere Etüde (z.B. Cramer-Bülow), ein Allegrosatz einer klassischen Sonate/Sonatine sowie ein Werk des 20. Jh. und Vom-Blatt-Spiel gefordert.
Das ist m.E. mit mittlerem Übefleiß bis zum Abitur durchaus zu schaffen, wenn nicht, besucht man zwischen Abitur und Studium 2 Jahre eine Berufsfachschule.
Und die Musiktheorie / Gehörbildung kann auch gelernt werden, die meisten fangen damit sowieso erst relativ spät (wenige Jahre/Monate vor der Eignungsprüfung) an.

Mit 14 oder auch 16 Jahren ist meiner Ansicht nach noch ziemlich viel drin.
Die obere Altersgrenze für das Studium im Lehramtsbereich liegt bei 25 Jahren - das sind 10 Jahre!

beste Grüße
Stilblüte
 
"Ich bin 14, wiege 182 kilo und habe letzte Woche zum ersten Mal gejoggt.
Trotzdem würde ich gerne nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen mitmachen."


:D

Bevor man Musik studiert, hat man normalerweise mindestens 10 Jahre Klavierunterricht gehabt und die wesentlichen Standardwerke der Klavierliteratur erarbeitet oder wenigstens angespielt (und hat sie daher im Kopf).

Es gibt kein Musikstudium für Anfänger.

möglich zu studieren ist es denke ich schon, nur nicht direkt nach deinem abschluss, sondern eher so mitte 20

Also, diese Beiträge lassen mir die Haare zu Berge stehen. Mir scheint, einige wissen nicht, wovon sie reden.
Diese Argumentation ist unter Musikern und Musiklehrern sehr üblich, um sich selber aufzuwerten, oder eigenes "Versagen" zu legitimieren.
Genauso, wie es eine Saga ist, dass man mit einem Instrument, um es zu können mit am Besten 3 - 6 Jahren angefangen haben muss (ich hatte eine Schülerin, die mit 70 angefangen hat und mit 85 den Chopin rauf und runter gespielt), genauso werden junge Leute ständig demotiviert bezüglich der Ambitionen, Musik studieren zu wollen.
Ich hatte bereits mehrere Schüler, die mit 15 bzw 16 angefangen haben und mit 19 - 20 ihre Aufnahmeprüfungen mit Bravour geschafft haben. Heute sind sie Konzertpianisten und Musiklehrer an Gymnasien.
Natürlich geht das. Es ist allerdings schon eine Frage des starken Willens und der Begabung, Stücke schnell erfassen und auffassen zu können.
Das kann ich natürlich von hier aus bei dir nicht beurteilen, da musst du dich mit deinem/r Klavierlehrer/in auseinandersetzen, aber Vorsicht!, einem meiner dieser Schüler hätt ichs auch nicht zugetraut und der hat sich dann vor der Aufnahmeprüfung so reingekniet, dass er sogar mit Auszeichnung bestanden hat!

Was ich sagen will, es gibt einfach alles, und - Jungs und Mädels, - lasst euch nichts erzählen!
 
Ich hatte bereits mehrere Schüler, die mit 15 bzw 16 angefangen haben und mit 19 - 20 ihre Aufnahmeprüfungen mit Bravour geschafft haben. Heute sind sie Konzertpianisten und Musiklehrer an Gymnasien.

Da würd ich jetzt aber schon gern konkrete Namen hören.

Ich kenne jedenfalls keinen Konzertpianisten, der mit 15 oder 16 angefangen hat und ich bezweifle auch, daß jemand nach 3 oder 5 Jahren Klavierunterricht die Aufnahmeprüfung "mit Bravour" besteht.

Wenn du der Überzeugug bist, daß deine spezielle Unterrichtsmethode die Schüler zu solchen Supergenies macht, dann bin ich sehr, sehr interessiert daran, wie sich diese Methode von der allgemein üblichen Methode Klavierspielen zu lernen unterscheidet.

Weiters bin ich jetzt überrascht zu erfahren, daß du Klavierlehrer bist...?!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich hatte eine Schülerin, die mit 70 angefangen hat und mit 85 den Chopin rauf und runter gespielt
Ich arbeite viel mit Erwachsenen, auch mit Menschen, die sich nach ihrer Pensionierung endlich ihren "Jugendtraum", das Klavierspielen, erfüllen wollen. Nein, den Chopin "rauf" hat noch keiner von denen geschafft, geschweige denn auch noch "runter". Ich denke aber, Du beziehst Dich eher auf die eingedampften Heumann-Versionen. Spielbar sind allenfalls eine Handvoll Stücke, vielleicht die ganz leichten Walzer, Mazurken und Préludes - aber das war es dann auch schon.

Bei den meisten Erwachsenen ist die Geschmeidigkeit der Hand und die Beweglichkeit der einzelnen Finger ab dem 40. Lebensjahr doch schon recht stark eingeschränkt. Zudem muß man mit viel Geduld die Spannungen und Verkrampfungen lösen.

Daß Menschen, die mit 14 Jahren erst anfangen, Klavier zu spielen, es durchaus schaffen können, die Aufnahmeprüfung für Schulmusik oder IMP zu bestehen, stelle ich nicht in Abrede. Aber "mit Bravour" und "Konzertpianist"? :confused: (Ich hoffe nicht, daß Du jeden, der schon einmal öffentlich vor ein Dutzend Leuten vorgespielt hat, als Konzertpianisten bezeichnest.)
 
Ich habe mir gerade die Anforderungen für die praktische Aufnahmeprüfung Klavier für Musik Lehramt nochmal durchgelesen.
Und ich bin der Meinung, dass es durchaus zu schaffen ist, wenn man erst mit 14, 15 Jahren anfängt, Klavier zu spielen!

