Beschäftigung mit (viel) zu schweren Stücken

Ein (zu) schweres Stück angehen:

  • Habe ich auch schon mal gemacht - war ernüchternd

    Stimmen: 10 23,8%
  • Habe ich auch schon mal gemacht - war schön

    Stimmen: 26 61,9%
  • Will ich jetzt auch mal machen

    Stimmen: 0 0,0%
  • Mach ich nicht, weil ich eine andere Strategie verfolge

    Stimmen: 5 11,9%
  • Sonstiges

    Stimmen: 1 2,4%

  • Umfrageteilnehmer
    42
ganz großartig, bestimmt schnurren die vor Behagen!

Ich bin entweder für diese Sorte:


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,

denn mit guter Laune fluppen zu schwere Stücke besser (zumindest gefühlt :D).

Oder für dieses ausgestopfte Exemplar:

Kuscheltier_Kissen_und_Decke_in_Einem_Kojo_das_Krokodil_01.jpg
,

ein Seelentröster in dunklen Stunden der Verzweiflung! :D

Liebe Grüße

chiarina
 
Ich lese gerade die Biografie von Artur Rubinstein und musste an einer Stelle an diesen Faden hier denken:

Zitat von Rubinstein:
Ich vergesse nie Professor Barhs Verblüffung, als ich ihm eröffnete, ich wolle nunmehr das Klavieronzert d-Moll, opus 15 (Anm: Brahms) studieren. "Wie? Was?"explodierte er. "Du bist toll, mein Junge! Das ist ein gewaltiges Werk und vielzu schwer für dich!" Nun, damals entdeckte ich, daß wahre Liebe keine Hindernisse kennt. Eine Woche darauf spielte ich zu Barths erstaunter Befriedigung das Konzert.

Herzliche Grüße an Alle,
Manha
 
Also ich mag sie am liebsten so:

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Oder so:

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Oder so:

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:D
 
Einbildung iß auchne Bildung: I.C.H. dagegen kümmermerrmisch um die ausgestopften Krokodile - du weißt schon.......

Etwas rätselhaft. Ich versuche mich an einer Deutung: Krokodillederhandtaschen als Accessoire des schönen Geschlechts...? ;)

@chiarina

ich kannte mal einen Vertreter desselbigen, welcher nur mit einem Stoff-Kuscheltier einschlafen konnte bzw. wollte :D

@Manha

das gelingt sicher leichter, wenn man auch (ein) Rubinstein ist :)

---

Ansonsten sind Klavierspiel und Krokodile schon eine recht diametrale Assoziation :D
Was Krokodile angeht, gibts etwas hörenswertes von Monty Python:
THE MEN'S-BEING-EATEN-BY-A-CROCODILE CONTEST

Schönen Gruß
Dreiklang
 
denn mit guter Laune fluppen zu schwere Stücke besser (zumindest gefühlt :D).

Liebe chiarina,

ich finde, das ist gar kein schlechter Ansatz...! Hab das ein bischen probiert (Gute Laune auf Abruf? :D).
Was braucht ein Stück wie das Allegro der Pathétique? Leben, Lebendigkeit, Spritzigkeit. Das schlimmste ist für mich ein "hölzernes Spiel", oder wenn man die Probleme beim Spielen, die mangelnde Beherrschung des Stückes, richtig heraushören kann (ich hoffe man versteht, was mich meine, praktisch wenn man die Angst und die Mühe beim Spielen heraushört, dann ists eigentlich ganz aus...).
Lieber ein paar Fehler drinhaben und dafür durchwegs spritzige Authentizität. Aber für die Fehler gibt's auch eine Grenze, nämlich: ins Schludern darf/soll man tunlichst nicht reinrutschen, das meint für mich, einfach zu viele Fehler drinhaben...
Mehrere Passagen die nicht mehr erkenntlich sind, zum Beispiel... das will ich auf jeden Fall abstellen.

