Bewegungsabläufe lernen fällt schwer

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Akasha

Akasha

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29. Apr. 2021
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Hi Zusammen,

ich habe vor 5 Wochen mit Klavierunterricht begonnen. Fällt es Euch anderen Anfängern auch so schwer neue Stücke vom Blatt zu spielen? Ich lerne grade "Hans ohne Sorgen" von Daniel Gottlob Türk und übe schon seit 6 Tagen an dem Stück. Ich muss dazu sagen, ich versuche es in der richtigen Geschwindigkeit zu spielen...
....oder bin ich zu ungeduldig mit mir?

:musik064:
Liebe Grüße
Anja
 
6 Tage sind nicht lange. Habe Geduld mit dir. Klavierspielen ist ein komplexer Vorgang.
 
Versuchst Du auch als Untrainierte, sofort 10 Kilometer am Stück zu laufen? Nein, weil Du weißt, dafür musst Du erstmal trainieren.

Versuchst Du auch als Untrainierte, gleich 20 Liegestütze hintereinander wegzuhauen? Nein, weil Du weißt, Du musst erst trainieren.

Genauso hier: Wenn man merkt, dass man noch ein gutes Stück davon entfernt ist, etwas im "richtigen" Tempo zu spielen, muss man es erstmal langsamer spielen. Oder zwar im richtigen Tempo, aber immer nur einen kurzen Abschnitt von wenigen Tönen.

Grundsätzlich IMMER (AUSSCHLIESSLICH!) so üben, dass das, was man spielt (und sei es auch nur ein kurzes Segment oder nur eine Hand, whatever) stets FEHLERFREI ist. Dazu vernachlässigt man bewusst zunächst bestimmte Parameter, wie hier z.B. Tempo bzw. Rhythmus / Gleichmäßigkeit. Geht es an anderer Stelle um einen Rhythmus, kann man z.B. den Parameter "Tonhöhe" vernachlässigen (man klatscht z.B. den Rhythmus erstmal oder spielt ihn mit nur einem Ton bzw. vereinfachter Tonfolge) usw.

NIEMALS jedoch nach der "Methode" (die keine ist) üben: "Ich probiere mal, vielleicht klappt es ja - oh, wieder alles Mögliche verkackt - Mist, nochmal - naja, bisschen weniger verkackt - nochmal..."!

Dafür ist aber auch eigentlich der Klavierlehrer zuständig, dass er Dir zeigt (und das auch immer wieder einfordert und überprüft), dass Du mit zweckmäßigen Vorgehensweisen übst. Hat er Dir diesbezüglich schon etwas gesagt oder gezeigt?
 
Also bin ich nicht zu unfähig sondern vielmehr zu ungeduldig.....Dann wir das Klavier mich wohl zwingen mal einen großen Gang runter zu schalten und LANGSAMER zu machen.:001:
 
Was hat Dein Klavierlehrer Dir in den bisherigen Stunden zum Thema "wie übe ich richtig?" gesagt oder gezeigt?
 
Morgen bin ich wieder beim Unterricht. Ich werde dann nochmal explizit das Thema: Richtiges Üben! , ansprechen.
🙃🙃🙃😀
 
Aber (wie hier im Forum auch schon verschiedentlich diskutiert wurde) "langsam" ist eben auch nicht alles.

Wenn man immer nur als Übeprinzip hat "alles klar, ich spiele es so langsam, dass ich keine falschen Töne drücke", kommt man nicht zu flüssigem, rhythmischem Spiel im Tempo, sondern wird jemand, der denkt, er könne nicht schnell spielen.

Man muss also auch lernen, kleine Abschnitte schnell zu spielen, und zwar auch im frühen Übestadium.

Dazu gäbe es noch viel zu sagen; aber wie gesagt ist dafür eigentlich der Klavierlehrer zuständig, einem das beizubringen.
 

Ich tat mich mit der Fis-Dur Tonleiter über zwei Oktaven in Gegenbewegung richtig schwer. Was mir extrem viel geholfen hat, war die Anzahl an gespielten Noten zu reduzieren. Nur so viele Töne, wie ich fehlerfrei spielen kann. Nach und nach eben einen Ton dazu.
Grundsätzlich IMMER (AUSSCHLIESSLICH!) so üben, dass das, was man spielt (und sei es auch nur ein kurzes Segment oder nur eine Hand, whatever) stets FEHLERFREI ist.

Das ist mir seit kurzem erst richtig klar geworden, wie dermaßen wichtig und richtig diese Aussage ist.
 
Also mich würde wundern, wenn man bei einem komplexen Instrument (i.e. nicht Triangel) als vollkommener Anfänger nach fünf Wochen irgendwas vom Blatt spiele kann. Die Übeprinzipien sind vermutlich auch immer ähnlich:

- langsam üben für die Präzision
- Bursts für die Geschwindigkeit
- den Kern des Problems isolieren
- ggf. eigene Übungen konstruieren, die das Problem fokussieren und mit Abwandlungen abstrahieren
- bewusst entspannt bleiben (fand ich bei der Gitarre besonders schwer, weil man ja neben dem Spielen selbst auch noch sein Instrument "halten" muss)
 
Das ist immer dieses typische Schülergerede: "Ich habe alles genau richtig gemacht, aber trotzdem kriege ich Stelle XY nicht hin! Bestimmte Sachen kann ich eben nicht usw."

Überflüssig zu sagen, dass das natürlich Unsinn ist.

Sowas wird dann meist gefolgt von 3x unter Anleitung im Unterricht gemacht. 50%, 150% 300% Steigerung. Bei drei Durchgängen, die im Grunde auf die Woche hochgerechnet ~30 sein sollten. (Synergien mal außer Acht gelassen)
 
Ich tat mich mit der Fis-Dur Tonleiter über zwei Oktaven in Gegenbewegung richtig schwer. Was mir extrem viel geholfen hat, war die Anzahl an gespielten Noten zu reduzieren. Nur so viele Töne, wie ich fehlerfrei spielen kann. Nach und nach eben einen Ton dazu.


Das ist mir seit kurzem erst richtig klar geworden, wie dermaßen wichtig und richtig diese Aussage ist.
Nur mal ne Frage: Warum übst Du Fis-Dur-Tonleiter über 2 Oktaven in Gegenbewegung?
 

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