Bach - Händel

Das kann man nicht wirklich meinen, in Anbetracht der Schnittmengen, als da wären: Orgelmusik und Sakralwerke.
Sowohl die paar Orgelwerke als auch die Sakralmusik von Händel sind entweder Frühwerke (die lateinische Kirchenmusik hat er überwiegend in Italien komponiert) oder repräsentative Gelegenheitskompositionen - das ist überhaupt nicht mit Bach vergleichbar. Händel hat sakrale Musik nicht aus innerem Antrieb komponiert, das unterscheidet ihn doch sehr von Bach. Die populären Orgelkonzerte waren beispielsweise Pausen- und Umbaumusiken für seine Opern - mit Kirchenmusik haben die rein gar nichts zu tun.

Umgekehrt gilt dasselbe - die weltlichen Kantaten Bachs sind allesamt Gelegenheitswerke, zu deren Komposition er dienstlich verpflichtet war. Einzige Ausnahme war meines Wissens die Kaffeekantate, für die es keinen Auftrag gab, sondern die er aus Verbundenheit zum Leipziger Kaffeehaus Zimmermann geschrieben hat.

Insofern verstehe ich dein Argument nicht. Schnittmengen gibt es natürlich - die gibt es mit jedem Komponisten der späten Barockzeit. Alle hatten schließlich mehr oder weniger dasselbe Instrumentarium und alle berufen sich letztlich auf dieselben Vorbilder. Aber in der Art und Weise des Komponierens und in der Musikauffassung waren Bach und Händel grundverschieden.
 
Danke euch für die Antworten, die das Rätsel natürlich nicht lösen können.
Meine Frage war nur die eines Neugierigen an die Kundigen.
@Dorforganistin, danke für den Link, der eine sehr lesenswerte Abhandlung enthält.
Gruß Klaus
 

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