Bach-Invention Nr.8

:) Vielen Dank, Kleines Cis. Auf die englische Vokabel wäre ich gar nicht gekommen...:D:D

Denn mir ist dieses Adjektiv im Zusammenhang mit Musik noch nie begegnet...:(
 
Mir auch nicht, aber die Sprache ist ja schließlich produktiv einsetzbar.:)
 
wär vielleicht geschickter, wenn ich das Stück bis dahin ruhenlasse und dann nochmal raushole.
Ganz bestimmt nicht. Spiel es tausendmal. Irgendwann "spricht es zu Dir". Und dann kommt auch der individuelle Ausdruck. Und Lockerheit. Und der Gesang, den Bach bestimmt im Ohr hatte.

Also genau das will meine Lehrerin nun mal so. Sie meint, dass sei passend bei dem Stück.
Das ist wieder mal dieser antiquierte Versuch, ein Klavier ums Verrecken zum Cembalo zu machen. Wenn Weltklasse-Profis (die locker einen Cembalo-artigen Klang erzeugen können), dennoch Bach anders interpretieren, weshalb solltest Du dann "Holz hacken"?:D
 
Natürlich kann man versuchen, das Stück eher "säuselnd" ('tschuldigung, mir fällt einfach grad kein besseres Wort ein) zu interpretieren - aber ob das passt?
 
Ich finde, dafür dass es deine erste Begegnung mit Bach ist, hast du dich wirklich achtbar geschlagen!

Egal, was deine Lehrerin sagt, an dem von Bach geschriebenen Vorwort zu den Inventionen kommt sie nicht vorbei. Da ist von "cantablem Spiel" die Rede. Da würde ich an deiner Stelle ansetzen, damit es sanglicher klingt, im Moment ist es noch ein wenig hölzern oder statisch. Aber du bist auf gutem Weg - weiter so!
 
Hab ich was von säuselnd gesagt?:cool: Hör Dir z.B. Lifschitz oder Grimaud an, dann weißt Du, was ich meine.
 
Ja, kann durchaus sein, dass ich mir eine falsche Vorstellung gebildet habe und du was anderes meinst.

Leider find' ich von den Gennanten keine Hörproben der Invention. Hast du eventuell einen Link?
 
Ganz bestimmt nicht. Spiel es tausendmal. Irgendwann "spricht es zu Dir". Und dann kommt auch der individuelle Ausdruck. Und Lockerheit. Und der Gesang, den Bach bestimmt im Ohr hatte.
Na das hört sich doch schon viel einfacher an. Mach ich doch liebend gern:p

Das ist wieder mal dieser antiquierte Versuch, ein Klavier ums Verrecken zum Cembalo zu machen. Wenn Weltklasse-Profis (die locker einen Cembalo-artigen Klang erzeugen können), dennoch Bach anders interpretieren, weshalb solltest Du dann "Holz hacken
Halt! Derjenige der mit dem " Holzhacken" begonnen hat, war ich !!, und zwar von der ersten Stunde an! Und das fand sie genau passend:D

Egal, was deine Lehrerin sagt, an dem von Bach geschriebenen Vorwort zu den Inventionen kommt sie nicht vorbei. Da ist von "cantablem Spiel" die Rede. Da würde ich an deiner Stelle ansetzen, damit es sanglicher klingt, im Moment ist es noch ein wenig hölzern oder statisch. Aber du bist auf gutem Weg - weiter so!
Cantabel bedeutet doch nur, dass beide Stimmen gleichberechtigt sind und zu jedem Zeitpunkt gleich gut wahrnehmbar. Darauf hat meine Lehrerin sehr geachtet und ich denke, dies auch umgesetzt zu haben.
Aber was hat das mit dem " hölzern und statitisch" zu tun?


Und ich glaube noch immer, dass mir die Aufnahmequalität die gesamte dynamische Gestaltung vernichtet hat....
 