Nun, ich werde mir fortan öfters mal Deine "gute Laune" verschreiben beim Üben! Danke! :D:D

Schönen Gruß
"Trisonus"
 
Meinst Du "Stücke" oder "Stellen", Passagen von Stücken? Ich selbst bin jedenfalls sehr ungeduldig - Fortschritte will ich schnell sehen, und das gelingt mir generell gut (ganz im Gegenteil zum Sport. Deswegen habe ich diesen wieder aufgehört)
(...)Das ist generell eine interessante Frage, und chiarina hat dazu mal einen Faden gestartet. Eine Antwort darauf habe ich, für mich, gefunden: weil ich oft unbewußt meine, daß es eben schneller schöner klingt. Natürlich nicht jedes Stück (Mondschein erster Satz spiele ich schon sehr langsam, ich werde nie verstehen wie man den "zügig" runterspielen kann)
Es gibt einzelne Passagen, die muss man halt mal bis zum Umfallen üben, damit sie dann gut klingen und funktionieren. Wenn diese Stellen allerdings zu viele werden, dann ist die technische Vorbereitung wohl noch nicht ausreichend und das Üben dieser Stellen ist für mich Zeitverschwendung.
Ich spiele nicht zu schnell, weil es für mich schöner klingt, sondern weil es plötzlich so leicht wirkt und mich dann mein Gefühl täuscht.
Nun - solange ich beim Klavierspiel schnelle und viele Fortschritte autodidaktisch erziele, denke ich, kann ich mir einen Lehrer ersparen. Das geht sicher nicht jedem so, deswegen rate ich keineswegs generell von Lehrern ab.
Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht wie schnell die Fortschritte evtl. mit KL sein könnten? Wenn Du autodidaktisch schon so gut vorwärtskommst, dann wäre es doch sicher unglaublich gut mit KL auf direktem Weg zum Ziel zu kommen. Aber das ist nur so ein Gedanke und solange Du zufrieden bist ist alles in Ordnung.
 
Es gibt einzelne Passagen, die muss man halt mal bis zum Umfallen üben, damit sie dann gut klingen und funktionieren.

Das klingt nach (harter) Arbeit und auch Disziplin. Ich weiß ehrlich nicht, ob man mit Spaß allein bei einer Sache wie dem Klavierspiel einmal zu guten Leistungen befähigt wird. Disziplin und Arbeit bringt unbestritten etwas, wahrscheinlich sogar recht viel. Wenn allerdings der "Anteil Spaß" an der Sache zu kurz kommt, und nicht auch ein guter Anteil Musikalität in das Spiel Einzug findet, verkommt der Betreffende wohl zur "Klavierspielmaschine"... und wer will das schon...

Ich muß oft an das hier denken:
Yuja Wang plays the Flight of the Bumble-Bee (Vol du Bourdon) - YouTube
Das erstaunlichste ist vielleicht gar nicht die wahnwitzige Geschwindigkeit, die erreicht wird, sondern daß dabei so viel musikalische Modulation trotzdem drin ist.
Ich hab schon Sachen gehört, wo technisch schnell und gut gespielt wird, und es sich grauenhaft angehört hat.

Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht wie schnell die Fortschritte evtl. mit KL sein könnten? Wenn Du autodidaktisch schon so gut vorwärtskommst, dann wäre es doch sicher unglaublich gut mit KL auf direktem Weg zum Ziel zu kommen.

Ich reflektiere oft und viel über das, was und wie ich es tue... ganz selten kommen mir Fragen auf, die mir wichtig sind, die ich nicht klären kann, und dann suche ich Hilfe im Forum. Und dann weiß ich auch, daß ich wirklich hoch kompetente Antworten erhalte...
Aber ansonsten... bei der Campanella gibts viele Dinge, über die man reden könnte: ungreifbare Akkorde, die Aufteilung von Noten rH/lH, ... aber man kann ja z.B. hören, was Pianisten da machen, oder selber Lösungen finden, und solange mir das gelingt, warum dann unsere Experten hier im Forum groß behelligen...? Selbst ist der Mann.

Viele Grüße!
Dreiklang
 

Also eine nicht gerade neue Erkenntnis,die sich meiner Meinung nach trotzdem immer wieder bewahrheitet und die eigentlich auch immer mein Ziel war:

immer wieder Werke bestmöglich einstudieren,die etwas über dem bereits erreichten Niveau liegen,nur so kommt man ja weiter.
Aber Werke angehen,die turmhoch über dem Können liegen, halte ich nicht für gar so sinnvoll bzw.frustrierend.

Beim genannten Beispiel:wer bei Pathetique und Fantasie Improptu noch größere Probleme hat,der hat bei Campenella und co.wirklich gar nichts verloren- und zum "in Trab bringen vom Notenlesen" oder der hochkomplexen Aufgabe,mit beiden Händen im Violinschlüssel notierte Noten spielen zu müssen ;-) ,ist das ja wohl wirklich nicht die geeignete Literatur.

