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Niko
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- 3. März 2013
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Hallo,
vor einer stilgerechten Komposition steht die Analyse. Die Fugenkomposition beginnt mit einem geeigneten Thema. Daher möchte ich zunächst die o.g. Teilaspekte untersuchen und würde mich freuen, wenn Interessierte entsprechende Analysen weiterer Bachfugen vornehmen.
Beginnen möchte ich mit zwei Fugen aus dem WTK I, den Fugen C-Dur und c-Moll.
Festhalten möchte ich folgendes:
C-Dur:

1. Beginn des Dux auf der 1. Stufe, Ende auf der 3. (Ziemlich eindeutig, da der weitere Verlauf in der Fuge stark variiert.) Der Dux geht nahtlos in das Kontrasubjekt über. Der Ambitus des Dux umfasst das Hexachord.
2. Die Harmonik des Dux etabliert klar die Tonart. Eine Variante der Vollkadenz T-S-D-T kann unterstellt werden.
3. Reale Antwort des Comes eine Quint höher. G-Dur wird etabliert durch zweimaligen Ganzschluss (D7-G).
4. Dux und Comes umfassen jeweils ca. 1 1/2 Takte.
5. Das Kontrasubjekt ist die zwanglose Fortsetzung des Dux, der am Ende in Sechzehnteln steht. Stets steht das Kontrasubjekt in rhythmischem Gegensatz zum Comes.
c-Moll:

1. Beginn des Dux auf der 1. Stufe, Ende auf der 3. Der Dux geht nahtlos in das Kontrasubjekt über. Der Ambitus des Dux umfasst alle sieben Töne, wobei sich sechs davon unterhalb des Grundtons befinden.
2. Die Harmonik des Dux etabliert klar die Tonart. Eine Variante der Vollkadenz t-s-D-t kann unterstellt werden.
3. Tonale Antwort des Comes eine Quint höher. Aus dem d (real) wird das c (tonal). Warum sollte an dieser Stelle nicht eine reale Antwort möglich sein? Die Harmonisierung mit G statt Cm erscheint ebenfalls plausibel.
G-Moll wird etabliert durch mehrere Ganzschlüsse, teilweise mit Varianten von zwei Vollkadenzen.
4. Dux und Comes umfassen jeweils 2 Takte.
5. Das Kontrasubjekt ist die zwanglose Fortsetzung des Dux, der am Ende in Sechzehnteln steht. Das Kontrasubjekt geht rhythmisch bald in durchgehende Achtel über. Das hat zur Folge, daß es sich teilweise rhythmisch synchron mit den Comes verhält.
Korrekturen und Ergänzungen meiner Analysen werden gern gesehen. Noch lieber wären mir entsprechende Analysen von weiteren Bach-Fugen aus dem WTK oder anderen Werken.
(Metadiskussionen bitte möglichst zurückhalten.)
Viele Grüße
Niko
vor einer stilgerechten Komposition steht die Analyse. Die Fugenkomposition beginnt mit einem geeigneten Thema. Daher möchte ich zunächst die o.g. Teilaspekte untersuchen und würde mich freuen, wenn Interessierte entsprechende Analysen weiterer Bachfugen vornehmen.
Beginnen möchte ich mit zwei Fugen aus dem WTK I, den Fugen C-Dur und c-Moll.
Festhalten möchte ich folgendes:
C-Dur:

1. Beginn des Dux auf der 1. Stufe, Ende auf der 3. (Ziemlich eindeutig, da der weitere Verlauf in der Fuge stark variiert.) Der Dux geht nahtlos in das Kontrasubjekt über. Der Ambitus des Dux umfasst das Hexachord.
2. Die Harmonik des Dux etabliert klar die Tonart. Eine Variante der Vollkadenz T-S-D-T kann unterstellt werden.
3. Reale Antwort des Comes eine Quint höher. G-Dur wird etabliert durch zweimaligen Ganzschluss (D7-G).
4. Dux und Comes umfassen jeweils ca. 1 1/2 Takte.
5. Das Kontrasubjekt ist die zwanglose Fortsetzung des Dux, der am Ende in Sechzehnteln steht. Stets steht das Kontrasubjekt in rhythmischem Gegensatz zum Comes.
c-Moll:

1. Beginn des Dux auf der 1. Stufe, Ende auf der 3. Der Dux geht nahtlos in das Kontrasubjekt über. Der Ambitus des Dux umfasst alle sieben Töne, wobei sich sechs davon unterhalb des Grundtons befinden.
2. Die Harmonik des Dux etabliert klar die Tonart. Eine Variante der Vollkadenz t-s-D-t kann unterstellt werden.
3. Tonale Antwort des Comes eine Quint höher. Aus dem d (real) wird das c (tonal). Warum sollte an dieser Stelle nicht eine reale Antwort möglich sein? Die Harmonisierung mit G statt Cm erscheint ebenfalls plausibel.
G-Moll wird etabliert durch mehrere Ganzschlüsse, teilweise mit Varianten von zwei Vollkadenzen.
4. Dux und Comes umfassen jeweils 2 Takte.
5. Das Kontrasubjekt ist die zwanglose Fortsetzung des Dux, der am Ende in Sechzehnteln steht. Das Kontrasubjekt geht rhythmisch bald in durchgehende Achtel über. Das hat zur Folge, daß es sich teilweise rhythmisch synchron mit den Comes verhält.
Korrekturen und Ergänzungen meiner Analysen werden gern gesehen. Noch lieber wären mir entsprechende Analysen von weiteren Bach-Fugen aus dem WTK oder anderen Werken.
(Metadiskussionen bitte möglichst zurückhalten.)
Viele Grüße
Niko
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