Berezovsky über Jazz

Hallo Rolf! Huhu!

Du hast immer noch nicht auf meine Frage (zu finden in diesem Posting: https://www.clavio.de/forum/klavier-und-jazz/12871-berezovsky-ueber-jazz-4.html#post195563 ) geantwortet:

Zumindest wüßte ich gerne mal von Dir - Butter bei die Fische! - in welcher Hinsicht genau Deines Erachtens bestimmte Jazzmusiker übertrieben gewertschätzt werden! Denn irgendwie mußt Du ja auf diese penetrant vertretene These kommen, bis jetzt kam da aber nichts Konkretes von Dir!

Ich warte! :cool:

LG,
Hasenbein
 
Hi rolf,

Das mag anfangs teilweise so gewesen sein - aber alterierte Akkorde zu verketten, hierbei durchaus einen eigenen harmonischen Stil zu etablieren, sich rhythmisch vom Unterhaltungsmainstream wie auch von der Romantik zu lösen: das ist ohne Notenlesen und ohne ziemliche Harmonikkenntnisse nicht möglich gewesen.
Und das wurde durchaus wahrgenommen: Strawinski, Milhaud, Hindemith, Korngold, Krenek u.a. griffen Anregungen aus dem Jazz der roaring twenties genau in dieser Zeit auf.


Damit keine Mißverständnisse aufkommen: der spieltechnische Schwierigkeitsgrad ist kein Qualitätsmerkmal - was gut ist, muss nicht notwendig schwierig zu spielen sein (allerdings muss auch nicht alles, was leicht zu spielen ist, notwendig gut sein).
Problematisch an dieser Aussage ist dann in der Folge freilich, dass so viele beim Spielen Schwierigkeiten damit haben (wie in diesem Faden schon erwähnt wurde) - das müsste ja prinzipiell nicht so sein?!
Von Friedrich Gulda gibt es ausnotierte Klavierstücke, die zumindest er für Jazz gehalten hat: z.B. "für Paul" ist schwierig zu spielen, auch ein "prelude & fugue" (endet mit einem derben Cluster)

du kriegst von mir ein Like! (wenn ich die Like-Funktion noch nutzen würde) ;-)

Und du kennst die Jazz-Stücke von Gulda. Da bin ich jetzt echt überrascht. ;-)
Da gibt es übrigens einen super Notenband "Play Piano Play" (heisst glaube ich so) mit lauter modernen spielbaren Jazz-Stücken von ihm. Sehr empfehlenswert, aber auch ziemlich unbekannt (ich hab's natürlich ;-) ). Ok es ist auch das Prelude und die Fugue drin, die sind für einen Normalo nicht spielbar.

Wobei bei den Jazz-Stücken von Gulda bin ich immer etwas am zweifeln. Ist das wirklich Jazz oder ist es nicht modernisierte Klassik? Manchmal fehlt irgendwie der "Dreck", das Ursprüngliche, die Intensität, schwierig zu erklären. Er hatte ja auch öfters mit Zawinul zusammen gespielt, da konnte man den Unterschied deutlich hören. Wobei Zawinul umgekehrt mit seiner deutlich schlechteren Technik auch nicht immer gut aussah im Vergleich.


Gruß
 
Hallo Bachopin,
es gibt auch Mitschnitte eines gemeinsamen Auftritts (zwei Flügel) von Gulda und Hancock - sehr schön!!
 
Hi,

für Gulda-Fans:

Hab' nochmal nachgeschaut, der Notenband heisst:
Klavierkompositionen von Friedrich Gulda, Papageno Verlag (jetzt andere Verlage)

Und da ist nicht nur Play Piano Play (spielbar) drin, sondern auch Prelude and Fugue, Variations (auch sau schwer) und Variationen über Light my fire.

Ja, Gulda und Hancock ist auch klasse. Ich glaub', da war der technische Unterschied nicht so stark.

Wobei bei Zawinul und Gulda war das mM der "klassische" Vergleich. So jazzig und swingend wie Zawinul konnte Gulda irgendwie nicht spielen. Da konnte man den Unterschied zw. Jazz und Klassik super hören.