Für Lehramt Grund-, Haupt-, Realschulen beispielsweise wird eine 3-St. Invention von Bach, eine leichtere Etüde (z.B. Cramer-Bülow), ein Allegrosatz einer klassischen Sonate/Sonatine sowie ein Werk des 20. Jh. und Vom-Blatt-Spiel gefordert.

Hallo Stilblüte,

ich finde es sehr gefährlich, so etwas zu schreiben. Du hast zwar recht: die Mindestanforderungen für das Vorspiel bei der Aufnahmeprüfung sind wirklich lächerlich. Nur wird halt jemand, der solche Stücke bei der Aufnahmeprüfung spielt, eben mit ganz anderen Maßstäben gemessen als jemand, der so was bei einer Schulweihnachtsfeier spielt. Man muß es scheinbar immer wieder betonen: ein Musikstudium ist eine Berufsausbildung, die Leute, die glauben, nehm ich halt ein paar Jahre lang Klavierstunden, dann kann ich das auch, sind auf dem Holzweg. Null Chance!

Man muß es den Leuten so klar sagen, weil schließlich werden nach Abschluß der Schule die Weichen fürs künftige Leben gestellt, und da darf man die völlig unrealistischen Illusionen der Leute nicht auch noch schüren.

Schulmusiker scheinen ja kein besonders gutes Image zu haben, wenn man glaubt, eine Clementi-Sonatine und ein bißchen Vomblattspiel (Alle meine Entchen oder so - man liest hier ja immer, neue Stücke soll man erstmal einzelhändig üben) würden als Eignungsvoraussetzung genügen... :rolleyes:

lg
Haydnspaß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Leute, die glauben, nehm ich halt ein paar Jahre lang Klavierstunden, dann kann ich das auch, sind auf dem Holzweg. Null Chance!

Man muß es den Leuten so klar sagen, weil schließlich werden nach Abschluß der Schule die Weichen fürs künftige Leben gestellt, und da darf man die völlig unrealistischen Illusionen der Leute nicht auch noch schüren.

ja, das ist ein echtes thema unserer zeit, da alle ach so gerne "was kreatives" machen wollen. während früher ein grundlegendes - am besten herausragendes - talent als basis gesehen wurde, scheint heute "alles möglich zu sein".

aus meiner berufspraxis: da draussen rennen tausende von "designern" herum, gleichzeitig habe ich es fast aufgegeben, gute mitarbeiter zu suchen. die trefferquote ist einfach zu gering und der anteil der "halbfähigen" schlichtweg erdrückend. dennoch: bewerbungen sind immer willkommen :D

haydnspass - du hast recht. man muss den jungen leuten klarmachen, dass bei fehlender exzellenz der künftige beruf eher taxifahrer, umschüler oder gar schlimmeres sein wird. die taxifahrer habe ich genannt, weil in gesprächen mit ebendiesen sich häufig herausstellt, dass sie ein geisteswissenschaftliches oder kreatives studium hinter sich haben und immer noch auf die grosse chance warten, die meistens nicht kommt.
 
@ Haydnspaß:
Natürlich hast du Recht. Das Studium bzw. die Aufnahmeprüfung kriegt keiner geschenkt, und einfach ist sie nicht. Das sieht man schon an den Anforderungen der Theorie: Verlangt wird praktisch alles (nur teilweise vereinfacht), was man DANACH im Studium lernt.
Und zwar (vermutlich) deshalb, damit sich nicht jeder Hobby-Spieler bewirbt, der meint, ein bisschen Klimpern zu können und dann nach einem halben Jahr alles schmeißt, sondern damit man sich vorher dreimal überlegt, ob man Musik studieren möchte und sich auch länger damit befasst und vorbereitet.

Ich habe eigentlich gemeint, dass es von jenem Alter noch möglich ist, mit Elan und Fleiß dorthin zu kommen. Natürlich geht das nicht mit ein paar Klavierstunden, wurde ja alles schon gesagt, brauch ich nicht wiederholen.

Man sollte aber nicht meinen, mit 14 wäre alles zu spät.

Übrigens habe ich vor dem Vom-Blatt-Spiel in der Aufnahmeprüfung am meisten Angst :rolleyes:
 
Weiters bin ich jetzt überrascht zu erfahren, daß du Klavierlehrer bist...?!

Wieso nicht? Als freier Komponist ist es nicht so einfach zu leben. Ein Tag Unterricht in der Woche deckt schon mal die Miete fast.
Vor 25 Jahren habe ich noch die ganze Woche unterrichtet.

Warum habt ihr so einen "Haydnspass" daran, jemanden zu demotivieren?
Ich gebe zu, ich bin ein gebranntes Kind, da mein Klavierlehrer damals genauso argumentiert hat und mir dadurch 4 Jahre "verloren" gegangen sind.

Die alte Dame hat tatsächlich wunderbar Chopin gespielt (sie hat sich aber auch für das Rentendasein einen ausgezeichneten Flügel gekauft und - ihr werdet's wieder nicht glauben, jeden Tag um die 6 Stunden geübt).

Und so sage ich auch nicht, dass ich ein wunderbarer Zauberlehrer bin, sondern dass ich in den letzten 30 Jahren eine Handvoll hochbegabter hochmotivierter Schüler hatte, die sehr wohl das geschafft haben, was sie sich vorgenommen hatten. Ich habe sie lediglich darin unterstützt und nicht
mit Allgemeinplätzen von der Aussichtslosigkeit von dem Beruf Musik im Allgemeinen und von Aufnahmeprüfungen im Besonderen bedient.

Mit besten Grüssen, Till
 

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