Beethoven - Appassionata

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Romantiker

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Hi,

also ich habe letztens mal wieder die Appassionata gehört und muss einfach sagen, dass sie ein sehr beeindruckendes musikalisches Meisterwerk ist. Jede Stimmung, jede Melodie, jedes kleinste Detail scheint zu "stimmen!.
Das diese Sonate ein großes Vermächtnis in der Musik Beethovens und in der Klassik an sich darstellt ist unbestreitbar, aber das soll auch gar nicht das Thema sein(jedenfalls nicht vorrangig).

Ich wollte einmal wissen, ob jemand die manuellen Ausmaße bzw die Ansprüche an den Pianisten ein wenig umreißen kann?
Ich will hier vorerst nicht über die interpretatorische Seite sprechen, denn mir ist klar, dass dieses Werk musikalisch auf einer seeeeehr hohen Stufe ansetzt.
Es geht mir nur erst einmal darum, was man "können sollte" um sich auf diese Sonate oder sagen wir zuerst nur einmal auf den ersten Satz zu stürzen.
 
Die Apassionata gehört manuell zu den schwierigsten Sonaten Beethovens, sie technisch sauber und gleichmäßig zu spielen ist unglaublich schwer, da man jede Menge Ausdauer brauch.
Normalerweise empfiehlt der Prof einem sowas gegen Mitte eines Klavierstudiums, nachdem man sich schon durch etliche andere Sonaten gespielt hat.

Alles Liebe
 
Hallo Romantiker

Schön, dass du gerade die Appasionata ansprichst. Ich hab sie einmal live im Konzert gehört, es hat mich umgehauen, ich habs auch heute noch im Ohr.

Es geht schon darum, das Werk musikalisch begreifen zu können aber auch technisch gut dabei zu sein. Das alles begleitet von einem Lehrer, weil man zu vieles doch einfach nicht wissen KANN, warum sollte man es sich also verwehren.
Wenn du bereits viele klassische Werke "bestritten" hast wäre es sicher eine gute Wahl, sich der Appasionata (wie du sagtest, erster Satz erstmal) zuzuwenden. Es kommt dabei doch ganz auf den Erfahrungsgrad an und wie sicher du dich fühlst, so etwas zu lernen und zu gestalten.

Lieben Gruß
 
silversliv3r: Zwei Dumme, ein Gedanke :rolleyes:
;)
 
Es geht mir nur erst einmal darum, was man "können sollte" um sich auf diese Sonate oder sagen wir zuerst nur einmal auf den ersten Satz zu stürzen.

Hallo,

also der erste Satz ist nicht sonderlich schlimm - wenn Du Chopins b-Moll Scherzo oder Beethovens c-Moll Variationen kannst, dann wird Dir im ersten Satz der Appassionata kein Problem begegnen. Er hört sich furioser an und wirkt manuell schwierig, ist es aber gar nicht.

Anders sieht es mit dem dritten Satz aus: der ist nicht nur anstrengend, sondern auch partienweise sehr widerborstig und wirklich ziemlich schwierig! Der Schwierigkeitsgrad ist vergleichbar mit dem letzten Satz von Brahms f-Moll Sonate, also sehr hoch.

Im mittleren Satz ist es eine Frage des gewählten Grundtempos: nimmt man dieses eher ruhig, ist er problemlos, nimmt man es etwas zügiger, dann werden die 32stel halt doch sehr schnell.

Deutlich am schwierigsten ist der letzte Satz, wobei es nach dem Wiederholungszeichen erst richtig zur Sache geht.

Gruß, Rolf
 
Appassionata

Hallo,

von Romantiker wurde gefragt, "ab wann" die Appassionata denn spielbar sei. Der Beschreibung von Rolf bezüglich manuellem Könnens kann ich nur zustimmen. - Ich hatte mich schon während meines (Mathe/Physik-)Studiums nicht von zu großer Ehrfurcht abhalten lassen, das Werk einzustudieren (mit einer Einzelausgabe von Bülow). Und ich habe es mir nicht nehmen lassen, es auch aufzuführen.

Ich bin nach wie vor der Ansicht, besser man spielt es als Amateur (im Konzert) zu ca. 90% als dass man es gar nicht spielt. - Man wächst auch mit den Ansprüchen, die die Werke stellen.

https://www.clavio.de/forum/einspielungen-unserer-forum-mitglieder/5036-beethoven-appassionata.html

Bei mir funktioniert nur noch der dritte Satz mit dem Clavio-Player. - Vielleicht würde ich heute so manches ein bisschen anders spielen als damals, besonders nach dem Genuss der Videos über die Meisterklasse Barenboims (Lang Lang als "Schüler"). :p

Der letzte Satz ist überschrieben mit Allegro, ma non troppo. - Er wird heute nach meinem Dafürhalten durchschnittlich zu schnell gespielt, dabei gehen viele Feinheiten unter.

Ich habe mal eine Aufführung gehört, die als Grundtempo dieses Satzes das Presto-Tempo einer üblichen Interpretation nahm und bei der im Schlussteil wegen der Temposteigerung überhaupt keine vernünftigen Konturen mehr zu erkennen waren. Grauenhaft.

Ich bin der Meinung, das "ma non troppo" sollte einem Mut machen, das Ganze nicht in die Sphären des Unerreichbaren zu rücken.

Walter
 

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