Gruß
 
Hallo Rolf! Huhu!
Du hast immer noch nicht auf meine Frage (zu finden in diesem Posting: https://www.clavio.de/forum/klavier-und-jazz/12871-berezovsky-ueber-jazz-4.html#post195563 ) geantwortet:

Ich warte! :cool:
das Warten ist eine Fehlinvestition, denn die Frage ist schon beantwortet ;)

Ich hatte angemerkt, dass die Erfindungsgabe beim Improvisieren gerne überschätzt wird, und zwar von außen (von den Rezipienten). Dieser Umstand allerdings wird von ernsthaften Jazmusikern nicht weiter beachtet, hast Du dazu angemerkt. Na also, da ist die Butter bei die Fische :mrgreen: und wir sind uns da ja recht einig.

Daraus läßt sich der Schluß ziehen, dass nicht restlos alles, was Beresowski in seinem Interview gesagt hat, total falsch sei.

Das Improvisieren im Jazz ist weniger "Invention", als von außen wahrgenommen - die Gründe dafür liegen in der Art und Absicht dieser Musik. Man kann das vielleicht mit einem Rohbau vergleichen: die Proportionen, die tragenden Teile, das Fundament stehen schon, Anstrich, Art der Fenster, Dachziegeln usw. sind variabel (aber stürz Dich jetzt nicht auf Einzelheiten dieses Bildes - meinetwegen sind auch nur Fundament und Statik festgelegt und dann etwas mehr variabel).

Was mir noch einfällt: eine weitere Legende ist, dass Jazz auch ein Lebensgefühl vermittle wenn nicht gar seie - da hab ich auch Zweifel.
 
So einige Jazzer habe ja zumindest im Nachhinein ihre Improvisationen aufgeschrieben. Von Chick Korea gibt es da einiges, sehr schön für Anfänger sind z.B. seine "Children's songs.

Auch vom Köln Concert gibt es von Jarrett autorisierte Noten, die allerdings als Transkription bezeichnet werden.

@Bachopin: nur noch mal kurz zur Mehrstimmigkeit und Polyphonie. Letzteres ist immer mehrstimmig, aber Mehrstimmigkeit ist nicht immer polyphon. Zudem gibt es auch bei polyphonen Strukturen verschiedene Erscheinungsformen. Die Fuge ist natürlich die strengste Umsetzung. Polyphonie kann sich jedoch auch in weniger reiner Form zeigen (Schumann.....).

Liebe Grüße

chiarina
 
Noch ein kleiner Nachtrag zur Improvisation: manchmal komme ich mir vor, als würden wir Klassiker geradezu behindert dargestellt. Natürlich können wir Melodien synkopiert spielen u.ä.! Sicher ist die rhythmische Komplexität beim Jazz von Anfang an größer, daher haben auch Schüler damit am ehesten Probleme. Aber natürlich können wir aus dem Stegreif irgendetwas spielen. Neulich musste ich mal in einem Hauskonzert 10 Minuten zu einem ebenfalls improvisierten Tanz zweier Tänzer improvisieren...:p. War lustig.:-D

Liebe Grüße

chiarina
 

Entschuldigt, schon wieder ein Nachtrag ( mein Hirn scheint auf Sparmodus geschaltet zu haben :p ).

Für Klavierlehrer ist es oft interessant, wie man ein Stück am Anfang mit einem Schüler erarbeitet. Da gibt es verschiedene Ansätze, wobei einer davon auch die Improvisation miteinbezieht. Man kann als bestimmte Elemente, sei es harmonischer oder technischer Art, erstmal durch Improvisation erfahren und damit arbeiten (improvisieren). Erst später werden die Noten benutzt. Das hat den Vorteil, dass Gehör und harmonisches Wissen eng verzahnt werden und sich so ein oft musikalischerer, über das Gehör erarbeiteter Zugang auf das Stück ergibt.

Liebe Grüße

chiarina
 
Hi chiarina,

manchmal komme ich mir vor, als würden wir Klassiker geradezu behindert dargestellt.

bei manchen Antworten von rolf komme ich mir auch so vor. ;-)

Natürlich können wir Melodien synkopiert spielen u.ä.!

Klar, als ausgebildeter Klavier-Pädagoge kannst du das spielen (hoffe ich wenigstens ;-) ).