Also Beschäftigung mit etwas zu schweren Stücken,ja,wenn man aufpaßt nichts zu verschlampen,mit "viel zu schweren" Stücken,nein!- wäre meine Binsenweisheit dazu.
 
Also Beschäftigung mit etwas zu schweren Stücken,ja,wenn man aufpaßt nichts zu verschlampen,mit "viel zu schweren" Stücken,nein!- wäre meine Binsenweisheit dazu.

Hallo kreisleriana,

vollkommen in Ordnung von meiner Seite her... Deine Ausführungen sind wohl sicher allgemein gültig, für jeden der ernsthaft Musik macht.
Bei mir geht es nur um den Spaß nach Feierabend. Leider kann ich nichts dafür, daß mir im Moment nur Campanella, Pathétique und manchmal die Fantasie Freude machen... ist es unter diesen Umständen bereits inadequat, überhaupt dieses Thema öffentlich zu diskutieren? Vielleicht ja, ich weiß es nicht. Laut Abstimmung haben die Mehrzahl der Leute positive Erfahrungen aus der Beschäftigung mit zu schweren Stücken gezogen, was mich selbst etwas überrascht. Selbst wenn ich jetzt begonnen habe, mit Systematik weiter zu arbeiten (Metronom), steht es in den Sternen, was ich erreichen werde. Bis dahin habe ich meine Freude an diesem wunderschön klingenden Stück. Es gibt sicher die Meinung, ein solches Stück, und selbst die Pathétique, müsse man sich erstmal hart verdienen, muß man dafür bereit sein.
Jeder wie er will. Außer mir selbst muß niemand mein Spiel anhören (Digitalpiano, Kopfhörer)...
Wir hatten das Thema schon mal, ob man Dinge, die man privat für sich tut, öffentlich breittreten sollte. Das kann eine grenzwertige Sache werden.
Ich möchte niemandem auf die Zehen treten, das wollte ich nie.

Dir auch weiterhin viel Spaß und Freude bei dem "Glöckchen", habe mal irgendwo gelesen, Du studierst sie auch.

Schöne Grüße
Dreiklang
 
Hallo lieber Dreiklang,

folgendes kann ich nicht recht nachvollziehen: an mehreren Stellen betonst du, dass es dir um den Spaß nach Feierabend geht. Ferner sagts du, dass du dich keinerlei Druck ausgesetzt siehst und am Klavier weiters keine ernsten Ambitionen hast. Aber wieso dann um alles in der Welt diese schwierigen Stücke??? Wenn du technisch die Voraussetzungen nicht mitbringst, dann macht das null Spaß die zu spielen, weil hinten und vorne kein Land in Sicht ist. Erst recht nicht nach Feierabend ;-) Also "Piano just for fun" stelle ich mir anders vor: überschaubare Stücke, die man musikalisch und technisch gut rüberbringen kann. Was reizt dich an diesen Brocken? Sie klingen toll? Du magst sie gerne spielen? Das passt aber nicht zu deiner Beschreibung eines Feierabends :D

LG und viel Spaß noch,
Sesam
 
(..)Bei mir geht es nur um den Spaß nach Feierabend. Leider kann ich nichts dafür, daß mir im Moment nur Campanella, Pathétique und manchmal die Fantasie Freude machen... (...)Selbst wenn ich jetzt begonnen habe, mit Systematik weiter zu arbeiten (Metronom), steht es in den Sternen, was ich erreichen werde. Bis dahin habe ich meine Freude an diesem wunderschön klingenden Stück. Es gibt sicher die Meinung, ein solches Stück, und selbst die Pathétique, müsse man sich erstmal hart verdienen, muß man dafür bereit sein.
Aber wie kann es denn "Spaß" machen etwas zu spielen, was außerhalb des technischen Rahmens liegt. Bei ein bisschen zu schweren Stücken kann man kämpfen, sie liegen lassen und dann noch einmal auffrischen und wird ein gutes Ergebnis haben, aber bei viel zu schweren Stücken? Wenn ich mich an der La Campanella versuchen würde, dann wäre es sicher plötzlich kein wunderschön klingendes Stück mehr... Wunderschön klingt es, wenn es von jemandem gespielt wird,der technisch drüber steht.
Das darfst Du jetzt nicht falsch verstehen. Mir gefällt die La Campanella auch, aber ich verstehe es einfach nicht, wie man an so einem schweren Stück Spaß haben kann, wenn das technische Level deutlich geringer ist.
 
