Bildbearbeitung: Noten(-linien) verstärken

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Bernhard Hiller

Bernhard Hiller

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28. Aug. 2013
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So schön die vielen frei zugänglichen Quellen im Internet auch sein mögen, es tauchen immer wieder mal Problemchen auf: die Noten sind typischerweise eingescannt, oftmals mit zu geringer Auflösung oder zu schwachem Kontrast.
Nach dem Ausdrucken ist es - trotz optimaler Einstellung des Druckers - ein Ratespiel, auf welcher Linie welche Note liegt (oder gar dazwischen), selbst wenn es auf dem Bildschirm ganz passabel erscheint.
Ein Besipiel: https://www.ecosdelsonido.com/partituras/yupanqui/zamba-del-grillo-yupanqui/
(Gitarrennoten, ihr könnt dort auch Klaviernoten finden)

Könnt ihr irgendwelche Programme auf Grund eurer Erfahrung empfehlen, die hier zu besser lesbaren Ergebnissen führen (bevorzugt lauffähig unter Windows)?
 
Die gezeigeten Noten sind doch keine schlechte Qualität. Etwas vergrößern und schärfen macht es etwas besser.
 
@Moderato da bist du auf die Bildschirmqualität hereingefallen: der Drucker bringt weitaus mehr Pixel pro Fläche. Schau dir mal auf einem hochauflösenden Bildschirm dein Ergebnis an: die Kreuze sind unscharf, die obere Notenlinie verschwimmt, die mittlere und untere sind grau statt schwarz. Beim cis im Auftakt läßt sich nicht lesen, daß es mit dem 3. Finger gegriffen werden soll.
 
Mein Monitor ist ein kalibrierter Eizo FlexScan S2231W 1680x1050 px. Die oberste Linie ist unschärfer als die darunter liegende. Deshalb denke ich, daß auch Ziffern, die direkt auf der obersten Linie u.U. nicht lesbar sind. Auch die Kreuze sind unterschiedlich scharf.
Man kann einen Graubereich wählen, der in etwa den Linien entspricht und dann Abdunkeln
1:1 Auschnitt

Aber dann sind die Kreuze in der zweiten Zeile wieder unschärfer geworden. Eine Umwandlung in pures SW bringt auch nichts. Etwas Farbe ist aber drin.
Aber möchtest Du mehr als eine nutzbare Vorlage erreichen?
 
Danke für deine Bemühungen.

Kleine Berechnung: ein DIN A4-Blatt ist knapp 30cm entsprechend 12 Zoll hoch. Bei 300 dpi entspricht das also 3600 Punkten (mein Drucker schafft 1200 DPI, das wären 14000 Punkte), da sind 1050 Pixel Höhe des Bildschirms nur ein schwacher Abklatsch.
Das ist leider so: auf Papier gleicher äußerer Größe benötigt man eine enorm höhere Auflösung als auf dem Bildschirm. Eine 10-Mega-Pixel-Kamera schießt bessere Bilder als es gute Monitore darstellen können, aber für Posterdruck ist das pixelig.

Ich lese bevorzugt gestochen scharfen Text. Bei "gewöhnlichen Buchstaben" komme ich auch mit großer Unschärfe noch gut zurecht, dank schneller Kontextauswertung. Bei Noten, die ich erstmals einübe, tue ich mich erheblich schwerer. Bei diesem Beispiel geht's noch, da die Harmonik recht "normal" ist (und dieses Stück klimpere ich inzwischen gut genug, so daß ich nur wenige Blicke auf's Blatt werfe).

Es geht mir nicht darum, daß jemand für mich die Bilder aufbereitet: ich möchte es selbst tun können, da dies eine wiederkehrende Aufgabe ist (welches Programm verwendest du?).
Hier auf Clavio wird es doch einige Leute geben, die dies ähnlich erlebt haben, und vielleicht auch brauchbare Lösungswege gefunden haben (ich möchte mir keine Software schreiben, die diese Bilder vektorisiert...).

Erfahrungen gesucht. :denken:
 
Auf meinem Notebook habe ich nur Paint - wie es ben mit Windows mitkommt. Habe mal den großen Rechner angeschaltet, GIMP (uralt-Version) hat das Menü Werkzeuge - GEGL-Funktionen und dort brightnesscontrast, Mit dem Wert 3 für brightness und -1 für contrast gab's ne deutliche Verbesserung der Lesbarkeit, auch wenn's immer noch schlecht war.
 
...vielleicht mit Photoshop?
 
Wie wäre es einfach mal mit Noten kaufen, statt urheberrechtlich mindestens fragwürdiges Zeug aus dem Netz runterzuladen?
 
Wie wäre es einfach mal mit Noten kaufen, statt urheberrechtlich mindestens fragwürdiges Zeug aus dem Netz runterzuladen?
Prinzipiel hast du natürlich Recht. Ganz abgesehen davon, dass gekaufte Noten auch das bessere Notenbild etc. haben.