Meine Aussagen bezogen sich nur auf die Schülerseite. Hab' ich vielleicht nicht klar genug gesagt.

(Mist, jetzt verstehe ich auch die Antwort von rolf mit Ligeti, Schönberg, Skryabin, etc.. Er hatte das auch auf sich bezogen.
Wobei Jazz könnt ihr trotzdem nicht spielen, Ätsch. Das können nur wir, die auch das entsprechende Lebensgefühl haben oder entsprechend Whisky trinken (s. Berezovsky). (Ironie aus))

Gruß
 
Mist, jetzt verstehe ich auch die Antwort von rolf mit Ligeti, Schönberg, Skryabin, etc.. Er hatte das auch auf sich bezogen.
Nein. Er hat Dir nur gezeigt, dass Deine Behauptung mit den Skalen (wenige bei den "Klassikern") nicht richtig ist. ;)
Die Liebe zum Jazz sollte nicht so weit gehen, dass musikgeschichtl. Fakten verdreht werden :mrgreen::mrgreen:
 
Liebe Leute,

die Diskussion: "Wer kann Jazz spielen?" bzw. "Ist Jazz spielen schwierig (bzw. für einen Klassiker schwierig)?" geht m.E. am wesentlichen Punkt vorbei.

Ist Mozart spielen leicht?

Vom Standpunkt des "Noten-Hinkriegens" würde man sagen: "Ja, Mozart ist eher leicht, hat keine hohen technischen Anforderungen."

Jedoch ist es bekannte Tatsache, daß selbst die größten klassischen Pianisten Mozarts Kompositionen mit größtem Respekt begegnen, da es eine ganz andere Sache ist, diese Stücke gut zu spielen! Es gibt nur wenige wirklich renommierte Mozart-Interpreten.

Und warum ist das so? Weil Mozart auf ganz bestimmte Weisen gespielt werden muß, sonst driftet es total leicht in Richtung "zu niedlich - putzig - leicht" oder aber in Richtung "zu beethovenisch". Es bedarf einer ganz bestimmten Leichtigkeit und Klarheit, soll aber nicht banal oder motorisch klingen, sondern emotional berühren. Etc. pp.

So, und bei Jazz ist das ganz genauso, das weiß jeder, der sich schon mal ernsthaft damit auseinandergesetzt hat. Zwar gibt es eine große Bandbreite von Möglichkeiten, dennoch ist sofort zu hören, wenn jemand zwar "die Noten hinkriegt", aber nicht das richtige Feeling hat. Timing, Swing/Groove, Voicings, Linien,..., alles muß stimmig und schlüssig sein, und es erfordert normalerweise viel Arbeit über zahlreiche Jahre, um hierin Professionalität und dazu noch emotional ansprechende Präsenz zu erreichen! Es hat schon seinen Grund, daß es, genau wie es wenig hervorragende Mozart-Spieler gibt, trotz allgegenwärtiger Jazz-Pädagogik nach wie vor nur wenige wirklich ernstzunehmende Jazzpianisten gibt! Natürlich kann jeder hingehen und sagen: Ich improvisiere jetzt rhythmusbetont und nenne das dann Jazz - aber das heißt noch lange nicht, daß es auch Jazz ist.

Klar, ein erfahrener Klassiker wird es schnell hinkriegen, mit der linken Hand immer die Offbeats "4 und" (= vorgezogene "1") und "2 und" (= vorgezogene "3") zu spielen. Aber wird er es schaffen, dies so swingend und genau mit dem richtigen Klang und Timing zu tun wie z.B. Red Garland ( YouTube - Red Garland-What Can I Say, Dear? )? Das ist dann nämlich eine GANZ andere Geschichte!

Deswegen schrieb ich letztens nämlich auch, daß Rolf erstmal ein paar Mal Unterricht bei einem fähigen Jazzpianisten nehmen sollte, und dann können wir ja mal sehen, ob er immer noch so leichtfertig daherredet, daß "Offbeats ja auch schon massenhaft in Klassikstücken vorkommen und daher nix Besonderes sind". Dieses leichtfertige Gerede ist tatsächlich ist nicht anders, als wenn ein wenig erfahrener Klassiker prahlte: "Pah, ich kann schon Chopin und Rachmaninow spielen, also werde ich mit dem popligen Mozart mit links klarkommen!" Jeder, der sich auskennt, weiß das das falsch ist.

