Auf der Suche nach *meinem* Klavier - oder Flügel :)

  • Ersteller Ersteller Coda
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Mein 300 SL von 1990 macht mir ähnlich viel Freude
Hoffe, das bleibt auch so. Hatte 19 Jahre lang einen SE des gleichen Baujahrs. Über 500.000 km. KEINE EINZIGE Reparatur (außer kl. Verschleißteile). Immer noch der erste Auspuff. Hatte nie ne Garage von innen gesehen. Irgendwann war er dann alt und müde. Und ich war geil auf was neues. Der Umstieg auf einen 7er war wie vom Auto in ein Flugzeug...
 
Die Anmut historischer Fahrzeuge (Bruder fährt ein Ford Model T!) weiß ich zu schätzen, aber weder hätten es solche Autos bei mir gut, noch möchte ich mich damit belasten — ein neueres Auto fährt doch meistens besser und ist im beruflichen Alltag auch befriedigender.

Die Storys von "500.000 km ohne Reparatur" erscheinen mir doch auch ein wenig optimistisch "gefärbt" …
 
Die Storys von "500.000 km ohne Reparatur" erscheinen mir doch auch ein wenig optimistisch "gefärbt" …
Isch schwör, Bruda!

Nee, im Ernst - aueßer Bremsscheiben u.ä. nix. Niente. Nada. Es gibt ja die Anekdote von einem Benz-Oberchef, der sich den Wünschen der Erbsenzähler entgegenstellte: „Meine Herren, vergessen Sie nie: Unser Stern ist aus Gold - wir haben ihn nur verchromt!"

Damals wurden auch die Ersatzteilpreise noch ordentlich durch den Kaufpreis subventioniert. Getreu dem Motto, Wer einen Benz erwirbt, hat Anrecht auf Sorgenfreiheit, wozu eben auch günstigste Ersatzteilpreise - falls überhaupt jemals nötig - gehören.
Qualitäts- statt Gewinnmaximierung! Erstaunlich, wie schnell es dann nach unten ging.

Ich weiß heute noch - und vermute immer noch einen Kommarutscher o.ä. – dass der kiloschwere abschließbare Tankdeckel eine Mark und sechsundachtzig Pfennige gekostet hat. Zu einer Zeit, als das schlosslose Plastikpendant vom Mitsubishi Colt meiner Frau mit rund 70 Märkern zu Buche schlug...

Sorry, aber so ein Benz verleiht Flühügel - womit wir glücklich die Kurve zum Thema gekriegt haben :blöd:
 
Die Story mit dem "Nichts dran" ergänze ich, habe in den Jahren 2011-2022 eine 1986er Benz S-Klasse (W 126, 420 SE ex V8) mit Dieselumbau 11 Jahre lang über 160.000 km bewegt.

Ich hatte zwei außerplanmäßige Fehler, zum Einen ging mir mal die Lichtmaschine fratze (Ersatz für 35 EU auf ebay), und dann ging mir - wegen meiner Doofheit - ein Haubenscharnier für 200 EU defekt. Sonst waren nur normale Verschleißsachen, ein Satz Reifen, rundum ein Satz Bremsscheiben. Und einmal einen Winznaht Schweißen am Auspuff, aber Edelstahl, also nichts Rottes, nur ein kleiner Riss, und in 3-4 Minuten erledigt.

Dann allerdings ließ mich das Ding im jungen Alter von 36 Jahren hängen - Längsträger vorn beiderseits verrottet, auch wieder wegen meiner Unachtsamkeit, da ich zu wissen meinte, das Auto SEI bereits komplett durchsaniert, nun hätte ich die nächsten 25 Jahre Ruhe - dafür aber hätte (hätte, hätte...) ich parmal besser in die Holme / Längsträger geguckt mit dem Endoskop.

Das hatte mich dann so erbost, dass ich das Ding wegtat - was mir heute längst schon wieder leid tut. Zumal ich davor - weil bequemer zu fahren - in der Armut vor der Rente entschieden hatte, den Benz weiterzufahren, und dafür den Käfer VW 1200 L von 1975 wegzutun, der 32 Jahre bei uns war...

Der Käfer (letzte deutsche, Emdener Fertigung) war unkaputtbar. Und ich Doofie gebe ihn weg, um im mächtigen Benz zu fahren ...

Kleine Sünden bestraft der Benzgott zwar nicht sofort, aber der merkt sich das ...

Jetzt praktiziere ich das maximierte Enten-, R 4- und Käfer-Syndrom.
"Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen."
Ich habe gar kein Auto mehr, also dürfte da auch nix kaputt gehen....
 

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