Cantabel bedeutet doch nur, dass beide Stimmen gleichberechtigt sind und zu jedem Zeitpunkt gleich gut wahrnehmbar. Darauf hat meine Lehrerin sehr geachtet und ich denke, dies auch umgesetzt zu haben.
Aber was hat das mit dem " hölzern und statitisch" zu tun?

Ich dachte immer cantables Spiel ist das möglichst "gesang-" (oder ausdrucksvolle) hervorheben des jeweiligen Themas gegenüber der Begleitung?

(nicht schlagen, fals ich falsch liege :p)
 
vllt meinte deine Kl "kontrapunktisch"?

Mir gefällt die etwas "harte" Anlage des Stücks gut, ich finde es nur in sich zu statisch. Da Du alle Töne recht gleichförmig spielst, klingt es eben etwas hölzern. Vllt meinte mindenblues das?

LG
VP
 
Hallo Hacon,
hier mal eine Aufnahme der Invention 8 von Glenn Gould, die mir sehr gut gefällt (mir gefallen nicht alle seine Interpretationen der Inventionen, aber diese finde ich wunderschön). Da hörst du die beiden ("gesungenen") Stimmen jeweils einzeln gut heraus. Einmal ist die eine im Vordergrund, dann die andere und das ganz selbstverständlich und locker.

http://www.youtube.com/watch?v=omsIpJ9Fwas&feature=related
 

Hallo Cis; ich hab leider keine Hörprobe, aber Grimaud hat gerade Bach auf Ihrer neuesten CD eingespielt und Lifschitz hat das musikalische Opfer erstmalig auf einem modernen Flügel zum Besten gegeben (eine meiner Lieblingsplatte). Vielleicht kann Amazon & Co. helfen?

@ Hacon: Es erscheint mir ganz normal, das anfänglich so zu spielen, wie Du es getan hast. Ich wollte, ich könnte es so! Aber das Ziel ist sicherlich da anzusiedeln, wie es auch Wiedereinsteigerin beschreibt. Nur: Wer bist Du, dass Du Dich mit Glenn Gould messen müsstest? Als Zielvorgabe sind solche Tiitanen sicher ok, als Abgleich zum eigenen Können aber höchst fraglich.

Nochmals: Spiel es 1000 mal und Du wirst über diesen Post lachen...
 
Werd' mich mal umschauen; meintest du sowieso nur den generellen Bach-Stil der beiden? Ich hab' nämlich eben nach den Inventionen gesucht und keine CDs davon gefunden.

Gould war übrigens irgendwie nicht gerade mein erster Gedanke, als die Rede von Sanglichkeit aufgekommen ist... Mich irritiert übrigens bei ihm bei dieser Invention der dauernde Wechsel der Artikulation ein bisschen. Das ist mir schon fast zu viel.
 
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Andras Schiff hat die Inventionen auch eingespielt, den mag ich aber persönlich gar nicht.

Ich polarisiere aber mal und sage: Niemand bekanntes hat Bach gesanglicher und emotionaler gespielt als Gould. Hör dir nur einmal das ganze WTK (besonders WTK2 14 f-moll, 4 c-moll) und die Inventionen (besonders 2 c-moll und 9 f-moll) und Sinfonien (besonders 2 c-moll) an. Gegenvorschläge höre ich mir gerne an.
 
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Cantabel bedeutet doch nur, dass beide Stimmen gleichberechtigt sind und zu jedem Zeitpunkt gleich gut wahrnehmbar. Darauf hat meine Lehrerin sehr geachtet und ich denke, dies auch umgesetzt zu haben.
Aber was hat das mit dem " hölzern und statitisch" zu tun?

Und ich glaube noch immer, dass mir die Aufnahmequalität die gesamte dynamische Gestaltung vernichtet hat....