Häufig finden wir Pianisten, die rhythmisch gut und genau sind und gut im Bandkontext einsetzbar sind. Sie besitzen eine professionelle Einstellung und üben fleißig Arrangements bzw. erstellen welche. Die meisten von diesen besitzen aber Schwächen in Improvisation und sprechen das Publikum nicht sonderlich emotional an. "Ablieferer" halt. Auf der anderen Seite gibt's die Kreativlinge, die die ganze Zeit am Sachen-Selber-Ausdenken sind, jedoch keine Standards beherrschen und häufig rhythmisch eine interessanterweise immer wieder ähnliche groove-arme, etwas waberige Art besitzen. Diesen fehlt also die groovige professionelle Genauigkeit der ersten Gruppe.

Ein echter Jazzpianist besitzt aber beides. Und das gibt's nun mal selten, und zwar weil es neben Talent einfach viel Arbeit und Ernsthaftigkeit voraussetzt.

Am Mozart-Spielen ist also im Grunde etwas ganz Ähnliches "die Kunst" wie am Jazzpiano-Spielen: Nicht Noten-Hinkriegen oder Virtuosität oder verrückte neue Einfälle, sondern das Feinfühlig-genau-auf-die-richtige-Art-Spielen.

Das verlinkte Video des Brad Mehldau Trios (No Moon At All) zeigt dies übrigens auf sehr schöne, superdeutliche Art. Das Stück ist simpel, aber fast keiner kann's auf diese überragende Art spielen.

LG,
Hasenbein
 
Es hat schon seinen Grund, daß es, genau wie es wenig hervorragende Mozart-Spieler gibt, trotz allgegenwärtiger Jazz-Pädagogik nach wie vor nur wenige wirklich ernstzunehmende Jazzpianisten gibt!
das ist erstaunlich wenn nicht gar betrüblich!

Klar, ein erfahrener Klassiker wird es schnell hinkriegen, mit der linken Hand immer die Offbeats "4 und" (= vorgezogene "1") und "2 und" (= vorgezogene "3") zu spielen. Aber wird er es schaffen, dies so swingend und genau mit dem richtigen Klang und Timing zu tun wie z.B. Red Garland ( YouTube - Red Garland-What Can I Say, Dear? )? Das ist dann nämlich eine GANZ andere Geschichte!
wenn es notiert ist und wenn Interesse daran besteht, dann stehen die Chancen nicht ganz schlecht, denn dann wird die Arbeitsweise angewendet, die ansonsten gute Ergebnisse erzielt - ist es nicht notiert, wird man vorher Erfahrungen sammeln müssen und viel hören.

Deswegen schrieb ich letztens nämlich auch, daß Rolf erstmal ein paar Mal Unterricht bei einem fähigen Jazzpianisten nehmen sollte, und dann können wir ja mal sehen, ob er immer noch so leichtfertig daherredet, daß "Offbeats ja auch schon massenhaft in Klassikstücken vorkommen und daher nix Besonderes sind". Dieses leichtfertige Gerede
...da es ja nur so wenige gibt, wird es ein logistisches Problem geben, das zu arrangieren... ;) und ansonsten sind Fakten zum Klavierspiel kein Gerede: es gibt ärgere Probleme als off-beats. peng aus.

Am Mozart-Spielen ist also im Grunde etwas ganz Ähnliches "die Kunst" wie am Jazzpiano-Spielen: Nicht Noten-Hinkriegen oder Virtuosität oder verrückte neue Einfälle, sondern das Feinfühlig-genau-auf-die-richtige-Art-Spielen.
gilt das nicht für jede gute Klaviermusik??
 
Hi hasenbein,

sehr schöner Beitrag.