...in dem Du ab und an einfach vor Dich hinklimperst :D, dabei träumst und eventuell auch das unvollkommene einfach nur genießt.

Für mich hörte es sich nicht so an, als wolle Dreiklang nur so vor sich hinklimpern; weder ohne :D noch mit :D. Und überhaupt, was gibt es denn da zu träumen, wenn man konzentriert an etwas übt? Das Unvollkommene genießen? Wozu? Abgesehen davon, dass es eher schwierig sein wird, dem Vollkommenheitsanspruch je gerecht zu werden (was ist vollkommene Kunst?), aber ein Stück, das man nicht spielen kann, das auf diese Weise an Schönheit einbüßen dürfte, das kann ich nicht genießen. Vielmehr halte ich diesen Genuss für einen traurigen Kompromiss.

LG, Sesam (mal wieder in der Spielverderberrolle) :D
 
Ich sehe mich öfters in der Klavierliteratur um, wenn ich etwas höre, was mir gefällt, hole ich mir die Noten und schau rein, probiere dran herum und verschaffe mir einen Überblick über die Schwierigkeiten.

Wenn ich merke, dass es noch zu schwer ist, leg ich es weg und hol es später wieder hervor. Und dann merke ich deutlich, was sich verändert hat. Im Übrigen wächst man an großen Brocken, nicht an zu kleinen Stücken.
Ich meine, man darf halt nicht auf Biegen und Brechen versuchen, etwas zu erzwingen, wenn es noch nicht geht, dann eben später.

Aber wenn ich angefixt bin und das Stück in Reichweite, dann muss ich da durch, da gibts kein Vertun.:p:mrgreen:
 
Aber wenn ich angefixt bin und das Stück in Reichweite, dann muss ich da durch, da gibts kein Vertun.:p:mrgreen:

Ich denke, das fett markierte ist der Punkt, auf den es ankommt. In Reichweite. Der letzte Brocken, den ich angegangen bin war sozusagen "auf Zehenspitzen und Arme lang machen" für mich erreichbar und das hat Spaß gemacht. Auch, wenn es leider immer noch nicht so klingt wie es eigentlich klingen sollte. Es reicht inzwischen aber dafür aus, es wohlmeinenden Freunden vorzuspielen, die es total schön finden.

Ich glaube nicht, dass ich Freude daran gehabt hätte etwas zu probieren wo die Zehenspitzen nicht mehr ausreichen, sondern ich eine Feuerwehrleiter brauche, um ranzukommen. Das kann doch auch nach Monaten nur garstig klingen.

Also für mich ist es nichts.
 
... In Reichweite ... Es reicht inzwischen aber dafür aus, es wohlmeinenden Freunden vorzuspielen, die es total schön finden... Das kann doch auch nach Monaten nur garstig klingen.

Hallo Pirata,

das ist natürlich auch ein Aspekt bei der ganzen Sache: man kann die Fantasie auch viel langsamer spielen als vorgegeben (Halbe=84), schön klingen könnte sie u.U. trotzdem. Wirklich gerecht wird man dem Stück so natürlich nicht (Chopin hat wohl eine gewisse Virtuosität vorgeschwebt bei den Leuten, die es spielen wollen :)).
Sachen müssen wohl nicht zwangsläufig "greulich" klingen, nur weil man sie in der Geschwindigkeit nicht hinbekommt.

Solange ich ein Stück nicht in der mir vorschwebenden Geschwindigkeit spielen kann, klingt es aber für mich nicht schön. Wenn das Metronom dazu tickt, wird das akustische Manko der zu geringen Geschwindigkeit für mich akustisch viel erträglicher, das Üben macht mehr Spaß, und das Arbeiten an der Geschwindigkeit eben auch. Aber das sind nur "Infos" aus meinem Übealltag...

Das von mir beschriebene "reverse engineering" klappt übrigens nicht besonders gut. Viel besser, sich von unten langsam passagenweise an die Geschwindigkeit heranzuarbeiten, und versuchen mit der momentan erreichten Geschwindigkeit halt zufrieden zu sein :)

Schönen Gruß
Dreiklang
 

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