Cantabel bedeutet eben mehr als nur beide Stimmen gleich stark und gleichförmig zu spielen. Wie schon gesagt wurde, heißt cantabel "sanglich". Was das mit "hölzern" und "statisch" zu tun hat, fragst du? Eben das Gegenteil davon!

Ja, wird sicherlich so sein, dass die Aufnahmequalität Dynamik wegnimmt, aber ich würde auch nicht alles auf die Aufnahme schieben wollen. ;)

Wie geagt, du bist auf einem guten Weg technisch gesehen, ich würde an der sanglichen Gestaltung arbeiten. Dafür sind ja die Stücke gedacht, Bach hat sich die Mühe gemacht, das explizit anzumerken - aus gutem Grund.
 
Andras Schiff hat die Inventionen auch eingespielt, den mag ich aber persönlich gar nicht.

Ich polarisiere aber mal und sage: Niemand bekanntes hat Bach gesanglicher und emotionaler gespielt als Gould. Hör dir nur einmal das ganze WTK (besonders WTK2 14 f-moll, 4 c-moll) und die Inventionen (besonders 2 c-moll und 9 f-moll) und Sinfonien (besonders 2 c-moll) an. Gegenvorschläge höre ich mir gerne an.

Ich gebe dir da nicht ungern recht (abgesehen von dem unverzeihlichen Fehler, die Es-Dur-Sinfonia vergessen zu haben:P), aber weichen wir doch nicht zu sehr vom Thema ab und bleiben wir konkret bei der F-Dur-Invention.
 
Ja, wird sicherlich so sein, dass die Aufnahmequalität Dynamik wegnimmt, aber ich würde auch nicht alles auf die Aufnahme schieben wollen. ;)
Kann mich mal einer von euch beraten, wie ich einigermaßen günstig mal was gutes zum Aufnehmen herbekomme? Dann kann ich mich auch nicht mehr rausreden;)

Ne, mal im Ernst: Mir gefällt die Aufnahme von Glenn Gould tieeeerisch gut, aber diese ernorme Transparenz der Stimmen krieg ich mit meiner Digi-Cam nie hin.

Eine Sache noch: Rührt das gesangliche Spiel bei Gould nicht auch etwas daher, dass er die Achtel des ersten Themas zu einem großen Teil Legato spielt?
 
Ne, mal im Ernst: Mir gefällt die Aufnahme von Glenn Gould tieeeerisch gut, aber diese ernorme Transparenz der Stimmen krieg ich mit meiner Digi-Cam nie hin.

...und schon gar nicht mit Deinem Klavier! Bitte: Gould hatte einen ganz besonderen Flügel und wenn der nicht zur Verfügung stand, dann musste eben eben ein anderer möglichst adäquat präpariert werden.
 
...und schon gar nicht mit Deinem Klavier! Bitte: Gould hatte einen ganz besonderen Flügel und wenn der nicht zur Verfügung stand, dann musste eben eben ein anderer möglichst adäquat präpariert werden.
Also jetzt kommen wir zwar ganz vom Thema ab, aber das interessiert mich jetzt, und da das mein Thread ist, will ich jetzt einfach mal ins Off-Topic gehen;)

Was genau soll das heißen, Gould hatte einen ganz besonderen Flügel? Kann man diese Transparenz auf einem normalen Klavier oder Flügel nicht hinbekommen? Was war das für ein ominöser Flügel:D?
 
hallo hacon: da steht alles! Ein schönes, lesenswertes Buch

http://www.amazon.de/Romanze-mit-einem-Dreibeiner-obsessive/dp/3795706572/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1247768579&sr=8-1

GG war sein ganzes Leben auf der Suche nach einem Flügel, der seinem alten Chickering möglichst nahe kommen sollte. Extreme Transparenz, minimalstes Tastengewicht, geringer Tiefgang(?). Die ganze Geschichte steht in dem Buch, das auch endlich mal die Wichtigkeit von Klavierstimmern deutlich macht. Unbedingt lesen!
 
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