Häufig finden wir Pianisten, die rhythmisch gut und genau sind und gut im Bandkontext einsetzbar sind. Sie besitzen eine professionelle Einstellung und üben fleißig Arrangements bzw. erstellen welche. Die meisten von diesen besitzen aber Schwächen in Improvisation und sprechen das Publikum nicht sonderlich emotional an. "Ablieferer" halt. Auf der anderen Seite gibt's die Kreativlinge, die die ganze Zeit am Sachen-Selber-Ausdenken sind, jedoch keine Standards beherrschen und häufig rhythmisch eine interessanterweise immer wieder ähnliche groove-arme, etwas waberige Art besitzen. Diesen fehlt also die groovige professionelle Genauigkeit der ersten Gruppe.

Ein echter Jazzpianist besitzt aber beides. Und das gibt's nun mal selten, und zwar weil es neben Talent einfach viel Arbeit und Ernsthaftigkeit voraussetzt.

Das stimmt. Es teilt sich oft in diese 2 Typen auf. Ich sag, die Waberer und die Rhythmiker. ;-)

Und falls jemand in einer ähnlichen Position ist, um vom Klassiker mittlerer Amateur-Ausbildung zum ein bischen Jazzer zu werden, was habe ich da am Klavier Rhythmus geübt! Das waren ein paar Jahre bis es einigermassen ging. Ich hab' mir übrigens auch Schlagzeugschulen gekauft, das ganze Programm.

Hab's übrigens schon öfters an anderen Stellen gesagt, was bei Rhythmik mM extrem hilft ist die Methode des "nicht auf dem Hauptschlag"-Metronoms (Man könnte es Offbeat-Metronom nennen, wenn man den 4/4 alla breve auffasst).

Siehe auch ein kleines Aufnahme-Beispiel von mir, hier:
YouTube - St. Louis Blues mit Offbeat Metronom

Bitte nicht zu hohe Massstäbe anlegen, bin kein Keith Jarret oder Chick Corea und soll nur ein kleines Beispiel sein.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hab's übrigens schon öfters an anderen Stellen gesagt, was bei Rhythmik mM extrem hilft ist die Methode des Offbeat-Metronoms.

Siehe auch ein kleines Aufnahme-Beispiel von mir, hier:
YouTube - St. Louis Blues mit Offbeat Metronom

Ach!

Lieber Bachopin, Du hast - sorry für diese unverblümte Information - ja noch gar nicht verstanden, was ein Offbeat überhaupt ist!

Ein Offbeat ist, wie der Name schon sagt, ein Ton, der nicht auf dem Schlag gespielt wird ("off" - "weg von", "nicht auf", wie z.B. in "Off-Broadway-Musical"). Ein Onbeat ist ein Ton der genau auf einem der Schläge gespielt wird. Zusätzlich gehört zu den Eigenschaften eines Offbeats, daß er eine synkopierte (um genauer zu sein, fast immer "vorgezogene") Wirkung hat. D.h., bei einer simplen Linie aus konstanten Achteln würde man die auf "und" gespielten Noten nicht als Offbeats bezeichnen.

Verwirrend an der Bezeichnung ist natürlich, daß man als Unerfahrener denkt, da das Wort "-beat" in der Bezeichnung vorkommt, sei mit Offbeat ein bestimmter Beat gemeint. Eine bessere, eindeutigere Bezeichnung wäre also z.B. "Off-Beat-Note" oder so.

In diesem willkürlich gewählten Beispiel hier

http://www.musedit.com/MusicLib/Bass/BilliesBounce.png

sind also folgende Noten Offbeats:

1. Takt 4und
2. Takt 3und
3. Takt 2und
4. Takt 4und etc.

Interessanterweise ist es in der englischen Wikipedia falsch erklärt (!! :eek: )(Beat (music) - Wikipedia, the free encyclopedia) und in der deutschen richtig (Offbeat) ...

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi Hasenbein,

ja, ja schon klar, was ein Offbeat ist.

Die Offbeat-Bezeichnung (auf 2 und 4) in meinem Beispiel bezieht sich darauf wenn man den 4/4 als "alla breve" denkt, was bei schnellerem Swing durchaus angebracht sein kann.

Das "echte" Offbeat-Metronom beim 4/4 wäre natürlich auf den 1/8 "und" und dann noch triolisch auf der letzen 1/8-Triole, wenn Swing-Feeling.

Ach warum seid ihr hier immer so streng (oder ich halt ein bischen lax ;-) ).

Gruß
 
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