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für den Terzentriller der Barcarole bedarf es keiner ab- oder unabhängigen Zeitzeugen, denn dieser ist ausnotiert - interessant aber ist, wie man mit den Trillern des 24. der Preludes verfährt ;)Die ziemlich pauschale Angabe, dass ab ca. 1800 von der Hauptnote ge(prall-)trillert wurde, davor aber von der oberen Hilfsnote, gilt zumindest nicht für Chopin. Hier gibt es (wenigstens zwei voneinander unabhängige) verlässliche Zeitzeugendokumente, dass Chopin vorwiegend ebenfalls von der oberen Hilfsnote angefangen hat zu trillern.
Daher ist er nicht genau die Umkehrung eines Mordents, denn sonst würde er ja auf der oberen Hilfsnote enden - aber alle Triller enden irgendwie irgendwann auf der Hauptnote. :)
Die ziemlich pauschale Angabe, dass ab ca. 1800 von der Hauptnote ge(prall-)trillert wurde, davor aber von der oberen Hilfsnote, gilt zumindest nicht für Chopin. Hier gibt es (wenigstens zwei voneinander unabhängige) verlässliche Zeitzeugendokumente, dass Chopin vorwiegend ebenfalls von der oberen Hilfsnote angefangen hat zu trillern.
für den Terzentriller der Barcarole bedarf es keiner ab- oder unabhängigen Zeitzeugen, denn dieser ist ausnotiert ...
interessant aber ist, wie man mit den Trillern des 24. der Preludes verfährt ;)
wird unmittelbar vor einem Triller als Melodienote die obere Wechselnote verwendet, dann beginnt der Triller bei Chopin auf der Hauptnote; ebenso ist es, wenn die Hauptnote mit der Begleitung dissoniert.
wo Manusskript und/oder erste autorisierte Ausgabe vorliegen, sind die natürlich zu berücksichtigen, ebenso spätere Urtextausgaben.Natürlich muß man hier wie auch sonstwo aufpassen, was Herausgeber aus den Noten machen, hinzufügen - oder wegnehmen. Wenn ich z.B. aus IMSLP die Klindworth-Ausgabe nehme, und z.B. den Triller von Takt12 des 24.Preludes nehme (oder die entsprechenden anderen Trillerstellen, für die dasselbe gilt), so wird er dort von der oberen Hilfsnote vorgeschlagen, obwohl der vorherige Melodieton die obere Wechselnote verwendet. Nur mal als Beispiel. ;)
Leider sagen diese Dokumento nur selten "in Werk Nr. xy Takt xy Triller Nr. xy hat der Meister es so oder so gespielt und wollte es auch so haben, auch wenn die eigene Notation des Meisters es nicht augenfällig nahelegt" ;) Die Rätselraterei hätte keinen Nährboden, wenn alle Verzierungen exakt ausnotiert worden wären - aber bei der Notation wurden halt abkürzende Zeichen (tr. etc) verwendet, sicher in der Überzeugung, dass deren Ausführung allgemein bekannt und üblich ist. Also bleibt nichts anderes übrig, als abzuwägen und selber zu entscheiden, ob die beiden vermeintlichen Regeln pauschal zutreffen oder nicht.Dein Beispiel, wenn die Hauptnote mit der Begleitung dissoniert, finde ich auch bedenkenswert in dem Zusammenhang. Dies muß eben von Fall zu Fall abgewogen werden bei nicht (vom Komponisten!) ausnotierten Stellen. Zeitzeugendokumente empfinde ich zumindest als durchaus hilfreich bei der Entscheidungsfindung, auch wenn sie das eigene Nachdenken nicht ersetzen, sondern nur ergänzen können.
Takt 10 und Takt 12 des d-Moll Preludes sind interessant (angehängt):
Takt 10 klingt harmlos bzw. freundlich, wenn man nach den anlaufenden beiden kleingestochenen 16teln von der oberen Note trillert - macht mans nicht so, dann entsteht eine Tonwiederholung --- aber da tauchen noch mehr Ausführungsprobleme auf, den die mehr oder weniger verlässlichen Zeitzeugen überlieferten ja noch eine andere "Chopin-Regel", nämliich Verzierungen nahezu komplett auf die Zählzeit zu spielen: Diese zwei "überlieferten Regeln" machen es halt etwas heikel ;) denn der Notentext selber sieht nicht zwingend notwendig so aus, wie es die vermeintlichen Regeln haben wollen.
Takt (11) 12 hat vor und nach dem Triller das a, also die obere Wechselnote als Melodietöne: das wäre ein bisschen viel a und ein bisschen wenig g in dieser Phrase.
(im Anhang die Fingersätze vom Hg. legen für diese Stelle das beginnen auf der Hauptnote nahe)
Aber ich habe mal auch noch eine andere angehängte Version von den betreffenden Takten des d-moll-Preludes angehängt, wo tatsächlich sowohl Takt 10 als auch 12 von oben losgelegt wird (auch Takt 16, eingekringelt ist Takt 12 und 16).
ich machs mal wie Pilatus, d.h. wasche die Hände in Unschuld :D:DOk, wird natürlich immer mehr OT, Entschuldigung.
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die Verzierungen der ersten Invention: Geschmackssache, wie viele Noten man einem Prallerchen gibt - die schlichteste Lösung ist (jeweils auf der Zählzeit):
c-h-c----- (Mordent auf c)
c-d-c----- (quasi Umkehrung des Morent nach oben)
spielt man mehr Noten (z.B. statt cdc etwa dcdc oder gar dcdcdc), ist das abhängig vom Können.
Noch ein Vorschlag zum Klavier und der Ausführung auf dem Klavier: kleine Verzierungen müssen nicht mit derselben Tonstärke wie Hauptnoten gespielt werden. Z.B. die Achtel im ersten Takt inklusive Verzierung kann man folgendermaßen bringen: g----c----hch---c----/d (also die fett gedruckten Haupttöne in ihrer gewünschten Lautstärke, die Verzierung quasi diskreter.
das kapier ich nicht - - es gibt die Möglichkeiten mit der oberen oder mit der unteren Wechselnote zu verzieren; der Mordent nimmt die untere.[/I]
Demnach wäre der Mordent eine "freie" Teilmenge des Praller.
Im Text ist für Takt 1 und 2 ein Praller vorgegeben. (z.B. Urtextausgabe)
Ich kenne das auch so, wie es die Urtextausgabe hat - warum Busoni das geändert hat, weiß ich nicht (und ist mir auch egal: da zählt nun mal der Urtext)
Ich habe jetzt nach Urtextausgaben gegoogelt und bin verwirrt, da kommen so viele Ergebnisse.
Unterscheiden sich Urtextausgaben voneinander? Welche nehme ich denn am Besten?
Viele Grüße
Manha
was Ausgaben betrifft, so bist Du mit jeder Urtextedition gut bedient
Leute, ihr seid klasse!
Der Stretta-link ist toll zum reinschauen, danke :smile:
Das vermisse ich hier im Shop noch, aber ich habe irgendwo mal gelesen, das es wohl mal kommen soll.
Lustig finde ich, dass bei der Peters-Edition bei "Schwierigkeitsgrad" "mittel" angegeben wird, bei Bärenreiter dagegen steht "leicht"...
da betrüge ich mich doch einfach mal selber und werde mir die leichten besorgen :D
Herzlichen Dank für die Antworten,
manha