Aber dennoch: wenn ich die Noten selber notiere, ist das dann nicht mein eigenes "Werk"? Ist nicht nur der Print geschützt und nicht die Notenabfolge? Oder doch nicht? Wo sind die Grenzen?
 

Wie wäre es einfach mal mit Noten kaufen, statt urheberrechtlich mindestens fragwürdiges Zeug aus dem Netz runterzuladen?
Da gebe ich dir recht. Nur was mache ich, wenn das Werk nicht (mehr) verfügbar ist?
Übrigens habe ich andere Noten, die ich dort gefunden habe (und die erheblich besser gescannt waren) gekauft: so ein gedrucktes Heftchen ist einfach schöner als eine Mappe mit Ausdrucken.
 
Aber dennoch: wenn ich die Noten selber notiere, ist das dann nicht mein eigenes "Werk"?

Wenn Du Schumanns Träumerei selber notierst, bleibt es immer noch Schumanns Träumerei und nicht Curbys Träumerei.
Auch dann nicht, wenn Du es eine Oktave tiefer oder mit ein paar Fehlern notierst.

Wenn Du aber daraus eine Bearbeitung für Solo-E-Gitarre und symphonisches Blasorchester machst, dann ist es Dein eigenes Werk.

Oder in den Worten des Gesetzgebers: "Werke im Sinne dieses Gesetzes sind nur persönliche geistige Schöpfungen."
https://www.gesetze-im-internet.de/urhg/__2.html

(Wissenschaftliche Ausgaben älterer Werke mit kritischem Apparat und so können allerdings auch als geistige Schöpfungen gewertet werden.)
 
Aber dennoch: wenn ich die Noten selber notiere, ist das dann nicht mein eigenes "Werk"? Ist nicht nur der Print geschützt und nicht die Notenabfolge? Oder doch nicht? Wo sind die Grenzen?
Das entscheidende Stichwort ist die Schöpfungshöhe:
http://www.juraforum.de/lexikon/schoepfungshoehe

Das entsprechende Werk muss also als individuelle Leistung aufgrund bestimmter Merkmale erkennbar sein. Dass es da Abgrenzungsprobleme geben kann, ist natürlich nicht ausgeschlossen. Denn so ziemlich alles war schon mal so ähnlich irgendwie da - gerade dann, wenn es sehr eingängig daherkommt. Aber unsere Fachanwälte für Urheberrecht wollen ja auch von irgendwas leben können... .

LG von Rheinkultur
 
Nur was mache ich, wenn das Werk nicht (mehr) verfügbar ist?
Auch dieser Ausnahmefall ist gesetzlich geregelt. Er tritt allerdings vergleichsweise selten ein - wer Literatur unbekannter oder in Vergessenheit geratener Komponisten spielen will, kommt schon mal in diese Situation. Vergriffene Notenausgaben antiquarisch beschaffen, Manuskripte bei einem Privatarchiv anfordern... - da gibt es einige Möglichkeiten.

Versuch Dich nicht rauszureden - geh los und KAUF die Noten, peng, aus.
Das Losgehen kann man sich sparen, wenn der Kauf auch online möglich ist. Was es allerdings nicht für lau gibt (egal ob als Datei oder als gedruckte Ausgabe), muss eben bezahlt werden.

LG von Rheinkultur
 
Auf Bitmap Ebene die wahrscheinlich beste Lösung heißt "Photozoom Professional", inzwischen bei Version 7 angekommen. Das ist aber kostenpflichtige Software, die Funktionsweise basiert auf komplizierten mathematischen sog. "Spline" Algorhithmen. Wie erfolgreich die hier sind, kann ich nicht sagen, Wunder kann man sowieso keine erwarten und speziell das hier verlinkte Bildchen ist natürlich katastrophal gering aufgelöst.

Eine Auflösung von 300dpi wäre als Ziel allerdings vollkommen ausreichend, dass ist Fotoqualität und das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges leistet auch kaum mehr. Eine Druckauflösung von 1200 dpi ist nicht notwendig, sowieso wird das in der Praxis auch nicht erreicht, da das Papier alleine schon viel grob ist.

Zum Anbieter: http://www.franzis.de/fotografie/fotos-freistellen-skalieren/photozoom-7-professional-cd-rom
 
grundsätzlich würde ich erstmal @hasenbein zustimmen und Noten legal erwerben.

Auch meien gekaufte Noten importiere ich in Finale, um sie mir dort z.B. vorspielen zu lassen. Nach geltendem Recht sicher auch nicht ganz sauber, aber hier habe ich kein schlechtes Gewissen. Die Noten habe ich bezahlt, und ich verteile sie nicht weiter.

Zu Deiner Frage: Helfen könnte evtl. ein Vektorisierungsprogram, dass Linien selbständig nachzeichnet. Du wirst dort sicher noch handanlegen und Dich mit der Thematik beschäftigen müssen. Vollautomatisch wird, besonders bei wirklich schlechten Scans, kaum funktionieren. Dort kenne ich nur kommerzielle Produkte, die nicht billig sind. Bestimmt gibt es aber auch Sharewareprogramme.
 

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